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Huhn-Ost-Afrika

Dienstag, 18. Januar 2011 0:41

Liebe Andrea,

immer diese neuen Kochbücher! Doch habe ich mir beileibe kein afrikanisches Kochbuch zugelegt – auch wenn dies ein durchaus reizvoller Gedanke ist -, sondern ein neues Paris Kochbuch, das rezepttechnisch einen Zug durch die Gemeinde bzw. die Quartiere von Paris macht. Und da kommt man an (Ost-)Afrika auch nicht dran vorbei bzw. man kommt dann doch dran vorbei und kann sich prima inspirieren lassen, zum Beispiel für das

Brathuhn mit Kokosmilch, Koriander und Chili
Meine Expedition in neue kulinarische Breiten begann mit einem ordentlichen Fleischhahn, der – im gerupften und küchenfertigen Rohzustand – 1,8 kg auf die Waage brachte. Diese Viecher haben nicht nur mehr Fleisch, sondern ein Vielfaches mehr an Geschmack auf ihren Geflügelrippen, als jedwede ehemaligen Legebatteriehäftlinge, deren Gesamtgewicht selten mehr als 1,2 kg überschreitet.
Das Rezept für mein ostafrikaisches Hühnchen sah vorerst eine Marinade vor. Dazu wurden 1 TL schwarze Pfefferkörner, 3 EL Koriandergrün, je 1 TL vorgemörserter Kreuzkümmel und Koriandersamen, 4 EL Kokosmilch, 1 TL Tomatenmark, 1 TL Kurkuma und 4 EL Sherry (den ich durch 2 EL weißen Portwein ersetzte) im Mixer zu einer homogenen Paste vermengt und mit frisch gemahlenem Chili und Meersalz abgeschmeckt. Mit der Paste habe ich dann den – in einem 6-l-Gefrierbeutel untergebrachten – Fleischhahn mit Hilfe eines Silikonspachtels eingestrichen, dem Beutel die Luft entzogen, ordentlich verschlossen und alles 8 Stunden gekühlt marinieren lassen.

Danach kam der Flattermann in eine gebutterte, feuerfeste Form und dürfte sich 25 Minuten im auf 200°C vorgeheizten Umluft-Backofen an wärmere Temperaturen gewöhnen. Die folgenden ca. 40 Minuten bei 130°C Umluft reichten, um das Federvieh durchzugaren und in der Zwischenzeit den Beilagenreis und die Sauce zuzubereiten.

Den Basmati-Reis habe ich mehrere Male mit kaltem Wasser gespült, um so Stärke und andere unerwünschten Schwebestoffe zu beseitigen. Mit der doppelten Menge (gut) gesalzenem Wasser sowie dem Saft von 1 Zitrone aufgesetzt wurde das Ganze einmal aufgekocht, bei mittlerer Flamme 15 Minuten weitergekocht und dann mit geschlossenem Deckel abseits der Herdplatte weitere 10 Minuten ziehen gelassen.



Für die Sauce habe ich mich ob der verwendeten Marinade-Zuataten an meine monologe Makrelen-Sauce erinnert gefühlt und eine Neuauflage davon produziert, also: 1 große Zwiebel in kleinen Würfeln in 2 EL Olivenöl angeschwitzt, mit (dem Rest von) 500 ml Kokosmilch aufgegossen, 2 Chilischoten und 2 Stengel Zitronengras eingelegt und mit ein paar Sptitzern Fisch- und Sojasauce gewürzt. Kurz vor Ende der Garzeit kamen Zitronengras und Chilischoten raus und ein paar gehackte Korianderblätter rein.
Alles schön angerichtet und serviert gab geschmacklich einen ganz neuen Einblick in eine mir bis dato gänzlich unbekannte Küche.

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Makrelenspagat – einmal Karibik und über Asien zurück

Samstag, 27. November 2010 18:17

Liebe Andrea,

die Makrele an sich ist mir alles andere als ein vertrauter Fisch. Ich weiß, dass sie oft in Schwärmen oder geräuchert anzutreffen ist und reichlich mit gesunden, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren punkten kann. Zudem ist die Makrele mit ihrem chicen Design ein recht schöner Fisch.

Sucht man jedoch nach einer bunten Sammlung verschiedener Makrelen-Rezepte, beschleicht einen das ungute Gefühl, dass die Makrele dann doch kein wirklich angesehener Fisch sein kann. Hier und da taucht mal etwas über Makrelen auf, aber 3/4 aller von mir gefundenen Rezepte schlagen vor, man solle Makrelen idealerweise grillen. Punkt. Ein ähnlich trostloses Rezepte-Schicksal teilen da nur noch die Sardinen.

Nun hätte es ja etwas durchaus Reizvolles gehabt, bei exakt 3 °C Außentemperatur den Grill anzuwerfen. Aber der dazu niederprasselnde Regen hat mich diesen Gedanken schnell ad acta legen lassen. Also sollte es die gute alte Grillschlange im Ofen richten. Und ein passendes Sößchen sollte auch noch dazu. Daher gab’s dann, in Anlehnung an ca. 5,5 unterschiedliche Rezepte

Kreolische Makrele

mit Kokusnuss-Sauce, Chili und Koriandergrün. Allein schon die äußeren Witterungsbedingungen forcierten die Ansiedlung dieses Rezeptes in der Karibik, obwohl die Reise ebenso Richtung Thailand hätte gehen können und dort am Ende auch landete.

Die Makrele habe ich gewaschen, auf das geölte Gitter einer Reine gelegt, dreimal quer auf der oberen Hautseite eingeschnitten, mit ein wenig Meersalz und viel frischem Koriandergrün gefüllt. Und dann erst einmal beiseite gestellt.

Für die Sauce habe ich 2 kleine Zwiebeln halbiert, in Streifen geschnitten und in 2 EL Olivenöl bei ordentlicher Hitze angeschwitzt. Kurz bevor die Zwiebeln karamelisierten, kamen dann ½ l Kokusnussmilch, 4 rote Chilischoten (drei am Stück und eine kleinstgeschnitten), 2 Stangen Zitronengras und 1 handvoll Koriandergrün in die Pfanne. Abgeschmeckt wurde die Sauce mit dem Saft 1 Zitrone sowie einem guten Schuß Sojasauce und ein paar Spritzern Fischsauce. Während die Sauce nun bei ordentlicher Hitze reduzierte und sämig wurde, kamen die Makrelen für knapp 12 Minuten unter den vorgeheizten Ofengrill.



Im Ofen hatte ich bereits vorher meinen „18-Minuten-Reis“ zubereitet, der sich später als Beilage mit auf den Teller gesellte. Dort trafen dann die fertige Makrele mit frischem Koriander und einer markant-schmackhaften Sauce zusammen und alles in allem war diese Makrele ein sehr leckerer Fisch!

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Die Nummer 23 zum hier essen

Donnerstag, 18. November 2010 22:02

Liebe Andrea

es gibt diese Tage, an denen viel zusammenkommt: Bärenhunger, wenig Zeit, noch weniger Lust aufs Kochen (jaja, soll vorkommen…), ein begrenztes Vorratslager und die feste Absicht, nicht schon wieder Nudeln zu kochen.

In Großstädten mit Asia-Imbißbuden an nahezu jeder Ecke in Laufnähe ist es ein leichtes, dort kurzfristig etwas auf die Schnelle mitzunehmen. Aber warum in die Ferne schweifen?

Gebratener Reis mit Gemüse und Ei

lässt sich auch am heimischen Herd in Rekordzeit herstellen und schmeckt ohne das beim Asia-Mann nahezu unvermeidbare Glutamat eh viel besser!

Genauso variabel wie die Nummer auf der Menükarte, auf der im Asia-Imbiss gebratener Reis angeboten wird, sind die möglichen Zutaten, die man daheim in die Pfanne werfen kann.

Bei mir kamen Gemüserestbestände von braunen Champignons und Zuckerschoten zu den Basiszutaten Karotten und Zwiebeln, letztere in Streifen geschnitten. Dabei habe ich zuerst die stets nach Fett dürstenden Champignons angebraten, dann die Karotten und Zwiebeln dazugegeben und erst ziemlich zum Ende der kompletten Garzeit die Zuckerschoten – soll ja alles noch knackig bleiben, Biss haben und vor allem schnell gehen.

Den größten Zeitluxus habe ich mir geleistet, indem ich den Reis frisch gekocht habe. Dies nach meiner klassischen „1-plus-2-18-180-Methode“: 1 Teil Reis mit 2 Teilen heißem Salzwasser aufgießen und 18 Minuten lang bei geschlossenem Deckel in den 180° C heißen Backofen. Klappt eigentlich immer.



Den Reis habe ich dann zum Gemüse in die Pfanne gegeben und immer wieder zwischen dem Wenden ein paar Momente lang Farbe nehmen lassen. Röstaromen, ick liebe sie! Dann noch 2 Eier in die Pfanne geschlagen und alles fix bei ordentich Hitze durchgemengt.

Zu guter Letzt habe ich das Ganze dann noch mit Sojasauce und vor allem pikanter Fischsauce abgeschmeckt und mir so nicht nur den Weg zur nächsten Ecke gespart, sondern auch – ohne die Zeit für’s Reiskochen – in knapp 10 Minuten etwas durchaus nahrhaft Verwertbares auf dem Tisch stehen gehabt. Und das alles ganz ohne Glückskekse als Give-away und Frittierduft in den Klamotten.

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Einfach rührend!

Montag, 23. August 2010 19:50

Liebe Andrea,

jaja, der-die-das Risotto! Mein erstes Risotto-Erlebnis hatte ich in Frankfurt während der Mittagspause bei irgendsoeinem chicen Westend-Italiener. Es stand auf der Tageskarte und ich dachte mir „Warum nicht mal was Neues!?“. Leider war das „Risotto mit Gorgonzola“ nicht mit Brühe, sondern wohl ausschließlich mit Wein angerührt, sodaß ich nahezu leicht lallig ins Büro zurücktorkelte. Der Geschmack jedoch war sämig-gigantisch, absolut neu und hatte so gar nichts mit Paella oder anderen bis dato probierten Reisgerichten zu tun.

Allerdings hatte ich dann jahrelang einen gehörigen Respekt vor Risotto und griff in Restaurants im Zweifelsfall immer zur alternativen Pasta. Erst ein Kochbuch von Dieter Müller inspirierte mich dazu, es einmal selber mit dem Rührreis zu versuchen (ja, auch die in jedem Rezept erwähnte Zusatzinfo, dass hier gehöriges Rühren gefragt ist, hatte mich lange davon abgehalten, mich mal an Risotto zu probieren).

„Mein“ Originalrezept enthielt keinen Wein, dafür Brühe, Safran, klein geschnittenen Radiccio und eine kross gebratene Riesenscampi. Auch keinen Markknochen, der ja auch immer wieder mit „dem einzig wahren“ Risotto in Verbindung gebracht wird. Gleich mein erster Versuch gelang und im Laufe der Jahre habe ich mit allerlei Zeugs, vor allem Pilzen, immer wieder leckere Risottos hinbekommen.

Für „unser Risotto“ habe auch ich mich für Meeresfrüchte entschieden. Allerdings habe ich mich hier ob der knappen Zeit eines TK-Packs bedient, der um einige TK-Krabben aufgepeppt durchaus brauchbar war.

Aber der Reihe nach: zuerst einmal habe ich in ordentlich Olivenöl zwei atomisierte Schalotten angeschwitzt und später durch zwei ebenfalls feingewürfelte Knoblauchzehen ergänzt. Dann kam der Reis (ca. 200 g für 2) dazu und durfte etwas glasig werden. Mit Weißwein habe ich intial nur abgelöscht und dann nach und nach unter viel, geradezu ständigem Rühren Hühnerbrühe zugeschüttet.

Risotto ist ein sehr betreuungsintensives Gericht. Den Kochwein auch im Glas griffbereit zu haben, macht aus der monotonen Rührerei eine kurzweilige Angelegenheit. Kurz nach dem Wein habe ich ein paar Thymianzweige und ein Döschen Safranfäden mit in den Topf gegeben. Auch Zuzuschauen, wie das bisschen Safran den Reis langsam schön einfärbt, ist spannend und zeitvertreibend zugleich. Das ganze Brühe-Einrühren fand übrigens bei Stufe 2 (von 9) meines Herdes statt. Es braucht also keiner allzu großer elektrischer Energie, das Risotto in Form zu rühren. Umso mehr ist hier der Rührarm gefragt, der mit einem (Holz-)Löffel immer wieder durch den Topf kreist und dem Risotto hilft, die Flüssigkeit aufzunehmen.

Zwischenzeitlich habe ich die in Wasser aufgetauten TK-Meeresfrüchte noch scharf in einer separaten Pfanne angebraten und das austretende Garwasser als Brüheersatz fürs Risotto (Geschmack!) verwendet. Irgendwann kurz vor Ende der Risotto-Garzeit kam der Pfanneninhalt dann in den Risottotopf hinein. Ganz kurz vor Schluß habe ich noch mit Pfeffer und Meersalz abgeschmeckt und zwei Hand voll entstielten und grob gehackten Ruccola untergerührt.

Normalerweise sollen vor dem Servieren noch ein paar Stücke kalte Butter und Käse in das Risotto reingerührt werden. Die Butter hab ich komplett weggelassen, den frisch geriebenen Parmigiano Reggiano separat zum Risotto gereicht. Mit Käse schmeckt’s jedoch noch einmal gut!

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Über die Kunst des Rührens

Montag, 23. August 2010 19:29

Lieber Christoph,

meine erste Begegnung mit Risotto trug sich sich auf einer Firmenweihnachtsfeier zu. Wir wurden zum Diner im neu eröffneten Hotel einer renommierten Kette geladen. Meine Kollegin ist Vegetarierin und bekam statt der sonst üblichen Münsterländer Gans ein Risotto serviert. Auf der Karte las es sich lecker, mit rotem Ahrwein sollte es zubereitet sein. Was dann aber auf den Tisch kam, war eine Beleidigung für Auge und Gaumen.

Es sah kein bisschen schön aus, der Reis wirkte zerkocht, war dabei aber noch hart wie Rheinkiesel und der Geschmack ließ ebenfalls zu wünschen übrig. Die Kollegin durfte sich dann mit der Vorspeise und dem Dessert begnügen. Dass in der Bar später am Abend obendrein noch der Wein ausging, verwunderte mich dann auch nicht weiter.

Erst durch Dich bin ich dazu gekommen, überhaupt einmal über die Herstellung eines Risottos nachzudenken und der erste Versuch war auch wirklich gut gelungen.

Heute soll es also wieder Risotto geben, Freestyle, ohne jede Vorgabe.

Da wir durch zwei Grilleinladungen ein reichlich fleischlastiges Wochenende hatten, ist dies herausgekommen: Als Loblied auf den verblassenden Sommer ein Safran-Risotto mit einem Hauch von Zitrone.

Dazu hübsche Garnelen, in Knoblauchöl gebraten. Für die Leute, die keine Meeresfrüchte essen, gab es ein buntes Gemisch aus orangefarbener Paprika, Tomaten, fein geringelter Lauchzwiebel und lila-orangefarbenen Möhrenraspeln dazu.

Risotto braucht für mich keine „Beilagen“, es macht so fein satt. Ich habe für drei Esser 200 g Reis genommen. Zwei kleine Schalotten feingehackt und in Olivenöl angedünstet, den Reis dazu und kurz mitgedünstet. Die Safranfäden habe ich in warmes Wasser gelegt und dann direkt zum Reis gegeben. Als nächstes wurde alles mit köchelnder Kräuterbrühe schöpfkellenweise verrührt und verrührt und verrührt und verrührt und, ja, auch verrührt, bis die Flüssigkeit in den Reis eingekocht war. Usw. usf. usw. usf.

Gut 25 Minuten und einen Tennisarm später gab es Parmesanhobel oben drauf und fertig. Lecker!

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Am Anfang war das Huhn

Sonntag, 14. März 2010 9:55

Liebe Andrea,

eine wirklich coole Idee, wenn nicht zusammen, so doch zumindest gemeinsam zu kochen. Den Anfang unserer „analogen Küche“ macht also ein Huhn.

Natürlich habe auch ich mich nicht zu 100% an das vorgegebene Originalrezept gehalten. „Halten können“ würde es wohl treffender umschreiben. Denn wenn ich einmal in der dampfenden Küche stehe habe ich für fast alles einen Blick – aber keine Muße dafür, die jeweilige Passage im Rezept zu finden, die mir den weiteren Weg weist… Ich lese das Rezept lieber vor dem Kochen durch. Stöbere auch gerne in zwei oder drei anderen Quellen. Dann suche ich mir von allem das Beste bzw. für mich Brauchbarste heraus und lege los.

Immerhin habe ich mich bei dem verabredeten Estragon-Huhn weitestgehend an die Sauce gehalten. Diese basiert vornehmlich auf angeschwitzen Zwiebeln, Sahne, Hühnerfond und Estragon. Wenn’s um Estragon geht bevorzuge ich, so ich ihn nicht büschelweise und frisch zur Hand habe, durchaus die getrocknete Variante. Getrockneter Estragon aus der Dose hat – zumindest im frisch geöffneten Zustand – ein deutlich intensiveres Aroma. Brav nach Rezept habe ich die TK-Erbsen verwendet, nicht jedoch die Beilagen-Zuckerschoten. Zum einen wollte ich nach dem zweiten vergebens aufgesuchten Supermarkt nicht noch auf auf die „Tour-de-Zuckerschote“ gehen. Und zum anderen hat’s auch thematisch irgendwie besser gepasst, da 2/3 unserer Familie am frühen Sonntag mit einem derzeit grassierenden Magen-Darm-Virus zu kämpfen hatte…

Den Reis bereite ich meist stress- und sorgenfrei zu. Dabei schwitze ich erst einmal ein paar Zwiebelwürfel in Butter an, gebe dann den Reis und nach kurzem Mitschwitzen die doppelte Menge kochendes Wasser dazu. Dann Salz rein, Deckel drauf und bei 180° C für 18 Minuten in den Ofen. Gelingt irgendwie immer.

Nur ein Mal habe ich nach dem Herausholen des Topfes den Deckel ohne Handschutz angehoben – eine unschöne Erfahrung, aus der man lernt.

Zum Servieren habe ich zur Feier des Tages den Reis nicht mit dem Löffel auf den Teller geklackst, sondern erst in ein Ramequin-Förmchen gepresst und dann gestürzt. Macht optisch doch so einiges mehr her.

Die Hühnerbrust habe ich nach dem Anbraten in gleich große Stücke geschnitten, neben Reis und Bohnen drapiert und mit der Sauce nappiert.

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Das erste Ma(h)l

Sonntag, 14. März 2010 9:54

Lieber Christoph,

wie cool ist eigentlich die Idee, analog zu kochen? Ich wette, dass wir damit noch eine Menge Spaß haben werden.

Die Sache mit dem Estragonhuhn ist schon mal ziemlich gut gelaufen, allerdings habe ich mich natürlich kein bisschen an das Rezept gehalten. Wer will schon „leichtes“ Essen haben? Ist jemand auf Diät? 😉

Statt der angedachten Sauce mit Crème légère habe ich eine ordentliche Béarnaise gemacht: Eigelb im Wasserbad zusammen mit flüssiger Butter aufgeschlagen und mit einer Reduktion aus gehackten Schalotten, frischen Estragonblättchen Weißwein und Essig vermischt. Estragon ist mein liebstes Gebüsch aus dem Kräutergarten, ich könnte ihn gerne jeden Tag essen. Dieser Duft allein! Es ist bloß ein bisschen schade, dass er sich im Kühlschrank nicht sehr lange hält. Und wenn man ihn einfriert, wird er nach dem Auftauen sofort labberig. Vielleicht sollte ich mal getrockneten Estragon versuchen.

Die Reduktion allerdings riecht bei der Zubereitung erst mal etwas seltsam und ich dachte, dass die fertige Sauce im Leben nicht schmecken würde. Tat sie aber. Das Ergebnis siehst Du auf den Fotos.

Hier das Original-Rezept:

100 g Zuckerschoten waschen und putzen. 3-4 Stiele Estragon waschen, trockenschütteln, die Blättchen abzupfen und evtl. grob hacken. Eine Zwiebel schälen, fein würfeln.

100 g Reis in knapp ¼ l kochendem Salzwasser zugedeckt ca. 20 Minuten garen.

2 Hähnchenfilets abspülen und trockentupfen. 1 TL Öl in einer beschichten Pfanne erhitzen, Fleisch darin pro Seite 4-6 Minuten goldbraun braten. Salzen und pfeffern, herausnehmen.

Zuckerschoten und 75 g TK-Erbsen in 200 ml Gemüsefond aufkochen und zugedeckt 2-3 Minuten garen. Abgießen, dabei den Fond auffangen.

Zwiebel im Brattfett andünsten. Mit etwas Mehl bestäuben und unter Rühren hell anschwitzen. Den Fond unter Rühren zugießen und aufkochen. 2 EL Crème légère und Estragon einrühren, kurz aufkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Erbsen, Zuckerschoten und Fleisch in der Sauce erwärmen. Den Reis dazu reichen.

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