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Flaches Brot mit hohem Suchtpotential

Samstag, 20. November 2021 20:34

Liebe Andrea,

wie trübe waren doch die Zeiten, in denen ein einfach belegtes Wurstbrot das höchste der Butterbrotgefühle darstellte!

Nicht, dass für mich ein handwerkliches gutes Brot (mit ordentlich Butter und gerne auch einem guten Stück Wurst) nicht auch heute noch einen Hochgenuss darstellen würde – aber es gibt durchaus Abwechslung beim belegten Brot. Vor allem die italienischen Panini oder Grilltoasts jeder Art sind schon eine Verlockung für sich. Mit dem

Flatbread mit Hackbällchen

landete kürzlich solch ein Leckerbissen bei uns auf dem Tisch. Das Flatbread ist oftmals nix anderes als ein dünnes, einmal eingeklapptes längliches Fladenbrot. Die Füllung jedoch liess die Gesamtkonstruktion geschmacklich ordentlich Fahrt aufnehmen!

Zuerst mischte ich 500 g Rinderhack mit 1 Handvoll Semmelbröseln, 1 Ei, 25 g Pinienkernen, 100 g zerbröseltem Feta, 1,5 EL Zahtar und etwas Salz und formte aus der verkneteten Masse kleine Hackbällchen. Diese garte ich für knapp 20 Minuten auf einem mit Backpapier belegtem Backblech im auf 200° C (Umluft) vorgeheizten Ofen.

In der Zwischenzeit hobelte ich mit einem Sparschäler 1/3 Salatgurke in dünne Streifen und schnitt 1 Tomate und 1 Paprika in dünne sowie 1 rote Zwiebel in sehr dünne Scheiben. 100 ml griechischem Joghurt verrührte ich mit 1 Knoblauchzehe, die ich feinhobelte, und würzte mit dem Saft von 1 Zitrone, kleingeschnittener Petersilie und etwas Salz.

Nachdem die Hackbällchen fertiggegart waren, bestricht ich frisch getoastetes Flatbread mit dem Joghurt, setzte zwei Hackbällchen darauf und drückte diese mit einer Gabel flach, garnierte alles mit dem Gemüse und bröselte noch etwas Feta darüber. Zusammenklappen, genießen. Mann, war das lecker!

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La Baguette

Montag, 13. Juli 2020 22:49

Liebe Andrea,

die Hauptindikatoren für ein gutes Baguette (und: Nein, auch bei meiner eigenen Beerdigung werde ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehren, „die Baguette“ zu verwenden!), also das, was ein gutes Baguette beeinflusst, lässt sich am ehesten an den geografischen Breiten- und Längengraden seiner Herkunft festmachen.

Da können wir uns in Deutschland noch so abmühen und uns rühmen, eine ach so große Brotvielfalt auf den Tisch zu zaubern: Ein richtig (!) gutes Baguette, das gibt es nun einmal nur in Frankreich! Vielleicht verhält es sich dabei auch so wie mit dem Wein, den man in verklärter Erinnerung aus dem Urlaub mit nach Hause schleppt, nur um zu merken, dass der Tropfen bei 11° C Nieselregen im November so gar nicht wie an dem lauen Sommerabend in der Provence schmeckt…

Zurück zum Brot. Schon am Mehl scheitert es bei uns oftmals. Da greift man zum „deutschen Standardmehl“ Typ 405 und hat damit schon (fast) alles falsch gemacht. Beugen wir uns diesem Schicksal und machen das beste

Baguette

draus, das sich unter solchen Bedingungen herstellen lässt. Wer jetzt mit „seinem Spezialmehl“ und dem ultimativen Rezept um die Ecke geboren kommt: Bitteschön! Aber wir bleiben vorerst unter Normalbedingungen.

Also: Es gibt verschiedene Rezepte für das sagenumwobene „Baguette Magique“, die mir eine gute Grundlage für „mein Baguette“ liefern, dass gut aussieht, gut schmeckt und immer wieder auf’s Neue gelingt.

Zuerst mische ich 380 g Mehl (jahaaaa, Typ 405) mit 1 TL Salz in einer großen (Rühr-)Schüssel. Dann verrührte ich in 250 ml Wasser (lauwarm) mit 10 g frischer Hefe (es können auch 11 oder 12 g sein, das Zeug verbröselt im Grammbereich immerzu) sowie 1 Prise Zucker und schütte diese Mischung zum Mehl. Danach verrühre ich alles mit einem Holzlöffel. Nur ein paar Minuten lang, bis alles schön miteinander verbunden ist. Mit einem trockenen Küchenhandtuch abgedeckt, lasse ich den Teig dann (an einem nicht zu kalten und zugigen Platz) für knapp zwei Stunden gehen.

Mithilfe einer Teigkarte stürze ich den aufgegangenen Teig dann auf eine bemehlte Fläche, teile ihn in drei gleiche Stücke und bestäubte ihn mit Mehl. Der Teig ist hier immer noch sehr flüssig, feucht und klebrig. Das zusätzliche Mehl hilft dabei, den Teig von der Arbeitsfläche zu rollen und mit beiden Händen in die Formen eines Baguette-Backbleches zu legen, das ich vorher auch mit Mehl bestäubt habe.

Das Baguette-Backblech stelle ich ich dann für ca. 25 Minuten in den auf 220° C vorgeheizten Backofen (Umluft). Unten im Ofen habe ich vorher eine Schale mit Wasser platziert. Und schon vor dem Ende der Backzeit zieht ein herrlicher Duft von frischem Baguette von unserer Küche durch die Wohnung.

Kaum ist das Baguette aus dem Ofen, beginnt die Belagerungsphase – jede aktuell im Haushalt befindliche Person zielt auf den Moment ab, sich ohne die Finger zu verbrennen als Erste(r) ein Stück Baguette abzubrechen und sich noch warm schmecken zu lassen. Ob pur, ob mit Butter, Konfitüre oder zum Olivenöl-Dippen mit Meersalz, das ist am Ende nur eine individuelle geschmackliche Komponente.

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Dem Benedict sein zweites Ei

Sonntag, 29. März 2020 17:54

Liebe Andrea,

seitdem Du Deine Version eines pochierten Eies in einem Küchenmonolog vorgestellt hast, ist nicht nur eine Menge Zeit vergangen, immerhin datiert Dein Beitrag Jäger der verlorenen Eies aus dem Jahr 2010! Nein, es sind auch viele Eier in meiner Küche durch diverse Kochtöpfe gewandert, beim Versuch, ein gescheites Ei pochiert zu bekommen. Und vor allem reproduzierbar hinzubekommen, denn gelungene Glücksfälle gab es zwischenzeitlich durchaus.

In verschiedenen Online-Tutorials denn habe ich eine für mich idiotensichere Methode entdeckt, Eier zu pochieren: In Frischhaltefolie. Dazu wir ein ca. 30 x 30 cm großes Stück Folie auf der Arbeitsfläche flachgestrichen, dünn mit Pflanzenöl eingerieben, in eine Tasse gelegt, 1 Ei hineingeschlagen und die Folie fest verknotet. Das Ergebnis sind später äußerlich relativ stabile Eier mir Flüssig-Eigelb, die zudem nicht nach Essigwasser schmecken.

Einmal also dem Geling-Geheimnis des pochierten Eies nähergekommen, nahm ich mich der nächsten Aufgabe an. Denn ein pochiertes Ei macht sich – Du weisst es seit langem – in einem

Egg Benedict

ganz besonders gut. Und auch für meine Variante dieses Klassikers habe ich eine klassische Sauce Hollandaise angerührt. Dafür stellte aus 1 Zwiebel (in Würfeln), 1 EL Estragon (getrocknet), 10 schwarzen Pfefferkörnern und 300 ml Weißwein eine Reduktion her. Die durchgesiebte Reduktion verklepperte ich – auf kleinster Flamme – mit 1 Eigelb und gab unter Rühren 250 g flüssige Butter dazu. Mit Zitronensaft, Salz und Cayennepfeffer abgeschmeckt war die Sauce auch schon fertig bzw. weiterverwendbar.

Meine zimmerwarmen „Folieneier“ garte ich für ca. 2-3 Minuten ein simmerndem Wasser, fischte sich dann aus dem Topf gefischt und schnitt die Folie unterhalb des Knotens auf. Auch eine weitere Beilage für mein Egg Benedict hatte ich kurz zuvor vorbereitet: frisch gebratenen Bacon, den ich auf Küchenkrepp zwischnelagerte. Räucherlachs ist hier auch eine feine Alternative.

Die für dieses Eierspezialität notwendigen Muffins habe ich der Reihe nach getoastet und angerichtet: ein Klecks Hollandaise auf die untere Muffinhälfte, das pochierte Ei darauf drapiert, zwei Schieiben Bacon darüber, noch einen Klecks Hollandaise und etwas frische Kresse oben drauf. Mit der oberen Muffinhälfte belegen – und mit vor Geschmacksglück verdrehten Augen genießen.
Auch nach gehörig langer Zeit wird aus so manch einem Küchenmonolog dann doch noch eine Küchenanalogie.

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Pures Glück mit weißen Bohnen

Mittwoch, 29. März 2017 9:09

Liebe Andrea,

zum Glücklichsein gehören ja meist zwei Komponenten. Bei mir ebneten das endlich frühlingswarme Sonnenwetter und einmal mehr ein Artikel auf der von mir sehr geschätzten Seite vom Splendido Magazin den Weg Richtung Glück. Und mit dem

Bohnen-Brot-Salat

stand eine wunderbare Speise auf dem Gartentisch, die in der nächsten Zeit sicher noch den einen oder anderen Einsatz zum Aperitif haben wird.
Wenn man vom Job nach Hause kommt und die letzten Sonnenstrahlen im Garten genießen mag kommt es quasi auf jede Minute an. Umso hilfreicher ist die überschaubare Zubereitung des schmackigen Snack-Salats mit Bohnen und Brot.

So man die weißen Bohnen nicht selbst zubereitet, kann man – so wie ich diesmal – auch auf qualitativ hochwertige Fertigware aus dem Glas zurückgreifen.
 Die bereits vorgegarten 250 g weiße Bohnen habe ich kurz abgespült, abtropfen lassen und mit ca. 2 EL weißem Balsamico-Essig in einer Schüssel vermengt.

Danach bereitete ich Brot-Croutons im Ofen zu. Die Brotwürfel hatte ich vor dem Ofengang (200° C Umluft, 10 Minuten) mit Olivenöl, 5 Salbeiblättern (kleingeschnitten) und 1 Knoblauchzehe (kleinstgeschnitten) gewürzt.



Die knusprigen Brotwürfel mischte ich mit den weißen Bohnen, goss ordentlich bestes Olivenöl und sparsamer dunklen Balsamico-Essig darüber, gab 1/2 rote Zwiebel in dünne Ringe geschnitten dazu und schmeckte final mit Meersalz und schwarzem Pfeffer ab. Dazu braucht es noch ein freies Plätzchen in der Abendsonne und ein kühles Glas Weißwein. Fertig ist das bohnenbasierte Glücksgefühl am Feierabend.

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Trockenes Brot in leckeren Würfeln

Donnerstag, 29. September 2016 17:26

Liebe Andrea,

nachdem ich für eine sommerliche Gazpacho letztens erstmalig Croutons im Ofen zubereitete, liefen mir kurz danach – subjektive Wahrnehmung! – gleich zwei Rezeptvorschläge für Knabber-Croutons als Apéro-Snack über den Weg. Grund genug also, in den Jugend-forscht-Modus zu schalten und sich auch selbst einmal an

Knabber-Croutons

zu versuchen. Ich denke, man sollte des Geschmacks wegen ein Ciabatta oder eher Sauerteig- bzw. Graubrot einem profanen Baguette vorziehen. Ich nahm ca. 250 g Welzebengel, eine regionale Spezialität, die dem Ciabatta sehr nahe kommt. Das Brot schnitt ich erst in ca. fingerdicke Scheiben, dann teile ich die Scheiben längst in drei Streifen und würfelte diese.
Die so entstanden Brotwürfel hatten dann in etwa die gleiche Kantenlänge.

Die Brotwürfel mischte ich in einer Schüssel mit 1 TL Kräuter der Provence, getrocknet, und 3 EL Olivenöl. Die so verfeinerten Croutons verteilte ich auf einem Backblech mit Backpapier und schob alles für knapp 10 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen.



Und das war’s auch schon. Die abgekühlten Knabber-Brotwürfel – ich würzte sie noch mit ein paar Prisen Meersalz – passen prima zum Wein, stillen den ersten Hunger beim Apéro und schmecken ganz hervorragend einfach so zwischendurch.

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Ein Gruß aus der toskanischen Küche

Freitag, 5. August 2016 12:28

Liebe Andrea,

es ist nur ein kleiner Snack, der bei uns jedoch immer eine große Wirkung hat: Bruschetta und Crostini. Wird für die leckeren Brotscheiben dabei meist Ciabatta oder Baguette als Grundlage genommen, nimmt man – wohl – für

Toskanische Crostini

eher herzhaftes Bauernbrot. Ich jedenfalls freue mich immer über die weissbrotfreie Variante und nehme dazu ein ordentliches Graubrot.

Die nicht zu dünnen Brotscheiben habe ich zunächst im Toaster knusprig geröstet. Auf jede Brotscheibe legte ich 2-3 Tomatenscheiben und darüber 1-2 Sardellenfilets.
 Die Sardellenfilets werden ja wahlweise in Salz oder Öl eingelegt angeboten; hier ist die Öl-Version eindeutig die schmackhaftere und – was Wunder! – weniger salzhaltige Variante.

Über die Tomatenscheiben mit ihren Sardellenfilets verteilte ich Würfel von feinstgehackten Schalotten und träufelte etwas Olivenöl darüber. Danach schob ich die belegten Brote für ca. 3 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen und servierte die Brote lauwarm. Nach dem Ofenaufenthalt streue ich gerne noch ein wenig frisch gehackte Basilikumblätter über die Crostini.


Irgendwo im Netz habe ich mal gelesen, dass Crostini traditionell vor dem Überbacken belegt oder bestrichen werden, bei den Bruschetta hingegen wird das Brot vor dem Belegen im Ofen geröstet und erst anschließend belegt. Somit wäre meine Variante eindeutig als Bruschstini zu bezeichnen. Lecker und schnell gelingt dieser Brotsnack allemal.

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Ordentlich Tomate im Brot

Donnerstag, 9. Juni 2016 9:12

Liebe Andrea,

die Tomate an sich, so sie nicht aus in Plastikbeuteln abgefülltem Wasser besteht, kann geschmacklich großartige Dinge vollbringen. Seit geraumer Zeit bietet unser lokaler Lebensmitteldealer verschiedenfarbige, sogenannte Naschtomaten an. Deren Kilopreis liegt zwar zwar hart an der Schmerzgrenze, geschmacklich jedoch haben die kleinen Dinger einiges zu bieten. So war es nun an der Zeit, endlich einmal das lange geplante, großartige

Tomaten-Sandwich

hier in unserem Koch-Blog zu verewigen. Der Aufwand hält sich überschaubar: Ein wenig Schnibbeln und noch weniger Verrühren – und das war’s auch schon.

Ein großes Brötchen – hier würde sich auch Baguette anbieten – habe ich halbiert und die eine Hälfte mit Basilikum-Pesto bestrichen, die andere mit einem Aufstrich aus getrockneten Tomaten.
Die eine Hälfte belegte ich mit Tomaten-Scheiben unterschiedlicher Couleur und Mozzarella-Scheiben, auf die zweite Hälfte gab ich einen Schwung Rucola. Damit die ganze Chose nicht zu trocken wird, rührte ich noch fix eine Vinaigrette an: 1 EL Senf verrührte ich mit 3 EL Balsamico-Essig, würzte mit Salz sowie Zucker und quirlte so lange bestes Olivenöl darunter, bis die Konsistenz der Vinaigrette dickflüssig wurde.



Die Vinaigrette träufelte ich über den Mozzarella und klappte die Brothälften zusammen. Und schon im nächsten Schritt war Geniessen angesagt. Volles Tomatenaroma voraus!

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Backe, backe Brötchen

Sonntag, 19. Juli 2015 14:28

Liebe Andrea,

nachdem ich vor ein paar Jahren das erste mal davon erfuhr, dass in unseren Aufbackwaren gerne auch Substanzen verwendet werden, die aus Menschenhaar gewonnen werden, verging mir bis auf weiteres der Appetit auf jegliches Fertigbackzeugs. Das verwendete L-Cystein ist eine Aminosäure, die vor allem in industriell gefertigten Backwaren zu finden ist. Ein haariges Thema, weiss man doch oft nicht, woher das Brot stammt, das man hier und da gereicht bekommt.

Umso erfreuter machte mich kürzlich ein Blog-Beitrag unsers sehr geschätzten Herrn Grün über selbst gemachtes Brot. Nun endlich fand ich den Weg in „meine Backstube“ und machte mich ans Werk. Für die

Italienischen Brötchen nach Herrn Grün

braucht es etwas Zeit und sehr übersichtliche Zutaten. Das wichtigste ist das Mehl, dieses sollte dem Typ 550 entsprechen. Laut Hersteller ist dieses Mehl backstark und für alle Hefeteige und Brote geeignet.

275 g Weizenmehl vom Typ 550 also werden mit 5 g Frischhefe, 10 g Olivenöl, 10 g flüssigem Honig, 1 gehäuften TL Meersalz und 175 ml lauwarmen Wasser in eine Rührschüssel gegeben und 2 Minuten mit dem Knethaken auf unterster Stufe bearbeitet. Hernach wird der Teig mit höchster Knethakenstufe so lange geknetet, bis er sich als Kugel von der Schüssel ablöst.

Den Teig ließ ich, kugelig wie er war, mit einem feuchten Tuch abgedeckt 30 Minuten in der Schüssel ruhen und gehen. Die folgenden Arbeitsschritte lassen erahnen, warum Bäcker in aller Regel früh auf den Beinen sind. Denn in der Ruhe – und vor allem der Zeit – liegt auch hier die Kraft. Nachdem ich den Teig ein paar Minuten mit bemehlten Händen auf der bemehlten Arbeitsplatte kräftig durchgeknetet hatte, sah der weitere Rezeptverlauf vor, den Teig zu einem Quadrat auseinanderzudrücken. Von diesem Quadrat werden nun jeweils die Ecken eingeklappt und der Teig für weitere 20 Minuten unter dem feuchten Küchentuch gelagert.

Danach wird der Teig abermals in die quadratische Breite gedrückt, wieder eckenweise eingeklappt und zugedeckt. Da wohl auch beim Backen aller guten Dinge drei sind, erfolgt nach 20-minütiger Ruhezeit das selbe Procedere. Kurz: Insgesamt dreimal wird der Teig ins Quadrat gedrückt, über die Ecken eingeschlagen und 20 Minuten von einem feuchten Tuch bedeckt.

Dann endlich kann’s weitergehen. Den Teig habe ich in vier Stücke geteilt, in längliche Form gerollt und – ganz wichtig – in ein Baguetteblech gelegt. Das Baguetteblech hält die Teiglinge in Form und verleiht dem späteren Backwerk die nötige Knackigkeit. Apropos knackig: Eine mit Wasser gefüllte Reine im auf 230° C aufgeheizten Backofen trägt ebenfalls ihren Teil für eine knusprige Kruste bei. Die Brötchen in spe habe ich noch auf der Oberfläche angeritzt und mit Mehl bestäubt, dann kam mein Backwerk für knapp 12 Minuten in den Ofen.



Fertig sind die Brötchen, wenn die Kruste es farblich verkündet. Sicher: Aufbackbrötchen sind in aller Regel fixer zubereitet. Aber: Meine Brötchen enthielten keine ellenlangen – geschweige denn haarigen – Zutaten, die mit Es, Ähs und Bähs verbrauchergerecht verklausuliert sind. Und ja: Selber Brotbacken macht mächtig stolz. Und glücklich.

Muss ich an dieser Stelle wirklich erwähnen, wie lecker diese wunderbaren selbst gebacken Brötchen waren? Ich tu’s trotzdem: Grossartig war’s! Und ab jetzt werde ich regelmässig kleine Brötchen backen!

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Sunny side up

Mittwoch, 21. Januar 2015 14:07

Liebe Andrea,

gemeinhin soll ein gutes Frühstück ja die Grundlage für einen rundum gelungenen Tag bilden. Dabei gehören meiner Meinung noch so viel andere Faktoren dazu: Der passende Wochentag (Montage per se sind als schwierig zu betrachten), das rechte Aufsteh-Bein, ein freundliches Guten Morgen, ein erster Kaffee und nicht zuletzt genügend Zutaten im Kühlschrank. Wenn der Blick nach draußen auf eine geschlossene Wolkendecke trifft muss man sich jedoch nicht gleich wieder ins Bett legen. Mit einem

Sonnentoast

lässt sich auch am frühen Morgen schon erstaunlich gut punkten. Es braucht lediglich Toastbrot, Eier, Scheibenkäse, etwas Butter und ganz wenig Zeit. Zuerst einmal wird aus einer Toastscheibe das Innere mit einem Messer ausgeschnitten, sodaß ein Toastrahmen übrigbleibt. Dieser Rahmen wird in einer heißen Pfanne entweder mit oder ohne Zugabe von Butter sanft geröstet und gewendet. Spätestens jetzt sollte ein Stück Butter in der Brotmitte verflüssigt und dann ein Ei in diesen Bereich aufgeschlagen werden. Alles – wie beim klassischen Spiegelei gewohnt – langsam stocken und werden lassen.



Zum guten Schluß Toast und Ei mit einem Pfannenwender aus der Pfanne heben und mit Sonnenstrahlen aus Käsestreifen garnieren. So beginnen großartige Tage!

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So ein Käse – zum Dahinschmelzen

Samstag, 3. Januar 2015 11:19

Liebe Andrea,

zunächst einmal möchte ich Dir für ein weiteres äußerst schmackhaftes Jahr in unserer Analogen Küche danken. Und dann natürlich wünsche ich auch Dir sowie all unseren treuen und hochgeschätzten Mitleserinnen und Mitlesern Glück, Gesundheit und viele leckere Gerichte für 2015!

Wir haben den Jahreswechsel im kleineren Kreise begangen und ich habe mich an meinem ersten selbstgemachten, richtigen

Käsefondue mit allem Pipapo

versucht. Das fing an bei der Materialbeschaffung (Caquelon, Rechaud und Käsefonduegabeln mit 3 Zacken) und endete bei obligaten Kischwasser. Dazwischen lag viel Reiberei, Rührerei, Tunkerei und vor allem Genießerei.

Wegen der minderjährigen Mitesserin verzichtete ich beim Anrühren der Grundmasse auf jeglichen Wein und Schnaps. In verschiedenen Rezeptquellen hatte ich im Vorfeld gelesen, dass der Käse zum ordentlichen Schmelzen bzw. Spalten Säure braucht, die steuerte ich durch frisch gepressten Zitronensaft zu.

Meine Basis bestand aus Gemüsebrühe. Für einen Durchgang mit ca. 400 g Käse nahm ich gut 400 ml Brühe, die ich in dem Caquelon auf dem Herd erhitzte. Nicht jedoch, ohne den Innenboden des Caquelons vorher mit einer halbierten Knoblauchzehe gründlich ausgerieben zu haben. In die Brühe gab ich ich dann den Käse sowie 3 TL Zitronensaft und 1 TL Maisstärke. Beim Käse hat man quasi freie Wahl und entscheidet sich idealerweise für einen kräftigeren und einen sanfteren Vertreter seiner Zunft. Meine Wahl fiel auf Gruyère und Emmentaler, jeweils zu gleichen Teilen, fein gehobelt.

Den Käse lässt man nun in der Brühe (oder wenn man ihn doch genommen hat: im trockenen Weißwein) langsam und unter stetem 8er-Rühren schmelzen. Die „rührende 8“ hat sich wohl auch schon in anderen Caquelons als idealer Rührweg im Topf bewährt. Und gerührt wird erst einmal viel und lang. Am Ende wird man von einer nahezu homogenen Masse belohnt, die sich nach dem Stellungswechsel vom Herd zum Tisch mit Rechaud, geschmeidig um die Brotwürfel schmiegt. Dem Verlust von Brotwürfeln beugen die dreizackigen Fonduegabeln eigentlich gut vor, sodass auch daher das seit meinen Kindheitstagen mit großer Begeisterung verfolgte Ritual zu dem Besuch von Asterix bei den Schweizern gänzlich ohne Gewicht beschwert ins Wasser fiel.



Die wesentliche Reduktion auf Brot und Käse haben wir ergänzt durch frisch gekochte Pellkartoffeln, Mixed Pickles inklusive Cornichons sowie viel und gutem frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer.
Als Getränk zum Fondue übrigens wird einem von nahezu jedem Schweizer schwarzer Tee oder zumindest stilles Wasser empfohlen. Und vor allem den Tee finde ich eine gute Ergänzung zum Essen. Vorher und nachher kann und sollte man sich aber gerne den ein oder anderen Tropfen (weißweinig bis höherprozentig) schmecken lassen. Und dann gibt es ja noch sooo viel andere Käsekombinationen, die alle einmal ausprobiert werden wollen…

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