Portugiesischer Seelentröster – (Suppe 26)
Freitag, 8. Dezember 2023 15:35
Liebe Andrea,
Herbstzeit ist Suppenzeit. Wenn’s draußen kälter und feuchter gibt, steigt bei mir das Bedürfnis, mich daheim auch von innen mit einer wohlschmeckenden Suppe aufzuwärmen.
Da bei mir keine Tütensuppe in den Topf oder auf den Teller kommt, muss dafür, zumindest kurzfristig der Kochlöffel geschwungen werden. Mit der
Caldo Verdo
lässt es sich sogar zugleich kurzfristig auf die iberische Halbinsel nach Portugal beamen. Dieses portugiesische Nationalgericht habe ich auch vor Ort schon sehr genossen, Zeit also für den heimischen Küchenmonolog!
Der grüne Bestandteil der Suppe stammt von einer speziellen galizische Kohlart (couve galega), die in unseren Gefilden gar nicht einfach zu finden ist. Ich helfe mir hier immer mit den äußeren Blättern von Wirsingkohl aus. Ja-ha, der Wirsing, da isser wieder! Die meist etwas harten, sehr welligen und sehr grünen Wirsingaußenblätter lege ich mir idealerweise bei der Zubereitung eines anderen Wirsinggerichts zur Seite. Für die Caldo Verde habe ich 6 Wirsingblätter gewaschen, vom Strunk befreit, dann zuerst in lange Streifen geschnitten und diese dann in 5-7 cm lange Stücke geteilt.
Hauptbestandteil der Caldo Verdo jedoch sind Kartoffeln. 600 g Kartoffeln habe ich geschält, in kleine Würfel geschnitten und in einen Topf gegeben, in dem ich bereits die Würfel von 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe mit Olivenöl sanft angeschwitzt hatte. Nach kurzem Umrühren löschte ich mit 1 l Hühnerbrühe ab und gab 100 g Chorizo-Wurst am Stück dazu.
Nach knapp 20 Minuten waren die Kartoffeln weichgekocht. Ich nahm die Choriza aus dem Topf und stampfte den kompletten Inhalt des Topfs mit einem Kartoffelstampfer klein. In diese Flüssigkeit gab ich die Wirsingstreifen sowie die Chorizo, die ich mittlerweile längs halbiert und in kleine Scheiben geschnitten hatte.
Nach knapp 10 Minuten bei sanftem Köcheln war der Wirisng gar und die Suppe servierfertig. Ich schmecke mit wenig Salz sowie etwas mehr Piment d’Espelette ab und schon befand sich unsere Küche geschmacklich ein paar hundert Kilometer weiter südwestlich. Mit so einem Soulfood kann man sich die kalte Jahreszeit auch in unseren Breitengraden immer wieder auf’s Neue schmecken lassen!