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Von betrunkenen Hühnern und freudetrunkenen Bloggern (1)

Sonntag, 13. Januar 2013 22:30

Liebe Andrea,

vielen Dank für unseren leckeren Gemeinsamblog. Und für nun mittlerweile 200 Einträge rund ums lecker Essen!

Zu dem 200. Blogbeitrag hatten wir ja zu einer Analogen Riesen-Sause aufgerufen, Grundthema Huhn. Es haben zwar keine 200 Analog-Köche mitgemacht, aber wir bekamen viele leckere Gerichte zum Staunen und Nachkochen geschickt.

Petra schickte uns diesen Beitrag:

Pilztorte mit Huhn und Roquefort oder Gorgonzola

175 g Hähnchenbrust
400 g Champignons
3 Eier
125 g Crème fraîche
250 g Yufkateigblätter (die dreieckigen vom Türken)
100 g Roquefort oder Gorgonzola
100 g Butter
2 EL Paniermehl
Kräuter der Provence nach Geschmack
Öl
Salz Pfeffer

Die Yufkateigblätter aus der Packung nehmen und etwas ruhen lassen. Pilze vierteln, Hähnchenbrust in kleine Würfel schneiden. Hähnchenwürfel in Öl anbraten, salzen und pfeffern und beiseite legen. Pilze in der gleichen Pfanne anbraten auch salzen und pfeffern und zu den Hähnchenwürfeln auf die Seite legen und je nach Geschmack Kräuter der Provence dazu geben und alles verrühren. Eier und Crème fraîche verquirlen und ebenfalls salzen und pfeffern.

Die Butter schmelzen. Eine Springform (26 cm) mit Backpapier auslegen. Ein Teigblatt in die Form legen, so dass der breite Rand vielleicht etwas über den Rand der Form ragt oder zumindest fast so hoch ist. Dünn mit der flüssigen Butter einpinseln und das nächste Blatt leicht versetzt daneben legen, wieder buttern usw. bis alle Blätter rundherum in der Springform verteilt sind. Wem Butter zu fettig ist, der kann jedes Teigblatt auch mit der Wassersprühpistole einsprühen. Hauptsache die Dinger kleben irgendwie zusammen.

Auf den Teigboden das Paniermehl streuen, die Hühnchen-Pilzmischung drauf geben und die Eimischung darüber gießen. Als letztes nun den Käse drüber bröckeln. Hatte ich erwähnt, dass der Ofen auf 200 °C (Umluft 180 °C) vorgeheizt werden muss? Das Ganze dann für 30 bis 40 Minuten auf der untersten Schiene backen, bis die Masse gestockt und lecker braun ist. Falls es zu schnell bräunt, für die letzten 10 min mit Alufolie abdecken.
Dazu vielleicht einen Feldsalat oder sonst etwas Grünes…




An Silvester lagen wir mit den Bäuchen nach oben auf der Couch. Ich wurde damit einmal bei Freunden bekocht und habe es jetzt selbst gemacht. Ist also reproduzierbar. Habe statt – wie ursprünglich Petersilie – in meiner Variante die Kräuter der Provence genommen, ich denke auch Estragon alleine passt gut, wer’s mag.

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Marisa schickte uns dieses Bild von ihrem Coq mit Pommes


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Sandra schickte uns dieses Rezept:

Knusprige Hähnchenspieße von chefkoch.de


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Von Nina bekamen wir dies:

Liebe analoge Küchenchefs,
 
Eure Anregung mit dem Chicken Flashmob hat bei uns erst mal zu einem Streit geführt, welches Rezept wir in die Tat umsetzen wollen. Am Ende einigten wir uns auf 2 Gerichte, ein bewährtes und ein neues.
 
Das bewährte war ein mexikanisches Schokohuhn. Eigentlich mögen wir keine Schokolade im herzhaften Essen. Aber keine Regel ohne Ausnahme, und bei diesem sehr schmackhaften Gericht hat die Schokolade eine klare Aufgabe: Analog zur Kokosmilch in der Thaiküche soll sie die Schärfe mildern.Die gesalzenen, gepfefferten und bemehlten Hühnerschenkel werden in Schweineschmalz angebraten und wieder aus dem Bräter geholt. Dann werden Chilis und Knoblauch angedünstet. Das Ganze wird mit etwas Rotweinessig abgelöscht und mit Hühnerfond aufgegossen. Fleisch wieder dazu und erst mal ordentlich schmoren. Wenn die Flügel durch sind, kommen sie wieder raus. In die Sauce kommen dann klein geschnittene Tomaten, gemahlene Mandeln und etwas Paniermehl. Das wird zuvor in einer Schüssel vermengt und mit Nelken gewürzt. Alles ein bisschen einkochen lassen, dann eine geriebene Tafel Schokolade langsam einrühren (bzw. nach Geschmack, wer es scharf mag, nimmt nur eine halbe Tafel). Hähnchenteile so lange im Backofengrill schön knusprig braten – und fertig ist eines der leckersten Huhngerichte, das ich kenne. Etwas Reis dazu und der Abend war perfekt. Der Kitchen Aid sei Dank reibe ich auch nicht mehr ewig an schnell schmelzender schokolade rum.

 


 
Die Neuerung war das Experiment „Chicken on a Can“. Einfacher geht es kaum, und das Ergebnis schmeckt großartig. Die Bierdose öffnen, etwas Bier abschütten. Hähnchen aufstülpen (den Teil fand ich etwas gewöhnungsbedürftig). Wir haben eine Marinade gemacht aus Olivenöl, Sojasauce, Honig, etwas Paprikapulver, Salz und Pfeffer. Vogel damit einschmieren, ab in den Ofen fertig. Die Dose haben wir in eine Auflaufform gestellt, damit man im Anschluss keine zwei Stunden den Backofen putzen muss.
 
An dieser Stelle vielen Dank für die Anregung und auch für die zahlreichen tollen Rezepte auf eurer Seite, die wir gern und oft nachkochen. Die Salatsauce von Christoph wurde hier zum alltime favourite.

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Danke für das Lob, liebe Nina, das geht runter wie gutes Olivenöl!

Und hier mein Beitrag.

Nach Durchsicht unserer bisherigen Hühnerteile in der Analogen Küche habe ich mich dann entschlossen, ein bereits gekochtes Gericht nochmals zu verfeinern. Vor allem, weil es meiner französischen Bistro-Küchen-Seele so nahe kommt. Und die Verfeinerung gelang tatsächlich. So stand am Ende ein feierlicher Teller

Coq au Vin Sausen-Spezial

auf dem Tisch. Der Hauptunterschied zum ersten Coq-Post lag im Ausgangsmaterial. Diesmal durfte ein original französisches Maishähnchen in den Topf wandern. Und wie beruhigend ist es, nun zu wissen, dass man den Unterschied zu gewöhnlichem Geflügel sehr wohl schmeckt!

Den zerteilten Mais-Esser habe ich in heißem Olivenöl mit 1 EL Butter rundherum in einem Bräter sanft gebräunt und beiseite gestellt. In das durch Abschütten verringerte Bratfett kam erneut 1 EL Butter. Sobald diese aufschäumte, wurden darin 100 g Speck in Würfeln und kurz darauf 2 Handvoll geviertelte braune Champignons angeschwitzt. Zu guter Letzt kamen noch 4 halbierte und in grobe Streifen geteilte Zwiebeln dazu. Auf das Gemüse bettete ich dann 5 Thymianzweige und 2 Lorbeerblätter und darauf die Geflügelteile. Abgelöscht wurde diesmal mit 1 Flasche Burgunderrotwein, zum Würzen nahm ich 3 TL Hühnerbrühe. Bei kleinster Hitze und mit geschlossenem Deckel garte das Huhn nun 35 Minuten vor sich hin.

In der Zwischenzeit bereitete ich die Beilage, die nicht zuletzt ein vegetarischer Essens-Gast notwendig machte. Dazu nahm ich ca. 200 g braune Champignons, schnitt diese blättrig und bräunte sie in einer heißen Pfanne mit Olivenöl und Butter. Nachdem der gewünschte Bräunungsgrad einsetzte, kam eine Handvoll kleiner Zwiebelwürfel dazu. Als die Zwiebeln glasig wurden, folgten 200 ml Sahne in die Pfanne. Gewürzt habe ich lediglich mit ein wenig Meersalz, Muskatnuss und schwarzem Pfeffer.

Die fertig gegarten Hühnerteile lagerte ich im 90° C warmen Ofen zwischen, während ich den Bratensud – vom Thymian befreit – auf- bzw. einkochte und mit Mehlbutter sämig band. Den bereit stehenden Topf Crème Fraîche rührte ich nicht mehr an, zu gut und intensiv war bereits die Sauce zur Sause.



Die in der Zwischenzeit al dente gekochten Tagliatelle gesellten sich nach dem Abgießen in die Pilz-Pfanne und umgaben sich mit der Pilz-Sahne-Sauce. Alles zusammen auf dem Teller arrangiert, duftete es unglaublich gut und machte gehörig Appetit auf viele weitere Analogien. Mit dem Tisch-Burgunder haben wir jedenfalls ordentlich auch Gegessenes und zu Kochendes angestoßen!

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DIE ANALOGE RIESEN-SAUSE

Mittwoch, 2. Januar 2013 14:24

Liebe Mitleser/innen und Mitkochenden!

Unser 200. Artikel in der Analogen Küche steht bevor. Dafür haben wir uns etwas ganz besonders Schönes einfallen lassen (und nein, die Wartezeit auf neue Artikel in den vergangenen Wochen war nicht der Plan).

Zu unserem 100. Beitrag haben wir uns Zutatenlisten geben lassen, davon eine ausgewählt und ein Drei-Gänge-Menü daraus gekocht, frei Schnauze ohne weitere Vorgaben.
Für die nächste große Küchenanalogie laden wir alle ein mitzukochen, die Lust darauf haben.

Da wir diese Analoge Riesen-Sause zum ersten Mal veranstalten, reicht wohl ein Hauptgericht aus.

Die Hauptzutat? Huhn.

Und nun dürft Ihr alle an die Pötte, loslegen und uns Eure Analogien in Wort und Bild übermitteln, wir basteln dann einen Artikel daraus. Na, wie ist das!?

Und welcher Starttag würde sich besser anbieten, als der 5. Januar 2013?

Ein guter Tag, ein Analoger Tag. Lasst uns zeitgleich viele Küchen rocken!

Einer Anmeldung bedarf es nicht. Lasst uns im Nachhinein einfach wissen, was ihr mit dem Hühnerteil Eurer Wahl so alles angestellt habt und schickt eure Beiträge und/oder Fotos an andrea@analogekueche.de. Einsendeschluss für Texte und/oder Fotos ist der 11. Januar 2013.

Wir sind auf die Ergebnisse sehr gespannt und freuen uns auf viele analoge Mitkocher/innen!

Andrea und Christoph

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Viele Linsen, ein Topf

Donnerstag, 4. Oktober 2012 14:58

Liebe Andrea,

der Herbst hat nun bei uns Einzug gehalten. Dazu genügt allein ein Blick nach draußen. Doch statt goldenem Oktoberherbst pfeift einem die nun beginnende, dunkle Jahreszet mächtig was um die Ohren. Bei einem so lausigen Brrrrr-Wetter kann die Antwort aus der Küche nur entsprechend deftig ausfallen. Und so habe ich dem nasskalten Schmuddelwetter mit einem kräftigen

Linseneintopf mit Rindswurst

Paroli geboten. Dieses Gericht wärmt ordentlich von innen und fällt eindeutig in die Kategorie „Nie-würde-ich-das-bei-30-Grad-im-Schatten-zubereiten“.

Zuerst einmal habe ich ca. 300 g Pardina-Linsen acht Stunden lang eingeweicht. Wenn man morgens schon weiß, dass man Abend durchgefroren sein wird eine weitsichtige Tat.

Am Abend dann habe ich in heißem Olivenöl erst einmal ca. 100 g Speck – in nicht zu kleine Stücke geschnitten – angebraten. Das gleiche Schnittmsuter galt auch für 3 Stangen Staudensellerie und 3 Karotten, lediglich 2 Zwiebeln habe ich feiner gewürfelt und nacheinander (erst Zwiebeln, danach Karotten und Sellerie) zum sanft angebratenem Speck gegeben. Nach kurzer Schmurgelzeit kamen die abgegossenen Linsen und 1 l Hühnerbrühe mit dazu. Alles köchelte fortan für 20 Minuten bei geschlossenem Deckel vor sich hin. Danach kamen 4 Kartoffeln in groben Würfeln und 10 Minuten vor Garzeitende die Rindswürste mit in den Topf. Da die Würste bei großer Hitze gern platzen, ist es ratsam, ab dem Wursteintritt in den Topf die Hitze auf Simmern zu reduzieren.



Zuguterletzt habe ich noch ein ganz klein wenig mit Meersalz abgeschmeckt. Serviert wurden die dampfenden Teller mit Senf und Essig nach Bedarf. Und ganz schnell war der Ärger über einen kalten Herbsttag der Erkenntis gewichen, dass auch solche Tage ihr Gutes haben können – zumindest auf dem Tisch!

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Die schweinischen Seiten der Normandie

Sonntag, 16. September 2012 21:27

Liebe Andrea,

die Normandie gilt als das Land, in dem zwar nicht Milch und Honig, jedoch Cidre und Sahne fliessen. Grund genug, vor Ort einmal die beiden Dinge miteinander zu verbinden. Und was böte sich da im Rahmen eines Lokaltermins besseres an, als ein regionales Produkt mit beiden Flüssigkeiten zu veredeln. Für ein

Normannisches Schweinekotelett

kaufte ich also erst einmal Koteletts vom Schwein, die in Frankreich irgendwie anders geschnitten waren als bei uns daheim: nur ein klein wenig Knochen, dafür schön viel marmoriertes Fleisch. Die Fleischscheiben habe ich erst einmal in heißem Fett beidseitg braun angebraten, aus der Pfanne genommen und warm gestellt. Im Bratenfett dünstete ich darauf 2 Schalotten sowie 3/4 Apfel – beides in Würfel geschnitten – an, löschte mit 200 ml Cidre Brut ab und ließ die Flüssigkeit bei hoher Hitze einkochen.  Zwischendurch würzte ich mit ein wenig Salz und Hühnerbrühe und goss ca. 100 ml Sahne dazu. Nun reduzierte ich die Hitze ein wenig und gab die Koteletts nebst Ruhesaft zum Garziehen mit in die Pfanne.

Serviert habe ich das Fleisch mit frischem Gratin aus erdigen Kartoffeln. Dazu kochte ich die geschälten und in Scheiben geschnittenen Kartoffeln in einer mit Salz, Muskatnuss und 1 gepressten Knoblauchzehe gewürzten Sahne-Milch-Mischung (1:2). Nach 10-minütiger Kochzeit kamen die Kartoffeln in einer Auflaufform für ca. 45 Minuten bei 180° C in den Ofen.



Diese feine Schweinerei war sowohl in kleiner Vorgeschmack auf den Herbst, als auch ein guter Start in einen schönen Urlaub in der Normandie.

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Kochen nach Farben

Donnerstag, 6. September 2012 21:32

Liebe Andrea,

erst kürzlich lief mir wieder mal eine große Tüte frischer Spinat über den Weg. Ungekocht flößt mir das Spinat-Volumen immer wieder gehörigen Respekt ein. Nach dem Kochen bzw. bereits nach dem Blanchieren reibe ich mir ob des im Vergleich zu vorher mickrigen Ergebnisses verwundert die Augen.

Diesmal habe ich den Spinat als Geschmacks- und Farbverstärker eingesetzt, bei meinem

Grünen Kartoffelgratin

Dazu habe ich einen kompletten Beutel mit 500 g frischem Spinat nach dem Waschen portionsweise blanchiert und sanft ausgedrückt, 2 Handvoll Grünmasse blieben so übrig.

Während drei Handvoll mehligkochende Kartoffeln in Salzwasser gar kochten, pürierte ich den Spinat zusammen mit ca. 1 handvoll Petersilienblättern zu einer homogenen Masse. Die gegarten Kartoffeln verarbeitete ich mit der Kartoffelpresse zu Schnee, gab die Spinatmasse, 3 Eier, 100 ml Sahne, 50 g Parmesan, frisch gemahlene Muskatnuss, ein wenig Salz sowie Pfeffer dazu und vermengte alles so lange, bis nur noch Grün zu sehen war.

In eine Auflaufform umgefüllt bekam die Kartoffel-Spinat-Mischung dann noch eine obere Schicht frisch geriebenen Parmesankäse mit Butterflöckchen drauf, bevor es für ca. 20 Minuten bei 175° C zum Fertigbacken in den Ofen ging.



Als vollwertige, geschmackige und vor allem grüne Hauptmahlzeit taugt dieser Kartoffel-Spinat-Auflauf allemal, wir hatten ihn jedoch zur Beilage degradiert und lecker Zitronenschnitzel dazu aufgefahren.

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Das kommt mir aber spanisch vor (Tapas, Teil 2)

Dienstag, 21. August 2012 10:44

Liebe Andrea,

sicher: das eine oder andere Essen bekommt man fertig abgepackt im Supermarkt. Aber gerade kleine Dinge werden ganz groß, wenn man sie einmal selber hergestellt bzw. vollendet hat. So geschehen bei den selbstgemachten

Salzmandeln

die man zum Apertif naschen oder einfach nur so verfuttern kann. Dazu habe ich im Supermarkt die – nach Augenschein, Verpackung und Preis – edelsten, verfügbaren Mandeln (ungeschält, 250g) erworben und in einer Schale mit heißem Wasser übergossen. Nach 5 Minuten wurde das Wasser gegen eiskaltes getauscht. Nach weiteren 3 Minuten ging ich daran, die abgegossenen Mandeln aus ihren Schalen zu drücken und auf Küchenpapier zu trocknen. Danach gab ich die Mandeln mit 3 EL Olivenöl in eine Auflaufform und schwenkte alles gut hin und her.

Die nächsten 25 Minuten kamen die Mandeln in den auf 180° C vorgeheizten Ofen, wobei sie alle 5 Minuten gewendet bzw. gerüttelt wurden.



Zuguterletzt entfettete ich die noch heißen Mandeln auf Küchenkrepp und salzte sie ordentlich mit Meersalz. Schon fertig. Schon lecker. Und ganz schnell war’n ’se weg.

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Speckige Mäntel stehen den tollsten Hühnern

Donnerstag, 16. August 2012 22:11

Liebe Andrea,

kurz bevor uns die angekündigte Hitzewelle – von weit über 30° C ist die Rede, und das in unseren Breiten! – zum gantäglichen Eis- oder Melonenverzehr zwingt, gab es noch schnell mal was Warmes zum Abendessen. Natürlich, Schnelligkeit ist relativ. Aber so richtig lange Vorbereitungszeit brauchte es nun auch wieder nicht für unser

Ricotta-Spinat-Huhn im Speckmantel

Zuerst kam frischer Spinat dran. Von dem hatte ich einen ganzen Sack gekauft. Nach dem portionsweisen Blanchieren in heißem Salzwasser blieb davon ein doch recht überschaubarer Rest übrig. Zu 125 g Ricotta gab ich drei, in einer Hand ausgepresste und kleingeschnittene Spinatbällchen, würzte ordentlich mit Muskat, Salz sowie Pfeffer und vermengte alles zu einer geschmeidigen Masse.

Beim Huhn hatte ich mir nur auf die Brüste konzentriert, drei an der Zahl. In diese schnitt ich längs mit dem Filiermesser je eine tiefe Tasche, in die ich daraufhin meine Ricotta-Mischung verteilte. Danach drückte ich die Brüste wieder vorsichtig in Form und umwickelte jede mit 2-3 Scheiben Serrano-Schinken. Für einen späteren Einsatz schnibbelte ich 1 Zwiebel in Würfel und 250 g braune Champignons in Scheiben.

In einer heißen Pfanne mit mäßig Olivenöl zum Braten bräunte ich die Brust-im-Speck-Pakete von allen Seiten ordentlich an und parkte sie dann in einer Reine im bereits auf 180° C vorgeheizten Backofen. Im Bratenfett wurden daraufhin mit 2 EL Butter und guter Hitze die Champignons nun etwas brauner, dazu kam dann noch die gewürfelte Zwiebel. Nachdem auch die Zwiebelstückchen glasig wurden, löschte ich alles mit 300 ml Hühnerbrühe (Instant, kräftig angerührt) ab und ließ die Flüssigkeit etwas einköcheln. Dann gab ich den Pfanneninhalt zu den Hühnerbrüsten in den Ofen, nach 20 Minuten wendete ich das Fleisch einmal. Während der verbleibenden 10 Minuten kochte ich die Tagliatelle al dente, die sich schon auf die leckere Bratensauce freuten.



Groß war auch die Freude bei uns, als alles auf dem Teller parat lag. So können sich Hühner gerne häufiger in Schale werfen!

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Pasta, meine Pasta (16)

Montag, 6. August 2012 22:40

Liebe Andrea,
es war mal wieder an der Zeit: Ratz und Fatz statt Schnick und Schnack. Aber meist sind es ja auch die einfachen Dinge, die unser Leben erhellen. In diesem Falle kam die Einfachheit in Form von

Spaghetti al tonno

auf den Tisch. Ja ja, ich weiß, es gibt böse Geschichten um Flipper & Co. Aber es gibt auch sehr große Unterschiede beim Dosenfisch im Allgemeinen: Stückige Bruchware in ranzig anmutendem Öl auf der einen, große Kompaktstücke im eigenen Saft auf der anderen Seite. Und – allen Diskussionen zum Trotz – hat man neben allen anderen Grundzutaten dann doch immer noch eine Dose im Haus. Und zu den Zutaten gesellte sich auch Hunger, also musste alles ganz schnell gehen.

Zuerst einmal musste 1 rote Zwiebel dran glauben, wurde fein gewürfelt und in Olivenöl angeschwitzt. 1 Knoblauchzehe ereilte das gleiche Schicksal. Dazu kamen dann noch 400 g passierte Tomaten, 1 TL Zucker, 2 EL Hühnerbrühe (instant) sowie 150 ml Wasser. Alles blubberte dann bei moderater Hitze vor sich hin, Zeit also, das Nudelwasser aufzusetzen, zu salzen und Spaghetti darin al dente zu kochen.

Zwischendurch kam dann noch 1 Dose Thunfisch nebst ihrem eigenen Sud in die heiße Sauce.
Da nicht alle Mitesser meine wahre Freude beim Geschmack von scharfer Chili und sauren Kapern bei diesem Gericht teilen, musste ich heute erst einmal auf die Zugabe beider Zutaten verzichten und am Tisch nachwürzen.



Ein Schwung frischer Petersilie jedoch brachte noch etwas Farbe in die Sauce, bevor sich die frisch abgeschüttete Pasta dazugesellte und alles schön miteinander vermengt wurde. Lecker war das!

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Das kommt mir aber spanisch vor (Tapas, Teil 1)

Sonntag, 29. Juli 2012 21:17

Liebe Andrea,

ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass das wir – rein geografisch gesehen – immer eher Richtung Süden, als gen Norden kochen. So ein komplettes Walfischsteak oder eine saftige Rentierschnitte gehört bei unseren Lebensmittelhändlern auch einfach nicht zum Standardangebot. Gerade die Spanier trumpfen dagegen mit vielen kleinen Gerichten groß auf, die meist erst in ihrer Vielfalt groß herauskommen. Ich meine damit die Tapas. Tortilla Espanol hatten wir beispielweise schon in unserem Kochblog, oder auch Hühnerkroketten. Fortan können wir die kleinen Speisen des leckeren Lebens nun auch in Ana- oder Monologien zusammenfassen. Ein Anfang machen die heute ausprobierten

Knoblauch-Champignons mit Zitrone

Dazu habe ich einen Restbestand von 150 g braunen Champignons entstielt und halbiert, die großkalibrigen Pilze habe ich in vier bis sechs Stücke geteilt. In einer heißen Pfanne mit heißem Olivenöl habe ich zuerst 3 feingeschnittene Knoblauchzehen für ca. 20 Sekunden angebraten. Danach kamen die Champignons dazu und durften bei moderaterer Hitze Öl und Farbe annehmen. Alles abgelöscht wurde dann mit dem Saft von 1 Zitrone und ein ganz klein wenig Hühnerbrühe.



Danach kamen noch 5 EL frisch gehackte Petersilie dazu. Nachdem nahezu alle Flüssigkeit eingekocht war, servierte ich die Pilze mit Pieksern und frischen Baguettescheiben. Lecker. Und: To be continued…

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Gut Auflauf will Weile haben

Dienstag, 24. Juli 2012 15:10

Liebe Andrea,

gemeinhin kann man ja annehmen, dass die Zubereitung eines Auflaufs eine schnelle Sache ist. Sicher, wenn einmal alles im Ofen verstaut ist, kann man sich getrost zurücklehnen (oder sich daran machen, das Schlachtfeld in der Küche zu beseitigen). Diesmal habe ich mir einen Auflauf vorgenommen, der irgendwie mehr Zeit als sonst in Anspruch nahm. Aber wenigstens war er ordentlich lecker, mein

Pasta-Auflauf mit Pilzen, Tomaten, Käse, Hack und Speck

Zur Vorbereitung der Zubereitung habe ich erst einmal einiges kleingeschnibbelt bzw. fein gewürfelt: 2 Karotten, 2 Stangen Sellerie, 2 rote Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 200 g braune Champignons und 100 g Räucherspeck.
Als Erstes kam dann der Speck in den Topf und durfte Farbe annehmen, dann folgte das Kleingemüse und wurde bei ordentlicher Hitze sanft geschmort. Zu guter Letzt folgten 750 g Rinderhack und brutzelten erst einmal was mit.

Zum Ablöschen des dampfenden Topfinhalts kamen 300 g Dosentomaten (Cocktailtomätchen), 3 EL Tomatenmark, 5 Salbeiblätter in kleinen Stücken und ca. 100 ml Rotwein dazu. Danach würzte ich mit ein wenig Salz und mehr schwarzem Pfeffer nochmal ab und ließ alles ca. 20 Minuten sanft vor sich hin- bzw. einköcheln. Währenddessen setzte ich Nudelwasser auf, drehte den Ofen auf 180° C und begab mich an die nächste Auflauf-Zutat: Béchamel-Sauce.

Dazu kochte ich erst einmal 300 Milch mit 200 ml Sahne, 3 Nelken und 1 Zwiebel auf, schmolz in einem separaten Topf 75 g Butter und rührte 3 EL Mehl hinein. Nach sanftem Mehl-Bräunen kamen unter Rühren die vorher von Zwiebel und Nelken befreite Milch mit 100 g frisch geriebenem Parmesan dazu, einmal kurz aufwallen – und fertig war die nächste Auflaufkomponente.

Die mittlerweile al dente gekochten Nudeln (350 g Farfalle) landeten direkt nach dem Abgießen in der Béchamel-Sauce. In einer großen Auflaufform strich nun erst einmal das Gemüse-Fleisch-Tomaten-Sugo glatt. Darüber kam dann die Nudel-Béchamel-Mischung und getoppt wurde alles von einer flächendeckenden Schicht aus frisch geriebenem Parmesankäse.



Nach ca. 30 Minuten im Ofen war der Auflauf dann fertig. Endlich. Die Portion war üppig, sodaß wir an zwei Tagen davon essen konnten. Aber das mit Vergnügen, denn einmal mehr hat sich gezeigt: Aufläufe können aufwendig sein, sind dann aber meist ordentlich lecker.

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