Couscous küsst Merguez

Donnerstag, 21. Oktober 2010 17:44

Liebe Andrea,

gerade auch in der Küche gibt es diese „Nicht-schon-wieder-Tage“. Vor allem im Hinblick auf „Nicht schon wieder Kartoffeln“, „Nicht schon wieder Nudeln“ oder „Nicht schon wieder Reis“. Ich weiß, das ist Jammern auf hohem Niveau, es gibt Menschen, die was dafür gäben, jeden Tag einen Teller Pasta oder ein Schälchen Reis zu bekommen; aber das gehört in ein anderes Kapitel. Bei einsetzendem Beilagenoverkill greife ich immer auf zwei Kandidaten zurück, denen man weitaus häufiger Beachtung schenken sollte: Polenta oder Couscous. Mit dem Mais-Grieß (Polenta) beschäftige ich mich ein anderes Mal und konzentriere mich also auf die Grießkügelchen (Couscous), den es bei uns als

Couscous mit Merguez

gab. Die Merguez-Würstchen! Im grenznahen Gebiet zu Frankreich gibt es diese Lammwürste nahezu auf jedem Markt. Weiter im bundesdeutschen Lande findet man diese delikaten Würste in der Regel nur in gut sortierten Großstädten oder bei arabischen Fleischdealern. Oder man hat das Glück, dass ein Supermarkt mal wieder „Französische Wochen“ ausruft und die Merguez in dieser Zeit anbietet.
Einen hiesigen Metzger nach Merguez gefragt würde wahrscheinlich zu folgender Antwort führen: „Ai, von weldsche Wüsste wollde ’se jetz’ mehr habbe?! „

Die Original-Merguez aus Lamm- und Rindfleisch sind immer schön pikant gewürzt, meist unter Verwendung von Kreuzkümmel, Paprika, Knoblauch, Pfeffer und Harissa. Auch Harissa, diese Würzpaste aus feurigen Pfefferschoten, gibt es bei uns leider nicht an jeder Ecke. Aber zum Würzen von Couscous mag ich sie nicht missen.

Zurück zum Couscous an sich. Erst einmal wird fleißig geschnibbelt: 1 Möhre, 1 Stange Staudensellerie und 1 rote Zwiebel werden feinst gewürfelt und in ordentlich Olivenöl angeschwitzt. Dazu kommen dann 1 EL Kreuzkümmel und 1 EL Koriandersamen, beides im Mörser grob zermahlen. Es gibt mittlerweile schon Instant-Couscous, aber der herkömmliche braucht auch nicht viel länger bei der Zubereitung: 250 g Couscous und 250 ml heiße Hühnerbrühe kommen zum Gemüse in den Topf, einmal kurz umrühren, Deckel drauf, Hitze aus und ziehen lassen. Nach ca. 5 Minuten mit einer Gabel auflockern und 2 EL Butter unterrühren. So schnell ist die Beilage fertig, die gar keine ist. Mit ein wenig Vorbereitungsvorlauf kann man auch frisches Koriandergrün besorgen, klein hacken und über den Couscous geben. Auch eine Joghurtsauce mit Limette, Salz, Kreuzkümmel und Koriandersamen kommt gut.



Es geht aber auch ohne, zum Beispiel, wenn man Merguez-Würstchen zur Hand hat. Diese sanft braten und auf dem Couscous drapieren, Harissa dazu reichen und sich geschmacklich auf einen Abstecher nach Nordafrika begeben.

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Datum: Donnerstag, 21. Oktober 2010 17:44
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