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63589 Linsengericht – Pasta, meine Pasta (15)

Sonntag, 13. Mai 2012 22:46

Liebe Andrea,

für die spontane Küche sind Linsen alles andere als geeignet. Nahezu jedes Rezept startet – ebenso wie bei Weiße-Bohnen-Leckereien – mit der Aufforderung, die Hülsenfrüchte erst einmal über Nacht einzuweichen. Ich denke, an dieser Stelle steigen die meisten ambitionierten Linsenwilligen aus. Wie lange heißt denn auch „über Nacht“? Was, wenn ich ein Mittagessen plane, was wenn ich erst am Abend essen mag? Ich habe Linsen für das Abendessen in der doppelten Menge klarem und kalten Wasser am frühen Morgen zum Quellen bereitsgestellt – und die knapp 12 Stunden waren ausreichend, für meine

Pasta e lenticchie

Ein übrigens hochgradig leckeres Nudelgericht, aber der Reihe nach. Bevor ich ein wenig Olivenöl im Kochtopf erhitzte habe ich erst einmal ca. 175 g Räucherspeck, 2 Zwiebeln, 3 Stangen Staudensellerie, 1 Karotte und 1 Knoblauchzehe feinst gewürfelt. An dieser Stelle einen Gruß an Bruno! Zuerst durften die Speckwüfel ein wenig Farbe bekommen, bevor die Karotten und dann das restliche Gemüse zum glasig Brutzeln dazukamen. Danach kamen die erwähnten ca. 1,5 handvoll Linsen nebst Einweichflüssigkeit in den Topf. Alles konnte nun bei schwacher Hitze ca. 40 Minuten vor sich hinblubbern. Als die Flüssigkeit zwischendurch zu wenig zu werden drohte, schüttete ich noch ein generöses Glas Weißwein dazu. Zum Schluß brach ich ca. 200 g Spaghetti in vier gleichgroße Teile und gab die Pasta für ca. 10 Minuten mit in die Garflüssigkeit, die ich vorher noch ein wenig mit Wasser und 1 EL Instant-Hühnerbrühe ergänzte.



Vor dem Servieren schmeckte ich alles noch mit ein wenig Chili, viel Pfeffer und ein wenig Salz ab, hackte das Grün der Selleriestangen und bestreute damit die Pasta. Der Rest war… schnell gegessen! Nix für spontane, aber immer gut für leckere Schlemmereien.

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Pasta e basta!

Sonntag, 22. April 2012 21:01

Lieber Christoph,

ich bin sehr froh darüber, dass ich diesen Artikel nicht mit „Das verflixte siebte Mal“ betiteln musste. Denn heute startete ich den siebten Versuch, frische Pasta selber herzustellen und – man hält es kaum aus – es ist mir gelungen!

Was hatte ich nicht alles versucht: viele Eier, wenige Eier, mit Maschine, ohne Maschine, mit Grieß, ohne Grieß sowie eine Zucker-statt-Mehl-Katastrophe und im Hinterkopf immer der Gedanke, dass sich der Aufwand nicht lohnt und dass es mir in diesem Leben nie mehr gelingen wird. Angespornt durch einen Freund, der es gleich beim ersten Mal geschafft hatte, war mein sportlicher Ehrgeiz jedoch geweckt. Zuhilfe kam mir ein Video auf chefkoch.de, in dem wirklich idiotensicher erklärt wird, wie man es richtig macht.

Für

Frische Pasta

formte ich ca. 400 g Mehl auf der Arbeitsplatte zu einem Haufen und bastelte eine Mulde in die Mitte. Hier hinein gab ich 4 Eigelb und 1 ganzes Ei sowie 1 EL Salz und 2 EL Olivenöl. Wie im Video beschrieben, knetete ich mit einer Gabel immer ein wenig Mehl unter die Eier-Öl-Mischung, immer ein bisschen mehr, bis sich ein Teigklumpen bildete. Diesen habe ich dann immer weiter mit Mehl verknetet, bis er wieder gelb wurde. Dann wieder Mehl und wieder kneten bis zum Gelb. Das sparte mir auf jeden Fall mindestens eine Sporteinheit zum Thema Oberarme. Als der Teig sich samtig anfühlte und ungefähr die Konsistenz von Playdoh-Knete hatte, habe ich ihn in Folie gewickelt für eine gute Stunde ruhen lassen.

 

Dann ging es ans Ausrollen: Erst mit den Händen ein wenig breit ziehen und dann immer von der dicksten Stelle nach außen rollen. Bemehlen nicht vergessen! Dann umdrehen und wieder rollen, auf die andere Seite drehen und rollen, zwischendurch auch mal rollen und wenn man dann ganz viel gerollt hat, hält man irgendwann ein nahezu papierdünnes, überdimensionales Stück Teig“folie“ in den Händen. Ganz regelmäßig war es nicht geworden, aber bitte, das war jetzt wirklich egal, denn bis hierhin hatte ich es noch nie geschafft. Schließlich habe ich den Teig in Falten gelegt, in ca. 1 cm breite Streifen geschnitten und diese Streifen dann auseinandergezupft und auf einem Küchenhandtuch abgelegt.

Die fertige Pasta habe ich in reichlich Salzwasser für ein paar Minuten gekocht und sie schließlich mit einer ordentlichen Bolognese serviert, die sich von letzter Woche noch im Tiefkühl befand. Vor lauter Begeisterung habe ich mich bis jetzt noch nicht wieder eingekriegt und ich hoffe, dass diese Pasta kein one hit wonder war, sondern dass mir das nun – mit dem nötigen Selbstbewusstsein – noch ganz oft gelingt. Und es lohnt sich doch!

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Schweinisch leckere Parmesanteile – Piccata Reprise

Freitag, 20. April 2012 18:20

Liebe Andrea,

mit Käse und Schinken kommen aus Parma zwei weitbekannte Spezialitäten. Nimmt man ein anderes, frisches Stück vom Schwein ist man schnell ganz nah dran an einem wahren Klassiker der italienischen Küche: Piccata. Ganz nah dran nur deshalb, weil südlich der Alpen gerne Kalbsschnitzel verwendet werden. Bei uns war es aber mal wieder Zeit für Schwein. Und dann war da noch mein nächster, geplanter Selbstversuch für

Minutensteaks vom Schwein in Parmesanhülle

Denn bislang hatte ich bei den Ei-Umhüllungen für Minutenfleisch immer nur ein wenig Parmesan mit reingehobelt. Schon lange jedoch wollte ich einmal Schweinescheiben mit so richtig viel Parmesan drum herum machen. Gesagt, getan.
In ein mit wenig Salz gewürztes, verkleppertes Ei kam mengenmässig das 2,5-fache Volumen frisch gehobelter Parmesankäse, der sich mit der Flüssigkeit richtig schön vollsaugen durfte. Diese Masse reichte gerade mal für zwei Scheiben Minutensteaks, die ich vorher in ein wenig Mehl gewendet hatte. Die Fleischscheiben gab ich in eine ordentlich vorgeheizte Pfanne mit reichlich Olivenöl drin. Nach dem Festbraten der Kruste von beiden Seiten reduzierte ich die Hitze der Pfanne und brutzelte – unter weiterem Wenden – das Fleisch fertig.

Vor dem Fleischkochgang hatte ich bereits eine Ratz-Fatz-Tomatensauce aufgesetzt: 2 gewürfelte Zwiebeln in Olivenöl angeschwitzt, eine Dose mit Tomatenstücken hinein, mit Zucker, Salz, 1 TL Hühnerbrühe und Pfeffer gewürzt, nochmals 200 ml Wasser dazu und dann bei kleiner Hitze 30 Minuten vor sich hinblubbern lassen. Dazu gab’s Spaghettini, die etwas dünnere Verwandschaft der Spaghetti. Die al dente gekochten Nudeln kamen nach dem Abgießen sofort zu der Sauce in den Topf und wurden solange gerührt, bis alles schön miteinder verbunden war.



Schnitzel mit Parmesanhülle, Pasta mit Tomatensauce. Es braucht nicht viel, um glücklich zu sein. Nach dem Essen waren wir’s!

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Ganz dicke mit Don Alfredo – Pasta, meine Pasta (14)

Dienstag, 3. Januar 2012 21:56

Liebe Andrea,

für den einen zählt kalorienreiches Essen zu den Todsünden. Für andere reicht es, Sahnesaucen zur Pasta zu reichen, um in die Gefahr des ewigen Fegefeuers zu geraten. So gesehen, hat sich ein römischer Gastronom mit seinem Grundrezept für die

Fettucine Alfredo

ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt. Der Legende nach ist dieses Pastagericht nach einem gewissen Alfredo aus Rom benannt. Dem sagt man zudem nach, er habe zur Vollendung dieses Gerichts einen goldenen Löffel nebst goldener Gabel verwendet – wofür auch immer beides, Material wie Besteck, auch vonnöten gewesen sein mögen.

Nun denn. Wenn’s mal wieder schnell gehen und lecker werden soll, liegt man mit Alfredos Kalorienbombe genau richtig.

Die Fettucine werden in sprudelndem Salzwasser al dente gekocht. Währenddessen wird die Sauce zubereitet. Das fängt an mit einem Stück Butter, ca. 90 g, die in einem Topf geschmolzen wird.

Anhänger des Punktezählprogramms von Weight Watchers sollten an dieser Stelle nun erst einmal den Rechenschieber beiseite legen. In die Butter werden dann 150 g frisch geriebener Parmesankäse und 250 ml Sahne eingerührt. Unter stetem Rühren wird die Sauce aufgekocht, dann mit Salz, Pfeffer und ein wenig Muskatnuss abgeschmeckt. Die fertig gegarte Pasta kommt dann zur Sauce in den Topf und dort wird alles wird schön miteinander vermengt.



Auf dem Teller kann man noch mit ein paar frischen Kräutern versuchen, der ganzen Geschichte einen wie auch immer gearteten gesunden Anstrich zu verpassen. Braucht’s aber nicht. Schmeckt auch so, ist sehr (!) sättigend und macht irgendwie glücklich. Hin und wieder darf man schließlich auch einmal sündigen.

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Sonnig, mit Aussicht auf …

Mittwoch, 2. November 2011 20:24

Lieber Christoph,

nach einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt melde ich mich endlich wieder in unser kleines Blog zurück. Danke dafür, dass Du inzwischen viele schöne Beiträge geschrieben und unsere Leser damit bei guter Kochlaune gehalten hast.

Über das Essen in der Klinik sage ich nur: Ich habe gelitten. Sehr. Höchste Zeit also, dass es wieder ordentliche Sachen zu essen gibt, frisch ge- und nicht zerkocht, vernünftig gewürzt, aromatisch, eben einfach gut.

So gab es zur langsamen Wiedereingewöhnung in meine kleine Kochwerkstatt bei uns heute etwas, das vielleicht nicht spektakulär war, mit Sicherheit jedoch schmecktakulär:

Spagetthini mit Salsiccia-Bällchen

Ca. 150 g feinste Bratwurst aus dem italienischen Deli habe ich von ihrer Hülle befreit und den Brät zu kleinen Kugeln geformt. Diese habe ich in 1 EL Olivenöl und 1 TL Butter scharf angebraten. 1 fein gewürfelte Schalotte und 1 gehackte Knoblauchzehe habe ich in Olivenöl angeschwitzt, bevor sich 1 Dose Tomatenstücke dazugesellte. In dieser einfachen Saucenbasis durften die angebrateten Wurstbällchen noch ein wenig gar ziehen.



Die al dente gekochte Pasta habe ich zu der Sauce gegeben, alles ordentlich vermischt und schon stellte sich der Genuss ein: Der feine Geschmack des Fenchels in der Wurst und die schöne Würze der Sauce sagten mir, dass ich wieder zu Hause bin. Unbeschreiblich schön und unbeschreiblich lecker.

 

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Endlich mal wieder Steak – vom Lachs

Mittwoch, 7. September 2011 22:34

Liebe Andrea,

der Lachs ist so ein Fisch für sich. Gerade das Angebot der geräucherten und abgepackten Aufschnittscheiben sorgte dafür, dass der Lachs auch gerne mal als das Brathähnchen der 90er Jahre verschrien wurde. Das überall, wo Lebensmittel auf Massenproduktion getrimmt werden, die Qualität auf der Strecke bleibt, ist ein trauriger Nebeneffekt. Auch bei frischem Lachs ist es gar nicht so einfach, gute und vor allem gutschmeckende Stücke zu bekommen; aber wenn doch, kann man auch einmal doppelt hinlangen, für seine

Lachsteaks mit knackigem Gemüse

Ein Lachs, der aufgrund seines natürlichen Futterverhaltens (Krabben & Co.) und nicht durch Zusätze (Beta Carotin) seine Farbe in den Tiefen des Atlantiks erlangt hat, ist die gute Basis für vielerlei Lachsschnittchen. Gerade die Steaks lassen sich auch prima pochieren, aber ich mag sie am liebsten kross gebraten.

Zuerst einmal habe ich mich jedoch an die begleitende Sauce für die begleitenden Nudeln gemacht. Dazu würfelte ich 1 Zwiebel, 3 Stangen Sellerie und 2 rote Paprika. Zwiebeln und Sellerie kamen zuerst, die Paprika später in die Pfanne mit dem heißen Olivenöl. Abgelöscht habe ich alles mit ein ca. 150 ml Hühnerbrühe und ein wenig Kochwein, dann wurde die Hitze reduziert. Für die letzten Minuten, bevor die fast fertig gegarten Tagliatelle in die Pfanne kamen, leisteten dem Gemüse noch 2 handvoll Zuckerschoten Gesellschaft.
Vor den Nudeln jedoch kamen die Lachssteaks – 2 pro Person – in ihre Pfanne. Einfach in mittelheißen Olivenöl und pro Seite ca. 6 Minuten gebraten, innen noch gerade zartroh – so viel zur Fischbraterei an diesem Tage.



Die Nudeln nebst Gemüse habe ich dann neben dem Fisch drappiert, den Fisch mit Meersalz und Pfeffer gewürzt und alles mit frisch gehacktem Basilikum bestreut. Und schon stand lecker Lachs auf dem Tisch.

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Pasta auf die Schnelle

Sonntag, 28. August 2011 16:38

Lieber Christoph,

Du kennst das: Der Magen knurrt wie die Hölle, der Vorrat gibt nichts spektakuläres her und es soll einfach nur schnell gehen mit dem Essen. Statt auf Fastfood zurückzugreifen, ist Pasta in solchen Fällen das Mittel der Wahl. Und flott zubereitet war mein Gericht heute auf jeden Fall.

Pasta mit Flusskrebsen

In einer großen Pfanne habe ich 1 fein gehackte Schalotte, 1 atomisierte Knoblauchzehe und 2 gehackte Sardellenfilets in 1 EL gesalzener Butter und 1 EL Olivenöl angeschwitzt. Als die Zwiebeln schön glasig waren, habe ich die Hitze hochgedreht und 1 Päckchen Flusskrebse, die ich vorher ordentlich gewaschen hatte, angebraten.

(Kleiner Exkurs: Bekommt man irgendwo Flusskrebse zu kaufen, die nicht aus China stammen? Eigentlich passt es mir nicht, Dinge zu kaufen, die von soweit weg kommen. Wer einen Tip hat: bitte her damit.)

Als die Flusskrebse also angebraten waren, habe ich 100 ml Tomatenpüree und 100 ml Gemüsebrühe dazugegeben. Eine Handvoll TK-Erbsen gesellte sich dazu und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer rundete die Sache ab.


Die al dente gekochte Pasta – ich nahm Orechiette aus dem De-Cecco-Carepaket, das meine Freundin Esther mir dankenswerterweise geschickt hatte und, ja, ich weiß, dass man die Öhrchen für gewöhnlich mit Brokkoli isst, aber ich mag ihn nun mal nicht – habe ich dann in die Sauce gegeben und alles schön vermischt. Eine ordentliche Handvoll frisch geriebener Pecorino darüber und dann: schaufeln! Lecker war’s!

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Grundlegendes zu Nudeln – Pasta, meine Pasta (13)

Freitag, 22. Juli 2011 20:30

Liebe Andrea,

sicher: wir haben schon aufwendigere Sachen an dieser Stelle präsentiert. Aber gerade die vermeintlich einfachen Dinge im Leben haben es im wahrsten Sinne des Wortes in sich bzw. bedürfen eines entscheidenden Handgriffs, um so richtig gut zu werden. Nehmen wir doch zum Beispiel einmal die

Nudeln mit Tomatensauce

Ein banal erscheinendes Gericht, doch entweder viel zu selten gekocht geschweige denn aus selbst zubereiteten Komponenten zusammengestellt. Ich meine damit in erster Linie fertige Saucen, denn an selbstgemachte Pasta werden wir uns ja erst noch einmal richtig rantrauen. Außerdem soll’s ja schnell gehen – und da darf man auch mal zu den getrockneten Fertigprodukten seines Lieblings-Pasta-Dealers greifen.

Die selbstgemachte Tomatensauce braucht noch nicht einmal viel Zeit, man kann sie jedoch lange vor sich hin köcheln lassen, was dem Geschmack in der Regel nur zuträglich ist. Zuerst einmal werden Zwiebeln, halbiert und in grobe Teile geschnitten, in einem Topf, der für späteres Füllvolumen geeignet ist, in ordentlich Olivenöl bei moderater Hitze angeschwitzt. Als nächstes kommen 1-3 EL Tomatenmark mit in den Topf und werden kurz mitgeschwitzt. Tja, und dann kommen (gute!) Dosentomaten dazu. In welchem Zustand, ob am Stück und geschält, ob stückig oder bereits zu Mus verarbeitet ist relativ gleich – schlägt sich jedoch gegebenenfalls auf die Kochzeit nieder.
Die Tomaten am Stück beispielsweise kann man und theoretisch drei Stunden auf kleinster Flamme vor sich atomisieren lassen. Wichtig ist vielleicht das Würzen: ich nehme lediglich 1-2 TL Zucker, sonst nichts. Da ja alles vor sich hin (ein)kocht, salze und pfeffere ich erst ganz zum Schluss. Zurück jedoch zum Thema „Schnell muss es gehen“. Bei der Verwendung von stückigen Tomaten lasse ich die Sauce mindestens 15-20 Minuten sanft vor sich hinblubbern; auch aus dem Grund, damit der Topf nicht auf Ätnas Spuren wandelt und immer neue Eruptionen die Küche farblich neu gestalten. Dann ziehe ich den Topf vom Herd und den Stabmixer hervor. Mit dem Mixer wird der Sauce nun so lange zugesetzt, bis sich alles vorher (noch) Feste verflüssigt hat. Wunder der Metamorphose: die vorher recht dunkelrote Sauce wird hellrot; dafür zeichnen die pürierten Tomatenkerne verantwortlich.
Je nachdem, ob die Sauce dann sofort oder später verwendet wird, kann nun abgeschmeckt werden. In der Regel sind dazu nur Salz und frisch gemahlener Pfeffer vonnöten. Hin und wieder nutze ich auch ein wenig nicht vorher aufgelöste Instant-Hühnerbrühe. Auch Kräuter (Basilikum, Oregano, Kräuter der Provence, Thymian, Salbei) – getrocknet, frisch gehackt oder aus der Tiefkühltruhe – können der Sauce noch ihren geschmacklichen Stempel aufdrücken.
Wird die Sauce im Hier und Jetzt verwendet habe ich bis zu diesem Zeitpunkt meine Pasta bereits in viel Salzwasser (viel Salz in viel Wasser) al dente gekocht und scheue nicht davor, eine weitere Pfanne ins Geschehen eingreifen zu lassen. Denn in die Pfanne gebe ich die Tomatensauce, die Pasta kommt mit dazu und alles vermengt sich bei moderater Hitze so, wie man es später auf dem Teller nie hinbekommen würde. Ideal für viel Sauce eignen Nudeln mit hoher Aufnahmebereitschaft durch viel Oberfläche: zum Beispiel Spaghetti, Penne Rigate oder die spiralförmigen Fussili, denen ich diesmal das Bad in der Tomaten-Sauce gönnte. Als kleinen „Pfannen-Bonus“ gab’s diesmal noch einen halben Becher Ricotto, der einfach weg musste und sich geschmacklich doch sehr ordentlich in die Sauce mit einbringen konnte.



Am Tisch kam dann noch ein ganz wenig Parmesan mit dazu und der Rest war… schnell gegessen!

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Meet & Greet am Meeresgrund – Pasta, meine Pasta (12)

Samstag, 18. Juni 2011 19:59

Liebe Andrea,

für meinen heutigen Geschmacks-Trip jenseits der Alpen musste ich auf Konservenware zurückgreifen – frische Zutaten waren einfach nicht zu bekommen. Da ich mir diese Pastavariante für heute jedoch fest vorgenommen hatte – nein, ich habe keinen allzu unflexiblen Dickkopf – gab’s nun

Spaghetti con vongole e cozze

mit Unterstützung aus dem Glas. Jedes Mal, wenn ich den italiensichen Namen für Miesmuscheln lese oder höre, auch die deutsche Bezeichnung ist ja nicht vollkommen wertfei, kann ich mir ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Lecker sind die Dinger ja allemal!

Für die Version ohne die meeresfrischen Mollusken gab’s also entsprechenden Ersatz aus dem Glas – mit dem großen Vorteil, dass das Gestochere in den Schalen diesmal entfiel. Wie so oft lag der erste Handgriff im Zerkleinern von 1 Zwiebel, deren Würfel ich in einer Pfanne mit Olivenöl sanft andünstete. Dazu kamen dann noch 3 Knoblauchzehen in nicht zu kleinen Stücken sowie 3 EL getrocknete Petersilie – wie gesagt: viel frische Zutaten waren heute nicht zur Hand. Zu den glasigen Zwiebelwürfeln und Knoblauchstücken kamen dann je ein Glas (Füllmenge ca. 130 ml) Venusmuscheln und Miesmuscheln nebst ihrem Aufguß sowie 100 ml Weißwein und 2 TL Hühnerbrühe (Instant). Während alles sanft einköchelte, bereitete ich die Spaghetti in reichlich Salzwasser in Richtung „al dente“ zu. Die noch bißfesten Nudeln kamen zusammen mit 2 Schöpflöffeln Nudelwasser in die Pfanne und wurden gar, während die übrige Flüssigkeit verkochte.



Spätestens dann auf dem Teller war die (ursprüngliche) Frische der Nudeln egal. Geschmacklich ging’s Richtung Süden und allein darum ging’s ja bei diesem monologen Küchen-Trip.

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Auch ich Cann-El-Loni – Pasta, meine Pasta (11)

Sonntag, 29. Mai 2011 10:57

Liebe Andrea,

Deine letze Küchen-Monologie hat nun doch wieder zu einer Analogie geführt. Ganz ursprünglich wollte ich sogar noch den Teig selber ankneten und ausrollen. Letzlich jedoch habe ich daran gedacht, dass ich in den folgenden zwölf Stunden noch etwas anderes vorhabe und gleich zu den als Fall-Back-Option bereitliegenden Fertigröhrchen gegriffen, um eine ordentliche Portion

Cannelloni mit Spinat und Gorgonzola

zuzubereiten. Auch ich habe erst einmal 2 Zwiebeln gewürfelt in Olivenöl angeschwitzt, 800 g Dosentomaten, 2 TL Zucker und sonst nichts dazugegeben und das Ganze auf kleiner Stufe gemütlich vor sich hinblubbern lassen.

Für die Cannelloni-Füllung hatte ich mir eine herzhaftere Variante mit Spinat und Gorgonzola ausgeschaut, die – soviel sei an dieser Stelle schon verraten – jedoch noch ein klein wenig Nachbesserungsbedarf hat. Nachdem ich vier kleingeschnittene Knoblauchzehen in Olivenöl sanft angedünstet hatte, kamen 500 g TK-Blattspinat in den Topf und der Deckel drauf.

In den fertigen Spinat habe ich dann 200 g Gorgonzola, kleingeschnitten in Würfel, und 100 ml Sahne gerührt, dann noch mit Muskat, Salz und wenig Pfeffer abgeschmeckt. Der Spinat war jedoch noch so warm, dass sich der Gorgonzola komplett verflüssigte. Leider blieb damit sein charakteristischer Geschmack ein wenig auf der Strecke, denn später war es schwer, den Gorgonzola aus dem – zugegebenermaßen – leckeren Spinat herauszuschmecken. So ein Käse!

Zur Befüllung der Cannelloni habe ich die Teigröllchen hochkant in eine Suppenschüssel gestellt und mit einem kleinen Löffel die Spinat-Käse-Sahne-Mischung hineingleiten lassen. Die Mischung langte für dreizehn Teig-Röhrchen – und diese reichten dann später prima für zwei ausgewachsenen, hungrige Esser. Die gefüllten Cannelloni habe ich dann auf zwei Auflaufformen verteilt, auf die ich zuvor die beim Befüllen anfallende Käse-Sahne-Flüssigkeit verteilt hatte. Obendrauf gab’s dann noch dick das Tomatensugo und eine ordentliche Schicht frisch geriebenen Pecorino.



30 Minuten bei 200° C im Ofen später waren sie dann endlich fertig: meine ersten Cannelloni, die sich trotz des ein wenig stiften gegangenen Gorgonzola-Aromas durchaus schmecken lassen konnten. Einer Wiederholung dieser Spezialität, dann vielleicht auch mit mehr Zeit und Lust für frisch hergestellten Pastateig, steht jedenfalls nichts im Wege!

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