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Fernweh zum Frühstück

Sonntag, 18. April 2021 17:33

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Liebe Andrea,

in Zeiten eingeschränkter Mobilität sowie einem Reisestopp in ferne und nahe Länder muss man flexibel bleiben – und die eine oder andere Erinnerung an diese Länder von Zeit zu Hause aufleben lassen.

So war ich kürzlich zum Frühstück in einem kleinen französischen Café. Die Morgensonne schien auf die Tische und Stühle vor dem Café, vor mir stand ein frischer Café au lait und daneben ein duftendes Brioche aus herrlich weichem Hefeteig. Dann machte ich die Augen auf und sass wieder daheim am Esstisch. Aber das

Brioche

und der Kaffee standen vor mir. Manchmal kann man sich sein Fernweh auch so richtig gut schmecken lassen!

Die Reise ging bereits am Vorabend los: Ich zerbröselte 1 Würfel Hefe (42 g) über 550 g Mehl (Typ 550), gab 75 g Zucker, 7 g Salz, 1 TL Zitronenabrieb, 4 Eier sowie 50 ml kaltes Wasser dazu und verknete alles knapp 5 Minuten mit dem Knethaken des Handrührgeräts auf kleiner Stufe. Danach gab ich stückchenweise 250 g Butter dazu, knetete den Teig weitere 10 Minuten, bis er schön seidig war und stellte den Teig abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank.

Am Folgemorgen butterte ich die Mulden eines Muffinblechs ordentlich ein, knetete den Teig auf der bemehlten Arbeitsplatte kurz durch und rollte daraus auf weiterem Mehl zwölf große Kugeln sowie zwölf kleine Kugeln. Die großen Kugeln setzte ich in die Muffinmulden und drückte mit dem Daumen oben eine Vertiefung rein, in die ich die kleinen Teigkugeln setzte.

Mit einem Küchentuch abgedeckt liess ich den Teig nochmals 90 Minuten bei Zimmertemperatur gehen.

Zwischenzeitlich hatte ich den Backofen auf 180° C (Ober- und Unterhitze) vorgeheizt. Ich verquirlte 1 Eigelb mit 2 EL Milch, bepinselte meine Teiglinge und schob das Blech für knapp 20 Minuten in den Ofen. Nach dem Herausholen der fertig gebackenen Brioches kommt eigentlich der kniffligste Teil der ganzen Geschichte: Ruhe und ein klein wenig Geduld bewahren. In dieser (je nach Charakterstärke) unterschiedlich kurzen Zeit können die Brioches ein wenig abkühlen. Mein Tipp: Schon einmal Kaffee kochen und Lieblingsmarmelade bereitstellen. Der Rest ist Fernweh pur. Aber auch unglaublich lecker!

Das Grundrezept für die Brioches habe ich mir übrigens nicht ausgedacht. Es stammt aus dem großartigen Buch „Verliebt in Paris“ aus dem Hölker Verlag, das ich mir zur Beruhigung meines Permanent-Fernwehs in meine Traumstadt kürzlich im lokalen Fachhandel gekauft habe.

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Focaccia nach Art des Gärtners

Donnerstag, 15. April 2021 20:47

Liebe Andrea,

es ist immer wieder spannend mitzuverfolgen, wie der eine oder andere Rezepttrend durch die Weiten des www gehypet und verbreitet wird. Bereits vor über einem halben Jahr hatte ich mir erste Screenshots von bunt belegten Broten in den 2-Cook-Ordner gelegt, aktuell jedoch poppen sie ständig in meiner Timeline auf. Grund genug also, mich auch selber einmal an meine allererste homemade

Focaccia

zu machen. Wie es mir bei allem „Back-Zeugs“ immer lieb und recht ist, halten sich Zutatenliste und Zubereitungsaufwand hier einmal mehr in überschaubarem Rahmen.

Für den Focaccia-Teig habe ich 400 g Mehl (Typ 405) mit 10 g Salz vermischt und 1 Päckchen Trockenhefe mit 1 Prise Zucker in 250 ml Wasser (lauwarm) aufgelöst. Das Hefewasser habe ich zusammen mit 50 ml Olivenöl zum Mehl gegeben und alles per Hand gut durchgeknetet.

Den Teig liess ich knapp 90 Minuten lang abgedeckt gehen und ölte ein mit Backpapier belegtes Backblech ein. Den Teig verteilte ich hernach auf dem Backpapier, indem ich ihn flachdrückte und langzog. Soviel zum Focaccia in der Basisversion.

Während der Teig so vor sich hinging, schnibbelte ich diverses Gemüse klein bzw. in Form. Bereits beim Einkauf hatte ich auf bunte Farbenvielfalt geachtet und unter anderem gelbe Paprika, einen bunten Cocktailtomaten-Mix, rote Kresse und auch Schnittlauch besorgt. Zusammen mit ein paar Zweigen Rosmarin und glatter Petersilie, Ringen von roten Zwiebeln und kleingehackten schwarzen Oliven bastelte ich mir nun eine Gartenlandschaft auf den Teigfladen.

Den belegten Teig schob ich für 23 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen (Ober- und Unterhitze) und staunte nicht schlecht, als das Ergebnis optisch meine Erwartungen mehr als übertraf. Aus der an ein kindliches Gemälde erinnernden Roh-Vorlage war ein veritables Garten-Foccaccia entstanden. Natürlich liessen wir uns, nachdem wir alle aus dem Staunen heraus waren, dieses kulinarische Kunstwerk mit großem Appetit schmecken – und jeder konnte sich ein Stück mit seinem Lieblingsbelag auswählen.

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La Baguette

Montag, 13. Juli 2020 22:49

Liebe Andrea,

die Hauptindikatoren für ein gutes Baguette (und: Nein, auch bei meiner eigenen Beerdigung werde ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehren, „die Baguette“ zu verwenden!), also das, was ein gutes Baguette beeinflusst, lässt sich am ehesten an den geografischen Breiten- und Längengraden seiner Herkunft festmachen.

Da können wir uns in Deutschland noch so abmühen und uns rühmen, eine ach so große Brotvielfalt auf den Tisch zu zaubern: Ein richtig (!) gutes Baguette, das gibt es nun einmal nur in Frankreich! Vielleicht verhält es sich dabei auch so wie mit dem Wein, den man in verklärter Erinnerung aus dem Urlaub mit nach Hause schleppt, nur um zu merken, dass der Tropfen bei 11° C Nieselregen im November so gar nicht wie an dem lauen Sommerabend in der Provence schmeckt…

Zurück zum Brot. Schon am Mehl scheitert es bei uns oftmals. Da greift man zum „deutschen Standardmehl“ Typ 405 und hat damit schon (fast) alles falsch gemacht. Beugen wir uns diesem Schicksal und machen das beste

Baguette

draus, das sich unter solchen Bedingungen herstellen lässt. Wer jetzt mit „seinem Spezialmehl“ und dem ultimativen Rezept um die Ecke geboren kommt: Bitteschön! Aber wir bleiben vorerst unter Normalbedingungen.

Also: Es gibt verschiedene Rezepte für das sagenumwobene „Baguette Magique“, die mir eine gute Grundlage für „mein Baguette“ liefern, dass gut aussieht, gut schmeckt und immer wieder auf’s Neue gelingt.

Zuerst mische ich 380 g Mehl (jahaaaa, Typ 405) mit 1 TL Salz in einer großen (Rühr-)Schüssel. Dann verrührte ich in 250 ml Wasser (lauwarm) mit 10 g frischer Hefe (es können auch 11 oder 12 g sein, das Zeug verbröselt im Grammbereich immerzu) sowie 1 Prise Zucker und schütte diese Mischung zum Mehl. Danach verrühre ich alles mit einem Holzlöffel. Nur ein paar Minuten lang, bis alles schön miteinander verbunden ist. Mit einem trockenen Küchenhandtuch abgedeckt, lasse ich den Teig dann (an einem nicht zu kalten und zugigen Platz) für knapp zwei Stunden gehen.

Mithilfe einer Teigkarte stürze ich den aufgegangenen Teig dann auf eine bemehlte Fläche, teile ihn in drei gleiche Stücke und bestäubte ihn mit Mehl. Der Teig ist hier immer noch sehr flüssig, feucht und klebrig. Das zusätzliche Mehl hilft dabei, den Teig von der Arbeitsfläche zu rollen und mit beiden Händen in die Formen eines Baguette-Backbleches zu legen, das ich vorher auch mit Mehl bestäubt habe.

Das Baguette-Backblech stelle ich ich dann für ca. 25 Minuten in den auf 220° C vorgeheizten Backofen (Umluft). Unten im Ofen habe ich vorher eine Schale mit Wasser platziert. Und schon vor dem Ende der Backzeit zieht ein herrlicher Duft von frischem Baguette von unserer Küche durch die Wohnung.

Kaum ist das Baguette aus dem Ofen, beginnt die Belagerungsphase – jede aktuell im Haushalt befindliche Person zielt auf den Moment ab, sich ohne die Finger zu verbrennen als Erste(r) ein Stück Baguette abzubrechen und sich noch warm schmecken zu lassen. Ob pur, ob mit Butter, Konfitüre oder zum Olivenöl-Dippen mit Meersalz, das ist am Ende nur eine individuelle geschmackliche Komponente.

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Nahezu Unaussprechliches, unglaublich lecker

Sonntag, 22. Dezember 2019 14:02

Liebe Andrea,

als wir vor Kurzem in Budapest waren, lief uns dort eine äußerst leckere Süßspeise mit dem recht sperrigen Namen Kürtöskalács über den Weg. Es brauchte etwas, um herauszufinden, dass die dort angepriesene nationale Spezialität bei uns besser als

Baumstriezel

bekannt ist. Wird diese Süßspeise in Ungarn ganzjährig angeboten, passt sie für mich perfekt in die Weihnachtszeit.

Größte Herausforderung bei der heimischen Baumstriezel-Bäckerei ist es, eine geeignete Form zu finden, durch die der Striezel seine typische Baumform erhält. Ich probierte mit einem Ramequin-Förmchen aus Edelstahl, einer Suppentasse aus Porzellan und dem Inneren einer Springform drei Backformkandidaten, von denen die bauchige, ofenfeste Suppentasse die besten Ergebnisse lieferte und das Rennen machte – denn gegessen wird der Striezel eh eher in seine einzelne Ringe gelöst.

Für den Teig mischte ich 500 g Mehl (Typ 405) mit 70 g Zucker, 2 Päckchen Vanillinzucker, 1 Päckchen Trockenhefe und 1 Prise Salz. Dann klepperte ich 2 Eier dazu, goss vorher aufgekochte und leicht abgekühlte 200 ml Milch dazu und verarbeitete alles mit dem elektrischen Knethaken zu einem glatten Teig. Den Hefeteig liess ich erst einmal 45 Minuten abgedeckt an warmer Stelle ruhen und gehen.

Den fertigen Teig teilte ich (aufgrund der Platzprobleme auf der Arbeitsplatte) in zwei Hälften, die ich dann nacheinander nicht zu dünn ausrollte. Ich versuchte dabei, den Teig so quadratisch wie möglich auszurollen. Danach schnitt ich den Teig mit einem scharfen Messer in ca. 1,5 cm breite Streifen.

Die einzelnen Suppentassen hatte ich außen ordentlich mit Butter eingerieben und legte die Teigstreifen nun von unten an leicht überlappend um die umgedrehten Tassen herum, drückte alles nochmals sanft an und bestrich den Teig mit frisch zerlassener Butter.
Danach setze ich die Tassen einzeln auf einen großen Teller und bestreute den Teig mit einer Mischung aus 6 EL Zucker und 3 TL Zimt. Ich setzte die Suppentassen auf der Gitter einer Reine und schob diese für ca. 13 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen.

Wenn die Teigstreifen goldbraun sind, ist der Striezel fertig. Die Streifen löste ich locker von der Suppentasse und richtete diese auf Tellern an. Ein finales Bestreuen mit Koksraspeln peppt die ganze Sache nochmals zusätzlich auf. Dazu einen frisch gebrühten Adventskaffee, so lässt sich dieses Hefegebäck mit dem nahezu unaussprechlichen Originalnamen unglaublich gut schmecken!

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Kein bisschen lahm

Sonntag, 13. März 2011 18:29

Lieber Christoph,

als ich nach unserem Gespräch vor mich hinmurmelte „Was braucht man denn wohl für eine türkische Pizza?“ tönte es aus der Tiefe des Raumes „Zweifuffzisch und ne Dönerbude um die Ecke!“ Naja, das wäre für die Analoge Küche dann doch ein wenig zu einfach …

Lahmacun wollte ich schon länger einmal versuchen, da bot es sich doch an, Dir diese Aufgabe gleich mal mit aufs Auge zu drücken. Verschiedene Rezepte wurden studiert, heraus kam das:

Für den Teig nahm ich einen halben Würfel frische Hefe, die – da aus dem Tiefkühlvorrat – langsam in auf kleinster Stufe wärmendem Wasser (150 ml) nebst einem halben Teelöffel Zucker auftauen und zerfallen durfte. Der schon leicht gärende Brei kam dann zu 350 g Mehl (Typ 550), einem guten Teelöffel Salz und einem Schuss Olivenöl in die Küchenmaschine zum kneten und schließlich gehen.

Während der Teig also schön sein Volumen verdoppelte, bereitete ich die „Paste“ zu, die auf die Pizza gestrichen wird. 250 g Rinderhack (Lamm ist sicher besser, aber Rind hatte ich noch im Vorrat) wurden mit ca. 200 ml Tomatenpüree und 140 g Tomatenmark verrührt. Eine fein gehackte Gemüsezwiebel kam dazu, ebenso zwei gehackte Knoblauchzehen. Salz, Pfeffer, eine feingehackte grüne Peperoni und ein halber Teelöffel Pul Biber sollten als Würzung ausreichen. 2 El geschmolzene Butter sorgten für Geschmeidigkeit.

Den Teig habe ich in vier Stücke geteilt, die ich so dünn wie eben möglich ausgerollt habe. Die Paste wurde darauf verteilt und die fertigen Pizzen garten dann jeweils zu zweit im auf 250 ° Umluft-beheizten Backofen. Nach gut 13 Minuten waren sie fertig.



Rollen konnte ich die Pizzen übrigens auch nicht (vielleicht klappt das, wenn man den Teig ohne Belag wie Tortillafladen ohne Fett in einer heißen Pfanne röstet?), dabei dachte ich, es sei ein guter Trick, sie  schon am Vortag zuzubereiten und über Nacht zwischen Schichten von Alufolie aufzubewahren und am nächsten Tag dann noch mal eben im Ofen aufzuwärmen. Macht aber nichts, ordentlich mit Cacik auf der einen und Cocktailsauce auf der anderen Seite bestrichen und mit dem ganzen Salatgedöns plus Schafskäse belegt war das ein Genuss, von dem ich leider nur Dreiviertel runterbrachte, so mächtig war das.

Insgesamt war das ganz schön viel Arbeit, aber die hat sich gelohnt. Und „Mit Ssswiebeln? Bisschen scharrrf?“ kann man ja auch zu sich selber sagen.

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Basar in der Küche

Samstag, 12. März 2011 18:19

Liebe Andrea,

was für eine schöne Idee von Dir, Lahmacun selber herzustellen. Den allgemein als türkische Pizza bekannte Teigfladen isst man ja dann tendenziell doch mehr außerhalb. Warum eigentlich? Nun, als ich nach getaner Arbeit meine Küche betrachtete, ahnte ich warum: Es sah aus wie auf einem Basar – setzt man einmal voraus, dass es auf einem vororientalischen Basar dermaßen chaotisch aussehen mag …

Lahmacun (türkische Pizza)

selbstgemacht setzt vor allem eins voraus: reichlich Schnibbelarbeit und ordentlich Teigkneterei. Kochtechnisch hochanspruchsvoll ist dieses Gericht sicher nicht, dennoch verschlingt die Vorbereitung aller Zutaten doch einiges an Zeit. Der spätere Genuß jedoch belohnt für den geleisteten Aufwand.

Den Großteil der benötigten Zutaten habe ich – was Wunder! – im türkischen Supermarkt erstanden. Neben 1 Kopf Romanasalat waren das rote und grüne Peperonis (eine Mischung aus Paprika und Pfefferschote), rote Zwiebeln, Tomaten, 1 Rotkohl, Zitronen, frische Minze, frischer Koriander, Knoblauch, Paprikapaste im Glas und 500 g frisches Lammhack.

Als allererstes habe ich mich um den Teig gekümmert. Zu dessen Zubereitung habe ich ungefähr 30 verschiedene Möglichkeiten bzw. Rezepte gelesen und mich dann für grobes Zusammenmischen aus der Lameng entschieden. Verwendet habe ca. 20 g Hefe (ein halber Würfel), den ich in 1/8 l lauwarmem Wasser aufgelöst und mit 1 Prise Zucker vermischt habe. Das Hefewasser habe ich dann zu ca. 300 g Mehl gegeben und mit 1 TL Salz gewürzt. Fortan war kneten angesagt; zwischenzeitlich habe ich nach und nach noch ca. 1/8 l Wasser nachgegossen und etwas Mehl beigemengt, als alles zu klebrig wurde. Am Ende jedoch war der Teig willig (=geschmeidig und wenig an den Fingern klebend) und durfte mit einem Küchentuch abgedeckt in Heizungsnähe sein Volumen verdoppeln.

Als nächstes kam das Fleisch dran. 500 g Lammhack habe ich mit der halben Menge Paprikapaste, 1 EL Thymian (getrocknet), 1 EL Kreuzkümmel (frisch gemörsert), 100 ml passierten Tomaten, sowie je 1 kleingeschnittenen roten und grünen Pfefferone, ein wenig Zwiebelhack und 1 Knoblauchzehe in kleinen Stücken gemischt.
Für die spätere Füllung habe ich folgende Gemüse vorbereitet, also in Stücke geschnitten: rote Peperonis, grüne Peperonis, rote Zwiebeln, Romanasalat, roten Krautsalat. Für den Krautsalat habe ich einen halben Rotkohl auf der Küchenreibe zerkleinert, mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Olivenöl gewürzt und ziehen lassen.

Dann endlich war es soweit: vom Teig habe ich mir kleine Kugeln abgetrennt und diese hauchdünn ausgewalzt, mit der Fleischpaste bestrichen und bei 220°C im Ofen ca. 8 Minuten zubereitet. Die Elastizität meiner Lahmacun hingegen liess noch etwas zu wünschen übrig; rollen ohne durchbrechen ging leider nicht. Außerdem hatte ich soviel Belag, dass wir die Fladen also wie herkömmliche Pizzen in Stücke schnitten und auch so genossen.



Den absoluten Kick verliehen der belegten türkischen Pizza übrigens frischer Zitronensaft sowie die kleingeschnittenen Frischkräuter Koriander und Minze. Der Geschmack machte den finalen Unterschied aus, beim nächsten Lahmacun-Jiper nicht wieder gleich zur nächsten Dönerbude zu laufen – auch, wenn unsere (mal wieder viel zu kleine) Küche danach einer ordentlichen Grundreinigung bedarf.

Bei den verwendeten Mengen waren natürlich noch reichlich Reste vorhanden, nachdem wir zu zweit jeweils zweieinhalb Pizzen verdrückt hatten. Die Fleischmasse ließ sich, zu Frikadellen gerollt und in eine geölte Auflaufform gelegt, im ohnehin noch heißen Ofen hervorragend als Resteessen für den nächsten Tag verbraten und aus dem verbliebenden Hefeteig wurde ein lecker Fladenbrot.

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