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Lachs mit Expresszuschlag

Samstag, 9. Mai 2020 17:26

Liebe Andrea,

ein Trick, Essen möglichst schnell auf Tisch und Teller zu bekommen, besteht darin, es erst gar nicht zu kochen. Warum zum Beispiel Lachs erst braten, wenn er – gute Qualität vorausgesetzt – auch roh schmeckt. Beim

Lachs-Tatar

braucht es nicht viel Zeit und Handgriffe, um ein schmackhaftes Fischgericht zu zaubern. Eine ideale Vorspeise, perfekt auch zum Apéritif.

Für 3 Personen habe ich 250 g frisches Lachsfilet enthäutet, erst in Streifen und dann kleine Würfel geschnitten. Dazu gab ich noch 100 g Räucherlachs, dessen Scheiben ich vorher ebenfalls in kleine Stücke schnitt. Als weitere Zutaten folgten 1 EL Schnittlauch in kleinen Röllchen sowie 1 EL Kapern (kleingehackt).

In einer separaten Schüssel verquirlte ich 3 EL Olivenöl mit 2 EL Zitronensaft, 1 TL Honig, 1 Schalotte (kleinst gewürfelt) sowie 1 Prise Meersalz und mischte die Vinaigrette mit einem großen Löffel unter den Lachs.

Ein Garnier- und Vorspeisenring half mir dabei, das alles auf den Tellern schön in Form zu bringen. Ein trockener Weißwein (hier: Entre-deux-Mers) und frisches Baguette gesellten sich zusammen mit den Strahlen der Abendsonne zu einem perfekten Mahl dazu. Schnell und gut.

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Fisch zum Apéro – so frisch wie aus Lutetia!

Mittwoch, 22. April 2020 21:23

Liebe Andrea,

manch einer wünscht sich derzeit in den zurückliegenden Winter zurück – hey, der verlief doch relativ milde und Corona war zu dieser Zeit gerade mal als Biermarke bekannt.

Aber der nun fortschreitende Frühling hat auch seine gute Seiten. Das Wetter – die Bauern stimmen ihr Klagelied bereits an – präsentiert sich für Mitte April sensationell vorsommerlich. Und kommt man einmal für einen Lebensmitteleinkauf vor die Tür, laden zahlreiche saisonalen Köstlichkeiten – auf die man irgendwie schon allzu lang gewartet hat – dazu ein, alte wie neue Rezepte zu kochen.

Es muss an irgendeinem trüben Wochenende im Januar gewesen sein, als ich es mir mit einem Stapel Kochbücher auf dem Sofa bequem machte, um mich auf den kommenden Frühling einzustimmen. Dabei fiel mir ein Rezept ins Auge, das mich nun zu meinem

Frühlings-Markrelen-Tartar

mit Rhabarber-Gurken-Relish inspirierte. Die Originalvorlage berichtete davon, dass BCBG-Pariser* – als dies dort vor dem Lockdown noch möglich war – vorzugsweise in all jenen Etablissements bestellen, die zum Sehen und Gesehen werden existieren. Zubereitet wird diese Alternative zum Lachs-Tartar normalerweise mit frischer und roher Markrele.

Für meine Variante wählte ich 1 geräuchertes Markrelenfilet, das ich erst von Haut und Gräten befreite und dann in feine Würfel schnitt.

Dazu würfelte ich 1/2 Stange Rhabarber und 1/2 Salatgurke klein und mischte diese mit dem Fisch. Die halbierte und nicht geschälte Salatgurke (Bio!) hatte ich vor dem Kleinwürfeln mit einem Teelöffel von ihren Kernen befreit.

Die Würfel von Fisch, Rhabarber und Gurke würzte ich mit 1 EL Apfelessig, 1 generösen Prise Salz, 1 TL Zucker sowie dem Saft 1/2 Zitrone und gab während des Umrührens ca. 2 EL Olivenöl dazu.

Die Mischung stellte ich nun für 45 Minuten zum Durchziehen kühl und servierte sie rechtzeitig zur untergehenden Sonne zum Aperitif. Frisches Brot und ein kühler Weißwein sind hier die perfekten Begleiter, um endlich einmal wieder den Blick nach vorne und weg von grauen – wenn auch virenfreien – Wintermonaten zu lenken.

Keep calm und stay healthy!

* BSBG = bon chic, bon galant – der wahre Pariser, der nicht nur etwas, sondern vor allem sehr viel von sich hält.

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Caro einfach mit Thunfisch als Joker

Sonntag, 18. August 2019 22:28

Liebe Andrea,

an in unseren Breiten „normalen Sommertagen“ – ok, was ist heute noch normal, aber wir lassen die sogenannten Jahrhundertsommer einmal außen vor – also an bei uns normalen Sommertagen weiß man in aller Regel morgens nicht mit finaler Gewissheit, ob das geplante Grillen am Abend nicht doch ins Wasser fällt. Andersrum kann sich aus einem verregneten Tagesbeginn – allen Wetterprognosen zum Trotz – doch noch ein ganz passabler Sommertag entwickeln. Kurz: Gerade in unseren Sommern kommt es immer wieder einmal auf spontane und schnelle Küche an. Kurzfristig sagt sich Besuch an und man hat außer konventionellem Knabberzeug nicht wirklich etwas Essbares anzubieten. Hier schlägt die Stunde einer vorausschauenden Vorratshaltung. Und so lässt sich im Handumdrehen auch ein schmackhaftes

Thunfisch-Rilette

quasi aus dem Nichts zaubern. Der langen Vorrede folgen nun die überschaubaren Zutaten: 1 Dose Thunfisch (150 g, im eigenen Saft), 1 rote Zwiebel, 3 EL Mayonnaise, 2 TL Kapern, Petersilie oder anderes Frischkraut, 1/2 Zitrone – fertig.

Den abgetropften Thunfisch habe ich mit einer Gabel in einer Schale grob zerdrückt, die Zwiebel halbiert und sehr fein gewürfelt, die Kapern grob kleingeschnitten, die Kräuter fein geheckselt und alles miteinander vermischt. Mit Meersalz und Pfeffer und dem Saft der Zitrone abgeschmeckt, das war’s auch schon. Mit frischem Baguette und einem kühlen Wein hat man damit kulinarisch quasi aus dem Nichts alle Asse für einen veritablen Apéro in der Hand.

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Wolf im Gemüsebett

Samstag, 17. August 2019 15:24

Liebe Andrea,

vor vielen Jahren las ich ein Interview mit Johann Lafer, in dem von der Zubereitung seines allerersten Wolfbarsches und vor allem vom anschließenden Genuss dieses Fisches schwärmte. Zu jener Zeit wurde der Wolfsbarsch an Fischtheken in recht kapitaler Größe angeboten. In den vergangenen Jahren jedoch fand ich zwar vermehrt Wolfsbarsch im Handel, die Exemplare jedoch wurden immer kleiner und fielen eigentlich unter das Jugendschutzgesetz.

Unser lokaler Fischmatador bietet seit kurzem auch wieder den Wolfsbarsch in einer Gewichtsklasse von bis zu 800 g an; ein Grund mehr, endlich mal wieder diesen Fisch auf den Tisch zu bringen. Für den

Wolfsbarsch aus dem Ofen

braucht es neben dem Fisch guter Qualität nicht allzu viele Zutaten und Arbeitsschritte. Ich habe 2 größere Kartoffeln geschält, längs halbiert und ebenfalls wie 2 kleine Zucchini in in Scheiben geschnitten. 1 Fenchelknolle habe ich (vom Strunk her) erst in Scheiben und dann in Streifen geteilt. 1 rote Zwiebel, in groben Stücke geschnitten, 6 halbierte Kirschtomaten sowie 6 Knoblauchzehen, in der Schale und leicht angedrückt, wanderten ebenfalls in eine große Reine, in der ich alles mit Meersalz würzte, ca. 4 EL Olivenöl dazugab und alles gut vermengte.

Den vorbereiteten Wolfsbarsch von ca. 800 g (ausgenommen, geschuppt und entkiemt) würzte ich innen mit einem Schwung Meersalz und steckte 1 Knoblauchzehe, geschält und in Scheiben, 3 Scheiben Bio-Zitrone sowie 2 Stängel Rosmarin in Bauchhöhle.

Ich legte den Fisch auf das Gemüsebett in der Reine, streute auf die Oberseite etwas Meersalz und goss 100 ml Weißwein an.

Danach wanderte der Fisch für 45 Minuten in den auf 180° C vorgeheizten Backofen und reduzierte dessen Hitze auf 160° C. Während des Apéro genoss ich den eisgekühlten Roséwein, der uns auch zur späteren Hauptspeise ein hervorragender Begleiter war. Kurz und gut: So kann Fisch auch schmecken, einfach und gut.

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Tagliatelle mit Grün und Orange – Pasta meine Pasta (42)

Sonntag, 4. August 2019 21:32

Liebe Andrea,

ich glaube, ich erwähnte es bereits einer der ein oder anderen Stelle: Pastagerichte jeglicher Art sind für mich eine ganz besonderer Genuss. So kommt es nicht von ungefähr, dass sich in unserer Analogen Küche mittlerweile so einige Nudelrezepte wiederfinden. Meinen neuesten Pasta-Leckerbissen, nämlich die

Tagliatelle mit Spinat und Lachs

mag ich Dir nun auch nicht weiter vorenthalten. Wie es es sich für ein gutes Pasta-Gericht gehört, ist die Zubereitungszeit überschaubar und der Geschmack umso größer.

Im auf 160° C vorgeheizten Ofen karamelisierte ich zuerst ein paar Rispentomaten: Diese legte ich nebst Rispe auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech, bestäubte alles mit ca. 1 EL Puderzucker und schob die Tomaten für knapp 20 Minuten in den Ofen. Danach setzte ich das Nudelwasser für die Pasta auf und kochte Tagliatelle al dente.

In der Zwischenzeit bereitete ich den Fisch zu. Beim Lachs griff ich auf TK-Ware zurück und plante 1 Lachsfilet pro Portion bzw. Person ein. Die in Würfel geschnittenen Lachsfilets habe ich bei mit ein wenig Olivenöl und hoher Hitze in einer großen Pfanne (zu der es einen Deckel gibt) rundum scharf angebraten, herausgenommen und beiseite gestellt. In die Pfanne gab ich weitere 2 El Öl sowie 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe, die ich vorher klein gewürfelt hatte und schwitze alles sanft an. Dann löschte ich mit 150 ml Gemüsebrühe ab und gab 250 g Mascarpone dazu und legte knapp 400 g Babyspinat obenauf. Den Spinat hatte ich vorher lediglich gewaschen und trockengeschleudert. Ich legte den Deckel auf, ließ alles einmal aufkochen und dann ein paar Minuten weiterköcheln, bis der Spinat zusammenfiel.

Ich schöpfte die fertigen Tagliatelle aus dem Topf in die Pfanne mit der Lachs-Sahne-Sauce Pfanne, mischte alles und gab die Lachswürfel mit dazu. Nach einem finalen Abschmecken mit Meersalz, Pfeffer und Zitronensaft verteilte ich die Pasta auf Tellern, garnierte mit den karamelisierten Tomätchen und vergaß vor lauter Freude die bereitstehenden, vorgerösteten Pinienkerne.

Auch ohne den zusätzlichen „Crunch“ schmeckte auch diese Pasta mal wieder richtig lecker!

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Surf and Turf mit Fisch und Schwein

Sonntag, 4. November 2018 21:53

Liebe Andrea,

häufig werden vom Kabeljau nur die dünneren Schwanzstücke im Handel angeboten. Daher greife ich immer gerne zu, wenn mir beim Einkauf Kabeljau-Loins über den Weg laufen, die dicken Filetstücke zum Kabeljau. Eine wie ich finde ganz hervorragende Zubereitungsart für diese Fischstücke ist die Kombination mit Speck. Fisch und Speck? Der, bei dem hier die Synapsen in die Hände klatschen und an Scholle Finkenwerder Art erinnern, ist zumindest auf dem richtigen Weg. Aber hinter der profanen Bezeichnung

Kabeljau im Speckmantel auf Linsenbett

verbirgt sich eine richtig ordentliche Leckerei. Für drei Personen habe ich ein 400 g Kabeljau-Loin in Portionsstücke geteilt und mit Pancetta-Scheiben umwickelt.

Acht Stunden vorher habe ich knapp 200 g kleine Linsen in einer Schüssel mit Wasser bedeckt und quellen lassen. Vor der Zubereitung habe ich 2 Karotten geschält und ebenso wie 1 Stange Staudensellerie und 1 Zwiebel kleinst gewürfelt. 3 braune Champignons schnitt ich erst in streichholzdicke Scheiben und dann dünne Stifte.

Als weitere Beilage hatte ich mir Süßkartoffeln ausgewählt. Die geschälten und grob gewürfelten 2 Süßkartoffeln habe ich mit 4 Thymianzweigen in Salzwasser aufgesetzt und gargekocht.

Während die Kartoffeln kochten machte ich mich an die Zubereitung der Linsen. Zuerst habe ich in einem Topf mit ein wenig Öl 3 Scheiben Pancetta ausgelassen, herausgenommen und auf Küchenkrepp zwischengelagert. Im Bratfett schwitzte ich die Champignonstifte an und gab kurz danach Karotten, Sellerie und Zwiebeln dazu. Es folgten die abgetropften Linsen. Ich löschte alles mit 300 ml Brühe ab und würzte mit 4 Thymianzweigen und 1 Knoblauchzehe, die ich zuvor auf der Küchenplatte angedrückt hatte. Während ich die Flüssigkeit des Linsentopfes nun einkochen liess, machte mich an die Zubereitung des Kabeljaus.



Die mit Pancetta umwickelten Fischstücke liess ich in einer Pfanne bei hoher (aber nicht höchster) Hitze von allen Seiten Farbe annehmen. Zwischenzeitlich schüttete ich die Süßkartoffeln ab, gab sie zurück in den Topf und zerkleinerte sie unter Zugabe von ein wenig süßer Sahne und 1 EL Butter mit einem Stampfer.

Die Linsen würzte ich final mit 2 EL weißem Balsamico, befreite sie von den Thymianstängeln und bettete sie auf vorgewärmten Tellern. Der Fisch kam obendrauf, ein Kleks Süßkartoffelstampf daneben und der krosse Speck-Chip in den Stampf. Schon war der Fisch servierfertig. Fisch und Speck – diese unkonventionelle Surf and Turf-Variante kann sich wahrlich schmecken lassen!

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Fisch zum Auf-der-Haut-Braten

Sonntag, 10. Dezember 2017 15:33

Liebe Andrea,

wie schön, endlich mal wieder eine Analogie! Diesmal zum Thema Fisch. Mein Beutezug beim lokalen Fischhändler brachte mir ein paar großartige Saiblingsfilets aus der Region. Eine der Zutaten lag gleich nebenan in der Fischauslage. So brauchte es gar nicht so viel mehr, um das auf der Haut gebratene

Saiblingsfilet mit Queller

in die Tat umzusetzen bzw. auf den Teller zu bringen. Queller, oder auch Meeresspargel genannt, ist eine recht salziges Grüngemüse, dass küstennah wächst und auch optisch richtig was hermacht.

Der größte Aufwand für meinen Beitrag zur Fisch-Analogie bestand somit im Schälen von knapp 400 g Kartoffeln, 1/2 Sellerieknolle und 2 Pastinaken. Die geschälten und geviertelten Kartoffeln setzte ich in Salzwasser auf und gab nach etwa der Hälfte der Garzeit die Würfel von Pastinaken und Sellerie dazu.

Das gargekochte Gemüse schüttete ich ab und presste es durch die Kartoffelpresse zurück in den Topf. Den Kartoffelschnee ergänzte ich um 200 ml Milch und ein großes Stück, sicherlich 40 g Butter, und rührte alles mit einem Holzlöffel schlotzig. Final mit frisch gemahlener Muskatnuss abgeschmeckt war das Püree auch schon fertig. Auf zusätzliches Salz verzichtete ich hier ebenso wie beim Fisch, da der Queller genügend davon mitbringt. Den Queller schwenkte in einem Topf lediglich in ein wenig Butter.



Die Saiblingsfilets habe ich entgrätet, in zweifingerdicke Stücke geschnitten und diese in einer heißen Pfanne mit Olivenöl auf der Hautseite scharf angebraten, bis das Fischfleisch glasig wurde. Lediglich vor dem Servieren wendete ich die Filets ganz kurz gewendet und schon war alles fertig.

Auf den vorgewärmten Tellern schichtete ich den Queller auf das in Form gebrachte Püree und setzte die Fischfilets darauf. Schnell gemacht und richtig lecker war diese Analogie, die auch das Auge ordentlich mitessen liess.

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Eine Sardine kommt selten allein

Sonntag, 17. Juli 2016 12:00

Liebe Andrea,

bestellt man in Portugal Sardinen, wird einem der Fisch in aller Regel im 6er-Pack serviert. Und je kleiner die Sardine, desto verständlicher wird, dass man immer gleich mehrere Exemplare zum glücklich werden braucht.

Ausgenommen und vorbereitet sind die Fische zwar schnell, dennoch ist es immer wieder ein großes Glück, frische Sardinen küchenfertig zu bekommen. So geschehen bei unserem – zu Recht als Seafood-Star ausgezeichneten – lokalen Fischdealer. So kommen meine

Frittierte Sardinen

nun endlich auch einmal auf den monologen Küchentisch. Die etwa 300 g Sardinen habe ich in einer Mischung aus Mehl und Meersalz gewendet. Dann habe ich sie portionsweise, 6-7 pro Durchgang, mit einer Schaumkelle in einen kleinen Topf gegeben, in dem vorher ich ca. 1/2 l Sonnenblumenöl hocherhitzt hatte.



Nach knapp drei Minuten sind die Fische knusprig und fertig und können sich auf Küchenpapier kurz ausruhen und entfetten.

Jetzt braucht es nur noch ein wenig Zitronensaft, optional Baguette und einen kühlen Wein und der kulinarische Apéro ist servierfertig. Und meist ebenso schnell wieder weg. Die einen verschlingen die Fische im Ganzen oder aber knabbern sich der Mittelgräte entlang.
Ein feines Fingerfood, eine schöne Vorspeise oder einfach nur kleiner Snack für zwischendurch.

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Einfach Fisch zum Abendbrot

Dienstag, 26. April 2016 22:58

Liebe Andrea,

oft sind es ja die einfachsten Dinge, die man vorschnell als zu banal einstuft und damit der möglichen Vergessenheit preisgibt. Anstatt nach der einfachen Lösung sucht man dann fortan lieber mühsam nach dem einen Schnick oder anderen Schnack. Und so ganz nebenbei verliert man so nach und nach den Blick auf’s Wesentliche. Butterbrote jeglicher Couleur zum Beispiel können ein trauriges Lied von diesem Schicksal singen. Daher mag ich mit dem

Sardinen-Toast

eine Lanze für ein kulinarisches Karo einfach brechen und Dir zugleich eine meiner Kindheitserinnerungen auftischen. Denn das ist diese belegte Brotscheibe tatsächlich. Früher gab es – selten genug, um eben doch etwas besonderes zu sein – bei uns zum Abendbrot eben dieses Sardinen-Toast.

Das fing schon mit dem sonst am Abendtisch verpönten Toastbrot an, hier jedoch ist es unverzichtbar. Die geröstete Brotscheibe wird ordentlich mit Butter bestrichen – damals verbannte man zu viel Butter auch noch nicht gleich in die Fettecke – belegt das Toast mit den in Öl eingelegten Sardinen aus der Dose und würzt mit frisch aus der Zitrone gepresstem Saft.



So einfach und reduziert, aber so unendlich lecker. Und einmal mehr ein Plädoyer dafür, dass es manche Dinge gibt, die man immer im Vorratsschrank haben sollte. Die Dose Sardinen gehört für mich dazu.

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Wenn Fische den Auflauf proben

Sonntag, 28. Februar 2016 11:37

Liebe Andrea,

in der vergangenen Woche hatte ich die große Freude, einen von unserem lokalen Großhändler organisierten Fisch-Kochkurs zu besuchen. Zur Einstimmung darauf wurde ich „von oberster Stelle“ darum gebeten, auch daheim ein Fischgericht zu zaubern. Gesagt, getan. So gab es mit dem

Fischauflauf mit Spinat

eine leckere und vielerlei wandelbare Ofenvariante für Fischfilets aller Art. Meine Rezept-Inspiration sah für das Gericht Seezunge vor, ich entschied mich für 1 großes Filet vom Steinbutt.

Zuerst einmal kümmerte ich mich um den Spinat. 500 g gewaschenen und tropfnassen Spinat gab ich mit 1 Schuss Weißwein in einen Topf, drehte die Hitze hoch, legte den (Glas-)Deckel auf und staunte einmal mehr, wie extrem Spinat beim Garen sein Volumen verringern kann. Vor dem kompletten Zusammenfall presste ich 1 Knoblauchzehe dazu und würzte mit Salz und Pfeffer.

Ein Fischauflauf steht und fällt für mich ja mit der Sauce. So gab es heuer etwas ganz leckeres dazu. 1 Zwiebel, abgezogen in in Kleinstwürfel atomisiert, schwitzte ich sanft in Butter an, gab 1 TL getrockneten Thymian dazu und löschte mit 200 ml Milch ab. In einem anderem Topf bereitete ich aus 1 EL geschäumter Butter und 1 EL Mehl eine Mehlschwitze zu, goss die Thymianmlich sowie 200 ml Sahne dazu, rührte ca. 2 handvoll frisch geriebenen Parmesan darunter und würzte mit Salz und Pfeffer.

Das Fischfilet mit knapp 250 g teilte ich vier Teile und legte zwei davon in eine gebutterte Auflaufform. Darauf verteilte ich dann den Spinat, legte die zwei anderen Filetstücke nach und goss die komplette Sauce darüber, bis alles davon bedeckt war.



Bei 200° C im vorgeheizten Ofen vollendete sich der Fischauflauf nun die nächsten 20 Minuten ganz von alleine. Es blieb Zeit genug, Tagliatelle al dente zu kochen und diese als Nudelnester auf vorgewärmten Tellern zu platzieren. Dann bekam jeder noch ein großes Stück vom fertigen Fischauflauf dazu und in mir wuchs die Vorfreude, in dieser Woche noch einmal sehr lecker Fisch kochen und essen zu dürfen.

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