Grundlegendes zu Nudeln – Pasta, meine Pasta (13)

Freitag, 22. Juli 2011 20:30

Liebe Andrea,

sicher: wir haben schon aufwendigere Sachen an dieser Stelle präsentiert. Aber gerade die vermeintlich einfachen Dinge im Leben haben es im wahrsten Sinne des Wortes in sich bzw. bedürfen eines entscheidenden Handgriffs, um so richtig gut zu werden. Nehmen wir doch zum Beispiel einmal die

Nudeln mit Tomatensauce

Ein banal erscheinendes Gericht, doch entweder viel zu selten gekocht geschweige denn aus selbst zubereiteten Komponenten zusammengestellt. Ich meine damit in erster Linie fertige Saucen, denn an selbstgemachte Pasta werden wir uns ja erst noch einmal richtig rantrauen. Außerdem soll’s ja schnell gehen – und da darf man auch mal zu den getrockneten Fertigprodukten seines Lieblings-Pasta-Dealers greifen.

Die selbstgemachte Tomatensauce braucht noch nicht einmal viel Zeit, man kann sie jedoch lange vor sich hin köcheln lassen, was dem Geschmack in der Regel nur zuträglich ist. Zuerst einmal werden Zwiebeln, halbiert und in grobe Teile geschnitten, in einem Topf, der für späteres Füllvolumen geeignet ist, in ordentlich Olivenöl bei moderater Hitze angeschwitzt. Als nächstes kommen 1-3 EL Tomatenmark mit in den Topf und werden kurz mitgeschwitzt. Tja, und dann kommen (gute!) Dosentomaten dazu. In welchem Zustand, ob am Stück und geschält, ob stückig oder bereits zu Mus verarbeitet ist relativ gleich – schlägt sich jedoch gegebenenfalls auf die Kochzeit nieder.
Die Tomaten am Stück beispielsweise kann man und theoretisch drei Stunden auf kleinster Flamme vor sich atomisieren lassen. Wichtig ist vielleicht das Würzen: ich nehme lediglich 1-2 TL Zucker, sonst nichts. Da ja alles vor sich hin (ein)kocht, salze und pfeffere ich erst ganz zum Schluss. Zurück jedoch zum Thema „Schnell muss es gehen“. Bei der Verwendung von stückigen Tomaten lasse ich die Sauce mindestens 15-20 Minuten sanft vor sich hinblubbern; auch aus dem Grund, damit der Topf nicht auf Ätnas Spuren wandelt und immer neue Eruptionen die Küche farblich neu gestalten. Dann ziehe ich den Topf vom Herd und den Stabmixer hervor. Mit dem Mixer wird der Sauce nun so lange zugesetzt, bis sich alles vorher (noch) Feste verflüssigt hat. Wunder der Metamorphose: die vorher recht dunkelrote Sauce wird hellrot; dafür zeichnen die pürierten Tomatenkerne verantwortlich.
Je nachdem, ob die Sauce dann sofort oder später verwendet wird, kann nun abgeschmeckt werden. In der Regel sind dazu nur Salz und frisch gemahlener Pfeffer vonnöten. Hin und wieder nutze ich auch ein wenig nicht vorher aufgelöste Instant-Hühnerbrühe. Auch Kräuter (Basilikum, Oregano, Kräuter der Provence, Thymian, Salbei) – getrocknet, frisch gehackt oder aus der Tiefkühltruhe – können der Sauce noch ihren geschmacklichen Stempel aufdrücken.
Wird die Sauce im Hier und Jetzt verwendet habe ich bis zu diesem Zeitpunkt meine Pasta bereits in viel Salzwasser (viel Salz in viel Wasser) al dente gekocht und scheue nicht davor, eine weitere Pfanne ins Geschehen eingreifen zu lassen. Denn in die Pfanne gebe ich die Tomatensauce, die Pasta kommt mit dazu und alles vermengt sich bei moderater Hitze so, wie man es später auf dem Teller nie hinbekommen würde. Ideal für viel Sauce eignen Nudeln mit hoher Aufnahmebereitschaft durch viel Oberfläche: zum Beispiel Spaghetti, Penne Rigate oder die spiralförmigen Fussili, denen ich diesmal das Bad in der Tomaten-Sauce gönnte. Als kleinen „Pfannen-Bonus“ gab’s diesmal noch einen halben Becher Ricotto, der einfach weg musste und sich geschmacklich doch sehr ordentlich in die Sauce mit einbringen konnte.



Am Tisch kam dann noch ein ganz wenig Parmesan mit dazu und der Rest war… schnell gegessen!

Autor:
Datum: Freitag, 22. Juli 2011 20:30
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: Monologe Küche

Feed zum Beitrag: RSS 2.0 Kommentare und Pings geschlossen.

Keine weiteren Kommentare möglich.