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Türkisch für Anfänger

Samstag, 20. Dezember 2014 15:17

Liebe Andrea,

wenn doch alles im Leben so einfach wäre! Die Abstimmung über das spätere Abendmahl war eine Sache von Sekunden. Und auf ähnlich schnellem Zuruf kam unsere nächsten Küchen-Analogie zustande.

So gab es ohne viel Heckmeck die

Köfte Ekmek

am heimischen und analogen Herd. Unsere ersten Schritte in den türkischen Fast-Food-Bereich – und einmal mehr: hier besteht ein Unterschied zu jeglicher Art von Junk-Food – hatten wir ja bereits hier und da. Nun aber sollte ein Gericht folgen, dass es auf Anhieb ganz oben auf die Liste der Dinge schaffte, die immer wieder gerne gekocht werden wollen.

Einmal mehr inspiriert von Stevan Pauls zum Verschlingen leckerem Buch „Auf die Hand“ machte ich mich an das nächste Koch-Kapitel.

Nahezu sämtliche Zutaten für das Essen erstand ich bei unserem türkischen Supermarkt um die Ecke. Los ging’s mit 500 g gemischtem Hack (Rind meets Lamm), dazu 2 rote Zwiebeln, 1 Gemüsezwiebel, 4 grüne Spitzpaprika, 1 Bund frische Petersilie, 3 Tomaten, 1 Knoblauchzehe, 1 Fladenbrot und Sumach, dem Kenner auch als Essigbaumgewürz bekannt.

Die rote Zwiebeln halbierte ich und schnitt diese in dünne Streifen. Dazu gab ich 1 TL Sumach, 3 EL Petersilie sowie 1 ordentliche Prise Meersalz und vermengte alles mit einer Gabel.

Das Fladenbrot teilte ich in große Ecken und pulte das Innere – bei uns daheim auch Fütterchen genannt – aus dem Brot. Das Fütterchen schnitt ich in grobe Stücke und gab das Schnittbrot zusammen mit der klein gewürfelten Gemüsezwiebel, 1 handvoll kleingeschnittener Petersilie, 1 gewürfelten Knoblauchzehe, 1 Ei sowie 1 EL Kreuzkümmel (frisch gemörsert) und 1 EL Olivenöl zum Hackfleisch. Die Fleischmasse vermischte ich ordentlich mit dem Knethaken am Ende des Handgelenks und formte danach mit immer wieder neu eingeölten Händen 6 gleichgroße Kugeln. Diese Fleischkugeln drückte ich mit sanften Druck und hohler Hand flach.

Während ich die Brotdreiecke im auf 80° C vorgeheizten Ofen erwärmte und leicht anröstete (eher: knusprig trocknete), kamen die Fleischtaler zusammen mit der Spitzpaprika und Olivenöl in die Pfanne und wurden bei mittlerer Hitze braun gebraten. Die Paprika dienten dabei als Stütze, um die Fleischteile auch hochkant auf der Seite zu braten.



Zum Anrichten gab ich eine Lage von der roten-Zwiebel-Mischung in die Brote legte die Fleischtaler hinein und drückte alles nochmals sanft zusammen. Dann bestückte ich die Brote innen noch mit der Spitzpaprika und Tomatenscheiben.

Wenn doch alles so lecker wäre, wie dieses großartige Frikadellenbrötchen mit anatolischen Wurzeln.

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Kein Heckmeck in der Küche

Samstag, 20. Dezember 2014 15:09

Lieber Christoph,

unsere ganz spontanen Analogien sind mir ja immer noch die liebsten.

Nachricht: Ich mache heute Köfte. Antwort: Da bin ich dabei, ich geh mal eben einkaufen.

Gesagt, getan, auf unseren Tischen hielten heute

Köfte im Brot

Einzug.

Ich lief also schnell zum Gemüsetürken hinterm Stadttor und erstand die benötigten Zutaten.

Zuerst habe ich aus 3 türkischen Broten (ich habe vergessen zu fragen, wie diese Form genau heißt, vielleicht weiß das ja eine/r unserer Leser/innen?) das weiche Innere aus der Oberseite herausgepult. Die Krumen gab ich zu 500 g gemischtem Hackfleisch (Rind und Lamm). Die Brote selber wanderten bis zum Anrichten bei 50 °C in den Backofen.

Das Hackfleisch habe ich dann noch mit 1 Ei versehen sowie mit feinen Würfeln von 1/2 Gemüsezwiebel und 2 gepressten Knoblauchzehen. Gewürzt habe ich den Fleischteig mit Salz und Pfeffer, etwas scharfem Paprika und 1 TL Kreuzkümmel. Zum guten Schluss kam noch etwas mehr als die Hälfte von einem Bund glatter Petersilie hinzu, die ich im Zerkleinerer atomisiert hatte. Ich gab etwas Olivenöl in eine Pfanne, heizte auf mittlere Hitze und gab die zu Kugeln geformten Köfte hinein.

In der Zwischenzeit habe ich 1 rote Zwiebel in feinste Halbringe geschnitten. Da ich vor lauter Eile beim Einkaufen den Sumach vergessen hatte, nahm ich kurzherhand 2 EL Himbeeressig, um den Zwiebelringen die nötige Säure und Würze zu geben. Noch etwas Salz und Petersilie dazu und die Zwiebeln durften bis zu ihrem Einsatz in der säuerlichen Marinade baden.

 


Als die Köfte fertig gebraten waren, habe ich die Brote aus dem Ofen geholt, mit den marinierten Zwiebeln belegt und pro Brot drei Frikadellen dazugegeben. Ein Klecks Joghurt kam dazu und geschnittene Spitzpaprika für ein bisschen Bunt.

Einen schnellen Bohnensalat habe ich aus 1 Dose weißen Bohnen, 1/4 feingeschnittener Gemüsezwiebel, ein paar Paprikawürfeln sowie Öl, Essig, Salz und Pfeffer geklöppelt.

Das Ganze hat inklusive Einkauf keine 45 Minuten gedauert und jede Minute hat sich gelohnt, denn: Oh, wie lecker!

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Pack das Steak ins Baguette

Donnerstag, 23. Oktober 2014 10:40

DIESER BEITRAG ENTHÄLT WERBUNG, unbezahlt.

Liebe Andrea,

einmal mehr hatten wir zum Abendessen ein Abendbrot, das gar kein klassisches (und somit umso leckerer) war. Auch, wenn das

Steak-Baguette

etwas länger als das Buttern einer Stulle braucht, stellt es am Ende doch jede Butterbemme zum Schämen klar in die Ecke.

Inspiriert durch das wirklich großartige Buch „Auf die Hand“ von Stevan Paul steckte ich diesmal also ein komplettes Entrecôte-Steak in zwei Baguettebrötchen.

Die notwendigen Vorarbeiten sind übersichtlich, aber geschmacklich immens wichtig:

Zuerst einmal ist da die Sauce. Hierzu verrührte ich 1 EL Amora-Senf (mittelscharf), 1 EL grobkörnigen Senf, 3 EL Mayonnaise, 2 EL Joghurt und ein paar Spritzer Weißweinessig.

Danach sind die roten Schmorzwiebeln dran. Dazu halbierte ich 2 kleine rote Zwiebeln und schnitt diese in Ringe. In einem Topf ließ ich 2 EL Butter schmelzen, gab erst die Zwiebelringe zum langsam glasig dünsten, dann 30 g braunen Zucker dazu und ließ alles mit 2 EL Wasser karamellisieren. Den gold-gelben Karamell löschte ich mit 50 ml Portwein sowie 50 ml Rotwein ab und würzte mit 1 TL Kräuter der Provence. Die Flüssigkeit ließ ich bei mittelhoher Flamme fast komplett verkochen und zog dann den Topf vom Herd. Final schmeckte ich mit Salz, Pfeffer und Rotweinessig ab.

Das Fleisch, ein herrlich fettmarmoriertes Stück Entrecôte von 200 g, gab ich zimmerwarm für 1,5 Minuten pro Seite in eine mit ausreichend Olivenöl ordentlich erhitzte Pfanne. Nach kurzer Ruhezeit außerhalb der Pfanne würzte ich das Fleisch mit Pfeffer sowie Fleur de Sel und schnitt es schräg in dünne Streifen. Ins heiße Steakfett legte ich noch Scheiben von einer Tomate, die ich dann noch einmal wendete.


Dann ging es an den Brot-Belag: Zwei aufgeschnittene Baguette-Brötchen hatte ich im Ofen bei 50 °C aufgewärmt. Die Brötchen bestrich ich auf der unteren Innenhälfte großzügig mit der Senf-Mayonnaise und legte ein paar Blätter Rucola-Salat sowie 2-3 Tomatenscheiben aus der Pfanne darüber. Danach bettete ich die Steak-Streifen darauf, die ich mit den roten Zwiebeln toppte.

Und dann hieß es: Alles sanft zusammendrücken, beidhändig das Brot umgreifen, den Mund weit aufreißen und die nächsten Minuten unter regelmäßigem Augenrollen genußvolle Seufzer von sich geben…

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Lamm einfach in die Tasche stecken

Mittwoch, 15. Oktober 2014 11:15

Liebe Andrea,

es sind aktuell gerade die vielen kleinen Schweinereien, die mich in der Küche umtreiben. Denn anstatt der klassischen Scheibe Abendbrot bekommt man mit ein klein wenig Mehraufwand erstaunlich gute Endergebnisse. Einmal mehr liess sich das mit dem

Lammfilet in der Brottasche

belegen. Die Fertig-Teigtaschen hatten wir irgendwann einmal bei einer diesen Mediterrane-Woche-zu-Gast-im-Supermarkt-Aktion erstanden und erst einmal im Vorratsschrank gelagert. Ein genauerer Blick dort hinein fördert dann immer wieder Überraschungen längst vergessener Dinge zutage, nun also die Fertigteigtaschen zum Aufbacken bzw. Toasten. Dem Serviervorschlag auf der Umverpackung in Form eines klassischen Gyros (gibt’s im Supermarkt an der Frischfleischtheke nebenan, fertiggewürzt, nur zum sofortigen Verzehr und nicht zum Einfrieren geeignet) wollte ich dann doch nicht folgen.
Statt dessen gab’s frisches Lammfilet mit frischen Zutaten.

Zuvorderst halbierte ich 1 rote Zwiebel und schnitt sie in dünne Ringe. Ein Stück gereiften Hartkäse (sowohl aus dem Gebirge, als auch aus Rohmilch) teilte ich in dünne Streifen. Ein paar Zweige Koriandergrün schnitt ich mit dem Messer klein. Auch ein paar sonnenreife Tomaten teilte ich in Scheiben, wusch ein paar Blätter Romana-Salat und legte diese parat.
Nachdem ich das Lammfilet rosa gebraten hatte nahm ich das Fleisch aus der Pfanne und rührte 1 EL Senf (mittelscharf), 1 EL körnigen Senf sowie 1 EL Ketchup in die Pfanne und vermengte alles mit dem Bratensaft.



Die getoasteten und an der Sollbruchstelle geöffneten Teigtaschen bestrich ich innen mit der Saucenmischung, gab den Salat, dann das in Streifen geschnittene und mit Fleur de Sel gewürzte Fleisch mit dem Käse hinein und beendete die Füllerei mit Tomatenscheiben, Koriandergrün, Zwiebelringen und einem finalen Klecks Sauce.
So ein Abendbrot hat nur einen entscheidenden Nachteil: Die Messlatte liegt dadurch derart hoch, dass einem am nächsten Abend die profane Brotscheibe doch allzu fad erscheint…

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Herr Knusprig beim Abendbrot

Dienstag, 7. Oktober 2014 13:40

Liebe Andrea,

auch, wenn Frankreich nicht gerade mit einer üppigen Brotauswahl gesegnet ist – warum auch, schließlich gibt’s dort Baguette – findet sich in nahezu jedem Pariser Café oder Bistro

Croque Monsieur

auf der Speisekarte. Das ist nicht einfach nur eine mit Schinken und Käse belegte Toastbrotscheibe, sondern schon etwas mehr als das. Als kleiner Imbiss ist der/die/das Croque fix gemacht und kann geschmacklich ordentlich punkten.

Für meinen ersten Croque Monsieur am heimischen Herd habe ich zwei große Sandwich-Toast-Scheiben normal getoastet und mit Salzbutter bestrichen. Auf die eine, unten liegende Brotscheibe habe ich 1 Scheibe gekochten Schinken gelegt (hierfür kann man sich beim Metzger eine dicke Scheibe schneiden lassen!). Für die etwas herzhaftere Variante verstrich ich Dijon-Senf auf dem Schinken. Dann kam, gleichmässig verteilt, frisch geriebener Gruyère auf den Schinken, bevor dieser mit der Butterseite nach unten liegenden zweiten Toastscheibe gedeckelt wurde. Für die obere Abdeckung mischte ich frisch geriebenen Gruyère mit süßer Sahne und würzte mit Pfeffer und Muskatnuss. Die Sahne-Käse-Mischung sollte nicht zu trocken sein und die obere Scheibe großzügig bedecken. Für 4 Toasts hatte ich am Ende 200 g Gruyère kleingerieben. Abschließend schnitt ich noch Scheiben vom rohen Schinken in Streifen und legte ihn auf die Käse-Haube.



Um dem Croque Monsieur seinen namensgebenden „crock“ zu verleihen, habe ich die vorbereiteten Brote in den auf 200° C vorgeheizten Ofen (ohne Umluft) für ca. 10 Minuten auf den mit Backpapier belegten mittleren Rost knusprig werden lassen. Mit einem Spiegelei obendrauf wird aus dem Croque Monsieur schnell eine Croque Madame. Diesmal aber gab es den nur den Monsieur, der definitiv nicht nur was für Jungs ist.

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Durchblick beim Bagel

Freitag, 12. September 2014 13:27

Liebe Andrea,

Bagels sind für mich so eine Mode-Erscheinung wie Halloween und Donuts. Donuts sind die süßen Kollegen der Bagels, haben aber auch ein Loch in der Mitte (wofür auch immer). Nun, all diese Sachen finden in unserem Kulturkreis immer weitere Verbreitung. Zeit also sich einmal der schmackhaften

Bagel-Belegung

anzunehmen, denn trocken werden die Dinger ja selten angeboten. Von der Konsistenz erinnern Bagels an Butterhörnchen, geschmacklich jedoch gehen sie ihren eigenen Weg. Neben den Klassikern, belegt zum Beispiel mit Frischkäse und Lachs, gibt es jedoch eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich einen Bagel aufzupimpen.

Ich bin die Sache wie folgt angegangen:

Den Bagel habe ich mir nicht selbst gebacken, sondern fertig gekauft, aufgeschnitten und die Hälften getoastet. Bagelbacken ist wie Hamburgerbrötchen backen: Will man immer mal machen, aber erst einmal fehlt die Zeit. Vielleicht mache ich mich ein anderes Mal an diese Herausforderung, aber im ersten Schritt war die Fertigware eine gute Basis.

Zuvorderst lagen nun also erst einmal zwei trockene Bagelringe vor mir. Die Unterseite bestricht generös mit Frischkäse. Spätere Versuchsrunden zeigten, dass hier Ziegen-Frischkäse für geschmacklichen Nuancen sorgen kann. Die in Scheiben geschnittenen Tomaten haften rutschfest auf dem Käse und bildeten den nächsten Arbeitsschritt, belegt wurden sie dann von ein paar Blättern Pflücksalat. Als nächsten kam Mozzarella in Scheiben zum Einsatz. Den Mozzarella bestrich ich mit grünem Pesto und drehte die Mozzarella-Scheiben danach vor allem auch aus Haftungsgründen auf den Salat.

Die innere Oberseite des Bagels bestrich ich mit Tomatentraum, einen Aufstrich, den ich kürzlich mal beim lokalen Krämer erstanden hatte. Die Konsistenz geht Richtung Marmelade, der Inhalt besteht aus Tomaten, Zwiebeln, Gewürzen, ein wenig Essig sowie Öl und ist eine durchaus schmackhafte Würze.



Bei den Bagels ist es wie bei Toasts oder anderen Brotscheiben: Man kann den an sich trockenen Scheiben durch den richtigen Belag erstaunlich viel Leben und Geschmack einhauchen und sich durch variantenreiches Belegen weit mehr als reine Pausenfüller basteln.

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Knackig und knusprig – Da haben wir den Salat (4)

Samstag, 5. Juli 2014 11:53

Liebe Andrea,

in der heißen Jahreszeit lassen wir die Schmorgerichte und allzu deftigen Dinge dann doch eher still in ihrer Rezeptekladde und widmen uns den leichten bzw. leichter verdaulichen Sachen. Ein

Sommerfrischer Brotsalat

ist so eine Sache. Der Salat ist schnell zusammengewürfelt, lässt eine Vielzahl an Interpretations-Möglichkeiten in alle Richtungen zu und schmeckt somit eigentlich immer.

Wie Du weißt, schätze ich ja tendenziell die eher pragmatische Küche. Und da muss die Paprika vor dem Würfeln nicht zwingend gehäutet werden. Diesmal habe ich es jedoch (zum ersten Mal überhaupt!) gemacht und bin hin und weg. Manchmal braucht es eben eine Zeit, bis die Glühbirne der Erleuchtung zu flackern anfängt …

Je 1 rote und 1 gelbe Paprikaschote habe ich halbiert, entkernt und mit der Schnittfläche nach unten auf Alufolie unter den Backofengrill geschoben. Nach ca. 10 Minuten waren die Schoten äußerlich schwarz wie Kohle, aber das soll ja auch so sein. Als nächsten Schritt habe ich die Schoten in einen Gefrierbeutel gesteckt und beiseite gelegt. Dieses nach ihrem Promoter oftmals auch Jamie-Oliver-Methode genannte Verfahren ist wahrlich einfach und effektiv zugleich. Die Schoten verfügen über genug Feuchtigkeit, durch die die schwarze Schale aufweicht. So lässt sich die Schale nach Abkühlen der Schoten ganz einfach abziehen.

Das Ergebnis ist frappant. Und sorgte gleich für ein schlechtes Gewissen in Gedenken an all die ungeschälten Schoten der Vergangenheit. Das Häuten lässt sich sicher auch gleich für mehrere Schoten durchführen, die dann im Laufe der kommenden Tage – mit Olivenöl, Kräutern und Knoblauch mariniert – eine wunderbare Vorspeise abgeben.

Aber zurück zum Salat.

Die Basis meines Salates bildeten 2 Romana-Salat-Herzen, die ich kleinschnitt, wusch und trockenschleuderte. Für die Sauce verquirlte ich 1 EL Apfelessig und 1 EL Weißweinessig mit einer ordentlichen Prise Salz und 6 EL Olivenöl. Wo ich schon beim Häuten war, wurden diesmal sogar auch die 4 sommerreifen Tomaten geschält; die am Fruchtansatz auf eine Gabel gespickten und oben kreuzweise eingeschnittenen Tomaten tauchte ich für ca. 2 Minuten in kochendes Wasser, dann ließ sich die Schale leicht abziehen. Die gewürfelten Tomaten gab ich mit einer handvoll entsteinter und in Scheiben geschnittener schwarzen Oliven, 2 TL Kapern und der in Streifen geschnittenen Paprika in die Sauce und schmeckte mit Pfeffer ab. Zudem schnitt ich 2 vorher geschälte und halbierte rote Zwiebeln in dünne Scheiben.

Dann kamen die Brotwürfel an die Reihe. Ein Baguette schnitt ich erst einmal in mehr als daumendicke Scheiben und teilte diese in ca. 6 Stücke. Die Brotwürfel röstete ich mit ein wenig Olivenöl in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze golden, presste kurz vor dem Finale noch 2 Knoblauchzehen dazu und salzte mit Meersalz. Nachdem ich den Salat mit der Sauce und den Zwiebeln ordentlich vermengt hatte, kamen die XXL-Croutons obendrauf und fertig war der Sommersalat.



Thunfisch, Sardellen, Käse, frische Kräuter, Käsestreifen, gekochte Eier und viele andere Zutaten, die sich Hoffnung auf ihren Einsatz gemacht hatten, werden beim nächsten Mal sicher zum Zuge kommen. Denn dieser Salat lädt ein zum Kombinieren, Ausprobieren und Genießen.

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Stapelbrot und Maulsperre

Freitag, 13. Dezember 2013 16:08

Liebe Andrea,

es war ein Rezept von Tim Mälzer, das kürzlich bei Facebook von essen & trinken gepostet wurde und mir spontan das Wasser im Munde zusammenlaufen lief. Eine Inspiration für fixe und zudem leckere Stapelbrote ist derzeit aber auch der gefundene Fressen für mich. Die logische Schlussfolgerung daraus landete gestern Abend bei uns auf dem Tisch:

Sandwich-Maulsperren deluxe

Ich hatte ja schon in einem früheren Küchenmonlog die Bauanleitung für ein schmackhaftes Rezept widergegeben. Hier jedoch bestand das Sandwich aus drei XL-Toastscheiben zuzüglich Zwischenbelag. Eine echte Maulsperre eben, aber was für eine leckere!

Es ging los mit Bacon, den ich mit ein wenig Öl in der Pfanne knusprig gebraten habe. In Pfanne und Bratfett hinein kamen darauf zwei halbierte Hühnerbrüste, die ich während des Bratens mit milder Paprika, Salz und Zitronenpfeffer würzte. Nach den Hühnerbrüsten kamen 3 Eier in die Pfanne, die ich einmal kurz wendete und ein wenig kross werden ließ.

In einem Schälchen hatte ich aus 3 TL Ketchup und 2 TL Mayonnaise eine Sandwich-Sauce angerührt, die ich noch mit ein paar Spritzern Worcester-Sauce würzte. Final kamen noch vorbereitende Schnibbelarbeiten an 2 Tomaten (Scheiben) und Eisbergsalat (Streifen) dazu.

Und dann wurde belegt. Auf die unterste Toastscheibe kamen:
> 1 großer Klecks Sauce
> Eisbergsalat
> Hühnerbrust
> Tomatenscheiben
Dann kam, quasi als Zwischenetage die zweite Toastscheibe darüber, die ich sanft andrückte. Auf diese Scheibe kamen:
> 1 großer Klecks Sauce
> 1 Spiegelei
> 2 Streifen Bacon
> Eisbergsalat
Den Abschluss bildete eine dritte Toastscheibe deren Unterseite ich auch noch mit etwas Sauce bestrichen hatte.



Einmal quer halbiert, serviert, tief durchgeatmet, fest zugegriffen und an einem Stück verschlungen. Das was Fast Food vom Feinsten. Und. Was. Tat. Das. Gut. Richtig lecker eben.

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Lecker Brote für Hochstapler

Montag, 23. April 2012 17:11

Liebe Andrea,

bevor wir uns mit der nächsten Analogie in kulinarische Gipfelregionen bewegen, hier noch ein Monolog für das Basislager des täglichen Hunger(n)s:

Einfach mal Sandwiches

Denn wem die gemeine Butterbemme, das langweilige Pausenbrot oder die Wurst ohne Brot zum Halse raushängt, braucht manchweilen nur den entscheidenen Kick an Motivitation, um sein täglich Brot wieder mit Hingabe zu essen. Ruckzuck lässt sich aus in der Regel allesamt daheim verfügbaren Zutaten etwas neues, appetitanregendes und -stillendes zusammenzimmern.

Im vorliegenden Fall kamen zwischen die altbekannten Toastscheiben, übrigens ungetoastest, folgende Dinge:

1.  je 1 Klecks Senf und Ketchup vermischt, die HP-Steaksauce kann an dieser Stelle würdigen Ersatz bieten

2.  Salat

3. kross gebratener Bacon

4. 1 Scheibe Käse

5. 2-3 Scheiben Tomate

6. hartgekochtes Ei, ebenfalls in Scheiben

7. Salat

8. Mayonnaise, auf die zuklappende Toastscheibe gestrichen.

Alles sanft zusammendrücken, einmal durchschneiden und schon genießen. So bekommt das durchschnittliche Pausenbrot ohne allzu großen Mehraufwand ein vielfaches mehr an Essgenuß.

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Panem et tomates

Freitag, 27. August 2010 10:05

Lieber Christoph,

keine fünf Minuten, nachdem wir dieses Gericht abgesprochen hatten, hätte ich am liebsten wieder abgesagt. Es ist nämlich so, dass mein liebster Olivendealer, der Türke in der Darmstädter Straße, im Urlaub ist. Eine Katastrophe! Nirgendwo sonst im Dörfli gibt es so gute schwarze Oliven, schön ohne Stein und in reichlich Knoblauch und Petersilie eingelegt. So lecker! Die französischen Oliven, die ich in einem anderen Laden kaufte, sind kein adäquater Ersatz und stellten sich außerdem als viel zu salzig heraus.

Da in meinem Backofen gerade Tomaten zum Trocknen rumschmurgeln (mehr dazu in der Monologen Küche), habe ich das Ciabatta in Scheiben geschnitten und im Toaster geröstet.

Ich bin ein Tomaten-Nerd. Ich mag es vor allem im Salat nicht, wenn die Kerne und das weiche noch in der Tomate sind, deswegen entferne ich all das akribisch. Und weil ich den hartnäckigen Tomatengeruch an den Händen nicht mag, müssen ab einer gewissen Menge zu verarbeitender Tomaten auch immer ein Paar Latexhandschuhe her. Jedem seine Meise.

Die Tomaten habe ich also in Stücke geschnitten und mit einer Mischung aus Olivenöl und Balsamico, Salz und Pfeffer gemischt. Tim Mälzers Idee, das Brot in Balsamico „einzuweichen“, gefiel mir nicht, also habe ich stattdessen einen Extraschuss Olivenöl über das Brot gegeben. Dann alles schön mit dem Basilikum vermischt und die Oliven und die Kapernäpfel extra dazu gereicht (denn meine Esser mögen solche Sachen nicht).

Kapernäpfel sind nicht meins. Beim nächsten Mal werde ich lieber ein paar Kapern an den Salat geben, denn ich kann mir gut vorstellen, dass deren fruchtige Säure gut zu den milden Tomaten und dem leichten Brot passt. Eine gehackte Sardelle im Dressing wäre bestimmt auch lecker.

Ein großartiges Essen! Man muss sich aber ein bisschen beeilen, damit das Brot nicht zu matschig wird.

Hier das Original-Rezept:

100 ml Balsamico im Topf erhitzen.

200 g altbackenes Ciabatta in Scheiben geschnitten auf ein tiefes Blech legen und rösten. Das Brot dann vorsichtig mit etwas warmen Essig beträufeln.

400 g geviertelte Tomaten, 100 g gehackte Oliven und 20 halbierte Kapernäpfel mit Olivenöl, Salz und Pfeffer und dem restlichen Essig mischen.

Das marinierte Brot grob würfeln und mit Blättern von 1 Bund Basilikum mischen und zu dem Salat geben.

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