Beitrags-Archiv für die Kategory 'Monologe Küche'

Sweet dreams

Mittwoch, 14. Dezember 2011 15:34

Lieber Christoph,

neulich erreichte mich ein Paket von einer lieben Freundin aus der Schweiz. Darin fanden sich neben vielen anderen schönen Dingen und Spezereien „Nidletäfeli“ vom Caramelier. Huh, was ist das denn? Ich öffnete die Papiertüte und schon strömte mir der Duft von feinstem Karamell entgegen. Klar, dass die Tüte ziemlich schnell leer war und der Inhalt sich fein als Hüftgold abgesetzt hat.

Da eine Bestellung in der Schweiz den Kosten eines gebrauchten Kleinwagens gleichkäme, habe ich ein wenig gegooglet und bin auf ein Rezept für diese

Karamellbonbons

gestoßen, die in England auch „Butterscotch“ oder „Fudge“ genannt werden.

Hierfür gibt man 250 g Zucker, 250 ml Sahne und 60 g Butter zusammen mit dem Mark einer Vanilleschote in einen Topf oder eine beschichtete Pfanne. Und dann heißt es, den geübten Risottoarm hervorzuholen, denn die Zutaten müssen unter ständigem Rühren für ca. 25 Minuten auf mittlerer Flamme leise blubbernd eingekocht werden.


Die Masse wird während des Kochens immer brauner und pastöser. Wenn sie zäh wie Sirup vom Löffel fließt und den gewünschten Bräunungsgrad erreicht hat, gießt man sie auf eine mit Backpapier ausgelegte Form. Ist der Butterscotch abgekühlt, kann man ihn in mundgerechte Würfel schneiden und fertig ist der süße Hochgenuss, der sich auch prima zum Verschenken eignet (wenn man es denn aushält, nicht alles selber aufzuessen).

Wer mag, kann den Karamell noch mit Nüssen oder Kernen versehen, und vielleicht gehen auch weihnachtliche Gewürze gut. Abnehmen kann man sich dann immer noch für den Januar vornehmen.

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Willkommen Zuhause

Sonntag, 20. November 2011 12:41

Liebe Andrea,

kulinarisch gesehen fühle ich mich in Frankreich am zuhausesten, genauer genommen in der französischen Land- und Bistroküche. Auch, wenn ich immer wieder per Rezept Kurzreisen in andere Länder unternehme, lande ich am Ende doch wieder vor einer plat traditionel.

Da Du ja nun auch wieder in der Analogen Küche bist, habe ich ein (monologes) Willkommens-Essen für Dich zubereitet:

Coq au vin rouge

Im Gegensatz zum feinen Kollegen in Weißwein kommt der Rotwein-Hahn weitaus kräftigr daher. Das liegt allein schon bei der Vielzahl mehr an Röstaromen, die Hand in Hand durch die Sauce tanzen. Aber der Reihe nach:

Zuerst habe ich einen Fleischhahn von 1,8 Kilo in sieben Stücke geteilt, gesalzen und portionsweise im Bräter mit ein wenig Olivenöl rundherum hellbraun gebraten. Das Bratfett habe ich entsorgt und in frischem Öl 150 g Räucherspeck in groben Stiften angeschwitzt. Dazu kamen zwei Handvoll geviertelte braune Champignons. Kurz danach gesellten sich 1 Zwiebel, 2 Karotten, 2 Selleriestangen und 2 Petersilienwurzeln, allesamt in nicht zu kleinen Stücken, dazu.

Nachdem alles ordentlich angeschwitzt war, schmeckte ich mit Thymian ab, gab 6 schwarze Pfefferkörner in den Bräter, legte die Hühnerteile obenauf und löschte mit einer halben Flasche Rotwein und ca. 300 ml Hühnerbrühe ab.
Danach kam der Deckel drauf, die Temperatur auf Minimalstufe runter und alles durfte knapp 1 ¼ Stunde vor sich hinköcheln.

Zum Ende der Garzeit nahm ich die Geflügelstücke heraus und stellte sie im auf 90° C vorgeheizten Ofen warm. Die Sauce band ich mit Mehlbutter ab und ließ sie noch einmal kurz aufkochen.



Dann vereinten sich Fleisch und Sauce auf den Tellern und wurden mit Baguette gereicht – mit viel Baguette, denn die aromenreiche Sauce degradierte den durchaus leckeren Fleischhahn geradewegs zu einer Nebenrolle.

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Ein Engländer in der Provence

Freitag, 4. November 2011 22:48

Liebe Andrea,

es war mal wieder ein perfektes Aufeinandertreffen von „was haben wir noch im Vorrat“ und „was kann man Spannendes damit zaubern“. Heraus kam ein neues Kapitel der monologen Küche, in der es auch – mal wieder – ums Backen ging:

Gefüllte Mürbeteig-Pasteten

Das englische Originalrezept las sich jedoch so trocken, dass ich ein paar Änderungen mit einfließen ließ. Bei der Zusammenstellung des Teigs jedoch hielt ich mich brav an die Vorgaben: 250 g Mehl, 150 g weiche Butter und 1 Ei wurden mit ein wenig Salz zu einem geschmeidigen Teig verknetet, der sich darauf erst einmal für ein paar Stunden im Kühlschrank ausruhen durfte.

Die Zutaten für die Füllung mischte ich jedoch nicht wie vorgegeben roh. Vor allem, da die 250 g Lammhack aus der Tiefkühlung kamen, habe ich lieber alles zusammen in der Pfanne angebraten. Zum Fleisch kamen noch 1 Zwiebel, 1 Karotte, 1 Stange Sellerie und 1 Knoblauchzehe, alles schön klein gewürfelt, und 1 handvoll TK-Erbsen. Da mir der Pfanneninhalt ein wenig zu trocken erschien, fügte ich noch 100 ml Hühnerbrühe hinzu, die ich fast verkochen ließ. Würztechnisch sah das Originalrezept nichts weiter vor, aber ich verlagerte den Grundgeschmack der Füllung dank einer ordentlichen Prise Kräuter der Provence tief nach Südfrankreich.
Danach rollte ich den Teig aus und stach mit dem größten mir zur Verfügung stehenden Vorspeisenring (ca. 10 cm Durchmesser) Kreise aus. Auf diesen verteilte ich dann löffelweise die Füllung, pinselte verquirltes Eigelb drumherum und klappte den Teig zu Halbkreisen zusammen. Die Teigränder drückte ich dann mit den Zinken einer Gabel beidseitig fest und stach aus den Teigresten verschiedene Formen aus (Blätter, Tropfen, Herzen und & Co), mit denen ich die Teighalbmonde verzierte.

Nachdem die Teigtaschen dann auch noch außen mit ein wenig Eigeblb bepinselt waren, kamen Sie auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech in den auf 200° C vorgeheizten Backofen. Nach einem 15-minütigen Anbacken reduzierte ich die Hitze auf 180° C und gab den Pastet(ch)en weitere 20 Minuten zum Fertigbacken.



Frisch aus dem Ofen schmeckten die Pasteten durchaus lecker, doch erweisen sie sich als durchaus trockene Engländer. Was entschieden fehlte war somit eine Sauce, die alles ein wenig geschmeidiger hätte machen können – eine klassiche Gravy oder einer erfrischende Joghurtsauce, wahlweise mit Dill oder Minze. Nun, vielleicht beim nächsten Mal. Aber auch kalt schmeckten die Pasteten durchaus passabel, was sie zu einem idealen Begleiter für ein nächstes Picknick machen könnte.

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Sonnig, mit Aussicht auf …

Mittwoch, 2. November 2011 20:24

Lieber Christoph,

nach einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt melde ich mich endlich wieder in unser kleines Blog zurück. Danke dafür, dass Du inzwischen viele schöne Beiträge geschrieben und unsere Leser damit bei guter Kochlaune gehalten hast.

Über das Essen in der Klinik sage ich nur: Ich habe gelitten. Sehr. Höchste Zeit also, dass es wieder ordentliche Sachen zu essen gibt, frisch ge- und nicht zerkocht, vernünftig gewürzt, aromatisch, eben einfach gut.

So gab es zur langsamen Wiedereingewöhnung in meine kleine Kochwerkstatt bei uns heute etwas, das vielleicht nicht spektakulär war, mit Sicherheit jedoch schmecktakulär:

Spagetthini mit Salsiccia-Bällchen

Ca. 150 g feinste Bratwurst aus dem italienischen Deli habe ich von ihrer Hülle befreit und den Brät zu kleinen Kugeln geformt. Diese habe ich in 1 EL Olivenöl und 1 TL Butter scharf angebraten. 1 fein gewürfelte Schalotte und 1 gehackte Knoblauchzehe habe ich in Olivenöl angeschwitzt, bevor sich 1 Dose Tomatenstücke dazugesellte. In dieser einfachen Saucenbasis durften die angebrateten Wurstbällchen noch ein wenig gar ziehen.



Die al dente gekochte Pasta habe ich zu der Sauce gegeben, alles ordentlich vermischt und schon stellte sich der Genuss ein: Der feine Geschmack des Fenchels in der Wurst und die schöne Würze der Sauce sagten mir, dass ich wieder zu Hause bin. Unbeschreiblich schön und unbeschreiblich lecker.

 

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Eine lahme Ente

Sonntag, 30. Oktober 2011 12:16

Liebe Andrea,

vor kurzem aß ich in einem ortsnahen Restaurant eine sensationelle Entenbrust. Diese Bauernente schmolz geradezu auf der Zunge und war das Beste, was ich bislang von diesem Geflügel hatte. Und natürlich weckte diese Geschmackssensation meinen kulinarischen Forschergeist, um auch daheim einmal in den Genuss einer so zarten Ente zu kommen. Die Basis dafür stellte mein Entenklassiker, die

Entenbrust in Orangensauce, aber gaaaaanz langsam

Zuerst einmal pressete ich 200 ml Orangensaft aus und füllte diesen mit 100 ml Weisswein in einen Gefrierbeutel, in dem bereits zwei frische Entenbrüste warteten. Den verschlossene Beutel legte ich dann für knapp 24 Stunden in den Kühlschrank, damit sich die Ente im Orangensaft-Weisswein-Bad ausgiebig vormarnieren konnte.

Der zweite entscheidene Schritt bei der Operation „Lahme Ente“ lag in der Zubereitungsform: Denn hier sollte mir die Niedriggartemperatur in die Karten spielen. So kamen dann die Entenbrüste nebeneinander bei ca. 90° C in den Ofen und blieben dort für ca. 2 Stunden. In dieser Zeit trat einiges an Flüssigkeit aus dem Fleisch, die ich dernach vom Fett trennte und den verbleibenden Saft später für meine Saucenreduktion nutzte.

Vorerst jedoch setzte ich geschälte Kartoffeln mit der gleichen Menge Knollensellerie, in Stücke geschnitten, in Salzwasser auf und presste beides nach ca. 20 minütiger Garzeit durch die Kartoffelpresse. Den Kartoffel-Sellerie-Stampf vermengte ich mit einem ordentlichen Stück Butter sowie einen großen Jutsch Milch und würzte mit Muskatnuss und ein wenig Salz. Parallel dazu blanchierte ich noch Zuckerschoten, die ich final noch in Butter schwenkte.

Während die niedriggegarten Entenbrüste mit Meersalz auf der Fettseite bestreut unter den Grill zum Bräunen kamen, bereitete ich das Sößchen zu: Mit der Marinadeflüssigkeit, der Garflüssigkeit, sowie Honig, Pfeffer und Cayennepfeffer. Nachdem die Sauce ordentich eingekocht war, wurde angerichtet.



Die Entenbrüste waren rosa und zart, reichten jedoch bei weitem nicht an die Bauernente vom Meisterkoch heran. Dafür waren sie wesentlich würziger als die Variante nach der Art des Freundes und somit – ganz entschleunigt – rundum lecker.

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Manchmal muss man auch mal Schwein haben

Samstag, 15. Oktober 2011 20:42

Liebe Andrea,

nicht, dass Vegetarier keinerlei Glücksmomente hätten – schon gar nicht kulinarisch. Aber hin und wieder ein ordentliches Stück Fleisch ist für mich schon etwas Feines. Gerade dann, wenn man Fleisch bewusster geniesst, kommt der Geschmack von gutem Fleisch noch mehr zur Geltung. Wie zum Beispiel beim kürzlich probierten

Schweinefilet mit dreierlei Pilzen

Dabei ist die Geschichte vom glückselig machenden Schwein fix erzählt. Zuerst einmal habe ich ein Schweinefilet pariert, entgegen der Faser in ca. dreifingerdicke Scheiben geschnitten und diese dann auf den Schnittflächen liegend sanft angedrückt. Die Filetstücke habe ich dann in heißem Olivenöl von allen Seiten angebraten und im vorgewärmten Ofen auf einer Reine zwischengelagert.
Den Bratensatz habe ich dann mit einem ordentlichen Schuß Portwein abgelöscht, 1 EL körnigen Senf sowie 125 g Creme Fraiche dazugegeben und alles bei kleiner Hitze simmern lassen. In einer zweiten Pfanne hatte ich parallel dazu 1 kleingewürfelte Zwiebel in Olivenöl angeschwitzt und dann je ca. 2 handvoll Austernpilze, braune Champignons und frische Pfifferlinge mit 5 kleingeschnittenen Scheiben Bacon und alles bei ordentlich Hitze Farbe nehmen lassen. Gewürzt habe ich mit ein wenig von mit Mélis Spezialsalz (einer Mischung aus Meersalz, grobem Pfeffer und Kräuter der Provence).



Die Pilzpfanne kam dann in die Schweinepfanne, um sich mit der leckeren Sauce anzufreunden. Neben al dente gekochten Tagliatelle habe ich dann die Filetstücke und die Pilz-Sahne-Sauce platziert. Und das war’s auch schon. Ein glücklich machender Tropfen Wein dazu und das wohlige Gefühl, mal wieder ordentlich Schwein zu haben, stellte sich schon nach den ersten Bissen ein.

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Die Art der Tarte

Montag, 26. September 2011 21:27

Liebe Andrea,

wie Du weißt, bin ich ein überzeugter Koch, aber ein noch gar nicht so überzeugter Bäcker. Diese genauen Maßangaben, an die man sich besser auch halten sollte. Diese zur Untätigkeit verdammte Wartezeit – auch Backzeit genannt – auf der anderen Seite der Backofentüre. Dieses nicht mal schnell nochmal abschmecken und umrühren können. All das flößt mir bei jedem Backrezept eine gehörige Portion Respekt ein. Umso glücklicher bin ich immer, wenn mal wieder etwas gelungen ist, auch halbwegs, und so mag ich gerne meinen Küchenmonolog über die

Französische Apfeltarte

mit Dir teilen. Das Besondere an diesem Kuchen ist ein hauchdünner Mürbeteig, auf dem die geschmacklich ausgereiften Äpfel so richtig zur Geltung kommen. Mit dem Geschmack einer rundum gelungenen Apeltarte verbinde ich wunderschöne Aufenthalte in der Normandie und üppiges Essen, nach dem dann ein – hie und da mit Calvados flambiertes – Stück Tarte den Abend beschloss (ok ok, ganz final stand dann dort meist dann noch ein Glas Calvados auf dem Tisch).
Für den Mürbeteig habe ich 200 g Mehl mit 150 g Butter, 15 g Zucker, 1 Prise Salz und 1 Eigelb verknetet. Während des Knetens (per Hand) kamen dann noch ca. 2 EL kaltes Wasser dazu, bis der Teig geschmeidig und ohne zu krümeln zu einer Kugel geformt werden konnte. Die (etwas flachgedrückte) Kugel gehört dann für mindestens ½ Tag in den Kühlschrank und darf sich dort gedanklich auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereiten.

Nach der kühlen Ruhezeit wird der Teig mittels Teigrolle flach(st) ausgerollt und in eine vorher mit Butter gefettete Tarteform gelegt. Profis schaffen das, indem sie den Teig über die Rolle drehen und dann in die Form gleiten lassen. Ich habe dann – einmal mehr – den Teig in der Form mit dern Händen in Position gewalkt und gedrückt. Daraufhin werden geschälte und geviertelte Äpfel dachziegelförmig in den Teig gedrückt. Wenn der äußere Apfelschnitzring im Uhrzeigersinn angeordnet wird, folgt der innere Ring der entgegengesetzten Richtung. Dann habe ich 1 Eigelb mit ein wenig Milch verrührt und die Apfelstücke damit eingepinselt – das macht später dann eine schöne Farbe.
Die Tarte wird dann im auf 200°C vorgeheizten Ofen ca. 50-55 Minuten gebacken. Ganz wichtig ist es, so zumindest das mir vorliegende Familienrezept, die Tarte auf dem unteren Boden des Backofens zu platzieren.



Nach Ende der Backzeit kann man die Tarte etwas auskühlen lassen und optional, so die ganze Geschichte a weng zu trocken geraten sein sollte, mit Apfelkompott einstreichen. In der „extended version“ kann man auch noch Mandelstifte mit Zucker in einer Pfanne karamelisieren lassen und über die Tarte streuen – muss aber nicht. Trotz ausreichender Feuchtigkeit habe ich dann doch zum zusätzlichen Fertigmus gegriffen und fand dies durchaus wohlschmeckend.
So schnell kommt man dann noch nicht einmal mit den etablierten Verkehrsmitteln auf einen Kurzbesuch in die Normandie!

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Ein filmreifes Geflügel

Dienstag, 20. September 2011 16:41

Liebe Andrea,

im Lied „Schifoan“ von Wolfgang Ambros gibt es die Textzeile „Schifoan ist das leiwandste“. Lei(n)wand, so habe ich mir mal erklären lassen, ist in der Alpenrepublik Ausdruck höchsten Zuspruchs – so toll, dass es filmreif bzw. reif für die Leinwand ist. Scheinbar ist dort Hollywood immer noch das Maß aller Dinge! Arnie lässt grüßen…
Einen geradezu filmreifen Hahn hatten wir kürzlich bei uns im Kochtopf, wobei der leiwande Hahn dann kulinarisch doch eher als

Coq au vin

zu bezeichnen wäre. Aber neben vielen bereits ausprobierten Rezepten stach diese Variante doch höchst lecker hervor.
Den (ehemals) freilaufenden Fleischhahn habe ich zuerst einmal in fünf Teile portioniert und mit Mélis Spezialsalz gewürzt. Dieses Spezialsalz ist das Mitbringsel meiner letzten Reise nach Frankreich und hat geschmacklich gesehen wahre Zauberkräfte. Neben grobem Meersalz sind gemörserte Pfefferkörner und einige Kräuter (der Provence) in diesem Salz vermischt. Nachdem die einzelnen Hühnerstücke mit ein wenig Olivenöl im Bräter rundherum angebraten und wieder herausgenommen waren, habe ich 2 Zwiebeln in Würfen sowie je eine Schale braune Champignons und gleichgroß geschnittene Karotten im Bratfett angeschwitzt. Danach kamen die Hühnereinzelteile zurück in den Schmortopf, 0,7 Liter trockener Weißwein sowie 2 TL Hühnerbrühe hinzu. Gedeckelt und bei kleinster Stufe durfte dann alles zusammen sein Aroma entfalten.
In der Zwischenzeit habe ich die Beilage geschält: rattenleckere Rattes-Kartoffeln, die ich in Salzwasser gar gekocht habe. Zuguterletzt habe ich die Fleischstücke aus dem Bräter genommen, warmgestellt und die Bratenflüssigkeit mit Mehlbutter gebunden.



Nicht unerwähnt bleiben soll die Essens-Begleitung in Form eines äußert leckeren Weißweins mit einem etwas ungewöhnlichen, aber sehr schönen Namen.

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Endlich mal wieder Steak – vom Lachs

Mittwoch, 7. September 2011 22:34

Liebe Andrea,

der Lachs ist so ein Fisch für sich. Gerade das Angebot der geräucherten und abgepackten Aufschnittscheiben sorgte dafür, dass der Lachs auch gerne mal als das Brathähnchen der 90er Jahre verschrien wurde. Das überall, wo Lebensmittel auf Massenproduktion getrimmt werden, die Qualität auf der Strecke bleibt, ist ein trauriger Nebeneffekt. Auch bei frischem Lachs ist es gar nicht so einfach, gute und vor allem gutschmeckende Stücke zu bekommen; aber wenn doch, kann man auch einmal doppelt hinlangen, für seine

Lachsteaks mit knackigem Gemüse

Ein Lachs, der aufgrund seines natürlichen Futterverhaltens (Krabben & Co.) und nicht durch Zusätze (Beta Carotin) seine Farbe in den Tiefen des Atlantiks erlangt hat, ist die gute Basis für vielerlei Lachsschnittchen. Gerade die Steaks lassen sich auch prima pochieren, aber ich mag sie am liebsten kross gebraten.

Zuerst einmal habe ich mich jedoch an die begleitende Sauce für die begleitenden Nudeln gemacht. Dazu würfelte ich 1 Zwiebel, 3 Stangen Sellerie und 2 rote Paprika. Zwiebeln und Sellerie kamen zuerst, die Paprika später in die Pfanne mit dem heißen Olivenöl. Abgelöscht habe ich alles mit ein ca. 150 ml Hühnerbrühe und ein wenig Kochwein, dann wurde die Hitze reduziert. Für die letzten Minuten, bevor die fast fertig gegarten Tagliatelle in die Pfanne kamen, leisteten dem Gemüse noch 2 handvoll Zuckerschoten Gesellschaft.
Vor den Nudeln jedoch kamen die Lachssteaks – 2 pro Person – in ihre Pfanne. Einfach in mittelheißen Olivenöl und pro Seite ca. 6 Minuten gebraten, innen noch gerade zartroh – so viel zur Fischbraterei an diesem Tage.



Die Nudeln nebst Gemüse habe ich dann neben dem Fisch drappiert, den Fisch mit Meersalz und Pfeffer gewürzt und alles mit frisch gehacktem Basilikum bestreut. Und schon stand lecker Lachs auf dem Tisch.

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Pasta auf die Schnelle

Sonntag, 28. August 2011 16:38

Lieber Christoph,

Du kennst das: Der Magen knurrt wie die Hölle, der Vorrat gibt nichts spektakuläres her und es soll einfach nur schnell gehen mit dem Essen. Statt auf Fastfood zurückzugreifen, ist Pasta in solchen Fällen das Mittel der Wahl. Und flott zubereitet war mein Gericht heute auf jeden Fall.

Pasta mit Flusskrebsen

In einer großen Pfanne habe ich 1 fein gehackte Schalotte, 1 atomisierte Knoblauchzehe und 2 gehackte Sardellenfilets in 1 EL gesalzener Butter und 1 EL Olivenöl angeschwitzt. Als die Zwiebeln schön glasig waren, habe ich die Hitze hochgedreht und 1 Päckchen Flusskrebse, die ich vorher ordentlich gewaschen hatte, angebraten.

(Kleiner Exkurs: Bekommt man irgendwo Flusskrebse zu kaufen, die nicht aus China stammen? Eigentlich passt es mir nicht, Dinge zu kaufen, die von soweit weg kommen. Wer einen Tip hat: bitte her damit.)

Als die Flusskrebse also angebraten waren, habe ich 100 ml Tomatenpüree und 100 ml Gemüsebrühe dazugegeben. Eine Handvoll TK-Erbsen gesellte sich dazu und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer rundete die Sache ab.


Die al dente gekochte Pasta – ich nahm Orechiette aus dem De-Cecco-Carepaket, das meine Freundin Esther mir dankenswerterweise geschickt hatte und, ja, ich weiß, dass man die Öhrchen für gewöhnlich mit Brokkoli isst, aber ich mag ihn nun mal nicht – habe ich dann in die Sauce gegeben und alles schön vermischt. Eine ordentliche Handvoll frisch geriebener Pecorino darüber und dann: schaufeln! Lecker war’s!

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