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Türkisch für Anfänger

Samstag, 20. Dezember 2014 15:17

Liebe Andrea,

wenn doch alles im Leben so einfach wäre! Die Abstimmung über das spätere Abendmahl war eine Sache von Sekunden. Und auf ähnlich schnellem Zuruf kam unsere nächsten Küchen-Analogie zustande.

So gab es ohne viel Heckmeck die

Köfte Ekmek

am heimischen und analogen Herd. Unsere ersten Schritte in den türkischen Fast-Food-Bereich – und einmal mehr: hier besteht ein Unterschied zu jeglicher Art von Junk-Food – hatten wir ja bereits hier und da. Nun aber sollte ein Gericht folgen, dass es auf Anhieb ganz oben auf die Liste der Dinge schaffte, die immer wieder gerne gekocht werden wollen.

Einmal mehr inspiriert von Stevan Pauls zum Verschlingen leckerem Buch „Auf die Hand“ machte ich mich an das nächste Koch-Kapitel.

Nahezu sämtliche Zutaten für das Essen erstand ich bei unserem türkischen Supermarkt um die Ecke. Los ging’s mit 500 g gemischtem Hack (Rind meets Lamm), dazu 2 rote Zwiebeln, 1 Gemüsezwiebel, 4 grüne Spitzpaprika, 1 Bund frische Petersilie, 3 Tomaten, 1 Knoblauchzehe, 1 Fladenbrot und Sumach, dem Kenner auch als Essigbaumgewürz bekannt.

Die rote Zwiebeln halbierte ich und schnitt diese in dünne Streifen. Dazu gab ich 1 TL Sumach, 3 EL Petersilie sowie 1 ordentliche Prise Meersalz und vermengte alles mit einer Gabel.

Das Fladenbrot teilte ich in große Ecken und pulte das Innere – bei uns daheim auch Fütterchen genannt – aus dem Brot. Das Fütterchen schnitt ich in grobe Stücke und gab das Schnittbrot zusammen mit der klein gewürfelten Gemüsezwiebel, 1 handvoll kleingeschnittener Petersilie, 1 gewürfelten Knoblauchzehe, 1 Ei sowie 1 EL Kreuzkümmel (frisch gemörsert) und 1 EL Olivenöl zum Hackfleisch. Die Fleischmasse vermischte ich ordentlich mit dem Knethaken am Ende des Handgelenks und formte danach mit immer wieder neu eingeölten Händen 6 gleichgroße Kugeln. Diese Fleischkugeln drückte ich mit sanften Druck und hohler Hand flach.

Während ich die Brotdreiecke im auf 80° C vorgeheizten Ofen erwärmte und leicht anröstete (eher: knusprig trocknete), kamen die Fleischtaler zusammen mit der Spitzpaprika und Olivenöl in die Pfanne und wurden bei mittlerer Hitze braun gebraten. Die Paprika dienten dabei als Stütze, um die Fleischteile auch hochkant auf der Seite zu braten.



Zum Anrichten gab ich eine Lage von der roten-Zwiebel-Mischung in die Brote legte die Fleischtaler hinein und drückte alles nochmals sanft zusammen. Dann bestückte ich die Brote innen noch mit der Spitzpaprika und Tomatenscheiben.

Wenn doch alles so lecker wäre, wie dieses großartige Frikadellenbrötchen mit anatolischen Wurzeln.

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Kein Heckmeck in der Küche

Samstag, 20. Dezember 2014 15:09

Lieber Christoph,

unsere ganz spontanen Analogien sind mir ja immer noch die liebsten.

Nachricht: Ich mache heute Köfte. Antwort: Da bin ich dabei, ich geh mal eben einkaufen.

Gesagt, getan, auf unseren Tischen hielten heute

Köfte im Brot

Einzug.

Ich lief also schnell zum Gemüsetürken hinterm Stadttor und erstand die benötigten Zutaten.

Zuerst habe ich aus 3 türkischen Broten (ich habe vergessen zu fragen, wie diese Form genau heißt, vielleicht weiß das ja eine/r unserer Leser/innen?) das weiche Innere aus der Oberseite herausgepult. Die Krumen gab ich zu 500 g gemischtem Hackfleisch (Rind und Lamm). Die Brote selber wanderten bis zum Anrichten bei 50 °C in den Backofen.

Das Hackfleisch habe ich dann noch mit 1 Ei versehen sowie mit feinen Würfeln von 1/2 Gemüsezwiebel und 2 gepressten Knoblauchzehen. Gewürzt habe ich den Fleischteig mit Salz und Pfeffer, etwas scharfem Paprika und 1 TL Kreuzkümmel. Zum guten Schluss kam noch etwas mehr als die Hälfte von einem Bund glatter Petersilie hinzu, die ich im Zerkleinerer atomisiert hatte. Ich gab etwas Olivenöl in eine Pfanne, heizte auf mittlere Hitze und gab die zu Kugeln geformten Köfte hinein.

In der Zwischenzeit habe ich 1 rote Zwiebel in feinste Halbringe geschnitten. Da ich vor lauter Eile beim Einkaufen den Sumach vergessen hatte, nahm ich kurzherhand 2 EL Himbeeressig, um den Zwiebelringen die nötige Säure und Würze zu geben. Noch etwas Salz und Petersilie dazu und die Zwiebeln durften bis zu ihrem Einsatz in der säuerlichen Marinade baden.

 


Als die Köfte fertig gebraten waren, habe ich die Brote aus dem Ofen geholt, mit den marinierten Zwiebeln belegt und pro Brot drei Frikadellen dazugegeben. Ein Klecks Joghurt kam dazu und geschnittene Spitzpaprika für ein bisschen Bunt.

Einen schnellen Bohnensalat habe ich aus 1 Dose weißen Bohnen, 1/4 feingeschnittener Gemüsezwiebel, ein paar Paprikawürfeln sowie Öl, Essig, Salz und Pfeffer geklöppelt.

Das Ganze hat inklusive Einkauf keine 45 Minuten gedauert und jede Minute hat sich gelohnt, denn: Oh, wie lecker!

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Knackig und knusprig – Da haben wir den Salat (4)

Samstag, 5. Juli 2014 11:53

Liebe Andrea,

in der heißen Jahreszeit lassen wir die Schmorgerichte und allzu deftigen Dinge dann doch eher still in ihrer Rezeptekladde und widmen uns den leichten bzw. leichter verdaulichen Sachen. Ein

Sommerfrischer Brotsalat

ist so eine Sache. Der Salat ist schnell zusammengewürfelt, lässt eine Vielzahl an Interpretations-Möglichkeiten in alle Richtungen zu und schmeckt somit eigentlich immer.

Wie Du weißt, schätze ich ja tendenziell die eher pragmatische Küche. Und da muss die Paprika vor dem Würfeln nicht zwingend gehäutet werden. Diesmal habe ich es jedoch (zum ersten Mal überhaupt!) gemacht und bin hin und weg. Manchmal braucht es eben eine Zeit, bis die Glühbirne der Erleuchtung zu flackern anfängt …

Je 1 rote und 1 gelbe Paprikaschote habe ich halbiert, entkernt und mit der Schnittfläche nach unten auf Alufolie unter den Backofengrill geschoben. Nach ca. 10 Minuten waren die Schoten äußerlich schwarz wie Kohle, aber das soll ja auch so sein. Als nächsten Schritt habe ich die Schoten in einen Gefrierbeutel gesteckt und beiseite gelegt. Dieses nach ihrem Promoter oftmals auch Jamie-Oliver-Methode genannte Verfahren ist wahrlich einfach und effektiv zugleich. Die Schoten verfügen über genug Feuchtigkeit, durch die die schwarze Schale aufweicht. So lässt sich die Schale nach Abkühlen der Schoten ganz einfach abziehen.

Das Ergebnis ist frappant. Und sorgte gleich für ein schlechtes Gewissen in Gedenken an all die ungeschälten Schoten der Vergangenheit. Das Häuten lässt sich sicher auch gleich für mehrere Schoten durchführen, die dann im Laufe der kommenden Tage – mit Olivenöl, Kräutern und Knoblauch mariniert – eine wunderbare Vorspeise abgeben.

Aber zurück zum Salat.

Die Basis meines Salates bildeten 2 Romana-Salat-Herzen, die ich kleinschnitt, wusch und trockenschleuderte. Für die Sauce verquirlte ich 1 EL Apfelessig und 1 EL Weißweinessig mit einer ordentlichen Prise Salz und 6 EL Olivenöl. Wo ich schon beim Häuten war, wurden diesmal sogar auch die 4 sommerreifen Tomaten geschält; die am Fruchtansatz auf eine Gabel gespickten und oben kreuzweise eingeschnittenen Tomaten tauchte ich für ca. 2 Minuten in kochendes Wasser, dann ließ sich die Schale leicht abziehen. Die gewürfelten Tomaten gab ich mit einer handvoll entsteinter und in Scheiben geschnittener schwarzen Oliven, 2 TL Kapern und der in Streifen geschnittenen Paprika in die Sauce und schmeckte mit Pfeffer ab. Zudem schnitt ich 2 vorher geschälte und halbierte rote Zwiebeln in dünne Scheiben.

Dann kamen die Brotwürfel an die Reihe. Ein Baguette schnitt ich erst einmal in mehr als daumendicke Scheiben und teilte diese in ca. 6 Stücke. Die Brotwürfel röstete ich mit ein wenig Olivenöl in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze golden, presste kurz vor dem Finale noch 2 Knoblauchzehen dazu und salzte mit Meersalz. Nachdem ich den Salat mit der Sauce und den Zwiebeln ordentlich vermengt hatte, kamen die XXL-Croutons obendrauf und fertig war der Sommersalat.



Thunfisch, Sardellen, Käse, frische Kräuter, Käsestreifen, gekochte Eier und viele andere Zutaten, die sich Hoffnung auf ihren Einsatz gemacht hatten, werden beim nächsten Mal sicher zum Zuge kommen. Denn dieser Salat lädt ein zum Kombinieren, Ausprobieren und Genießen.

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Das kommt mir aber spanisch vor (Tapas, Teil 3 und 4)

Mittwoch, 16. April 2014 9:23

Liebe Andrea,

ein weiterer Monolog aus der fixen Küche Spaniens landete gestern auf unserem Tisch. Letztlich sind Tapas ja nichts anderes als im wahrsten Sinne zusammengewürfelte Kleinigkeiten, die in der Gesamtsumme ein leckeres Ganzes ergeben. So kann man mit einem Schälchen Manchego-Käse oder Chorizo-Wurst in Würfeln ebenso wie mit einer banalen Portion (bester!) Oliven schon die Snack-Auswahl erhöhen. Die Mischung macht’s halt. Und ein paar Handgriffe weiter bekommt man auch

Gebratene Paprika

hin. Die kleinen grünen Paprikaschoten gibt es leider nicht immer. Also sollte man zugreifen, alsbald die Bratpaprika in Reichweite ist. Die gewaschenen und abgetrockneten Paprika habe ich lediglich in Olivenöl sanft angebraten und mit grobem Meersalz gewürzt. Essen kann die Dinger dann prima, indem man sie am Stiel festhält und den Rest abknabbert.


Frittierte Sardellen

sind ebenfalls schnell zubereitet. Allerdings ist hier meist ein wenig mehr Vorarbeit vonnöten. Denn verkauft werden die Fischlies meist komplett und am Stück. Die Innereien und der Kopf lassen sich jedoch fix mit dem Daumennagel entfernen. Wer mag, kann dies neben fließend kaltem Wasser tun und die Fische noch kurz abspülen. Die grob getrockneten Sardellenfilets (nebst Mittelgräte und Schwanzflosse) habe ich in Mehl gewälzt und für ca. 4 Minuten in heißem Pflanzenöl ausgebacken. Fettig, ähm: Fertig. Kurz auf Küchenkrepp abtropfen lassen und mit Zitronenschnitzen serviert sind diese Tapas bei uns ein heißgeliebter Bestandteil der Tapas-Platten.

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Neues vom Balkan-Grill

Dienstag, 21. Januar 2014 15:15

Liebe Andrea,

vor allem in den Staaten Ex-Jugoslawiens gibt es eine Standardbeilage, um die man nicht herum kommt. Dementsprechend gibt es für den

Djuvec-Reis

annähernd so viel Rezepte wie Kieselsteine an der östlichen Adria-Küste. Ich habe mich bei meinem ersten Versuch dieses Paprika-Reisgerichts an einer – im wahrsten Wortsinne – entschärften Variante versucht. Zumal hielt sich auch die Zubereitungszeit in Grenzen und sorgte dennoch für eine aparte geschmackliche Abwechslung.
Zuerst einmal habe ich 1 Zwiebel und eine halbe rote Paprikaschote (mehr war nicht mehr da, sonst hätte ich auch eine ganze Schote genommen) kleingewürfelt und in (ordentlich) Butter sanft angeschwitzt.
In den Topf gab ich dann eine kleine Schüssel Langkornreis, den ich kurz mit in der Butter mitschwenkte, bevor ich mit zwei Schüsseln Wasser ablöschte. Ein wenig Salz und 4 EL Ajwar aus dem Glas rührte ich noch mit ein und ließ den Reis für 20 Minuten bei kleinster Flamme vor sich hinsimmern und quellen.
Fünf Minuten vor Garzeitende streute ich noch ein paar der obligaten Erbsen (TK-Ware) ein, die mir in nahezu jedem Rezept auf meiner Vor-Recherche über den Weg gelaufen sind.
Der fertige Reis kann als vegetarische Mahlzeit herhalten, wird vor Ort (Hallo! Balkan!!) jedoch dann eher mit Fleisch oder Fisch gereicht.



Bei uns gab es kurz gebratene Lammkoteletts. Auch fein. Und beides zusammen passte, schmeckte und wird sicher noch einmal bei uns auf dem Teller landen.

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Abschied vom Sommer

Mittwoch, 18. September 2013 21:18

 Lieber Christoph,

ich bin ja nun nicht so ein Sommerfan, aber die Temperaturen um 12 Grad in unserer schönen Stadt am Rhein finde ich doch noch etwas gewöhnungsbedürftig. Grund genug, eine kleine Sommer-Reprise zu kochen.

Omelett mit gebratenem Gemüse

diente mir zur Erinnerung an die heißen Tage, an denen es galt, mit möglichst wenig Aufwand und Schwere etwas leckeres auf den Tisch zu bringen.

Ich zerkleinerte Gemüse in mundgerechte Stücke: 1 Möhre, 1 Zucchini, 1 geschälte Paprikaschote und 1 geschälte Tomate. 3 mittelgroße Möhren habe ich – ebenfalls gewürfelt – zunächst in kochendem Wasser blanchiert, damit sie am Ende nicht zu hart bleiben würden. 1 Bund Lauchzwiebeln, in Ringe geschnitten, habe ich in etwas Olivenöl angedünstet und dann nach und nach das restliche Gemüse unter quasi ständigem Rühren dazugegeben. Salz und Pfeffer durften natürlich nicht fehlen.

 1 zerdrückte und gehackte Knoblauchzehe und Blättchen von ein paar Stengeln frischem Thymian sorgten dafür, dass dann doch ein wenig Wehmut nach Wärme durch die Küche duftete.

Aus 2 verklepperten Eiern, diese mit ein wenig Salz gewürzt, entstand ein feines Omelett.


Noch ein bisschen Balsamicocreme darüber und schon konnte es losgehen mit dem Sehnen nach Sommer. Angesichts der Temperaturen dürfen wir uns nun aber guten Gewissens auf Sauerbraten & Co. freuen.

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Querbeet durch den Gemüsegarten

Mittwoch, 18. September 2013 21:18

Liebe Andrea,

die Vorgabe für unsere neueste Analogie lautete: Gemüse. Ein wahrlich weit gefasster Begriff. Und dennoch kam bei mir am Ende etwas Verwertbares dabei heraus. Wenn man schon mal bei der Gemüsekiste in die Vollen greifen kann, dann darf auch ein buntes Potpourri dabei herauskommen. Im vorliegenden Fall habe mir einen italienischen Gemüse-Eintopf vorgenommen, und zwar:

Cianfotta

Das besondere an diesem recht ratatoille-nahen Gericht ist die Tatsache, dass die ansonsten zur Beilage gereichten Kartoffeln gleich mit im Topf gegart werden. Gemüsevielerlei für Faule, quasi.

Viel Gemüse, das bedeutet im Vorfeld viel Schnibbelei. Im Einzelnen würfelte ich 1 Aubergine in (größere) Würfel, dem gleichen Schema folgten 5 große Kartoffeln, die ich vorher jedoch schälte. Desweiteren schnitt ich 2 Zucchini, 2 rote Paprikaschoten, 2 Zwiebeln, 3 Knoblauchzehen und 2 Stangen Staudensellerie in kleine Stücke.

In einem Bräter erhitze ich nun Olivenöl und schwenkte zunächst die Kartoffelwürfel darin. Nach ca. 5 Minuten Bratzeit kamen die Auberginen dazu, die sich in alter Angewohnheit erst einmal das komplette Bratöl einverleibten. Es folgten die Zwiebelwürfel und Selleriestücke, kurz darauf die Zucchinischeiben. Nach ca. 7 Minuten Anschwitzerei unter stetem Rühren gab ich 400 g feinste Dosentomaten nebst ihrem Sugo dazu, würzte mit 2 TL Zucker, einer großen Prise Meersalz, einer großzügigen Portion Oregano sowie 10 schwarzen Pfefferkörnern.



Dann kam der Deckel auf den Topf, die Temperatur schaltete ich runter und ließ alles für 45 Minuten vor sich hinblubbern. Zum Schluß würzte ich noch mit 1 handvoll kleingeschnittenem Basilikum und schmeckte final mit Salz ab.

Alles auf dem Teller war ein schmackhaftes und sooooo gesundes Essen, das man sicher auch mal zu einem gebrateten Stück Fleisch reichen könnte. Muss aber gar nicht sein, schmeckt auch so ganz fein.

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Ein Hauch von Meer

Montag, 15. Juli 2013 18:24

Lieber Christoph,

es ist ja sowas von Sommer! Bei uns ist es derzeit schon arg warm, und zwar so warm, dass man eigentlich keine Lust auf große Mahlzeiten hat.

Wie gerufen kamen mir da

Papas arrugadas mit Mojo rojo,

kanarische Runzelkartoffeln mit einer roten Sauce.

1 Kilo Kartoffeln (von Kindklein am Vortag höchstselbst im Garten ausgemacht) habe ich mit 250 g (!) Meersalz in reichlich Wasser für ca. eine halbe Stunde gekocht. Ich hatte diffuse Ängste angesichts dieser Salzmenge, aber nun, so sollte es sein.

Während die Kartoffeln also in ihrem ‚Meerwasser‘ vor sich hinblubberten, habe ich 1 Schalotte in grobe Würfel geschnitten und 2 frische Knoblauchzehen gehackt. Zusammen mit 1 gehackten roten Chilischote habe ich diese Basis in etwas Olivenöl in der Pfanne angeschwitzt.

Als die Zwiebeln glasig waren, habe ich 1 Dose Tomatenstücke dazugegeben, außerdem Salz und Pfeffer, eine Handvoll frischen Thymian (ohne den hier derzeit gar nichts geht, er ist einfach zu lecker!) und 1 frisches Lorbeerblatt von meinem heiß geliebten Lorbeergebüsch. Diese Sauce schmurgelte dann, bis die Kartoffeln gar waren.

Ein Rezept für die Mojo, das ich im Netz fand, sah allerdings sechs (!) Chilischoten und acht (!) Knoblauchzehen vor. Naja, man kann’s auch übertreiben …



Die fertigen Kartoffeln habe ich abgegossen und dann auf der heißen Herdplatte – zwischendurch ordentlich geschüttelt – abdampfen lassen, so dass sie am Ende zwar nicht wie geplant runzelig waren, aber immerhin doch einen feinen Salzfilm auf der Schale hatten. Sie schmeckten überhaupt nicht übersalzen, sondern ganz wunderbar!

Die Mojo habe ich dann von den groben Teilen befreit und einmal den guten Pürierstab hineingehalten. Dazu gab es noch einen schnellen Dip aus 200 g Naturjoghurt und 1 EL Kräuterfrischkäse. Und einen butterzarten Kopfsalat (ebenfalls frisch aus dem Garten), angemacht mit einer leichten Citronette.

Ein leckeres Sommeressen mit Potential für „Heute könnte ich schon wieder!“

 

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Feuer unterm Hintern

Montag, 10. September 2012 20:19

Lieber Christoph,

Gemüse ist ja immer so ein Thema. Die Kinder verschmähen es weiterhin gerne und zu den Gemüsesorten, die auch ich nicht so gerne mag, gehört eindeutig die Paprika. Es ist weniger ihr Geschmack, der mich stört (wobei grüne Paprika wirklich überhaupt nicht gehen), es ist vielmehr die Tatsache, dass ich sie nicht so gut vertrage – ohne hier ins Detail gehen zu wollen. Daher füllen sie unseren Speiseplan selten bis gar nicht. Was eigentlich schade ist, denn

 Gefüllte Paprika

sind, wenn man sie gescheit zubereitet, schon eine leckere Sache.

Zuerst habe ich 1 Tasse Reis abgespült und dann mit 2,5 Tassen Wasser und etwas Salz aufgesetzt und köcheln lassen, bis er einigermaßen weich war. Der Reis durfte dann erst einmal etwas auskühlen. Für uns drei hatte ich 3 rote Paprikaschoten erstanden, die ich oben abschnitt und von ihrem kernigen Inneren befreite.

Für die Füllung verknetete ich 500 g gemischtes Hackfleisch mit Salz und Pfeffer, außerdem einer ordentlichen Ladung edelsüßem und ein bisschen rosenscharfem Paprikapulver. Dazu gesellten sich noch 1 EL Oregano, 1 TL Majoran, 1 gehackte Zwiebel und 1 atomisierte Knoblauchzehe. Das Ganze habe ich mit dem kalten Reis vermischt und die innen mit etwas Salz eingeriebenen Paprikaschoten damit gefüllt.

Aus der restlichen Hackfleischmischung, die nicht mehr in die Schoten passte, habe ich Bällchen geformt. Diese sertzen sich zu den Schoten in eine Auflaufform, in der ich zuvor 200 ml Tomatenpüree mit 250 ml Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker und etwas von dem gekochten Reis vermischt hatte.

Alles schön in die Form verfrachtet – die Schoten tauchten ca. einen Finger breit in die Sauce ein – setzte ich sie bei 180 °C für ca. 40 Minuten in den Backofen.


Die Zubereitung im Backofen mit wenig Sauce als Unterlage hat den Vorteil, dass die Paprikaschoten sehr knackig bleiben und nicht so matschig daherkommen, wie ich sie als gefüllte Paprika bisher kennengelernt habe. Fein hat das geschmeckt!

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Endlich mal wieder Steak – vom Lachs

Mittwoch, 7. September 2011 22:34

Liebe Andrea,

der Lachs ist so ein Fisch für sich. Gerade das Angebot der geräucherten und abgepackten Aufschnittscheiben sorgte dafür, dass der Lachs auch gerne mal als das Brathähnchen der 90er Jahre verschrien wurde. Das überall, wo Lebensmittel auf Massenproduktion getrimmt werden, die Qualität auf der Strecke bleibt, ist ein trauriger Nebeneffekt. Auch bei frischem Lachs ist es gar nicht so einfach, gute und vor allem gutschmeckende Stücke zu bekommen; aber wenn doch, kann man auch einmal doppelt hinlangen, für seine

Lachsteaks mit knackigem Gemüse

Ein Lachs, der aufgrund seines natürlichen Futterverhaltens (Krabben & Co.) und nicht durch Zusätze (Beta Carotin) seine Farbe in den Tiefen des Atlantiks erlangt hat, ist die gute Basis für vielerlei Lachsschnittchen. Gerade die Steaks lassen sich auch prima pochieren, aber ich mag sie am liebsten kross gebraten.

Zuerst einmal habe ich mich jedoch an die begleitende Sauce für die begleitenden Nudeln gemacht. Dazu würfelte ich 1 Zwiebel, 3 Stangen Sellerie und 2 rote Paprika. Zwiebeln und Sellerie kamen zuerst, die Paprika später in die Pfanne mit dem heißen Olivenöl. Abgelöscht habe ich alles mit ein ca. 150 ml Hühnerbrühe und ein wenig Kochwein, dann wurde die Hitze reduziert. Für die letzten Minuten, bevor die fast fertig gegarten Tagliatelle in die Pfanne kamen, leisteten dem Gemüse noch 2 handvoll Zuckerschoten Gesellschaft.
Vor den Nudeln jedoch kamen die Lachssteaks – 2 pro Person – in ihre Pfanne. Einfach in mittelheißen Olivenöl und pro Seite ca. 6 Minuten gebraten, innen noch gerade zartroh – so viel zur Fischbraterei an diesem Tage.



Die Nudeln nebst Gemüse habe ich dann neben dem Fisch drappiert, den Fisch mit Meersalz und Pfeffer gewürzt und alles mit frisch gehacktem Basilikum bestreut. Und schon stand lecker Lachs auf dem Tisch.

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