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Garten bei die Fische

Montag, 31. Juli 2023 16:24

Liebe Andrea,

kürzlich fand ich in beim Durchstöbern lange nicht beachteter Kochbücher ein Rezept aus Portugal, bei dem grüne Bohnen in einen Teig getunkt und ausgebacken werden. Der etwas sperrige, aber wohlklingende Originalname des Rezepts „Peixhinos da horta“ heißt wörtlich übersetzt „Gartenfische“. Warum also nicht einmal

Frittierte grüne Bohnen

zum Aperitif servieren? Ausgebacken ähneln die frittierten Bohnenstangen auf den ersten Blick tatsächlich frisch frittierten Sardinen. Aber der Reihe nach.

Für den Teig habe ich 120 g Mehl mit Salz und schwarzem Pfeffer gewürzt, dazu das Eigelb von 1 Ei sowie 150 ml Roséwein dazugegeben und alles miteinander verquirlt. Den Teig habe ich dann knapp 1 Stunde gehen lassen und final das fest geschlagene Eiweiß untergehoben.

In einem Topf erhitze ich Rapsöl auf ca. 180 °C, tauchte küchenfertige 150 g Bohnenstangen (geputzt, gewaschen und abgetrocknet) zuerst in den Teig und lies diese dann für knapp 4 Minuten portionsweise im Öl ausbacken, bis der Teig eine goldbraune Farbe hatte.

Zu den auf Küchenpapier abgetropften und mit Meersalzflocken gewürzten Gartenfischen passt der restliche Roséwein und vor allem ein lecker Dipp, in unserem Fall war dies ein schnell angerührter Kräuterquark. Lecker Fingerfood!

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So bekommst du den Sommer gebacken

Montag, 10. Juli 2023 20:46

Liebe Andrea,

einerseits: Der Sommer an sich, vor allem wenn er sich von seiner heißen Seite zeigt, lädt nicht gerade dazu ein, den Backofen anzuwerfen. Und ich weiß nur zu gut, dass auch Du Dich wenig für heißes Wetter erwärmen kannst. Andererseits: Die reifsten und süßesten Obstsorten haben gerade Hochsaison. Und so erfrischend eisgekühltes Obst aus dem Kühlschrank auch ist, auch der Verzehr von Obst verlangt bei mir ein wenig nach Abwechslung.
Da passte es gut, dass ich den Backofen ohnehin für eine der Parmigiana di zucchini anwerfen musste (die wir uns darauf im Schatten und mit einem kühlen Rosé schmecken ließen). Besser noch: mein

Französischer Obstkuchen

war das perfekte Dessert für das Ende eines heißen Sommertages! Für den Teig habe ich 4 EL Zucker mit 1 Päckchen Vanillezucker sowie 1 Prise Salz vermischt und mit 3 Eiern verquirlt. In die Eiermasse gab ich dann 4 EL Mehl (Typ 405) mit 1/2 Päckchen Backpulver und vermischte alles zu einer homogenen Masse.

Eigentlich hatte ich mir für den Belag eine bunte Mischung aus Aprikosen, Nektarinen, Himbeeren und Pfirsichen bereitgelegt und die Pfirsiche bereits mit kochendem Wasser übergossen und für 3 Minuten ziehen lassen. Beim Häuten der 3 Pfirsiche jedoch signalisierte deren Hammer-Aroma, dass diese überreifen Früchte die Hauptrolle im Obstuchen übernehmen würden, lediglich assistiert von ein 4 Aprikosen.

Aber zurück zum Teig. Die Hälfte davon füllte ich in eine gebutterte Auflaufform und buk den Teig für knapp 10 Minuten im auf 180° C vorgeheizten Backofen (Umluft) vor. Danach verteilte ich die gehäuteten und in Spalten geschnittenen Pfirsiche zusammen mit den ebenfalls entkernten und geviertelten Aprikosen auf dem Teig, goss den restlichen Teig darüber und liess alles für knapp weitere 35 Minuten im Ofen goldgelb backen.

Lauwarm genossen – ein Genuss, jeglicher Sommerhitze zum Trotz; die vergisst zu augenblicklich, sobald du den ersten Bissen kostest und mit geschlossenen Augen dieses großartige Aroma von Süß und Sauer genießt! So lassen sich im Sommer auch die wärmeren Momente genießen!

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So ist’s gut Kirschen essen

Sonntag, 2. Juli 2023 14:46

Liebe Andrea,

es gibt so etwas wie eine Bucket List für Gerichte, die man immer schon bzw. endlich einmal kochen wollte, Als ich beim Marktbummel am Wochenende vor einer Schale praller, reifer, dunkelroter und – wie sich später zeigen sollte – hocharomatischer Kirschen stand, poppte eins dieser Bucket-List-Gerichte spontan in mir hoch. Und kurz danach stand dann mein erster

Kirsch-Clafoutis

bei uns auf dem Tisch. Diese Süßspeise, im Original „Clafoutis aus cerises“, mutet nur auf den ersten Blick als französische Variante des deutschen Kirchenmichels an, jedoch wird hier kein altbackenes Brot verbacken. Aber lecker war’s und ist’s allemal!

250 g Kirschen habe ich gewaschen und in einer Schüssel mit knapp 50 g Zucker vermengt. Danach habe ich in einer Rührschüssel 2 Eier, 50 g Zucker und 30 g Mehl miteinander vermengt, 250 ml Milch dazugerührt und so lange mit dem Schneebesen verquirlt, bis ich eine glatte, klümpchenfreie Teigmasse hatte.

Die Kirschen habe ich dann auf dem Boden einer gebutterten Auflaufform verteilt und die Teigmasse darüber gegossen. Das war’s auch schon. Das Ganze kam dann für knapp 30 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Backofen und konnte goldbraun fertigbacken. Die Kerne bleiben übrigens für den Geschmack (und das – nach Bedarf – begleitende Kirschkernweitspucken) beim Backen in den Kirschen.

Direkt aus Ofen habe ich den noch heißen Auflauf ordentlich mit durchgesiebtem Puderzucker bestreut und in generöse Stücke geteilt, bevor wir uns alle mit Heißhunger darüber hermachten (in Sachen Dessert und Räuberlöffel herrschen in unserer Familie ganz eigene Gesetzte!). Und was soll ich sagen? Megalecker! Allein für dieses Rezept wurden vollreife Kirschen wohl erfunden!

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Neues von Rhabarberbarbara

Mittwoch, 4. Mai 2022 19:57

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Liebe Andrea,

es gibt ein paar absolut untrügerische Zeichen, dass der Winter endlich vorbei und der Frühling endlich da ist. Das Erscheinen unser Hausschildkröte Alfred in unserem Garten gehört dazu (Alfred lebt dort autark und sorgt somit selbst für Winterschlaf und Wiedererscheinen). Auf dem Markt zeugen Spargel, die ersten (heimischen) Erdbeeren und natürlich Rhabarber vom Ende des Winters. Da weiß man manchmal gar nicht, womit man vor lauter Freude anfangen soll…

Da ich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mal zum Back- statt Kochlöffel gegriffen habe, gibt es nun mit

Rhabarber-Streuselkuchen

einen weiteren Kochmonolog für schnelles und gelingsicheres Backen. Das Grundrezept für den Kuchen habe ich bei der großartigen Inspirationsquelle von Emmikochteinfach entdeckt.

Allein schon die Tatsache, dass für Teigboden und Streusel nur ein einziger Teig benötigt wird, hatte mich sofort begeistert. Dazu kommt noch eine Zubereitungszeit von maximal 20 Minuten. Kuchenbäcker, was willst Du mehr!?

Für den „Multifunktionsteig“ habe ich 150 g kalte Butter, 150 g Zucker sowie 300 g Mehl (die berüchtigte „1-1-2-Formel“) in einer Rührschüssel zuerst mit dem Knethaken des Handmixers zu einer „sandigen Konsistenz“ verarbeitet und abschließend per Hand zu unterschiedlich großen Bröseln verknetet.
Das war’s auch schon. Den (Brösel-)Teig kühlstellte stellte ich kühl und machte mich an den Rhabarber.

Die Stangen von 750 g Rhabarber habe ich gewaschen, abgetrocknet und nicht geschält (wegen der Farbe), dann schräg in fingerdicke Stücke geschnitten.
In einer beschichteten Pfanne liess ich bei mittlerer Hitze 1 EL Butter schmelzen, gab den Rhabarber sowie 5 EL Zucker dazu und liess den Zucker unter Rühren auflösen. Danach streute ich 2 EL Speisestärke darüber und liess die Pfanne bei kleinster Hitze noch 2 Minuten auf dem Herd.

In der Zwischenzeit hatte ich einen Bogen Backpapier in einer Springform eingespannt, ca. die Hälfe des Teigs auf dem Backpapier verteilt und mit einem breiten Löffel glattgestrichen. Nachdem ich den Rhabarber direkt aus der Pfanne auf dem Teig verteilte hatte, streute ich noch 1 Päckchen Vanillezucker darüber und knetete aus dem restlichen Teig Streusel, die ich auf dem Rhabarber verteilte.

Im auf 180° C vorgeheizten Backofen (Umluft) konnte sich der Rhabarber-Kuchen knapp 45 Minuten von ganz alleine „weiterentwicklen“. Das lauwarme Kuchenergebnis servierte ich mit frischer Schlagsahne, die ich mit etwas Vanillezucker aromatisiert hatte und frisch gebrühtem Kaffee. So schmeckt der perfekte Start in den Frühling!
Und was war jetzt mit der Rhababerbaraba? Die gibt’s hier: Rhababerbaraba.

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Fernweh zum Frühstück

Sonntag, 18. April 2021 17:33

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Liebe Andrea,

in Zeiten eingeschränkter Mobilität sowie einem Reisestopp in ferne und nahe Länder muss man flexibel bleiben – und die eine oder andere Erinnerung an diese Länder von Zeit zu Hause aufleben lassen.

So war ich kürzlich zum Frühstück in einem kleinen französischen Café. Die Morgensonne schien auf die Tische und Stühle vor dem Café, vor mir stand ein frischer Café au lait und daneben ein duftendes Brioche aus herrlich weichem Hefeteig. Dann machte ich die Augen auf und sass wieder daheim am Esstisch. Aber das

Brioche

und der Kaffee standen vor mir. Manchmal kann man sich sein Fernweh auch so richtig gut schmecken lassen!

Die Reise ging bereits am Vorabend los: Ich zerbröselte 1 Würfel Hefe (42 g) über 550 g Mehl (Typ 550), gab 75 g Zucker, 7 g Salz, 1 TL Zitronenabrieb, 4 Eier sowie 50 ml kaltes Wasser dazu und verknete alles knapp 5 Minuten mit dem Knethaken des Handrührgeräts auf kleiner Stufe. Danach gab ich stückchenweise 250 g Butter dazu, knetete den Teig weitere 10 Minuten, bis er schön seidig war und stellte den Teig abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank.

Am Folgemorgen butterte ich die Mulden eines Muffinblechs ordentlich ein, knetete den Teig auf der bemehlten Arbeitsplatte kurz durch und rollte daraus auf weiterem Mehl zwölf große Kugeln sowie zwölf kleine Kugeln. Die großen Kugeln setzte ich in die Muffinmulden und drückte mit dem Daumen oben eine Vertiefung rein, in die ich die kleinen Teigkugeln setzte.

Mit einem Küchentuch abgedeckt liess ich den Teig nochmals 90 Minuten bei Zimmertemperatur gehen.

Zwischenzeitlich hatte ich den Backofen auf 180° C (Ober- und Unterhitze) vorgeheizt. Ich verquirlte 1 Eigelb mit 2 EL Milch, bepinselte meine Teiglinge und schob das Blech für knapp 20 Minuten in den Ofen. Nach dem Herausholen der fertig gebackenen Brioches kommt eigentlich der kniffligste Teil der ganzen Geschichte: Ruhe und ein klein wenig Geduld bewahren. In dieser (je nach Charakterstärke) unterschiedlich kurzen Zeit können die Brioches ein wenig abkühlen. Mein Tipp: Schon einmal Kaffee kochen und Lieblingsmarmelade bereitstellen. Der Rest ist Fernweh pur. Aber auch unglaublich lecker!

Das Grundrezept für die Brioches habe ich mir übrigens nicht ausgedacht. Es stammt aus dem großartigen Buch „Verliebt in Paris“ aus dem Hölker Verlag, das ich mir zur Beruhigung meines Permanent-Fernwehs in meine Traumstadt kürzlich im lokalen Fachhandel gekauft habe.

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Focaccia nach Art des Gärtners

Donnerstag, 15. April 2021 20:47

Liebe Andrea,

es ist immer wieder spannend mitzuverfolgen, wie der eine oder andere Rezepttrend durch die Weiten des www gehypet und verbreitet wird. Bereits vor über einem halben Jahr hatte ich mir erste Screenshots von bunt belegten Broten in den 2-Cook-Ordner gelegt, aktuell jedoch poppen sie ständig in meiner Timeline auf. Grund genug also, mich auch selber einmal an meine allererste homemade

Focaccia

zu machen. Wie es mir bei allem „Back-Zeugs“ immer lieb und recht ist, halten sich Zutatenliste und Zubereitungsaufwand hier einmal mehr in überschaubarem Rahmen.

Für den Focaccia-Teig habe ich 400 g Mehl (Typ 405) mit 10 g Salz vermischt und 1 Päckchen Trockenhefe mit 1 Prise Zucker in 250 ml Wasser (lauwarm) aufgelöst. Das Hefewasser habe ich zusammen mit 50 ml Olivenöl zum Mehl gegeben und alles per Hand gut durchgeknetet.

Den Teig liess ich knapp 90 Minuten lang abgedeckt gehen und ölte ein mit Backpapier belegtes Backblech ein. Den Teig verteilte ich hernach auf dem Backpapier, indem ich ihn flachdrückte und langzog. Soviel zum Focaccia in der Basisversion.

Während der Teig so vor sich hinging, schnibbelte ich diverses Gemüse klein bzw. in Form. Bereits beim Einkauf hatte ich auf bunte Farbenvielfalt geachtet und unter anderem gelbe Paprika, einen bunten Cocktailtomaten-Mix, rote Kresse und auch Schnittlauch besorgt. Zusammen mit ein paar Zweigen Rosmarin und glatter Petersilie, Ringen von roten Zwiebeln und kleingehackten schwarzen Oliven bastelte ich mir nun eine Gartenlandschaft auf den Teigfladen.

Den belegten Teig schob ich für 23 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen (Ober- und Unterhitze) und staunte nicht schlecht, als das Ergebnis optisch meine Erwartungen mehr als übertraf. Aus der an ein kindliches Gemälde erinnernden Roh-Vorlage war ein veritables Garten-Foccaccia entstanden. Natürlich liessen wir uns, nachdem wir alle aus dem Staunen heraus waren, dieses kulinarische Kunstwerk mit großem Appetit schmecken – und jeder konnte sich ein Stück mit seinem Lieblingsbelag auswählen.

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Backen nach Farbe: Orange

Freitag, 19. März 2021 13:18

Liebe Andrea,

liegt es an der Pandemie? Oder daran, dass sich mein Urgroßvater, immerhin anerkannter Konditormeister, langsam „in mir“ zu Wort meldet? Ich backe derzeit jedenfalls deutlich mehr als früher! Dabei habe ich vor allem Tartes schon immer gern gebacken – die süßen Tartes (Apfel! Birnen!) ebenso gerne wie die herzhaften (Quiches in allen Varianten).

Ich backe auch (weiterhin) nicht vorrangig für Geburtstage, Kaffee & Kuchen, sondern in erster Linie für ein Dessert nach dem Essen. Dabei kommen die erstaunlichsten Dinge bei raus! Erst kürzlich wollte ich auf den Schnelle eine Apfeltarte backen. Und am Ende stand eine veritable

Orangentarte

bei uns auf dem Tisch. Muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass die Zubereitung jetzt nicht der Zuckerbäcker kompliziertesten Schritte enthielt!? Es ging folgendermassen:

Zuerst knetete ich aus 1 Ei, 250 g Mehl (Typ 405), 125 g weicher Butter, 125 g Puderzucker sowie 1 Prise Salz einen Sandteig zusammen und liess ihn, in Folie eingewickelt, für knapp 3 Stunden im Kühlschrank ruhen.

Während ich den Ofen auf 160° C Umluft vorheizte, verteilte ich den Teig in einer mit Butter eingefetteten Tarteform (Durchmesser: 28 cm), stellte die Form mit dem Teig zurück in den Kühlschrank und widmete mich der Tarte-Füllung.

Dazu schnitt ich mit einem Zestenreißer die Schalen von 3 Bio-Orangen ab und presste diese aus. Das Ergebnis waren ca. 300 ml frisch gepresster Orangensaft.

Als nächstes verquirlte ich mit dem Handmixer 4 Eier mit 150 g Zucker zu einer schaumigen Masse, gab Orangenschalen sowie -saft dazu und erhitze alles bei kleiner Hitze und unter stetem Rühren in einem Topf. Nach ca. 10 Minuten passierte ich die Masse durch ein Sieb, rührte 120 g flüssige Butter sowie 70 g geriebene Mandeln dazu.

Ich verteilte die Orangen-Eier-Masse auf dem Teigboden, garnierte sie mit ein paar Orangenscheiben und schob die Tarteform für knapp 40 Minuten in den Ofen. Bis zum Dessert war die Tarte ausreichend abgekühlt und schmeckte nach dem Essen ebenso, wie am nächsten Nachmittag zum: Kaffee!

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So lassen sich Äpfel prima in die Pfanne hauen

Donnerstag, 11. März 2021 21:40

Liebe Andrea,

ein immer gern gesehener Gast auf unserem Mittagstisch sind Pfannkuchen in den unterschiedlichsten Varianten. Mit einer Portion Zimt, Zucker und ganz viel Kindheitserinnerung. Pfann(e)kuchen-Rezepte gibt es ja wie Sand am Meer; und dabei sind die zahlreichen Strandabschnitte für Crêpes und Crespelle noch gar nicht mitgezählt. Am meisten mag ich es, pure Pfannkuchen einfach nur mit Zucker und frisch gepresstem Zitronensaft zu genießen. Schmacht! Aber heute stehen

Fluffige Apfelpfannkuchen

auf dem Speiseplan der Monologen Küche. Auch die sorgen schon in der Grundvariante für eine Vielzahl an Flashbacks in die frühere Kindheit und Jugend. In der Fluff-Version erhalten die Teigfladen dabei einen ganz neuen Twist.

Zuerst habe ich 2 Eier getrennt und das Eiweiß mit dem Quirl (an guten Tagen nehme ich auch einfach nur dem Schneebesen, allein um es mir zu beweisen!) fest geschlagen. Die Nummer mit „die nach unten geöffnete Schüssel über den Kopf halten“ gilt hier immer noch als Gradmesser für ausreichend geschlagenen Eischnee.

In die Schüssel mit den Eigelb habe ich 200 g Mehl (Typ 405), 200 ml Milch, 100 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker sowie 1 Prise Salz gegeben und alles mit dem Handmixer zu einem glatten Teig verrührt. Final mischte ich noch 1 großen Schuss Sprudelwasser dazu und hob den Eischnee unter den Teig, der sich für die nächsten 10-15 Minuten im Kühlschrank gehen lassen konnte.

In der Zwischenzeit entkernte und schälte ich 3 Äpfel, die ich danach mit dem Messer in nicht zu dünne Scheiben schnitt.

Zum Ausbacken der Pfannkuchen pinselte ich eine beschichte Pfanne mit Sonnenblumenöl ein und erhitzte die Pfanne bei mittlerer Hitze. Danach tauchte ich die Apfelringe mit einer Bratwendepinzette in den dickflüssigen Teig und legte die mit Teig umhüllten Apfelringe in die heiße Pfanne.

Nachdem die Apfelpfannküchlein langsam stockten, wende ich sie mit einem Pfannenwender und buk sie fertig, je nach Bräunungsgrad unter nochmaligem Wenden. Die fertigen Pfannkuchen kann man im 80° C warmen Ofen zwischenlagern. Aber pro Durchgang produzierte ich 3 Apfelpfannkuchen, die sofort reihum reißenden Absatz fanden. Nicht, ohne vorher noch mit einer 1:1 Mischung Zimt und Zucker, durch ein feines Küchensieb gestrichen, vollendet zu werden. Repeat until „alle satt“.

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Apfelkuchen mit Ta-Ta!

Samstag, 26. September 2020 16:02

Liebe Andrea,

schaut man sich beim Spaziergang durch die spätsommerliche-frühherbstliche Fauna und Flora um, sieht man, dass es die Natur in diesem Jahr besonders gut mit den Apfelbauern gemeint hat. Überall stehen bei uns üppig beladene Apfelbäume in der Landschaft. Und wenn der Wind leise durch langsam welke Laub weht, meint man ein sanftes „Rüttel mich, schüttelt mich“ zu vernehmen. Wie jedes Jahr zur Apfelernte stehen dann auch gleich wieder die verschiedensten Apfelkuchen-Rezepte bei mir Schlange, die entweder erneut oder endlich einmal umgesetzt werden wollen.

Zum Saisonstart habe ich mich für einen lang ersehnten Klassiker entschieden, den Du vor vielen Jahren schon einmal in einem Küchenmonolog vorgelegt hast. So stand nun auch bei uns eine veritable

Tarte Tatin

auf der Kaffeetafel. Obwohl: Kaffee hätte es dazu gar nicht gebraucht, aber dazu später mehr.

Ein besonders vielversprechendes Rezept für die französische Apfelkuchen-Institution habe ich bei unserer Kollegin Frau Neudecker gefunden. Ein zugleich gelingsicheres Rezept, also dann: Ran an die Äpfel!

Hier hatte ich einen großen Sack regionaler Elster-Ware erstanden, die mir eigentlich für den normalen Verzehr einen Tacken zu sauer war. Perfekt also für einen ordentlich süßen Kuchen.

Zuerst habe ich mich an den Teig gemacht. Für den Mürbeteig siebte ich 200 g Mehl in eine Schüssel, gab 150 g Butter (kalt und in kleine Stücke geschnitten) sowie 1 Eigelb dazu und verknetete alles grob mit einem Holzlöffel. Danach folgten 12 g Zucker und 40 ml Wasser in die Rührschüssel und ich mischte alles mit einer groben Gabel weiter; am Ende nahm ich doch wie gewohnt die Hände und stellte den Teig in Folie eingeschlagen kühl. Der hohe Butteranteil empfiehlt eine so kurze und so wenig warme (Hände!) wie mögliche Kneterei. Ich liess den Teig dann einfach ein wenig länger im Kühlschrank, so ca. 1,5 Stunden.

Insgesamt 5 Äpfel hatte ich für den Kuchen auserlesen. Diese habe ich entkernt, geschält und teils geviertelt oder (die größeren Exemplare) geachtelt.

Danach ging es an’s Karamell. Dazu streute ich in eine große Pfanne 250 g Zucker und liess ihn unter stetem Rühren schmelzen und karamellig werden. Wie immer beim Karamell: Nicht zu hell und vor allem nicht zu dunkel, da sonst bitter und bäh!

Nun gab ich die Apfelstücke nacheinander in die Pfanne und rührte sie mit einem Holzlöffel so lange umher, bis sie von allen Seiten mit Karamell überzogen waren. Ich drehte die Hitze etwas nach oben verteile 50 g Butter zwischen den Apfelstücken und streute 1 Prise Salz darüber. Ein paar Minuten lang konnte der Karamell nun etwas einkochen und die Apfelstückchen weich werden.

Dann transferierte ich den Pfanneninhalt in eine Auflaufform. Leider stand mir keine größere Tortenform zur Verfügung. somit hatte auch der finale Kuchen einen kleineren Durchmesser als meine Standard-Tartes. Auch verzichtete ich darauf die Apfelstückchen schön nebeneinander zu stapeln, sondern entschied mich für das geordnete Chaos. Den Karamell füllt ich weitestgehend in die Zwischenräume der Apfelstücke und liess alles etwa 30 Minuten abkühlen.

In der Zwischenzeit holte ich den Teig aus dem Kühlschrank und rollte ihn zwischen zwei Lagen Backpapier mit einer Teigrolle dünn aus. Eine runde Teigfläche, die im Durchmesser knapp 2 cm breiter als meine Auflaufform war, legte ich nun über die Apfel-Karamellmasse und stopfte den übrigen Teig an den Rändern sanft zwischen Apfelstücke und Rand der Form.

Bevor ich den Kuchen nun in den auf 180° C vorgeheizten Ofen schob, piekste ich den Teig noch mehrmals mit einer Gabel ein. Knapp 30 Minuten später war der Teig schön gebräunt. Ich holte die Form aus dem Ofen und liess den Kuchen knapp 10 Minuten abkühlen. Vor dem abschließenden Stürzen des Kuchens gilt es den entscheidenden Slot zwischen zu heiß und zu flüssig sowie zu abgekühlt und zu fest (Karamell) zu finden.

Ganz wichtig: Den Kuchen am besten noch warm genießen, ein wahrer Genuss! Und ein Espresso passt – wenn überhaupt – viel besser dazu, als ein klassischer Drück- oder Filterkaffee. Der Kuchen ist so herrlich saftig, dass man ihn auch ganz ohne ein zusätzliches Heißgetränk (aber dafür mit Schlagsahne oder Vanilleeies) mit glücklich rollenden Augen genießen kann!

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La Baguette

Montag, 13. Juli 2020 22:49

Liebe Andrea,

die Hauptindikatoren für ein gutes Baguette (und: Nein, auch bei meiner eigenen Beerdigung werde ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehren, „die Baguette“ zu verwenden!), also das, was ein gutes Baguette beeinflusst, lässt sich am ehesten an den geografischen Breiten- und Längengraden seiner Herkunft festmachen.

Da können wir uns in Deutschland noch so abmühen und uns rühmen, eine ach so große Brotvielfalt auf den Tisch zu zaubern: Ein richtig (!) gutes Baguette, das gibt es nun einmal nur in Frankreich! Vielleicht verhält es sich dabei auch so wie mit dem Wein, den man in verklärter Erinnerung aus dem Urlaub mit nach Hause schleppt, nur um zu merken, dass der Tropfen bei 11° C Nieselregen im November so gar nicht wie an dem lauen Sommerabend in der Provence schmeckt…

Zurück zum Brot. Schon am Mehl scheitert es bei uns oftmals. Da greift man zum „deutschen Standardmehl“ Typ 405 und hat damit schon (fast) alles falsch gemacht. Beugen wir uns diesem Schicksal und machen das beste

Baguette

draus, das sich unter solchen Bedingungen herstellen lässt. Wer jetzt mit „seinem Spezialmehl“ und dem ultimativen Rezept um die Ecke geboren kommt: Bitteschön! Aber wir bleiben vorerst unter Normalbedingungen.

Also: Es gibt verschiedene Rezepte für das sagenumwobene „Baguette Magique“, die mir eine gute Grundlage für „mein Baguette“ liefern, dass gut aussieht, gut schmeckt und immer wieder auf’s Neue gelingt.

Zuerst mische ich 380 g Mehl (jahaaaa, Typ 405) mit 1 TL Salz in einer großen (Rühr-)Schüssel. Dann verrührte ich in 250 ml Wasser (lauwarm) mit 10 g frischer Hefe (es können auch 11 oder 12 g sein, das Zeug verbröselt im Grammbereich immerzu) sowie 1 Prise Zucker und schütte diese Mischung zum Mehl. Danach verrühre ich alles mit einem Holzlöffel. Nur ein paar Minuten lang, bis alles schön miteinander verbunden ist. Mit einem trockenen Küchenhandtuch abgedeckt, lasse ich den Teig dann (an einem nicht zu kalten und zugigen Platz) für knapp zwei Stunden gehen.

Mithilfe einer Teigkarte stürze ich den aufgegangenen Teig dann auf eine bemehlte Fläche, teile ihn in drei gleiche Stücke und bestäubte ihn mit Mehl. Der Teig ist hier immer noch sehr flüssig, feucht und klebrig. Das zusätzliche Mehl hilft dabei, den Teig von der Arbeitsfläche zu rollen und mit beiden Händen in die Formen eines Baguette-Backbleches zu legen, das ich vorher auch mit Mehl bestäubt habe.

Das Baguette-Backblech stelle ich ich dann für ca. 25 Minuten in den auf 220° C vorgeheizten Backofen (Umluft). Unten im Ofen habe ich vorher eine Schale mit Wasser platziert. Und schon vor dem Ende der Backzeit zieht ein herrlicher Duft von frischem Baguette von unserer Küche durch die Wohnung.

Kaum ist das Baguette aus dem Ofen, beginnt die Belagerungsphase – jede aktuell im Haushalt befindliche Person zielt auf den Moment ab, sich ohne die Finger zu verbrennen als Erste(r) ein Stück Baguette abzubrechen und sich noch warm schmecken zu lassen. Ob pur, ob mit Butter, Konfitüre oder zum Olivenöl-Dippen mit Meersalz, das ist am Ende nur eine individuelle geschmackliche Komponente.

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