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Herbst auf dem Teller (Suppe, 15)

Montag, 5. Oktober 2015 19:56

Lieber Christoph,

wenn draußen der Herbst Einzug hält, braucht man drinnen umso mehr etwas, das einem Herz und Seele wärmt. Wie gut, dass mir diverse Rezepte für

Kartoffelsuppe mit Steinpilzen

über den Weg liefen, denn so konnte ich mir aus verschiedenen Anregungen eine eigene Kreation zusammenstricken, deren Zubereitung wirklich im Handumdrehen vonstatten ging.

Zunächst habe ich 20 g getrocknete Steinpilze in ausreichend Wasser eingeweicht und zwar für ca. eine Stunde.

Dann habe ich 1 Kilo Kartoffeln geschält, gewürfelt und in Salzwasser gekocht.

Die Steinpilze habe ich abtropfen lassen (bitte nicht das Einweichwasser wegschütten!) und in grobe Stücke geschnitten. Zusammen mit Würfeln von 1 kleinen Schalotte habe ich sie dann in etwas Walnussöl in einer Pfanne gebraten. Ein paar Blättchen frischer Majoran kamen noch dazu und natürlich auch Salz und Pfeffer. Das restliche Majorangebüsch habe ich zu den kochenden Kartoffeln gegeben, so dass es sein Aroma ans Kochwasser abgeben konnte.

Als die Kartoffeln gar waren, habe ich sie abgeschüttet und mit dem Einweichwasser der Pilze kleingestampft. Da mein Pürierstab leider über den Jordan gegangen ist, habe ich ca. die Hälfte der gestampften Kartoffeln durch ein Haarsieb gegeben, um das Ganze etwas feiner und glatter zu gestalten. Da das Pilzwasser für eine suppige Konsistenz nicht ganz reichte, habe ich noch ca. 150 ml Gemüsebrühe dazugegeben.

Zuletzt gab ich einen Schuss Sahne (Veganer mögen eine entsprechende Alternative benutzen) dazu und verrührte alles ordentlich mit einem Schneebesen.



Die fertige Suppe garnierte ich mit den gebratenen Steinpilzen und gab noch ein paar Tropfen Walnussöl obenauf.

Einfach, schmackhaft und wärmend war die Suppe und damit ist sie ideal für Tage, an denen es draußen mal wieder fies ist.

 

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Freundliche Steinpilze – Pasta, meine Pasta (21)

Samstag, 5. Oktober 2013 14:55

Liebe Andrea,

diese Woche bekam ich von meinem lieben Freund Luigi und seiner Frau Dominique ein Körbchen Steinpilze geschenkt. Ob selbstgeüflückt oder selbstgekauft – das war bei diesen Pilz-Prachtexemplaren nebensächlich, die Geste war so wunderschön. Und lecker. Ich finde, Steinpilze harmonieren ganz prima mit Steak. Oder aber mit Pasta. Die hatte ich vorrätig, somit gab’s

Tagliatelle al porcini

Die Steinpilze waren bereits auf’s Vortrefflichste geputzt, somit gab es eigentlich keinen Grund, daran noch groß rumzuschnibbeln oder -zubürsten.
Die Pilze schnitt ich der Länge nach in nicht zu dünne Scheiben, die ganz großen Exemplare teilte ich nochmals mittig.
Es geht auch ohne, aber ein wenig Speck macht sich ganz prima zu den Steinpilzen. So gab ich zuerst 50 g Speckwürfel in die Pfanne und ließ diese bei höherer Flamme mit ein wenig Olivenöl Farbe annehmen. Dann kamen die Pilze hinterher und bräunten mit. Als ich 2 kleingewürfelte Schalotten dazugab reduzierte ich die Hitze und schüttete nach ein paar Minuten Hühnerbrühe an.
Ich würzte noch mit Pfeffer, kleingeschnittener Petersilie, Rosmarin, Thymian und ein wenig Salz nach. Dann liess ich Pilzpfanne sanft vor sich hinschmurgeln und setzte die Nudeln auf.

Die Tagliatelle – frische Pasta wäre diesen sagenhaften Pilzen gegenüber sicher huldvoller gewesen – kochte ich in Salzwasser nahezu al dente, goss sie ab und mischte die Nudeln in der Pfanne mit dem Pilzsugo.



Aufgedreht, auf dem Teller plaziert und mit nochmals Petersilie aufgehübscht saßen wir zufrieden am Tisch und freuten uns über die schönen Dinge, die der Herbst und liebe Freunde für einen so bereithalten.

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Der Stoff, aus dem leckere Nudeln sind – Pasta, meine Pasta (17)

Donnerstag, 14. Februar 2013 9:33

Liebe Andrea,

Karneval ist rum. Zeit also, sich anderweitig in Schale zu werfen. Passend dazu gibt es von mir einen Pasta-Monolog mit Nudeln, die den Gewändern der früheren Hofdamen von Parma nachempfunden sind: Castallane Parmigiane.

Das Rezept auf der Packungsrückseite reichte mir für genügend Inspiration und unterstützte den Kaufanreiz dieser mir bislang unbekannten Pasta-Sorte. So kam es zu den

Pasta mit Braun-Pilz-Sauce

Im Original wurde der großzügige Einsatz von Steinpilzen anempfohlen. Da ich diese jedoch gerade nicht greifbar hatte, ersetzte ich die frischen Pilze durch 30 g getrocknete Steinpilze sowie 200 g frische braune Champignons. Die trockenen Steinpilze übergoss ich mit siedend heißem Wasser und ließ sie eine halbe Stunde einweichen. Derweil schnitt ich die entstielten braunen Champignons blättrig und sautierte sie mit ein wenig Olivenöl.

1 Schalotte, in kleine Würfel geschnitten, kam mit einer handvoll kleingehackten getrockneten Tomaten dazu, dann löschte ich mit dem – vorher durch ein Haarsieb gefilterten – Pilz-Einweichwasser und ca. 150 ml Hühnerbrühe ab.

Während alles nun bei kleiner Hitze vor sich hinsimmerte und einkochte, schnitt ich zwei Handvoll Rucola-Salat in kleine Stücke und verteilte diese in tiefen Tellern. Die in reichlich Salzwasser fertig gegarte Pasta gab ich dann in die Pilzpfanne, mengte alles gut durch und servierte es auf den Tellern.

Zu guter Letzt hobelte ich noch Parmesan drüber und finalisierte Geschmack und Optik mit Petersilie.



Allerdings gab es diesmal zwei Saucen-Varianten: Die Trattoria-Version war lediglich mit ein wenig Chili aus der Mühle gewürzt, die ungeschärfte Pizzeria-Version dagegen wurde mit 100 ml Sahne aufgekocht und schmeckte so vor allem dem Kindergaumen. Beide Varianten waren faden- und fusselfrei und rockten unseren Esstisch.

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Eine Knochenarbeit!

Freitag, 21. Mai 2010 9:59

Liebe Andrea,

Mann, das hört sich doch – rein theoretisch – ganz schön an: ein knuspriges Huhn, das man knochenlos, quasi wie einen Braten, aufschneiden und genießen kann. Vor diesen Genuß hat der liebe Gott jedoch das Entbeinen des Federviechs gestellt. Und das ist, gerade beim allerersten Male, doch aufregend und knifflig zugleich. Vor allem, wenn ein Co-Koch bereits vermeldet hat, dass sein Huhn erst nach recht mühevoller Zeit halbwegs entbeint war. Schön, wenn man da einen Laden hat, in dem es auch eigens zur Entbeinung vorgesehene Messer gibt…

Ich habe mich messertechnisch für die „Vollmetallvariante“ des Güde-Messers (Serie Kappa) entschieden, obwohl ich die Güde Messer mit Holzgriff sonst lieber mag. Aber wenn Hand und Messer gleichermassen zum Entbeinen in einem Federvieh verschwinden, war mir dieses Modell – vor allem im Hinblick auf die spätere Reinigung – dann doch lieber. Und hier zeigte sich dann einmal mehr, dass Handwerk mit dem richtigen Werkzeug durchaus machbar ist. Nach knapp 20 Minuten war „mein“ Fleischhahn bis auf Beine und Flügel entkernt und dementsprechend platt!

Ein Zustand, der schnell wieder behoben war, nachdem die Füllung im Huhn und alles ordnungsgemäß vernähnt war. Zur Füllung hatte ich der Einfachheit halber neben Weißbrot, Zwiebeln und Petersilie eingeweichte Trocken-Steinpilze genommen. Gerade der Einweichsud gibt dann beim Anbraten der einzelnen Füllzutaten nochmal viel Aroma mit auf den Weg. Nachdem ich die Pilze mit den Zwiebeln ordentlich angebraten, den Pilzsud auverkocht und die abgekühlte Bratmasse mit Bröseln und Petersilie vermengt hatte, gings nach dem Füllen und Vernähnen des Huhns so weiter:
Das bratfertig verschlossene Huhn landete in einer feuerfesten Form und dort auf einem Bett aus rohen Kartoffelscheiben (mit flüssiger Butter geschmeidig und Thymian geschmackig gemacht), bevor es in den Ofen ging.

Also, „mein“ Huhn hat dann – auch ohne Rückgrat – sehr ordentlich gemundet und es war eine wahre Wonne, das Federvieh ohne die sonst übliche Geflügelschere wie einen (echten) Braten aufzuschneiden.

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