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…rot, rot, rot ist alles was ich mag

Montag, 20. Januar 2025 14:23

Liebe Andrea,

natürlich mag ich nicht ausschließlich Dinge, die rot sind – es darf ruhig auch mal grün, blau, gelb oder sonstwie sein. Aber beim heutigen Küchen-Monolog spielt Rot die tragende Rolle. Es handelt sich einmal mehr um einen aktuellen Hype in den „socials“. Und beim

Crunchy Rotkohlsalat

überwiegt eindeutig die Farbe Rot. Für eine große Schüssel voll Rot und viel Geschmack habe ich zuerst einmal 1/4 Rotkohlkopf in dünne Scheiben und dann kleine Stücke geschnitten. Je kleiner, desto fein.

Danach folgten 1 rote Paprika (halbiert), 1/2 Salatgurke (halbiert und entkernt) und 1 Karotte (geschält), allesamt in kleinste Würfel geschnitten. Mehr Rot steuerten die Kerne von 1 Granatapfel bei. 1/2 Bund Petersilie sowie 6 Zweige Minze schnitt ich ebenfalls mikroskopisch klein und gab die Kräutermischung zu den übrigen Zutaten.

Für das Dressing verquirlte ich den Saft von 1 Orange mit 1 EL weißem Balsamico, 2 El Olivenöl, 1 TL Ahornisup sowie 1/2 TL Salz und mischte das Dressing unter das Gemüse.

Man kann die ganze Chose nun durchziehen lassen oder sich auch gleich darüber hermachen. Die einzelnen Portionen toppte ich noch mit den dünn geschnittenen Ringen von 2 Frühlingszwiebeln sowie ein paar Bröckchen Schafskäse.

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Vegetarischer Dönerstag

Donnerstag, 16. Januar 2025 10:20

Liebe Andrea,

im Zuge des aktuellen Veganuary kommen bei uns daheim heuer viele neue Dinge auf den Küchen-Prüfstand. Oder aber neue Rezeptvarianten mir bereits in der Praxis bewährten Zutaten. Zu diesen zählt seit geraumer Zeit bereits auch der Tofu, ob natur oder geräuchert. In aller Regel bin ich ja kein Freund davon, Tofu und dergleichen in Form oder Wort dem tierischen Original anzugleichen: eine Wurst ist für mich immer noch ‘ne „echte Wurst“ und auch beim Schnitzel bevorzuge ich diese Begrifflichkeit lieber für die Variante von Kalb, Schwein oder Huhn (wobei hier das Sellerie-Schnitzel punktemäßig bereits auf der selben Stufe angekommen ist). Ein

Vegetarischer Döner

ist am Ende ja auch keine Neuheit, kann man ein Fladenbrot doch mit allem Standard-Gemüse füllen und dabei das Dönerfleisch weglassen. Aber wir haben ja wie bereits erwähnt den Veganuary – und da bin ich für Experimente jenseits meiner generellen Überzeugungen gegenüber absolut offen. Zudem fehlt bei der „mit ohne Fleisch“-Variante beim Döner ja der Protein-Bestandteil.

Und so schnitt ich 200 g Tofu mit dem Sparschäler in dünne Scheiben. Die Scheiben habe ich mit etwas Olivenöl bei hoher Hitze und einer Pfanne angebraten und mit einer Mischung aus Hähnchengewürz, gemahlenem Kreuzkümmel sowie gemörserten Koriandersamen kräftig gewürzt.

Parallel dazu bereitete ich aus 3 EL Joghurt, 1 TL Kreuzkümmel und 1 TL Koriandersamen (beide gemörsert) sowie 1 Prise Salz die typische Dönersauce (ohne scharf und nix Knoblauch).

Zur Standard-Gemüsefüllung schnippelte bzw. bereitete ich vor: 1 Tomate, einen Teil von 1 Salatgurke, etwas Rotkraut, ein paar Blätter Romanasalat sowie ein paar Ringe von 1 roten Zwiebel. Ein paar Streifen vom Rotkohl habe ich mit etwas Salz und Sumach in einer Schale vermischt und durchziehen lassen. Den finalen Geschmack pimpten ein paar Blätter frischer Minze und Petersilie.

Das für den Döner notwendige Pitabrot habe ich zu- und aufgeschnitten, mit etwas Wasser benetzt und bei 150 °C im Ofen knusprig werden lassen, dann mit den einzelnen Zutaten gefüllt – fertig was meine Veggie-Variante vom Döner „zum Hieressen“, die sich durchaus schmecken lassen konnte.

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Ein Chinesisches Viertel bei uns daheim

Dienstag, 14. Januar 2025 20:31

Liebe Andrea,

im Zuge der asiatischen Ratzfatz-Küche, die vor geraumer Zeit vor allem zur Mittagszeit bei uns Einzug gehalten hat, findet sich auch immer häufiger China- oder Spitzkohl im Gemüsefach unseres Kühlschranks. Ein paar Blätter, in mehr oder minder feine Streifen geschnitten, sind eine feine Bereicherung für so manches Pfannengericht oder ein schmackhaftes Süppchen. Das Doofe dabei: so ein Kohlkopf bringt ein solides Grundvolumen mit sich – und nicht selten bleibt ein ordentliches Stück davon übrig. Wohin also mit dem Rest? Hier haben sich – neben einigen anderen Verwertungsmöglichkeiten – die

Chinakohl-Viertel aus dem Ofen

als überaus effektive „so-bekommen-wir-den-Kohl-weg-Lösung“ bewährt. Ein Spitz- oder Chinakohl, längs halbiert und dann geviertelt, erhält meist durch seinen Strunk genügend Stabilität, so dass auch die Blätter am Stück zusammenbleiben.

Die Kohlviertel kann man in der Pfanne braten oder – wie nun geschehen – im Ofen zubereiten.

In aller bester „Jugend forscht“-Manier habe ich dabei sogar einen Versuchsaufbau mit zwei unterschiedlichen Varianten an den Start gebracht. Das eine Viertel von 1 Chinakohl bestrich ich mit Sesamöl, das zweite mit Teriyaki-Sauce (Fertigprodukt mit dem Aroma gerösteter Knoblauch). Jedes Viertel für sich schlug ich hernach in einen Bogen Backpapier ein und legte diese für 25 Minuten auf das Backblech des auf 200 °C vorgeheizten Ofens.

Zeit genug, sich für ein paar Saucen, Bei- und Grundlagen zu kümmern. Zum einen schälte ich ein paar (kleinere) Kartoffeln und kochte diese in Salzwasser. In einem weiteren Topf schwitzte ich in 1 EL Olivenöl 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe an, die ich vorher gewürfelt hatte, gab 200 g Weiße Riesenbohnen (Glasware, Abtropfgewicht) inklusive Aufguss-Sud dazu und würzte mit 1 TL Fenchelsamen. Nachdem alles einmal aufgekocht war und danach ein wenig auf kleiner Flamme vor sich hingeblubbert hatte, pürierte ich den Topfinhalt und schmeckte das so entstandene Mus mit ein paar Spritzern Zitrone ab.

Als zweite Saucen-Grundlage vermischte ich 1 EL Tahini mit 3 EL Joghurt und rührte auch hier ein wenig Zitronensaft dazu.

Die im Backpapier fertiggegarte Ofenware setzte ich jeweils auf einen Spiegel aus der Joghurtsauce, verstrich das Bohnenpüree daneben und setzte ein paar Salzkartoffeln darauf. Fertig war ein Kohlgericht für Zwei, das mit einem – wie im Restaurant bei uns üblich – steten „Hmm, probier mal meins hier“ begleitet wurde. Einen klaren Sieger konnten wir dennoch nicht küren, beide Kohl-Varianten waren ordentlich lecker.

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Viraler Wrap aus der Timelime

Mittwoch, 8. Januar 2025 17:41

Liebe Andrea,

auf den verschiedenen Social Media-Kanälen gibt es ja immer wieder diese Trends und Hypes, die Dir in kurzer Zeit die komplette Timeline fluten – und dafür sorgen, dass man sich irgendwann auch selber einmal ein Bild davon machen mag, ach was: muss, was die Leute „dort draußen“ denn nun so umtreibt. Im vorliegenden Fall bin ich mit meinem

Tortilla-Rührei-Wrap

eigentlich schon viel zu spät dran. Aber bislang ergab es sich einfach nicht, dass (endlich) einmal ein paar Tortilla-Fladen vom gemeinsamen Wrap-Essen übrig waren. Und ja: man kann die Tortillas auch selber machen und damit sicherstellen, dass in den Teigscheiben kein L-Cystein und andere „lustige“ Dinge drinstecken. Aber die Macht der Gewohnheit und der alltägliche Zeitdruck sorgen dann doch meist für den Griff zur Fertigware; hier gibt es jedoch durchaus auch gute Alternativen.

Nach unserer letzten „Wrap-Orgie“ waren nun also endlich mal 2 Tortilla-Fladen über, die fortan im Kühlschrank auf ihre Weiterverwendung warteten. Und am Ende ging alles ganz fix.

Zuerst einmal habe ich in einer beschichteten Pfanne, zu der es auch einen Deckel gibt, Olivenöl erhitzt und pro Portion bzw. Fladen 8 Ringe von 1 Spitzpaprika angebraten. Nach knapp 2 Minuten goss ich 2 Eier darüber, die ich vorher verklappert und mit Salz gewürzt hatte. Auf die Eiermischung in der Pfanne legte ich nun 1 Tortilla-Fladen und verschloss die Pfanne mit dem Deckel. Nach knapp 2 Minuten bei mittlerer Hitze nahm ich den Deckel ab und wendete den Fladen mit Hilfe eines flachen Tellers.

Der Fladen lag nun mit der Eierseite nach oben in der Pfanne. Diese Seite bestreute ich mit 1 Handvoll Cheddarkäse (gerieben) und belegte eine Hälfte mit 4 Gurkenscheiben und 2 Blatt Romana-Salat. Ich würzte den Fladen mit einer aromatisch-mexikanischen Gewürzmischung, klappte ihn mittig zusammen und wendete den nun entstandenen Teig-Halbkreis nach knapp 2 Minuten. Die andere Hälfte des Fladens durfte – bei der nun ausgeschalteten Herdplatte – auch noch 2 Minuten etwas Farbe annehmen.

Und das wars dann auch schon. Den noch warmen Fladen kann man sich pur oder mit einem weiteren Tomaten- bzw. Blattsalat schmecken lassen. Bei uns gab’s den Fladen heuer pur und einmal mehr die Erkenntnis, dass das Nachkochen von Social-Trends für die Küche immer wieder auch seine leckere Seiten haben kann.

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Neues von der Bowling-Bahn

Sonntag, 5. Januar 2025 15:26

Liebe Andrea,

gesunde Ernährung steht nicht nur am Jahresanfang auf der Agenda von vielen Menschen. Auch in den vergangenen Jahren bereits hat sich unser Speiseplan – vor allem auch unter Mitsprache des heranwachsenden und mündigen Mitessers – deutlich gewandelt (würde man beim Pubertier direkt nachfragen, würde dieser Umstand als maßlos übertrieben dargestellt korrigiert). Aber bereits seit der famosen Dinner-Analogie – und die ist ja nun schon einige Jahre her – habe ich mich noch mehr als früher mit der Nahrung im Allgemeinen auseinandergesetzt. Und dies trägt, um beim Thema zu bleiben, immer mehr Früchte.

Ein gern gesehener Gast bei uns sind Bowls in den unterschiedlichsten Darreichungsformen. Vor allem mittags und wenn’s fix gehen soll. Am Ende sind Bowls nix anderes als eine bunte Mischung von Gemüse, auch Obst, irgendeiner Proteinquelle, gerne nicht tierisch, einem Trägermaterial wie Reis oder Mie-Nudeln und einem fancy Dressing. Besonders schön wird es, wenn es wie bei der

Rainbow-Bowl

ordentlich bunt im Inneren der Portionsschale hergeht. Im vorliegenden Bowl-Fall habe ich Glasnudeln in einer Schüssel mit heißem Wasser übergossen, ziehen lassen, abgegossen und mit einer Küchenschere kleingeschnitten. Die klein geschnittenen Nudeln habe ich auf die einzelnen Bowls verteilt und mit buntem Allerlei belegt.

Bei der Rainwow-Bowl habe ich auf 1 Mango, 1 Salatgurke, 1 rote Paprika, 2 Karotten, 1 Granatapfel und 150 g Eismeergarnelen (vorgegart) zurückgegriffen. Wie das Gemüse am Ende auch zerteilt wird – das ist am Ende nur noch Geschmacksache: gewürfelt, gestiftet oder in dünne Scheiben geschnitten. Dazu kam dann noch 1 Handvoll Sesamkörner, die ich ohne Fett und bei sanfter Hitze in einer Pfanne angeröstet hatte.

Nachdem, alles final und optisch ansprechend angerichtet war, gab ich das Dressing darüber: Für das Dressing habe ich 1 EL Hummus mit 2 EL Sojasauce und 200 ml Kokosmilch verrührt und mit etwas Limonensaft abgeschmeckt. Zum Schluß noch der geröstete Sesam drüber und fertig ist die Bowl, die auch ohne Fleisch glücklich macht.

Übrigens sind die Variationsmöglichkeiten solch einer Bowl nahezu unbegrenzt. Regelmäßig kommen bei uns auch Avocado, Chinakohl, Edamame, Tofuwürfel, Kichererbsen, frischer Babyspinat oder auch frische Himbeeren zum Einsatz.

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Fische bei die Pasta – Pasta, meine Pasta (50)

Donnerstag, 2. Januar 2025 16:27

Liebe Andrea,

verglichen mit Fischerdörfern entlang der atlantischen Küste oder am Mittelmeer ist in unseren Breiten frischer Seefisch nicht ganz so einfach verfügbar. Sicher: der lokale Fischhändler des Vertrauens hält immer viel Ware in bester Qualität auf Vorrat. Aber manchmal spielt einem auch einfach nur eine gute Vorratshaltung in die Karten.

Fisch auf Vorrat? Richtig! An dieser Stelle kommt meine durchaus geschätzte Ölsardine ins Spiel. Und bei der gibt es ja durchaus erstaunliche Qualitätsunterschiede, sodaß man eine Dosen-Ölsardine nicht per se verteufeln sollte. In Frankreich, meist an den touristisch geprägten Städtchen, gibt es jedenfalls ganze Läden, die sich allein auf ein breites Sortiment unterschiedlicher Ölsardinen-Konserven spezialisiert haben. Auch für meine

Pasta mit Ölsardinen

spielten die eingelegten „Fischies“ zudem im vergangenen Jahr immer wieder groß auf. Ich nutzte das Einlege-Öl der Fische (es war ordentliches Oliven- und kein Sonnenblumenöl), um darin 3 Sardellenfilets zusammen mit 2 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten, sanft anzuschwitzen. Dazu gab ich 2 Handvoll Cocktailtomaten, die ich längs geviertelt hatte, sowie 2 TL Kapern und liess alles bei moderater Hitze sanft anschmurgeln. Von dem Nudelwasser der Linguine, die ich mittlerweile aufgesetzt hatte, gab ich 2 große Schöpfkellen in die Pfanne, drehte deren Hitze hoch und schöpfte kurz danach die noch nicht al dente gekochte Pasta dazu.

Ich mischte die um die Mittelgräte befreiten Filets von 1 Dose Ölsardinen zusammen mit 1/2 Bund glatter Petersilie, fein gehackt, unter die Nudeln und richtete die Pasta danach auf den Tellern an. Das war am Ende einfach nur richtig lecker und für den – gefühlten – Kurztrip ans Meer ersparen wir so immer wieder einmal die langwierige Anfahrt!

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Kein Hassel mit der Kartoffel

Mittwoch, 20. November 2024 20:18

Liebe Andrea,

der ganz große Internet-Hype um das Kartoffelgericht meiner heutigen Monologie ist eigentlich schon wieder rum. Dabei handelte es sich bei diesem Hype eher um ein Revival. Denn die

Hasselback-Kartoffeln

wurden bereits in den 1950er Jahren von dem schwedischen Koch Elisson erfunden, der seinen Dienst im Stockholmer Restaurant Hasselbacken verrichtete (vielen Dank an dieser Stelle dem großartigen Richi Kägi für diese Insights).

Bei dieser Zubereitungsart im Backofen werden Kartoffeln im Vorfeld hauchdünn und wie Fächer eingeschnitten. Fertig sind die vielbesungenen Fächerkartoffeln. Der Trick dabei ist, dass der Schnitt die Kartoffel nicht durchtrennt. Ich habe dies mit Hilfe von zwei chinesischen Essstäbchen oder zweier Holz-Pfannenwendern erreicht. Einfach die längs halbierten Kartoffeln vor dem Einschneiden in den Zwischenraum der beiden gleich hohen Gerätschaften auf die Arbeitsfläche legen. Meine Bio-Kartoffeln hatte ich vorher lediglich abgespült und nicht geschält.

Die eingeschnitten Kartoffelhälften, 1 große oder 1 kleinere Kartoffel pro Person, legte ich in eine Reine, bepinselte sie mit flüssiger Butter und verteilte die Butter auch zwischen den einzelnen Kartoffel-Fächern. Dorthin würzte ich auch meine Kräuter der Provence und ein paar Prisen Piment d’Espelette. Final streute ich über die gebutterten und gewürzten Kartoffeln noch etwas grobes Meersalz und umlegte die Kartoffeln mit ein paar Zwiegen Rosmarin und Thymian sowie 4 in der Schale angedrückten Knoblauchzehen. Danach schob ich die Reine für knapp 40 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Ofen (Umluft).

Als Beilage für ein ordentliches Steak mit Lauchgemüse oder ein Poulet aus dem Salzmantel mit Mojo-Sauce waren die Hasselback-Potatoes genau richtig, sie passen aber als optisch einwandfreie Beilage zu vielen Speisen und schmecken, Fächer für Fächer, so richtig schön knusprig.

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Rosenkohlige Aussichten

Donnerstag, 14. November 2024 11:55

Liebe Andrea,

es ist Zeit für Rosenkohl. Oder, wie die Dinger in Anlehnung an die Brussel Sprouts in Köln genannt werden, für Spruute oder Sprüüdsche. Und glücklicherweise wohne ich mit Mitessern zusammen, die ausnahmslos meine Vorliebe für dieses – wie ich finde – sensationelle Wintergemüse teilen. Ob gedünstet, in der Pfanne gebraten oder in in seine Blätter zerteilt zubereitet – Rosenkohl lässt sich ja so vielfältig zu- und verarbeiten! Ganz frisch stand mit dem

Rosenkohl-Kartoffel-Lachs-Auflauf

ein Ofengericht mit überschaubarem Arbeitsaufwand auf unserem Esstisch. Das ganze hätte auch „mit ohne“ den Lachs funktioniert, der jedoch war vom Vortag einfach noch da und konnte sich so nützlich machen und unter den Auflauf mischen.

Zuerst einmal habe ich 5 Kartoffeln geschält und in ca. 1,5 cm breite Scheiben geschnitten, mit Salzwasser aufgesetzt und ca. 10 Minuten gekocht. Im Dämpfeinsatz über den Kartoffeln garten in den letzten 5 Minuten 500 g Rosenkohl, die einzelnen Röschen geputzt (also um die Außenblätter entfernt), entstrunkt und jeweils halbiert, unter dem Deckel mit.

Das in ein Sieb abgeschüttete Gemüse hatte Zeit abzutropfen, während ich eine Béchamelsauce anrührte. Dazu liess ich knapp 2 EL Butter in einem Topf schmelzen, rührte 2 EL Mehl dazu und goss unter stetem Rühren mit dem Schneebesen 100 ml Sahne sowie 400 ml Gemüsebrühe (instant) dazu.

Von knapp 200 g Lachsfilet schnitt ich die Haut weg und teilte den Fisch in nicht zu kleine Würfel. Diese Würfel vermischte ich mit dem Gemüse in einer Auflaufform und goss die Béchamelsauce darüber. Bevor die ganze Kiste in den auf 180 °C Ofen vorgeheizten ging, streute ich noch 2 Handvoll Gratinkäse (Mozzarella-Edamer-Mischung) darüber.

Nach knapp 30 Minuten war der Käse goldgelb geschmolzen und alles soweit gar sowie verzehrfertig. Und sehr, sehr lecker. Ideal war der verbleibende Rest auch zur Mitnahme für die Mikrowelle in der Mittagspause.

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Die neueste Mode: Huhn im Salzmantel

Sonntag, 10. November 2024 13:32

Liebe Andrea,

vor vielen, vielen Jahren las ich in Frankreich auf der Rückseite einer Salzverpackung einmal das Rezept für ein komplettes Huhn in der Salzkruste – und konnte mir so gar nicht vorstellen, wer sich freiwillig komplett versalzenes Huhn auf den Esstisch stellt.

Mittlerweile habe ich den einen oder anderen Fisch im Salzmantel zubereitet und schätze sehr das köstliche Aroma, dass sich beim im Salz eingeschlossenen Gargut entwickelt – und weiß nun auch, dass viel Salz außen rum nicht unbedingt auch viel Salz innen drin bedeutet.

Zwei äußerst appetitlich erscheinende Hühnerkeulen im lokalen Supermarkt sowie das Wissen um ausreichend Meersalz-Vorräte daheim von der letzten Exkursion nach Frankreich liessen meinen Wunsch wachsen, das

Huhn im Salzteig

zumindest mit Teilen vom Huhn nun endlich einmal kulinarisch umzusetzen. Die 2 Bio-Hühnerkeulen habe ich vor der Weiterverwendung noch mit ein paar frischen Kräutern gepimpt, indem ich je 1 Zweig Thymian und Rosmarin sowie eine 1 Knoblauchzehe, in Stifte geschnitten, zwischen Haut und Fleisch der Keulen schob.

Danach vermengte ich 1 kg Meersalz mit 1 Eiweiß, legte dann eine Schicht davon in eine Auflaufform und die Hühnerschenkel darüber. Die restliche Salzmasse formte ich um die Hühnerteile, bis alles komplett bedeckt war und schob die Auflaufform für ca. 40 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Backofen (Umluft).

Nach vollendeter Backzeit holte ich die Form aus dem Ofen und klopfte die feste Salzkruste mit der Rückseite eines großen Messers aus. Was für ein Aroma duftete mit dabei entgegen!

Als Beilage hatte ich – um den Ofen gleich mitzunutzen – die sagenumwobenen Hasselback-Kartoffeln (dazu demnächst mehr) sowie eine Mojo-Sauce zubereitet. Alle Komponenten zusammen auf dem Teller liessen wir uns dann hervorragendst schmecken. Und nachsalzen musste diesmal auch wirklich niemand…

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Mmmmmmmmousse au Chocolat

Donnerstag, 24. Oktober 2024 16:42

Liebe Andrea,

erwähnte ich bereits, dass wir früher daheim genug (vom Hauptgang) zu Essen bekamen, dass keiner auch nur einen Gedanken daran verschwendete, nach einem Dessert zu fragen!? Dementsprechend ausgedünnt sieht meine Standard-Menüplanung meist auch heute noch aus: Vorspeise (Suppe, Salat, ach ne, denn kann man à la française auch nach dem Hauptgang servieren) ok, dann ordentlich was auf den Teller und gut ist’s. Aber hier habe ich die Rechnung ohne meine Mitesser gemacht. Somit gibt es bei uns immer regelmässiger auch nach dem Hauptgang (und dem Salat) noch was Leckeres, also gern was Süßes. Und es ist ein bei mir immer wiederkehrender Klassiker zum Dessert: Die

Mousse au chocolat

ist zudem ein bewährtes Mittel, um auch zum Finale eines leckeren Essens nochmals groß aufzutrumpfen. Es gibt hier Varianten mit Kouvertüre und Butter, die zusammen im Wasserbad geschmolzen werden, ich jedoch greife gerne allein auf fertige Schokolade zurück. Im Detail teile ich die benötigten 125 g Zartbitter-Schokolade zu 2/5 auf 80%ige und 3/5 auf 70%ige Schokolade auf.

Nun aber zum Herstellungsbericht: Während die in kleine Stückchen zerkleinerte Schokolade im Wasserbad schmelzen konnte, bereitete ich die Eier und Sahne vor. 200 ml Schlagsahne schlug ich in einer Schüssel steif. Das Eigelb und Eiweiß von 3 Eiern trennte und verteilte ich auf zwei weitere Schüsseln, wobei die Eigelbe in der größten Schüssel landeten.

Zu dem Eigelb mischte ich 3 EL Zucker und schlug alles mit dem Schneebesen schaumig. Das Eiweiß mixte ich mit dem Rührbesen zu festem Eischnee.

Die mittlerweile flüssige Schokolade rührte ich – nicht zu schnell, nicht zu langsam – mit einem Spatel unter das Eigelb und hob dann mit dem gleichen Werkzeug nach und nach Eischnee und Sahne darunter. Das teils noch flockige Eiweiß lässt sich dabei prima am Rand der Rührschüssel kleindrücken.

Es folgt danach eine Grundsatz-Entscheidung: Wird die Masse nun auf einzelne Portionsgläser oder auf eine große Schüssel verteilt? Auch Dessertringe sind eine feine Option, will man die einzelnen Portionen später hübsch auf Desserttellern anrichten.
Auf jeden Fall kommt die ganze Chose abgedeckt für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank und kann dort schön fest werden.

Beim Anrichten per Nocken (mit dem Löffel aus der Kump) oder als Einzelportion auf dem Teller haben sich frische Beeren und fein geraspelte Zartbitterschokolade bewährt. Und eigentlich ist für solch ein Schokoladen-Träumchen nach jedem noch so üppigen Hauptmahl immer noch etwas Platz im Magen, oder!?

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