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Runde Sache bei den Tapas

Mittwoch, 13. September 2023 20:45

Liebe Andrea,

anstelle eines opulenten Mahls – der Süden Europas lebt es uns vor – bieten sich ja immer wieder auch kleinere Speisen als Kollektivverbund an, um am Ende alle satt zu machen. Die wunderbare Welt das Tapas! Bei den heimisch zubereiteten Tapas habe ich mich nun einmal an einer neuen Variante der

Albondigas in Tomatensauce

probiert. Eine definitive Weiterentwicklung der oftmals zubereiteten Polpette, die ich sonst einfach nur noch mit einer reduzierten Tomatensauce serviere.

Im vorliegenden Fall kochte ich die Hackbällchen zusammen mit der Sauce, und das ging so:

Erst einmal habe ich 400 g Rinderhack mit 1 Ei, 30 g Paniermehl, 1 Knoblauchzehe (durchgepresst) sowie mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss, Bohnenkraut und Oregano gewürzt, gut durchgeknetet und dann in golfballgroße Kugeln geformt. Die Hackbällchen wendete ich dann in Mehl, dass ich ebenfalls mit etwas Salz und Pfeffer gewürzt hatte.

Nachdem ich die Hackbällchen von alles Seiten in Olivenöl angebraten hatte, gab ich 1 grüne Paprika und 2 Zwiebeln, jeweils in Streifen geschnitten, mit in die Pfanne und schwitzte alles bei moderater Hitze an.

Danach löschte alles mit ca. 50 ml Weißwein ab, goss 200 ml Hühnerbrühe an, gab 1 EL Tomatenmark sowie 400 g Dosentomaten dazu und lies alles auf kleiner Flamme für knapp 30 Minuten vor sich hinköcheln. Sollte die Sauce zu trocken werden, einfach ein wenig Brühe nachgießen.

Die fertigen Albondigas dann in illustrer Runde mit weiteren Tapas servieren, ein wenig Brot dazu reichen und mit netten Menschen genießen.

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Grünes Gold

Mittwoch, 2. August 2023 14:10

Liebe Andrea,

da bemüht man sich schon, bei der Gemüseauswahl auf saisonal und idealerweise auch regional zu achten, im Topf landen bei mir aber meist doch immer dieselben Kandidaten.

Zeit also, sich mal wieder den Gemüsesorten zuzuwenden, die es nicht so häufig bei uns auf den Teller schaffen. Mangold ist so ein Fall. Dank der Schwiegermutter, die reiche Ernte aus dem Garten mitbrachte, stand nun Mangold auf dem Speiseplan. Laienhaft würde ich den irgendwo zwischen (ausgewachsenem) Spinat und Kohlblättern ansiedeln. Farbtechnisch trumpft Mangold gerne auch mal in den schillerndsten Rot- und Gelbtönen auf, von denen beim Kochen dann aber herzlich wenig übrig bleibt. Aber es gibt ja noch den Geschmack und der ist durchaus eigenständig. Das frische Konvolut Schwiegermutter-Ware habe ich nun zu

Mangold mit Burrata

weiterverarbeitet. Die knapp 500 g Mangold habe ich entstielt und dann die Blatter erst längs und dann ebenso wie die Stängel quer in kleine Stücke geschnitten, alles gewaschen und abtropfen lassen. In einem großen Topf erhitzte ich 8 EL Olivenöl und liess darin 2 Knoblauchzehen (klein geschnitten) sowie 1 rote Chilischote (feinst atomisiert) Aroma verbreiten. Dann habe ich den kompletten Mangold in den Topf gefüllt, den Deckel aufgelegt und das Gemüse etwas zusammenfallen lassen.

Zusätzlich gewürzt mit etwas Meersalz und schwarzem Pfeffer sowie ergänzt mit 4 EL Tomatenpassata habe ich ca. 300 ml Wasser angegossen, den Deckel wieder aufgelegt und alles für knapp 20 Minuten sanft vor sich hinköcheln lassen.

Zum Servieren bekam jeder einen Teller voll Mangold, inklusive Sud, sowie einer prächtigen Kugel Burrata, mittig platziert. Das frische Bauernbrot war dazu der perfekte Messerersatz und guter Saucenaufleser. Und auch so hat der Mangold auf der Gemüse-Favoriten-Skala durchaus ein paar Plätze gut machen können.

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Hähnchen aus dem Fichtenwalde

Sonntag, 16. Oktober 2022 13:07

Liebe Andrea,

der Herbst bedeutet für mich nicht nur die Rückkehr der deftigen Eintöpfe und Ofengerichte, ich verbinde mit dieser Jahreszeit vor allem auch den Genuss von (Wald-)Pilzgerichten aller Art.

Wenn einen die bunte Blätterwelt zu einem ausgedehnten Spaziergang in Wald und Fauna einlädt, sieht man in diesen Tagen auch wieder eine Vielzahl unterschiedlichster Pilze am Wegesrand stehen. Als Großstadtkind mit gelegentlichen Ausflügen in Bergische und die Eifel wurde mir das Pilze-Erkennen jedoch nicht in die Wiege gelegt. Und im Zweifel lasse ich die Dinger lieber im Wald stehen, als mich an eine „Pilzpfanne Surprise“ zu versuchen.

Wohl dem, der einen Pilzkenner (und passionierten) Waldläufer in der Familie hat! So kamen wir unlängst in den Besitz eines Pilzes, den ich sicher nicht eingesammelt und ohne vorherigen Kennerblick zubereitet hätte. Die

Krause Glucke

oder auch Fette Henne genante Pilzsorte gleicht auch eher dem Bewohner eines Hühnerstalls oder einem Badeschwamm aus dem Mittelmeer. Man findet diesen Pilz vornehmlich im Umfeld von Fichtenwäldern. Und was soll ich sagen!? Hochgradig mjam-mjam!

Ein wenig fuddelig ist das Säubern dieser fein strukturierten Pilze schon. Neben Stücken von Waldboden können sich in den weit verästelten Innenräumen der Krausen Glucke durchaus auch Fichtennadeln, Ohrenkneifer oder anderes Zeugs verstecken, von deren Verzehr man in aller Regel absehen sollte.

Zum Säubern der Pilze habe ich diese, insgesamt hatte wir knapp 3 „Badeschwämme“, somit erst einmal in kleinere Stücke geteilt und diese in in einer Schüssel mit lauwarmem Wasser gründlich gereinigt. Die erdigen Stiele habe ich einfach dünn runtergeschnitten. Im Rohzustand fühlen sich die Pilze ein wenig wie Knorpel an, die Konsistenz jedoch verdichten sich beim Kochen.

Die geputzten und leidlich mit Küchenkrepp abgetrockneten Pilze waren dann einsatzbereit für’s Kochen. Hier habe ich zuerst einmal 80 g Bacon in einer Pfanne ausgelassen, herausgenommen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Im Bratfett schwitze ich 1 Schalotte und 1 Knoblauchzehe (jeweils feinstgewürfelt) an, löschte mit 50 ml Weisswein ab, gab 3 Zweige Thymian dazu und liess alles etwas einkochen. Danach fügte ich die Pilze zu und liess bei hoher Hitze Flüssigkeit verdampfen.

Nachdem ich 200 ml Sahne zur Pilzpfanne gegossen hatte, durfte der Pfanneninhalt bei geschlossenem Deckel noch knapp 10 Minuten vor sich hinschmurgeln. In nutzte diese Zeit, um Bandnudeln zu kochen. Zum Würzen der Pilze verwendete ich final ein paar Prisen Meersalz und Piment d’Espelette. Das war’s dann auch schon.

Die frisch gekochten Tagliatelle vermischte ich in der Pfanne mit den Pilzen und verteilte die Portionen auf Teller. Die Bacon-Chips gab’s separat zum individuellen Nachtunen, dann haben wir uns den zuvor noch nie probierten Pilz schmecken lassen und waren wohlig angetan von dessem waldigen (auch ein wenig nach Hühnchen schmeckenden) Aroma. Was für ein leckerer Start in die Pilzsaison!

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Spargel, einfach, grün

Sonntag, 2. Mai 2021 17:40

Liebe Andrea,

es ist Spargelzeit! Und alle Jahre wieder nutzt bei mir auch der grüne Spargel (den es doch eigentlich das ganze Jahr über gibt) seine Chance und drängt sich ins Rampenlicht seines weißen Bruders. Nundenn. Weißer Spargel rauf und runter, da braucht’s zwischendurch tatsächlich etwas Abwechslung. Diese fand sich jüngst in Form einer

Blätterteig-Tarte mit grünem Spargel

auf unserem Esstisch wieder. Die Zutaten und Arbeitsschritte sind dermaßen überschaulich, dass man dies schon kaum mehr kochen nennen mag. Aber als Mahnmal, jede Tiefkühlpizza stattdessen liegen zu lassen, taugt es allemal.

So ging’s: 1 Bund grünen Spargel habe ich an den unteren Stangenenden soweit gestutzt, dass die Stangen quer auf einen ausgerollten Fertigblätterteig passten, dessen Ränder ich vorher an allen Seiten schmal umgefaltet hatte.

Ich bestreute den Blätterteig großzügig mit frisch geriebenem Parmesankäse, verquirlte 2 Eier und verteilte die Eiermischung über dem Käse. Dann legte ich die Spargestangen auf die Eier-Käse-Mischung, streute noch Kräuter der Provence sowie 1 Knoblauchzehe (kleingehackt) und etwas weiteren Parmesankäse darüber und würzte mit Meersalzflocken.

Nach 20 Minuten im auf 180° C vorgeheizten Backofen war die Spargel-Tarte auch schon fertig. Der kühle Weißwein war schnell entkorkt und von der Tarte kurz danach auch nur noch Krümel übrig.

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Ab und zu ein Muss: Moussaka!

Donnerstag, 29. April 2021 21:46

Liebe Andrea,

die Küche Griechenlands besteht nicht nur aus Unmengen gegrilltem Fleisch in allen Variationen (Akropolis-Platte!), gefüllten Weinblättern und dem obligatorischen (und zumeist auch mehr als notwendigen) Ouzo hinterher. Eine meiner kulinarischen Kindheitserinnerungen, als ich als mit meinen Eltern während der Schulferien mit Fährschiffen von einer zur nächsten Kykladen-Insel reiste, kommt nicht vom Grill, sondern aus dem Ofen. Und meist stand die

Moussaka

bereits ab Mittag in der Vitrine des lokalen Restaurant und wurde nach Bestellung nur nochmals aufgewärmt. Mittlerweile weiß ich, dass sich Gelehrte und Geister darüber streiten, was nun wirklich reingehört: Kartoffeln oder Auberginen oder beides. Ich habe für meinen aktuelle Küchenmonolog den bewährten Mittelweg mit beiden Zutaten gewählt.

Zuerst habe ich 5 große Kartoffeln ungeschält gekocht und etwas ausdampfen lassen.
Während die Kartoffeln vor sich in kochten, schnitt ich 1 Aubergine in ca. 1,5 cm breite Scheiben, legte diese auf ein Backblech mit Backpapier und pinselte die Auberginentaler beidseitig mit ausreichend Olivenöl ein. Danach schob ich die Auberginen für 20 Minuten in den auf 180° C vorgheizten Backofen.

Unterdessen habe ich 500 g Lammhack (frisch vom türkischen Vertrauensmetzger um die Ecke) scharf in einer Pfanne mit Olivenöl angebraten, 2 Zwiebeln und 2 Knoblauchzehen (jeweils kleingewürfelt) dazugegeben und bei reduzierterer Hitze angeschwitzt.
Ich würzte mit Salz sowie Pfeffer, rührte 2 EL Tomatenmark dazu und gab nach kurzem Anbraten des Marks noch 1 Dose Tomaten (350 g, stückig) dazu. Ich verrührte alles und liess den Pfanneninhalt bei mittlerer Hitze knapp 15 Minuten vor sich hinköcheln. Final abgeschmeckt habe ich den Sugo mit Zucker, Oregano und NICHT mit der Prise Zimt, die man in vielen Rezepten findet. Meine hauptberufliche Mitesserin beschwert sich noch heute über meine (und ihre erste) Moussaka mit Zimt, mit der sie noch immer in erster Linie Weihnachtsplätzchen assoziiert.

Fehlt noch die Bechamelsauce. Hierzu liess ich 3 EL Butter in einem Topf schmelzen, rührte 3 EL Mehl dazu, liess alles sanft miteinander verschmelzen und goss nach und nach 750 ml Mlich an, die ich vorher mit 1 Zwiebel, gespickt mit 3 Nelken, aufgekocht und zum Ziehen beseite gestellt hatte. Unter stetem Rühren und ohne die Zwiebel, die ich vorher entfernt hatte, entsteht so eine ordentlich babbige Sauce, die sich zur Not noch mit ein wenig Milch im Babbigkeitsgrad justieren lässt. Ich zog den Topf vom Herd, rührte 2 Eier in die Sauce und schmeckte mit etwas Salz, weißem Pfeffer und ordentlich Muskatnuss ab.

In einer mit Olivenöl eingefetteten Auflauffom schichte ich nun zuerst die gepellten und in Scheiben geschnitten Kartoffeln. Es folgte eine Schicht mit Auberginen sowie ordentlich frisch geriebener Pecorinokäse. Darüber verteilte ich dann die Fleischsauce, verspachtelte abschließend die Bechamelsauce über alles und streute Reste vom geriebenen Pecorino darauf.

Nach knapp 35 Minuten im immer noch 180° C heißen Ofen (Umluft) war die Moussaka des Tages fertig. Ich stellte den Auflauf jedoch nicht in eine Vitrine vor der Tür, sondern gleich auf den Esstisch, wo sich sodann 5 hungrige Esser über diesen griechischen Schmackofatz hermachten. Dazu gab’s Salat. Und hinterher keinen Ouzo.

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Tian 2.0

Mittwoch, 24. März 2021 21:39

Liebe Andrea,

der Begriff „Tian“ steht in Frankreich für einen provenzalischen Gemüseauflauf. Kein Wunder, dass es für dieses Gericht ungefähr so viele Rezepte wie Auflaufformen in südfranzösischen Küchenschränken gibt. „Man nehme, was da ist“ definiert die grobe Ausrichtung eines Tians am besten. Auch mein bisher an dieser Stelle vorgestellter Tian war auch nur eine Momentaufnahme. Für einen aktuellen

Tian

habe ich nur 2 Gemüsesorten verwendet. Lecker wars allemal. Im konkreten Fall habe ich 8 Kartoffeln geschält und ebenso wie 3 Zucchini in ca. 0,3 cm dicke Scheiben geschnitten.

In einer quadratischen Auflaufform verteilte ich nach und nach immer wieder etwas Olivenöl, in dem ich die einzelnen Gemüsespalten wendete und abwechselnd hochkant hintereinander schichtete.

Nachdem die komplette Auflaufform voll war, benetzte ich das Gemüse mit etwas weiterem Olivenöl, streute Kräuter der Provence sowie Meersalz und 3 Knoblauchzehen darüber, die ich vorher geschält und kleingewürfelt hatte.

Nach knapp 30 Minuten im auf 180°C vorgeheizten Backofen war der Tian des Tages fertig. Der Tian schmeckt auch als rein vegetarisches Hauptgereicht richtig gut, heuer spielte er die Nebenrolle bei kurz gebratenen Lammfiltes.

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Fonduesaucen – The next generation

Dienstag, 29. Dezember 2020 15:21

Liebe Andrea,

über 40 Jahre Traditionen geraten so schnell nicht ins Wanken. Das Fleischfondue zu Weihnachten ist so eine Tradition, eher schon eine Institution. Die begleitende Sauce, die beste Ulla-Sauce, habe ich hier ja bereits einmal näher vorgestellt. Aber auch, wenn sich an Institutionen nicht rütteln lässt, so lassen sich diese doch sanft ergänzen und damit modernisieren. So standen bei unserem weihnachtlichen Fleisch-Fondue in diesem Jahr zwei weitere Homemade-Saucen auf dem Tisch. Und was soll ich ich sagen? Die

Mojo verde

ergänzte sich ebenso wie der

Mango-Ketchup

hervorragend mit der altbewährten Ulla-Sauce. So lässt sich die Zukunft angehen! Beide neuen Saucen hatten wir im Rahmen eines außerweihnachtlichen Fondues bei Freunden entdeckt.

Für die Mojo Verde braucht es, der Name lässt es vermuten, viel Grünzeugs: Die Blätter von 1 Bund Koriander und 1 Bund Petersilie habe ich abgezupft und in einem Blitzhacker vorzerkleinert. Zusammen mit 1 grünen Chilischote (säääähr scharf, daher entkernt!), 2 Knoblauchzehen und 3 EL Weißweinessig habe alles in einem Rührbecher mit dem Stabmixer kleingeheckselt und dabei ca. 100 ml Olivenöl angegossen. Final abgeschmeckt habe ich mit 1 TL Kreuzkümmel (frisch gemörsert) und Meersalz.

Für den Mango-Ketchup habe ich 1 Zwiebel geschält, klein gewürfelt und in etwas Rapsöl angeschwitzt. Währenddessen schälte ich mit dem Sparschäler 1 Mango und schnitt das Fruchtfleisch vom Kern. Auch schälte ich ca. 1 cm Ingwer (frisch, mit der Spitze eines Löffels geschält), schnitt diesen klein und gab ihn zusammen mit dem grob zerkleinerten Mango-Fruchtfleisch, 1 EL Curry und 1 TL Kurkuma zu den Zwiebeln. Nach kurzer Weiteranschwitzerei folgten 6 EL passierte Tomaten, 2 EL Apfelessig, 1 EL Zucker und 1 TL gemörserte Koriandersamen in den Topf. Das alles ließ ich für ca. 5 Minuten bei kleiner Hitze köcheln und dann abkühlen. Zuletzt pürierte ich das Ganze mit dem Stabmixer und schmeckte mit ein wenig Salz ab.

Von beiden neuen Saucen blieb bei dem Fondue auch noch was übrig. So werden wir demnächst zu dem ein oder anderem Kurzgebratenem auf leckere Saucen der Marke „Homemade“ zurückgreifen können.

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Mein lieber Otto! Aubergine einmal anders

Sonntag, 19. Juli 2020 18:45

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Liebe Andrea,
stöbert man sich zum Thema „Yotam Ottolenghi“ durchs Internet, gewinnt man den Eindruck, dass man als Foodblogger nur eine geduldete Daseinsbeechtigung hat, wenn man bislang noch kein Rezept von dem „neuen Küchenpapst der levantinischen Küche“ selbst ausprobiert und gepostet hat. Allen voran die

Auberginen mit Buttermilch und Granatapfelkernen

stellen so etwas wie den Heiligen Gral des Ottos dar. Nun denn: Auf in eine neue Analogie, lass uns gemeinsam die Stufen zum Kochblog-Olymps erklimmen!

Ein großer Dank für die Inspiration geht an dieser Stelle an Astrid vom Blog Arthurstochterkocht, deren Ausführungen die nachfolgenden Kocherlebnisse nachhaltig beeinflussten.

Für zwei Personen kalkulierte ich je eine Aubergine, ansonsten reicht als Vorspeise auch eine Auberginenhälfte pro Person. Wir waren zu zweit, daher teilte ich 2 Auberginen, inklusive Stielansatz, der Länge nach mittig. Die Schnittflächen der Auberginen ritzte ich danach kreuzweise tief ein, ohne dabei die äußere Schale zu durchtrennen.

Ich legte die eingeritzten Auberginenhälften mit der Schnittfläche nach oben in eine ofenfeste Form und pinselte paritätisch 80 ml Olivenöl auf die Oberflächen, bis alles Öl aufgebraucht bzw. in die Auberginen eingesogen war. Danach würzte ich die Oberflächen noch mit Zitronenthymian sowie Flocken vom Maldon Sea Salt und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer.

Während sich die Auberginen für die nächsten 30 Minuten im auf 220° C vorgeheizten Backofen (Umluft) quasi von selbst zubereiteten, machte ich mich an das spätere Topping: Granatapfelkerne und ein Buttermilch-Joghurt-Dressing.

1 Granatapfel schnitt ich mittig entzwei, legte die Schnittflächen auf eine Handinnenfläche und klopfte mit einem Holzlöffel in der anderen Hand von oben auf die Granatapfelhälfte. Die Kerne purzelten nur so durch meine Finger in die darunter stehende Schale. Es war der erste Granatapfel in meiner Küche – und die beschriebene Vorgehensweise funktionierte hervorragend!

Für den weiteren späteren Belag der Auberginen rührte ich die Sauce an: 140 ml Buttermilch mischte ich mit 100 g griechischem Joghurt. Dazu presste ich 1 kleine Knoblauchzehe, rührte 1,5 EL Olivenöl dazu und schmeckte mit ein 1 großen Prise Salz ab.

Nachdem die Auberginen wohlgebräunt aus dem Ofen kamen, liess ich sie fünf Minuten abkühlen. In dieser Zeit nutzte ich den noch heißen Ofen zum Aufbacken von ein paar Fladen (irgendein Fertigprodukt zwischen Dürüm Döner und Tortilla), die sich später vor allem wegen der Sauce als hilfreich und schmackhaft zugleich erwiesen.

Zum Anrichten löffelte ich die Buttermilch-Joghurt-Sauce über die Auberginen, streute Granatapfelkerne darüber, würzte generös mit Za’atar (auch bzw. auf der Dose als Zahatar beschrieben, eine spannende Gewürzmischung mit Sesamsaat, Zumaq, Thymian und Oregano) und träufelte final etwas Olivenöl drüber.

Und schon saß er direkt mit uns am Tisch: Yotam Ottolenghi, nickte wohlwollend in die Runde und verlieh mir stumm die Absolution, mich fortan als „echter Fooodblogger“ bezeichnen zu dürfen. Und eins ist sicher: Dieser Ausflug in die levantinische Küche wird bestimmt nicht mein letzter gewesen sein!

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Laues Gemüse mit Wumms

Sonntag, 19. Juli 2020 18:29

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Lieber Christoph,

es gibt einige Dinge, die ich schön finde, die ich aber nicht mag. So liebe ich Lavendel, aber von seinem Duft wird mir etwas „plümerant“. Und ich fasse so gerne die glatte Haut von Auberginen an, aber essen eigentlich mag ich sie nicht. Da aber jedes Gemüse (außer Wirsing und Brokkoli, Sie wissen schon …) eine weitere Chance verdient, machten wir uns heute – nach langer Zeit mal wieder analog – an

Auberginen mit Buttermilchsauce

Das Originalrezept beschert uns Yotam Ottolenghi in seinem Buch „Genussvoll vegetarisch“. Leider bekam ich nicht alle Original-Zutaten, so dass ich ein wenig improvisieren musste.

Zunächst habe ich 3 große Auberginen gründlich unter fließendem Wasser gewaschen. Diese habe ich dann in der Mitte geteilt und rautenförmig eingeschnitten, ohne dabei die Haut zu verletzen. Gewürzt habe ich sie mit Salz, Pfeffer und etwas frisch geriebener Muskatnuss. Dann habe ich die Auberginenhälften mit reichlich Olivenöl eingepinselt und für gut 50 Minuten in den auf 190° C (Umluft) vorgeheizten Ofen gegeben, bis sie schön weich und gebräunt waren.

In der Zwischenzeit habe ich die Sauce zusammengerührt:

150 g Joghurt habe ich mit 150 ml Buttermilch verkleppert, 1 Knoblauchzehe hineingepresst und Salz und Pfeffer dazugegeben. Final abgeschmeckt habe ich die Sauce mit 1/2 TL Za’atar, einer Gewürzmischung, die man in jedem gut sortierten türkischen oder orientalischen Supermarkt kaufen kann.

Als die Auberginen abgekühlt waren, habe ich sie mit der Sauce bedeckt und mit Granatapfelkernen (TK-Ware), ein paar Tropfen Olivenöl und etwas gehacktem Basilikum (statt des eigentlich angedachten Zitronenthymians) dekoriert.

Und so wurde aus der an sich sehr geschmacksarmen Aubergine ein geschmacklicher Sommerkracher, der sicher wieder einmal den Weg auf meinen Teller finden wird: Eine Auberginenhälfte als Vorspeise oder gleich drei als Hauptgericht.

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Das brathähnigste Brathähnchen ever

Samstag, 28. März 2020 14:46

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Liebe Andrea,

meine Frankophilie im Kulinarischen zeigt sich nicht nur beim Frühstück, wenn ich ein Croissant – natürlich stückchenweise – in meinen Milchkaffee tunke und dies dann als vollwertige Mahlzeit betrachte. Auch beim sonntäglichen Huhn schlägt mein Herz regelmäßig voller Freude im Takt der Marseillaise.

Neben zahlreichen Varianten vom Coq au Vin habe ich mich sonntags in den letzten Jahren auch immer wieder an Brathähnchen aller Art versucht. Bei dem

Brathähnchen à la Clotilde

bin ich dem brathähnigsten Brathähnchen nun so ziemlich nahe gekommen.

In ihrem wunderbaren Blog Chocolade & Zucchini beschreibt Clotilde Dusolier verschiedene Hähnchenrezepte, zwei davon stellt sie u.a. auch in ihrem neuen Buch vor. Eine aus diesen Rezepten inspirierte Variante landete in den vergangenen Monaten immer wieder einmal auf unserem Esstisch.

Es geht los wie eigentlich immer: Mit dem allerbesten Geflügel, das sich auftreiben lässt. Das ist im Vergleich zu ehemaligen Käfiginsassen mehr als teuer, lohnt sich aber mit jedem Bissen. Hier blickt der Flexitarier in mir besonnen in die Runde: Lieber x-mal weniger, dafür dann aber richtig gut!

Mein Bio-Hähnchen mit knapp 1,7 kg habe ich mit dem Bürzel nach oben und zu mir zeigend auf ein Arbeitsbrett gelegt und mit einer stabilen Küchenschere rechts neben dem Hähnchenrückgrat aufgeschnitten; danach habe ich das Hähnchen um 180 ° umgedreht und den Scherenschnitt auf der anderen Seite des Rückgrats wiederholt (Linkshänder verfahren hier gerade andersrum). Der somit entfernte Rückenknochen nebst Haut und Fleisch eignet sich mit diversem Wurzelgemüse perfekt zum Kochen eines leckeren Fonds oder Süppchens.

Aber zurück zum Huhn. Das habe ich nun mit der Innenseite nach unten auf das Brett gelegt und von oben beidhändig plattgedrückt. Ja, dabei können durchaus (Hühner-)Knochen knacken, aber das Endergebnis liegt dann flach vor einem.

Nun kommt der große Auftritt der im voraus vorbereiteten Knoblauchbutter. Diese habe ich aus 50 g Butter, 2 Knoblauchzehen (durchgepresst), Meersalz, Piment d’Espelette, viel frisch gehackter Petersilie und 1 Spritzer Tabasco zusammengemischt. Fährt man nun von außen mit den Fingerspitzen vorsichtig unter die Haut des Hähnchens, kann man die Haut ganz einfach vom Hähnchenfleisch lösen. Und genau in diese Zwischenräume habe ich die zimmerwarme Knoblauchbutter nach und nach einmassiert.

In einer Reine habe ich dann geschälte und geviertelte Kartoffeln verteilt; die Menge hängt vom Appetit und der Anzahl der Mitesser ab. Die Kartoffeln habe ich nur leicht in Olivenöl gewendet, gerade so viel, dass sie später nicht am Boden der Reine ansetzen. Auf das Bett aus Kartoffelschnitzen platzierte ich dann das Flachhähnchen, mit der Hautseite nach oben. Die Haut rieb ich noch mit ein wenig Meersalz ein und schob die Reine für ca. 40 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Ofen. Nach der Hälfte der Zeit habe ich den Ofen einmal geöffnet, um die Kartoffeln etwas im nun reichlicheren Fett zu wenden.

Das Ergebnis ist schlichtweg sensationell lecker! Das Huhn isst sich mit den mitgebratenen Kartoffeln geradezu von alleine, ein wenig Baguette für die ungeheuer aromatische (Fett-)Sauce und ein kühler Wein schaden jedoch nicht.

Und wenn etwas übrig bleiben sollte: Auch kalt schmeckt das Huhn am Folgetag immer noch richtig gut; ich bevorzuge dann zum kalten Gericht einen schön scharfen Senf.

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