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So bekommst du den Sommer gebacken

Montag, 10. Juli 2023 20:46

Liebe Andrea,

einerseits: Der Sommer an sich, vor allem wenn er sich von seiner heißen Seite zeigt, lädt nicht gerade dazu ein, den Backofen anzuwerfen. Und ich weiß nur zu gut, dass auch Du Dich wenig für heißes Wetter erwärmen kannst. Andererseits: Die reifsten und süßesten Obstsorten haben gerade Hochsaison. Und so erfrischend eisgekühltes Obst aus dem Kühlschrank auch ist, auch der Verzehr von Obst verlangt bei mir ein wenig nach Abwechslung.
Da passte es gut, dass ich den Backofen ohnehin für eine der Parmigiana di zucchini anwerfen musste (die wir uns darauf im Schatten und mit einem kühlen Rosé schmecken ließen). Besser noch: mein

Französischer Obstkuchen

war das perfekte Dessert für das Ende eines heißen Sommertages! Für den Teig habe ich 4 EL Zucker mit 1 Päckchen Vanillezucker sowie 1 Prise Salz vermischt und mit 3 Eiern verquirlt. In die Eiermasse gab ich dann 4 EL Mehl (Typ 405) mit 1/2 Päckchen Backpulver und vermischte alles zu einer homogenen Masse.

Eigentlich hatte ich mir für den Belag eine bunte Mischung aus Aprikosen, Nektarinen, Himbeeren und Pfirsichen bereitgelegt und die Pfirsiche bereits mit kochendem Wasser übergossen und für 3 Minuten ziehen lassen. Beim Häuten der 3 Pfirsiche jedoch signalisierte deren Hammer-Aroma, dass diese überreifen Früchte die Hauptrolle im Obstuchen übernehmen würden, lediglich assistiert von ein 4 Aprikosen.

Aber zurück zum Teig. Die Hälfte davon füllte ich in eine gebutterte Auflaufform und buk den Teig für knapp 10 Minuten im auf 180° C vorgeheizten Backofen (Umluft) vor. Danach verteilte ich die gehäuteten und in Spalten geschnittenen Pfirsiche zusammen mit den ebenfalls entkernten und geviertelten Aprikosen auf dem Teig, goss den restlichen Teig darüber und liess alles für knapp weitere 35 Minuten im Ofen goldgelb backen.

Lauwarm genossen – ein Genuss, jeglicher Sommerhitze zum Trotz; die vergisst zu augenblicklich, sobald du den ersten Bissen kostest und mit geschlossenen Augen dieses großartige Aroma von Süß und Sauer genießt! So lassen sich im Sommer auch die wärmeren Momente genießen!

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So ist’s gut Kirschen essen

Sonntag, 2. Juli 2023 14:46

Liebe Andrea,

es gibt so etwas wie eine Bucket List für Gerichte, die man immer schon bzw. endlich einmal kochen wollte, Als ich beim Marktbummel am Wochenende vor einer Schale praller, reifer, dunkelroter und – wie sich später zeigen sollte – hocharomatischer Kirschen stand, poppte eins dieser Bucket-List-Gerichte spontan in mir hoch. Und kurz danach stand dann mein erster

Kirsch-Clafoutis

Bei uns auf dem Tisch. Diese Süßspeise, Original Clafoutis aus cerises, mutet nur auf den ersten Blick als französische Variante des deutschen Kirchenmichels an, jedoch wird hier kein altbackenes Brot verbacken. Aber lecker war’s und ist’s allemal!

250 g Kirschen habe ich gewaschen und in einer Schüssel mit knapp 50 g Zucker vermengt. Danach habe ich in einer Rührschüssel 2 Eier, 50 g Zucker und 30 g Mehl miteinander vermengt Milch dazugerührt und so lange mit dem Schneebesen verquirlt, bis ich eine glatte, klümpchenfreie Teigmasse hatte.

Die Kirschen habe ich dann auf dem Boden einer gebutterten Auflaufform verteilt und die Teigmasse darüber gegossen. Das war’s auch schon. Das Ganze kam dann für knapp 30 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Backofen und konnte goldbraun fertigbacken. Die Kerne bleiben übrigens für den Geschmack (und dem – nach Bedarf – begleitenden Kirschkern
weitspucken) beim Backen in den Kirschen.

Direkt aus Ofen habe ich den noch heißen Auflauf ordentlich mit durchgesiebtem Puderzucker bestreut, und in generöse Stücke geteilt bevor wir uns alle mit Heißhunger darüber hermachten (in Sachen Dessert und Räuberlöffel herrschen in unserer Familie ganz eigene Gesetzte!). Und was soll ich sagen? Megalecker! Allein für dieses Rezept wurden vollreife Kirschen wohl erfunden!

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Neues von Rhabarberbarbara

Mittwoch, 4. Mai 2022 19:57

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Liebe Andrea,

es gibt ein paar absolut untrügerische Zeichen, dass der Winter endlich vorbei und der Frühling endlich da ist. Das Erscheinen unser Hausschildkröte Alfred in unserem Garten gehört dazu (Alfred lebt dort autark und sorgt somit selbst für Winterschlaf und Wiedererscheinen). Auf dem Markt zeugen Spargel, die ersten (heimischen) Erdbeeren und natürlich Rhabarber vom Ende des Winters. Da weiß man manchmal gar nicht, womit man vor lauter Freude anfangen soll…

Da ich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mal zum Back- statt Kochlöffel gegriffen habe, gibt es nun mit

Rhabarber-Streuselkuchen

einen weiteren Kochmonolog für schnelles und gelingsicheres Backen. Das Grundrezept für den Kuchen habe ich bei der großartigen Inspirationsquelle von Emmikochteinfach entdeckt.

Allein schon die Tatsache, dass für Teigboden und Streusel nur ein einziger Teig benötigt wird, hatte mich sofort begeistert. Dazu kommt noch eine Zubereitungszeit von maximal 20 Minuten. Kuchenbäcker, was willst Du mehr!?

Für den „Multifunktionsteig“ habe ich 150 g kalte Butter, 150 g Zucker sowie 300 g Mehl (die berüchtigte „1-1-2-Formel“) in einer Rührschüssel zuerst mit dem Knethaken des Handmixers zu einer „sandigen Konsistenz“ verarbeitet und abschließend per Hand zu unterschiedlich großen Bröseln verknetet.
Das war’s auch schon. Den (Brösel-)Teig kühlstellte stellte ich kühl und machte mich an den Rhabarber.

Die Stangen von 750 g Rhabarber habe ich gewaschen, abgetrocknet und nicht geschält (wegen der Farbe), dann schräg in fingerdicke Stücke geschnitten.
In einer beschichteten Pfanne liess ich bei mittlerer Hitze 1 EL Butter schmelzen, gab den Rhabarber sowie 5 EL Zucker dazu und liess den Zucker unter Rühren auflösen. Danach streute ich 2 EL Speisestärke darüber und liess die Pfanne bei kleinster Hitze noch 2 Minuten auf dem Herd.

In der Zwischenzeit hatte ich einen Bogen Backpapier in einer Springform eingespannt, ca. die Hälfe des Teigs auf dem Backpapier verteilt und mit einem breiten Löffel glattgestrichen. Nachdem ich den Rhabarber direkt aus der Pfanne auf dem Teig verteilte hatte, streute ich noch 1 Päckchen Vanillezucker darüber und knetete aus dem restlichen Teig Streusel, die ich auf dem Rhabarber verteilte.

Im auf 180° C vorgeheizten Backofen (Umluft) konnte sich der Rhabarber-Kuchen knapp 45 Minuten von ganz alleine „weiterentwicklen“. Das lauwarme Kuchenergebnis servierte ich mit frischer Schlagsahne, die ich mit etwas Vanillezucker aromatisiert hatte und frisch gebrühtem Kaffee. So schmeckt der perfekte Start in den Frühling!
Und was war jetzt mit der Rhababerbaraba? Die gibt’s hier: Rhababerbaraba.

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Fernweh zum Frühstück

Sonntag, 18. April 2021 17:33

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Liebe Andrea,

in Zeiten eingeschränkter Mobilität sowie einem Reisestopp in ferne und nahe Länder muss man flexibel bleiben – und die eine oder andere Erinnerung an diese Länder von Zeit zu Hause aufleben lassen.

So war ich kürzlich zum Frühstück in einem kleinen französischen Café. Die Morgensonne schien auf die Tische und Stühle vor dem Café, vor mir stand ein frischer Café au lait und daneben ein duftendes Brioche aus herrlich weichem Hefeteig. Dann machte ich die Augen auf und sass wieder daheim am Esstisch. Aber das

Brioche

und der Kaffee standen vor mir. Manchmal kann man sich sein Fernweh auch so richtig gut schmecken lassen!

Die Reise ging bereits am Vorabend los: Ich zerbröselte 1 Würfel Hefe (42 g) über 550 g Mehl (Typ 550), gab 75 g Zucker, 7 g Salz, 1 TL Zitronenabrieb, 4 Eier sowie 50 ml kaltes Wasser dazu und verknete alles knapp 5 Minuten mit dem Knethaken des Handrührgeräts auf kleiner Stufe. Danach gab ich stückchenweise 250 g Butter dazu, knetete den Teig weitere 10 Minuten, bis er schön seidig war und stellte den Teig abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank.

Am Folgemorgen butterte ich die Mulden eines Muffinblechs ordentlich ein, knetete den Teig auf der bemehlten Arbeitsplatte kurz durch und rollte daraus auf weiterem Mehl zwölf große Kugeln sowie zwölf kleine Kugeln. Die großen Kugeln setzte ich in die Muffinmulden und drückte mit dem Daumen oben eine Vertiefung rein, in die ich die kleinen Teigkugeln setzte.

Mit einem Küchentuch abgedeckt liess ich den Teig nochmals 90 Minuten bei Zimmertemperatur gehen.

Zwischenzeitlich hatte ich den Backofen auf 180° C (Ober- und Unterhitze) vorgeheizt. Ich verquirlte 1 Eigelb mit 2 EL Milch, bepinselte meine Teiglinge und schob das Blech für knapp 20 Minuten in den Ofen. Nach dem Herausholen der fertig gebackenen Brioches kommt eigentlich der kniffligste Teil der ganzen Geschichte: Ruhe und ein klein wenig Geduld bewahren. In dieser (je nach Charakterstärke) unterschiedlich kurzen Zeit können die Brioches ein wenig abkühlen. Mein Tipp: Schon einmal Kaffee kochen und Lieblingsmarmelade bereitstellen. Der Rest ist Fernweh pur. Aber auch unglaublich lecker!

Das Grundrezept für die Brioches habe ich mir übrigens nicht ausgedacht. Es stammt aus dem großartigen Buch „Verliebt in Paris“ aus dem Hölker Verlag, das ich mir zur Beruhigung meines Permanent-Fernwehs in meine Traumstadt kürzlich im lokalen Fachhandel gekauft habe.

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Tiramisu von A bis Z

Sonntag, 28. März 2021 10:42

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Liebe Andrea,

Wenn schon, dann auch mit richtig viel Karacho! Beim Tiramisu heißt das soviel wie: „Wenn schon Dolce Vita, dann wollen wir auch Anita Ekberg und Marcello Mastroianni“. Das Zitat stammt von unserem beidseits geschätzten Claudio del Principe, aus dessem Kochbuch „Italien vegetarisch“ ich mich auch für mein erstes homemade

Tiramisu

inspirieren liess. Wer, wenn nicht ein Italienier, kann einem die Anleitung für ein perfektes Tiramisu liefern? Claudio kann! Und so wurde dieses Dessert zu einer wahren Götterspeise.

Es ging los mit dem „richtigen“ Löffelbiskuit. Denn den gibt es in „solchen“ und „solchen“ Qualitäten. Natürlich machte ich mich auf die Suche nach original italienischem Backwerk und wurde fündig. Auch bei der Mascarpone machte ich keine (und schon gar nicht fettmässig) halben Sachen, sondern ging in die Vollen. Aber der Reihe nach.

Zuerst einmal trennte ich 4 Eier und schlug die Eigelbe mit 75 g Zucker schaumig. Dazu rührte ich dann 500 g Mascarpone, schlug das Eiweiß mit weiteren 75 g Zucker steif und hob den Eischnee sanft unter die Eigelb-Mascarpone-Masse.

Danach ging es ans Espresso-Kochen. Ich kochte 4 Espressi sowie 2 Lungo, am Ende hatte ich knapp 300 ml Espresso, den ich zum Abkühlen in einen tiefen Teller goss.

Nun tunkte ich nacheinander insgesamt 300 g Löffelbiskuit kurz in den Espresso und legte eine quadratische Auflaufform damit aus. Alsbald eine komplette Schicht „verlegt“ war, strich ich eine erste Lage Creme darüber und wiederholte das Procedere ein weiteres Mal.

Die Form stellte ich für knapp 24 Stunden abgedeckt in den Kühlschrank. Erst vor dem Servieren strich ich generös pures Kakaopulver durch ein Sieb über die Creme, schnitt das Tiramisu in Portionen und servierte diese. Dazu gab es ein Glässchen Marsala für die Großen, denn wegen der jugendlichen Mitesser hatte ich auf eine direkte Alkoholzugabe in das Tiramisu verzichtet.

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Backen nach Farbe: Orange

Freitag, 19. März 2021 13:18

Liebe Andrea,

liegt es an der Pandemie? Oder daran, dass sich mein Urgroßvater, immerhin anerkannter Konditormeister, langsam „in mir“ zu Wort meldet? Ich backe derzeit jedenfalls deutlich mehr als früher! Dabei habe ich vor allem Tartes schon immer gern gebacken – die süßen Tartes (Apfel! Birnen!) ebenso gerne wie die herzhaften (Quiches in allen Varianten).

Ich backe auch (weiterhin) nicht vorrangig für Geburtstage, Kaffee & Kuchen, sondern in erster Linie für ein Dessert nach dem Essen. Dabei kommen die erstaunlichsten Dinge bei raus! Erst kürzlich wollte ich auf den Schnelle eine Apfeltarte backen. Und am Ende stand eine veritable

Orangentarte

bei uns auf dem Tisch. Muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass die Zubereitung jetzt nicht der Zuckerbäcker kompliziertesten Schritte enthielt!? Es ging folgendermassen:

Zuerst knetete ich aus 1 Ei, 250 g Mehl (Typ 405), 125 g weicher Butter, 125 g Puderzucker sowie 1 Prise Salz einen Sandteig zusammen und liess ihn, in Folie eingewickelt, für knapp 3 Stunden im Kühlschrank ruhen.

Während ich den Ofen auf 160° C Umluft vorheizte, verteilte ich den Teig in einer mit Butter eingefetteten Tarteform (Durchmesser: 28 cm), stellte die Form mit dem Teig zurück in den Kühlschrank und widmete mich der Tarte-Füllung.

Dazu schnitt ich mit einem Zestenreißer die Schalen von 3 Bio-Orangen ab und presste diese aus. Das Ergebnis waren ca. 300 ml frisch gepresster Orangensaft.

Als nächstes verquirlte ich mit dem Handmixer 4 Eier mit 150 g Zucker zu einer schaumigen Masse, gab Orangenschalen sowie -saft dazu und erhitze alles bei kleiner Hitze und unter stetem Rühren in einem Topf. Nach ca. 10 Minuten passierte ich die Masse durch ein Sieb, rührte 120 g flüssige Butter sowie 70 g geriebene Mandeln dazu.

Ich verteilte die Orangen-Eier-Masse auf dem Teigboden, garnierte sie mit ein paar Orangenscheiben und schob die Tarteform für knapp 40 Minuten in den Ofen. Bis zum Dessert war die Tarte ausreichend abgekühlt und schmeckte nach dem Essen ebenso, wie am nächsten Nachmittag zum: Kaffee!

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Aber bitte mit Sahne!

Sonntag, 14. März 2021 9:52

Liebe Andrea,

Corona & Co. haben ordentlich viel Kokolores in unser Leben gebracht. Aber auch ein paar Dinge, die nicht ganz so fad sind. Eins dieser Dinge sind die Desserts und Nachspeisen, um die ich mich in den vergangenen 24 Monaten mehr denn je gekümmert habe. Mehr Zeit, mehr Essen.

Dabei habe ich mir auch die eine oder andere Süßspeise vorgenommen, die ich sonst nur im Restaurant genossen habe. Aber die meisten Restaurants haben ja derzeit zu, nur einige bieten ihr Essen auch als Take away an. Also ran an die Monologen Kochtöpfe! Wenn ich im Restaurant

Panna Cotta

auf der Speisekarte entdecke, freue ich mich schon vor der Vor- auf diese Nachspeise. Und allein die Zutatenliste qualifiziert diese „Götterspeise“ für einen regelmässigen Stammplatz auf unserem Speiseplan.

Zuerst habe ich 500 ml Sahne (die mit 32 % Fett) in einem Topf aufgekocht. Aus dem Tiefkühler gab ich noch 2 Stangen Zitronengras dazu, die ich vorher teilte und mit dem Rücken des größten Küchenmessers weichklopfte.

Als weitere Zutaten gab ich 3 EL Zucker und einige Tropfen Bourbon-Vanille-Extrakt dazu. Nach dem ersten Aufkochen rührte ich die Sahne noch 5 Minuten bei schwacher Hitze mit dem Schneebesen weiter, danach zog ich den Topf vom Herd und liess alles noch 15 Minuten ziehen.

Ich goss die Sahne durch ein Sieb in eine Rührschüssel und löste darin 3 Blatt Gelantine auf, die ich in kaltem Wasser aufgeweicht und sanft ausgedrückt hatte.

Die auf einzelne Timbaleförmchen verteilte Sahne stellte ich vier Stunden lang im Kühlschrank beiseite.

Vor dem Servieren pürierte ich 50 g Blaubeeren mit 1 EL Puderzucker, strich die Masse durch ein Sieb und spiegelte sie dann auf den Tellern, auf die ich die Panna Cotta stürzte. Fazit: Großes Nachspeisen-Kino!

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So lassen sich Äpfel prima in die Pfanne hauen

Donnerstag, 11. März 2021 21:40

Liebe Andrea,

ein immer gern gesehener Gast auf unserem Mittagstisch sind Pfannkuchen in den unterschiedlichsten Varianten. Mit einer Portion Zimt, Zucker und ganz viel Kindheitserinnerung. Pfann(e)kuchen-Rezepte gibt es ja wie Sand am Meer; und dabei sind die zahlreichen Strandabschnitte für Crêpes und Crespelle noch gar nicht mitgezählt. Am meisten mag ich es, pure Pfannkuchen einfach nur mit Zucker und frisch gepresstem Zitronensaft zu genießen. Schmacht! Aber heute stehen

Fluffige Apfelpfannkuchen

auf dem Speiseplan der Monologen Küche. Auch die sorgen schon in der Grundvariante für eine Vielzahl an Flashbacks in die frühere Kindheit und Jugend. In der Fluff-Version erhalten die Teigfladen dabei einen ganz neuen Twist.

Zuerst habe ich 2 Eier getrennt und das Eiweiß mit dem Quirl (an guten Tagen nehme ich auch einfach nur dem Schneebesen, allein um es mir zu beweisen!) fest geschlagen. Die Nummer mit „die nach unten geöffnete Schüssel über den Kopf halten“ gilt hier immer noch als Gradmesser für ausreichend geschlagenen Eischnee.

In die Schüssel mit den Eigelb habe ich 200 g Mehl (Typ 405), 200 ml Milch, 100 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker sowie 1 Prise Salz gegeben und alles mit dem Handmixer zu einem glatten Teig verrührt. Final mischte ich noch 1 großen Schuss Sprudelwasser dazu und hob den Eischnee unter den Teig, der sich für die nächsten 10-15 Minuten im Kühlschrank gehen lassen konnte.

In der Zwischenzeit entkernte und schälte ich 3 Äpfel, die ich danach mit dem Messer in nicht zu dünne Scheiben schnitt.

Zum Ausbacken der Pfannkuchen pinselte ich eine beschichte Pfanne mit Sonnenblumenöl ein und erhitzte die Pfanne bei mittlerer Hitze. Danach tauchte ich die Apfelringe mit einer Bratwendepinzette in den dickflüssigen Teig und legte die mit Teig umhüllten Apfelringe in die heiße Pfanne.

Nachdem die Apfelpfannküchlein langsam stockten, wende ich sie mit einem Pfannenwender und buk sie fertig, je nach Bräunungsgrad unter nochmaligem Wenden. Die fertigen Pfannkuchen kann man im 80° C warmen Ofen zwischenlagern. Aber pro Durchgang produzierte ich 3 Apfelpfannkuchen, die sofort reihum reißenden Absatz fanden. Nicht, ohne vorher noch mit einer 1:1 Mischung Zimt und Zucker, durch ein feines Küchensieb gestrichen, vollendet zu werden. Repeat until „alle satt“.

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Ein Bratapfel kommt selten allein

Sonntag, 24. Januar 2021 13:11

Liebe Andrea,

Ich finde, an mindestens einem Tag der Saison sollte einem der Winter die Chance auf einen veritablen Bratapfel geben. Also: Schön kalt draußen, aber trocken genug für einen ausgedehnten Winterspaziergang. So kommt man mit dem entsprechenden Heißhunger nach Hause, um sich einen

Bratapfel mit Frischkäse

so richtig schmecken zu lassen und sich damit wieder aufzuwärmen. Da nicht jedes Familienmitglied meine Vorliebe für Marzipan teilt war ich froh, endlich einmal eine Bratapfel-Variante mit Frischkäse zu entdecken.

Dazu werden, wie immer beim „Bratapfeln“, möglichst gerade stehende Apfel-Exemplare benötigt. 4 Äpfeln schnitt ich die einen flachen Dekel ab und hölte sie aus. Ein Kaffeemaß aus Edelstahl diente mir hierbei als praktischer Ersatz für den wohl ideal geeigneten Kugelausstecher. Die restliche Wandstärke der Äpfel sollte ca. 0,5 cm dick sein.

Für die Füllung verquirlte ich 1 Ei mit 30 g braunem Zucker und 1 Tütchen Vanillezucker. Das schaumig geschlagene Zucker-Ei ergänzte ich um den Saft und Abrieb von 1 Zitrone sowie 1 TL Zimt und rührte 150 g Frischkäse darunter, bis alles eine homogene Masse war. Zum Schluss mischte ich noch 4 EL gemahlene Haselnüsse dazu.

Die mit der Mischung gefüllten und mit Deckel bedeckten Apfel schob ich für knapp 30 Minuten in den auf 160° C vorgeheizten Ofen (Umluft). Beim Anrichten erhielt jeder der – natürlich durch einen adäquaten Winterspaziergang vorbereiteten – Mitesser noch eine ordentliche Portion Sprühsahne neben seinen Apfel auf den Teller. Und mit einem frisch gebrühten Kaffee bzw. heißen Kakao liess sich Winter mal wieder so richtig genießen.

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Ein Mantel für die Mandel

Samstag, 26. Dezember 2020 21:44

Liebe Andrea,

Covid-19- und pandemiebedingt präsentierte sich auch die Weihnachtszeit 2020 von einer bislang so nicht gekannten Seite. Unser tradioneller Weihnachtsmarkt wär hüttenweise in der Stadt verteilt und konnte so bis zum zweiten Lockdown noch hier und da für ein klein bisschen Weihnachtsstimmung sorgen. Danach jedoch war Schicht im Schacht, Schluss mit dem verlocken Duft verschiedener Vorweihnachtsköstlichkeiten. Zu der Kakophonie der Düfte tragen auf nahezu jedem Weihnachtsmarkt auch immer

Gebrannte Mandeln

bei. Wenn also schon die Weihnachtsmärkte und deren Buden die Segel streichen mussten, haben wir uns ein klein bisschen von diesem Weihnachtsgenüssen nach Hause geholt. Neben (absolut selbstlosen) Eigenversuchen mit Glüh-Gin habe ich mich auch ans Brennen von Mandeln begeben.

Um den Mandeln einen Zuckermantel anzulegen sind wenig Zutaten notwendig, auch der Arbeitsaufwand bleibt überschaubar. Dennoch gibt es die eine entscheidende Hürde, die das Ergebnis schnell Richtung Abfalleimer wandern lässt.

In einem Edelstahltopf habe ich 200 g Zucker mit dem Inhalt von 1 Tütchen Vanillezucker und 1 TL Zimt vermischt, 100 ml Wasser angegossen und alles aufkochen lassen. Alsbald der Topfinhalt zu kochen begann, gab ich 200 g Mandeln dazu. Verschiedene Testreihen bei der Herstellung haben gezeigt, dass die Mandeln später besser eine bessere Zuckerbindung haben, wenn sie ungeschält sind. Die Abbildung unten zeigt das Ergebnis bzw. den Unterschied recht deutlich.

Wer schon einmal mit heißem Zucken und Karamell hantiert hat, der weiß: Die Sache kann sehr, sehr heiß werden und sehr schnell zu dunkel, damit bitter und durchaus rauchig werden. Was in kaum einem Rezept steht: Direkt nachdem sich die Mandeln im heißem Zuckerwasserbad befinden, sollte die Hitze auf maximal halbe Kraft reduziert werden. Unter stetem Rühren verdampft dann das Wasser und der Topfinhalt wird trocken, geradezu sandig. Ab diesem Zeitpunkt schalte ich die Hitze nochmals runter und lasse den nun an den Mandeln klumpenden Zucker leicht karamellisieren. Je nach Gusto kann man hier ein wenig mehr Zuckerkristalle übrig oder diese schmelzen lassen.

Danach habe die die Mandeln auf die mit Backpapier geschützte Arbeitsfläche geschüttet und mit mit Hilfe von zwei Gabeln die einzelnen Mandeln voneinander getrennt. So können die Mandeln nun – jede für sich – ein wenig abkühlen und der Zuckermantel kann aushärten.

Du kannst Dir vorstellen, dass zu diesem Zeitpunkt die komplette Küche und bei offen stehender Küchentür die halbe Wohnung in einen olfaktorischen Weihnachtszauber gehüllt ist, was unwillkürlich die verschiedenen Mitbewohner aus ihren Lebensbereichen anlockt und zu einer schnellen Abnahme der frisch produzierten Zuckermandeln führen kann. Aber dafür ist etwaig notweniger Nachschub ja schnell nachproduziert.

PS: Für den Glüh-Gin habe ich übrigens frisch gepressten O-Saft und naturtrüben Apfelsaft mit Glühwein-Gewürz aufgekocht und nach dem Umfüllen in Becher mit einer individuell bemessenen Menge Gin ergänzt.

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