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Flotte Böhnchen

Sonntag, 6. Oktober 2013 15:52

Liebe Andrea,

es ist etwas mehr fünf Monate her. Bei Außentemperaturen von 6° C und Dauerregen kochte ich eine wunderbaren Bohneneintopf. Heute hatten wir mit 11° C draußen und identischem Non-Stop-Regen somit die ideale Grundvoraussetzungen, eine Variante der

Bohnensuppe mit Salsicce

zu probieren. Allerdings, man lebt ja auch von Abwechslung, hatte die heutige Suppenvariante zwei grundlegende Änderungen: Die Bohnen kamen fix aus der Dose und die Suppe pürierte ich.

Zuerst aber schnitt ich 2 Zwiebeln, 3 Stangen Sellerie, 2 Karotten und 2 Petersilienwurzeln klein und schwitze das Gemüse in dieser Reihenfolge nachwerfend in einem Topf mit Olivenöl an. Dann gab ich die Hälfte einer 400 g Dose Pinto-Bohnen nebst Saft zum Gemüse und schüttete ca. 200 ml Hühnerbrühe dazu, legte 2 mit Fenchel gewürzte Salsiccia-Würste in die Flüssigkeit und gab ca. 1 EL Thymian hinein. Den Topfinhalt ließ ich etwa 20 Minuten bei kleiner Hitze vor sich hinsimmern.

Dann nahm ich die Würste aus dem Topf und pürierte den Inhalt. Danach kamen die Würste und die zweite Hälfte Bohnen zusammen mit ein wenig weiterer Brühe dazu und nach einmaligem Aufkochen ließ ich alles bei moderater Hitze und gelegentlichem Umrühren für weitere 15 Minuten auf dem Herd. Final schmeckte ich mit Salz und weiterem Thymian ab.



Für die mir bei dieser Suppe so liebe Schärfe sorgte dann neben der Pfeffer- die Chilimühle bei Tisch. Der Kaminofen hatte den Tag über schon sein bestes gegeben, das Innere der Wohnung mit Wärme auszufüllen. Für die Wärme von innen sorgte nun die seligmachende Bohnensuppe.

Herbst, Winter und kalte Schmuddeltage: Ihr könnt kommen!

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Freundliche Steinpilze – Pasta, meine Pasta (21)

Samstag, 5. Oktober 2013 14:55

Liebe Andrea,

diese Woche bekam ich von meinem lieben Freund Luigi und seiner Frau Dominique ein Körbchen Steinpilze geschenkt. Ob selbstgeüflückt oder selbstgekauft – das war bei diesen Pilz-Prachtexemplaren nebensächlich, die Geste war so wunderschön. Und lecker. Ich finde, Steinpilze harmonieren ganz prima mit Steak. Oder aber mit Pasta. Die hatte ich vorrätig, somit gab’s

Tagliatelle al porcini

Die Steinpilze waren bereits auf’s Vortrefflichste geputzt, somit gab es eigentlich keinen Grund, daran noch groß rumzuschnibbeln oder -zubürsten.
Die Pilze schnitt ich der Länge nach in nicht zu dünne Scheiben, die ganz großen Exemplare teilte ich nochmals mittig.
Es geht auch ohne, aber ein wenig Speck macht sich ganz prima zu den Steinpilzen. So gab ich zuerst 50 g Speckwürfel in die Pfanne und ließ diese bei höherer Flamme mit ein wenig Olivenöl Farbe annehmen. Dann kamen die Pilze hinterher und bräunten mit. Als ich 2 kleingewürfelte Schalotten dazugab reduzierte ich die Hitze und schüttete nach ein paar Minuten Hühnerbrühe an.
Ich würzte noch mit Pfeffer, kleingeschnittener Petersilie, Rosmarin, Thymian und ein wenig Salz nach. Dann liess ich Pilzpfanne sanft vor sich hinschmurgeln und setzte die Nudeln auf.

Die Tagliatelle – frische Pasta wäre diesen sagenhaften Pilzen gegenüber sicher huldvoller gewesen – kochte ich in Salzwasser nahezu al dente, goss sie ab und mischte die Nudeln in der Pfanne mit dem Pilzsugo.



Aufgedreht, auf dem Teller plaziert und mit nochmals Petersilie aufgehübscht saßen wir zufrieden am Tisch und freuten uns über die schönen Dinge, die der Herbst und liebe Freunde für einen so bereithalten.

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And the dinner-winner is…

Freitag, 4. Oktober 2013 20:14

…analog!

Schluß. Finale. Feierabend.
Die Dinner-Woche war schön und wird unvergesslich bleiben.
Mein Dank gilt meinen Gästen. Denn ohne deren Punkte hätte ich diese Runde nicht gewonnen. Das Kochen geht weiter!
Alles Liebe,

Christoph

Näheres zu meinem aktuellen Gemütszustand?
>> PLAY IT LOUD!

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Eine perfekte Dinner-Analogie

Donnerstag, 3. Oktober 2013 15:43

Liebe Andrea,

nun endlich war es on-air: Unser analoges Menu für das perfekte Dinner:

Wow, what a night!

Nachdem auch ich nun endlich und erstmals unseren Dinner-Abend im Fernsehen in bewegten Bildern habe Revue passieren lassen dürfen folgt jetzt die Schriftform des Erlebten zu unserer Analogie.

Schließlich standest Du ja auch zeitgleich in Deiner Küche und hast das Menü analog zubereitet. Allerdings ohne Kameras, Filmteam, bergeweise Equipment und den einen oder anderen Sonderwunsch. Da Du die pure Version gekocht hast, konzentriere auch ich mich auch auf diese; schließlich hatte ich mir um die im Vorfeld schon genug Gedanken gemacht.

Vorneweg was Leckeres



Das Amuse Gueule, man darf getrost auch Amuse Bouche sagen, wäre für mich ein wunderbarer Anlass gewesen, das komplette Menü umzuwerfen, die Musiker zum Bleiben zu überreden, den Grill anzuwerfen, eine Kiste Wein aus dem Keller zu holen und mit meinen Gästen einen unbeschwerten Sommerabend bei uns im Garten zu verbringen. Aber Plan ist Plan. Und der sah nun einmal anders aus.

Viel zu kurz scheint es, sitzt man zu Beginn des Dinners mit seinen Gästen beim Apéro zusammen. Aber schließlich wollen die folgenden drei Gänge vorbereitet bzw. vollendet werden.

Das Ziegenkäsebaguette ist lecker und fix zubereitet. Den Pfiff erhält das belegte Käsebrot durch die zerstossenen rosa Beeren, die feine Rosmarin-Note und den Honig. Käse und Honig, finde ich, sind ein wunderbares Paar.

Begleitet wurde der Gaumenschmeichler mit einem – immerhin selbst kreierten – Longdrink: Lillet Fraise, Lillet Blanc mit Schweppes Wild Berry, Minze und Erdbeeren. Die Erdbeeren hatte ich vorher auf lange Holzstiele gesteckt und über Nacht tiefgefroren. So dienten die Früchte als Rührstab, Kühlelement und Geschmackslieferant im Glas.

Für die Vorspeise und den Hauptgang konnte ich zumindest bzw. gottlob die Fonds schon am Vortag zubereiten – gut Ding will eben Weile haben.

Die Fischsuppe



Rund um Marseille werden dazu gerne eine Rouille, geriebener Käse (Emmentaler oder Gruyère) und Croutons gereicht, die häufig mit Knoblauch geröstet sind. Bei einer Hauptspeisen-Fischsuppe mag ich auf diese drei Komponenten nicht verzichten. Bei der Vorspeise jedoch empfinde ich diesen Zusatz als zum mächtig. So konzentrierte ich mich auf die Edelfischfilets und Crevetten, geschälte Crevetten. Ungeschälte Crevetten sehen ungemein schöner aus, sind aber ungemein schwieriger in der Suppe zu essen.

Zuerst schwitzte ich 1 feingehackte Zwiebeln, 2 Karotten und 2 Stangen Sellerie an. Für fünf Portionen nahm ich 2 Döschen Safran, deren Inhalt ich kurz mit im Topf anschwitzte. Das alles löschte ich mit 200 ml Weißwein ab gab 1 Dose Cocktailtomaten (wenn frische greifbar sind, gerne diese nehmen) dazu und goß, nach einem ersten kurzen Aufwallen, den Fischfond dazu, ungefähr 500 ml.

Dann kamen die Crevetten und entgräteten Fischfilets in Stücken zum Garziehen in den Sud; ich hatte mich für Seelachs, Goldbarsch und – der Optik wegen – für Lachs entschieden. Alles im Teller mit ein wenig kleingeschnittenem Fenchelgrün bestreuen – und mit zittrigen Händen den ersten Gang vor laufender Kamera servieren.

Als Wein reichte ich zur Vorspeise einen im Fass ausgebauten Weisswein, genau genommen einen Domaine du Bosquet, Chardonnay 2012.

Das Lamm



Den Fond werde ich an anderer Stelle nochmals ausführlich vorstellen, die finale Saucen-Reduktion war jedenfalls der Hammer! Auch das Fleisch war an diesem Abend einfach perfekt: außen schön röstaromig braun, innen ein rosa Kern.

Die parierten Lammlachse habe ich (zimmerwarm!) in einer großen Pfanne bei großer Hitze und mit ausreichend Olivenöl angebraten und dann im Ofen bei ca. 90°C garziehen lassen. Die Bohnen habe ich kurz in Salzwasser blanchiert und dann 5 Stück in je 1/2 Scheibe Bacon gewickelt, den ich vorher mit Bohnenkraut gewürzt hatte. Dann wurden die Speckbohnen kross gebraten und ebenfalls warmgestellt. Das Kartoffelgratin ist ein alter Bekannter in unserem Blog; seine Zubereitung lässt sich unter anderem hier nachlesen.

Vor dem Anrichten und Aufschneiden habe ich die Lammlachse noch in einer Gremolata aus frischem Thymian, Rosmarin,Petersilie und Zitronenzesten und Fleur de Sel gewendet.

Weinlich begleitet wurde dieser Gang von einem – unglaublich gut dazu passendem – Rotwein: Domain de Villemajou, Corbières Boutenac, 2010

Die Crème Caramel

Schon lange einmal wollte ich eine Caramel-Creme mit Kaffeebohnen parfümieren. Was also bot sich besser an als der perfekte Dinner!? Dazu ließ ich über Nacht 1/2 Liter Milch mit 1 Tasse Kaffeebohnen im Kühlschrank eine wunderbare Liaison eingehen. Die Bohnen schüttete ich durch ein Sieb ab und erhitzte die Milch mit 2 Vanilleschoten, ausgekratzt und inklusive Vanillemark. Nach dem ersten Aufwallen zog ich die Milch vom Herd. In einem zweiten Topf bereitete ich aus 1 EL Salzbutter und 100 g Zucker einen Karamell zu, den ich mit 100 ml Wasser ablöschte und alles reduzierte. Stetes Rühren ist hier angesagt und die permanente Kontrolle über Konsistenz und Farbe der Zuckermasse. Sobald der flüssige Karamell eine Konsistenz von Sirup erreichte, füllte ich diesen in die bereitstehenden Förmchen und streute je eine Prise Fleur de Sel ein.

In einer Rührschüssel verquirlte ich – ohne Schaum- und Bläschenbildung – 100 g Zucker, 2 Eier und 4 Eigelb, dann rührte ich die nochmals aufkochte und von der Vanilleschote befreite Milch ebenfalls bläschenfrei dazu und verteilte diese Masse mit einer Schaumkelle auf die Förmchen.

Die Förmchen deckte mit Alufolie ab und stellte sie in eine mit 2 Lagen Küchenpapier ausgelegt Backform. Dann goss ich – bis zur halben Höhe der Cremeförmchen – heißes Wasser in die Backform und stellte diese auf der zweiten Stufe von unten in den auf 140° C vorgeheizten Backofen. Nach 40 Minuten nahm ich die Förmchen heraus und stellte sie kühl.

Zum Servieren umrundete ich das Innere der Förmchen mit einem scharfen Messer und stürzte den Inhalt auf einen Teller. Beeren drumherumgelegt, ein frisch geschlages Minzeblatt oben drauf gelegt und mit einem guten Brandy (Vanillearoma!) serviert war dies ein wahrlich feiner Abschluss meines perfekten Dinners.



Das war’s. Essen und ich waren ordentlich fertig. Ich jedoch überglücklich, einen Marathontag in der Küche hinter mich und meine Gäste augenscheinlich glücklich gemacht zu haben. Und dann war da noch die schöne Gewissheit, dass auch Du mit Sicherheit einen leckeren Abend in Köln gehabt hast.

[Ein Teil der in diesem Post verwendeten Bilder sind übrigens (c) by Vox, merci dafür an dieser Stelle]

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The Smashing Pumpkins

Sonntag, 29. September 2013 21:01

Liebe Andrea,

gegen Kürbisse habe ich eine gewisse Aversion. Woher die herrührt, weiß ich auch nicht. Ist halt so und gibt’s halt manchmal. Denk nur mal an „Deinen“ Wirsing…

Früher sind mir Kürbisse eh nie bewusst über den Weg gelaufen. Das fing erst so mit der – zumindest bei uns so empfundenen – Modeerscheinung Halloween an. Seitdem habe auch ich den einen oder anderen Kürbis ausgehölt und mit einem furchterregenden Schnitzgesicht versehen. Um das schmierig-schleimige, Fäden ziehende Innenleben habe ich kulinarisch jedoch immer einen großen Bogen gemacht. Vielleicht waren es auch die allgegenwärtigen Warnhinweise vor dem Kürbiskernöl – „Die Flecken kriegste nie merh raus!“ – die mich davon abhielten, den Dingern etwas näherzukommen. Nun jedoch – Halloween ist ja noch etwas hin – soll auch bei mir der Kürbis seine Chance bekommen.
Vor allem die Tatsasche, dass sich der Hokkaido-Kürbis samt Schale prima zubereiten lässt, stimmte mich positiv, das Unternehmen Kürbis in Angriff zu nehmen. Eine Suppe jedoch fand ich zu profan, daher gab’s einen feinen

Kürbis-Kartoffel-Auflauf

Dazu habe ich einen gewaschenen Hokkaido-Kürbis mit einem scharfen Messer geviertelt und mit einem großen Löffel Kerne sowie Schmotz aus dem Kürbis-Inneren geschabt. Die verbleibenden Kürbisteile habe ich dann in kleinere Stücke geschnitten. Diese kamen mit 4 Zwiebeln, geschält und geviertelt, sowie 4 großen Kartoffeln, mehligkochend, ebenfalls geschält und geviertelt, in einen Topf mit ausreichend Salzwasser und kochten für ca. 25 Minuten.
Währenddessen würfelte ich 70 g Speck klein, den ich mit 1 EL Olivenöl in einer Pfanne kross ausliess. Speck und ausgelassenes Fett gab ich dann in eine Auflaufform.
Als nächstes verklepperte ich 3 Eier und mischte feingeriebenen Parmesankäse, ca. 100 g, darunter.

Die fertig gegarten Kürbisse schüttete ich ab und pürierte diese zusammen mit Zwiebeln und Kartoffeln. Dieses Mus gab ich dann zu der Käse-Eier-Mischung, mengte alles durch und füllte die Masse in die Auflaufform. Die Form kam für 20 Minuten in den auf 220° C vorgeheizten Ofen. 5 Minuten vor Garzeitende streute ich noch ein wenig Semmelbrösel über den Auflauf (was jedoch nicht so zwingend notwendig gewesen wäre).



Und dann lag er auch schon vor mir auf dem Teller. Mein erster Kürbis-Versuch. Geschmacklich fand ich das Ergebnis jedoch ein wenig beliebig. Würzende Rettung kam in Form eines Fläschchens Worcester-Sauce, die den Eigengeschmack des Auflaufs nicht übertünchte, sondern fein herausarbeitete.
Zudem freute ich mich am meisten über jene Gabelbissen, die etwas Speck enthielten. Der Speck hatte sich beim Einfüllen der Kürbismasse etwas an die Seiten verdrückt, also sollte er beim nächsten Versuch ruhig sofort unter die Masse gehoben werden.
Fazit: Der Kürbis bekommt von mir definitiv eine weitere Chance. Dann aber wohl eher einmal in der von Dir so hoch gelobten Schnitze-Variante aus dem Ofen.

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Eine unvergessliche Woche!

Sonntag, 29. September 2013 12:10

Liebe Andrea,

morgen nun startet sie endlich, die Foodblogger-Woche beim perfekten Dinner. Und ich bin schon ganz schön gespannt und aufgeregt, wie wir uns alle dort so präsentiert haben bzw. wie VOX uns den Zuschauern präsentiert. Koch-Blogs gibt es im Netz mittlerweile in nahezu unüberschaubarer Menge – daher erstaunt und freut es mich immer noch, dass unsere Blogs für diese erste Spezialausgabe vom perfekten Dinner ausgesucht wurden.



Trotz der unterschiedlichsten Protagonisten habe ich es als eine sehr angenehme Woche empfunden. Vor allem, weil uns Kandidaten alle die Themenbereiche „Kochen, Genießen und darüber im Netz berichten“ aufs Vortrefflichste miteinander verbindet.



Den Anfang macht am Montag Britta aus Langenhagen. So lange, wie es die Koch-Sendung gibt, wird darüber diskutiert, ob es Fluch oder Segen ist, als Wochen-Erster zu kochen. Sicher: Nach dem ersten Tag hat man es „hinter sich“ und kann die restlichen Tage im wahrsten Wortsinn genießen. Aber es gibt ja auch immer wieder unerwartete Überraschungen. Und auch davon war Britta als erste Gastgeberin nicht verschont. Mit ihrer charmanten, warmherzigen Art hat Britta aber auch diese Hürden mit Bravour gemeistert. Der Blog von Briddi mit geradezu neiderweckend wunderschönen Bildern und vielen leckeren Dingen heißt übrigens Glasgeflüster.



Am zweiten Tag waren wir in Berlin bei Sophia zu Gast. Sophia ist ein echter Tausendsassa, ein wahres Allround-Talent. Sie kocht auch schon mal für größere Gesellschaften, schreibt als Journalistin Artikel und Kolumnen für verschiedene Zeitschriften und legt als DJane Tigeress zusammen mit einer Partnerin Musik auf. Sophias Menu war rein vegan – eine für mich ganz neue Erfahrung. Der Blog von Sophia, Oh-Sophia, ist flammneu re-designed und allein schon optisch eine wahre Augenweide.



Am vierten Tag dann tischte uns Nora, quasi das Küken in unserer Runde, ihr perfektes Dinner auf. In ihrem Blog Senf und Vanille zeigt Nora, dass nicht nur alte Küchenhasen gerne zum Kochlöffel greifen und leckere Sachen kochen können. Warum uns Nora an ihrem Abend einen Picknick-Korb in die Hand drückte und was dann folgte, wird am Donnerstag zu sehen sein.



Das Finale unserer Dinner-Woche fand bei Jasmin in Nürnberg statt. Jasmin lebt „low carb“ in allen Bereichen ihres Lebens: Neben ihrem Blog Soulfood LowCarberia betreibt sie zudem mit der Low-Carberia ein Café, in dem es ausschließlich kohlehydratarme Leckereien gibt. Dass Jasmin mit ihren jungen Alter aus ihrer Lebenseinstellung ein Geschäftprinzip entwickelt und erfolgreich in die Tat umgesetzt hat, ist bewunderswert und mehr als respektabel!

Bei Jasmins Dinner – das war ebenfalls low-carb – durfte ich essenstechnisch in der Dinner-Woche erneut Neuland in betreten, hatte ich mich doch bislang so gar nicht mit der Low-carb-Küche beschäftigt. Aber pures Fleisch ohne störendes Schnickschnack auf dem Teller liegen zu haben, und das aus Überzeugung, das ist eine – gerade für Jungs – sicher mehr als interessante Ernährungsweise… 😉

Tja, und wenn’s am schönsten ist, ist’s dann meist auch schon wieder vorbei. Aber die Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse dieser Dinner-Woche sind unbezahlbar und werden eine bleibende Erinnerung in meiner Koch-Vita bleiben.

Jetzt also heißt es erst einmal: Fernseher an, zurücklehnen und gespannt eine ganz besondere Dinner-Woche erleben!

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Der Dinner-Countdown

Mittwoch, 25. September 2013 10:13

Liebe Mitleser der Analogen Küche,

der Countdown zu der Blogger-Woche beim perfekten Dinner läuft bereits. Heute in einer Woche (Mittwoch, 02.10.2013) bin ich dann mit meinem „D-Day“ dran.
Und ja: die Spannung steigt – parallel zur Vorfreude auf dieses Ereignis – stetig!

Meine Dinner-Woche war absolut spannend und führte nach Hannover-Langenhagen, Berlin, Aschaffenburg, Heidelberg und Nürnberg. Ich habe soooo viele neue Eindrücke gewonnen und vier nette Menschen kennenlernen dürfen, die allesamt deren Hang zur guten Küche eint. Natürlich hat da so jeder seine eigenen Vorlieben, aber so isses halt im wahren Leben. Wie sagt doch der Volksmund: „Es geht den Menschen wie die Leut‘!“ Am Ende einer ereignisreichen Woche bleibt ein durchaus positiver Eindruck und eine tolle Zeit, die ich so schnell nicht vergessen werde.



Von der Produktionsfirma haben wir nun auch die Freigabe erhalten, etwas mehr über unsere Menüs zu verraten.
Voilà, dies war mein Beitrag zum perfekten Dinner:

Motto: „Eine kulinarische Reise durch Frankreich“

Aperitif:
Lillet Fraise

Amuse Gueule:
Baguette au chèvre chaud – Baguette mit überbackenem Ziegenkäse

Vorspeise:
Soupe de poisson – Fischsuppe

Hauptspeise:
Médaillon d’Agneau aux herbes – Lammlachs im Kräutermantel

Nachspeise:
Crème Caramel renversée aux baies – Karamell-Creme mit Beeren

Das aller-allerschönste an diesem Mahl war für mich, dass wir dieses in alter Blog-Tradion analog kochten. Während ich mit einem kompletten Kamera- und Produktionsteam im Rücken das Menü für meine Gäste zubereitete, genoss Andrea in Köln ihre Analogie in durchaus kleinerem und beschaulicherem Kreise.

Aber: schaut selber mal rein, was im ersten Foodblogger-Special beim perfekten Dinner so alles aufgetischt wurde! Am 30.09.2013 geht um 19:00 Uhr mit Britta vom Blog Glasgeflüster los.

Bis dahin und mit analogen Grüßen,
Christoph

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Royales Huhn

Montag, 23. September 2013 22:55

Liebe Andrea,

am vergangenen Wochenende hatten wir endlich einmal wieder Zeit und Muße für einen ausgiebigen Marktbummel über den Erzeugermarkt auf der Frankfurter Konstablerwache. Das Schöne an diesem Markt im Speziellen ist: Dort dürfen die Marktbeschicker nur Waren feilbieten, die sie auch selber produziert haben. Es gibt dort folglich keine Bananen oder Kiwis. Aber dafür eine ganze Fülle leckerer und gesunder Dinge aus der Region.
Auch, wenn ich komplett für kommenden Wochen hätte einkaufen können, besorgte ich erst einmal etwas für diesen Wochenanfang. Und das nachweislich ehemals glückliche und freilaufende Maishuhn sollte etwas ganz Besonderes werden. Was lag da also näher als ein

Hähnchen im Champagner

Natürlich verhält es sich bei diesem Gericht so, wie mit der Mär des Champagner-Bades: Meist wird nur ein wenig Champagner in das Badewasser geschüttet (ein reines Champagner-Bad würde durch die Haut eingeatmet und zu argen gesundheitlichen Problemen führen) oder der Champagner gleich durch ein Derivat ersetzt. Im vorliegenden Fall griff ich zu einem wunderbaren Cremant, der dem einen oder andern Hausgast aus jüngerer Vergangenheit noch bekannt sein sollte…

Das Huhn mit 1,7 kg teilte ich zuerst einmal in sieben Stücke, die ich salzte und bis auf das Rückenstück in einem Bräter goldbraun anbriet. Bei milder Hitze liess ich die Hühnerteile dann ca. 25 Minuten unter stetem Wenden weiter vor sich hinbrutzeln. In der Zwischenzeit setzte ich geschälte, mehligkochende Kartoffeln in Salzwasser auf, schüttete die gegarten Quellmänner ab und presste sie durch die Kartoffelpresse. Den Kartoffelschnee würzte ich mit Salz und Muskat und rührte süße Sahne, Milch und einige Butterflöckchen darunter. Insgesamt soll eine schlotzige Masse – nicht zu fest, nicht zu flüssig – entstehen, die im heißen Topf bei geschlossenen Deckel und ausgeschalteter Platte prima noch ein wenig auf die weiteren Zutaten warten kann.
In einem kleinen Topf schäumte ich parallel zur Fleischbraterei und Kartoffelkocherei 2 EL Butter auf, rührte 1 EL Mehl hinein und ließ alles sanft helbräunen. Dann schüttete ich 1 Glas Geflügelfond dazu, rührte alles durch und ließ die Flüssigkeit einmal aufkochen, bevor ich den Topf vom Feuer zog und den Inhalt etwas erkalten ließ.
Die fertig gegarten Hühnerteile lagerte ich auf 100° C vorgeheizten Ofen zwischen, entsorgte das Bratfett und gab 1 EL Butter in den Bräter. Dort hinein kamen dann 3 Schalotten in feinen Würfeln, die ich bei heruntergeschalteter Hitze glasig dünstete. Die Zwiebeln löschte ich mit 2 Gläsern Cremant ab und erhöhte die Hitzezufuhr. Nachdem alles einmal aufgewallt war, schüttete ich den Mehlschwitz-Fond unter Rühren an. Warum auch immer dachte ich, dass sich auch noch 2 EL Saure Sahne in der Sauce wohlfühlen würden. Allerdings hinterließ die Sahne leichte Grissel in der Sauce, die weder durch Hitze, noch durch festes Rühren vollends verschwanden. Eine optische Geschichte, geschmacklich passte alles.



Das Püree kam mithilfe von Dessertringen in Form auf den Teller, das Hühnerfleisch dekorativ daneben. Die Sauce goß ich durch ein Haarsieb über das Fleisch; dies filterte die feinen Schalottenstückchen heraus.
Und zum Essen gab es den Rest Prickelwasser im Glas – und dazu ein breites Grinsen über ein vollends gelungenes, geradezu königliches Mahl!

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Querbeet durch den Gemüsegarten

Mittwoch, 18. September 2013 21:18

Liebe Andrea,

die Vorgabe für unsere neueste Analogie lautete: Gemüse. Ein wahrlich weit gefasster Begriff. Und dennoch kam bei mir am Ende etwas Verwertbares dabei heraus. Wenn man schon mal bei der Gemüsekiste in die Vollen greifen kann, dann darf auch ein buntes Potpourri dabei herauskommen. Im vorliegenden Fall habe mir einen italienischen Gemüse-Eintopf vorgenommen, und zwar:

Cianfotta

Das besondere an diesem recht ratatoille-nahen Gericht ist die Tatsache, dass die ansonsten zur Beilage gereichten Kartoffeln gleich mit im Topf gegart werden. Gemüsevielerlei für Faule, quasi.

Viel Gemüse, das bedeutet im Vorfeld viel Schnibbelei. Im Einzelnen würfelte ich 1 Aubergine in (größere) Würfel, dem gleichen Schema folgten 5 große Kartoffeln, die ich vorher jedoch schälte. Desweiteren schnitt ich 2 Zucchini, 2 rote Paprikaschoten, 2 Zwiebeln, 3 Knoblauchzehen und 2 Stangen Staudensellerie in kleine Stücke.

In einem Bräter erhitze ich nun Olivenöl und schwenkte zunächst die Kartoffelwürfel darin. Nach ca. 5 Minuten Bratzeit kamen die Auberginen dazu, die sich in alter Angewohnheit erst einmal das komplette Bratöl einverleibten. Es folgten die Zwiebelwürfel und Selleriestücke, kurz darauf die Zucchinischeiben. Nach ca. 7 Minuten Anschwitzerei unter stetem Rühren gab ich 400 g feinste Dosentomaten nebst ihrem Sugo dazu, würzte mit 2 TL Zucker, einer großen Prise Meersalz, einer großzügigen Portion Oregano sowie 10 schwarzen Pfefferkörnern.



Dann kam der Deckel auf den Topf, die Temperatur schaltete ich runter und ließ alles für 45 Minuten vor sich hinblubbern. Zum Schluß würzte ich noch mit 1 handvoll kleingeschnittenem Basilikum und schmeckte final mit Salz ab.

Alles auf dem Teller war ein schmackhaftes und sooooo gesundes Essen, das man sicher auch mal zu einem gebrateten Stück Fleisch reichen könnte. Muss aber gar nicht sein, schmeckt auch so ganz fein.

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Normannisches Huhn

Montag, 16. September 2013 10:06

Liebe Andrea,

es lag wohl daran, dass wir vor genau einem Jahr die letzten Urlaubstage in der Normandie genossen. Jedenfalls ergriff mich eine gehörige Portion Fernweh, als ich mir überlegte, wie ich denn nun mein frisch erstandenes Huhn zubereiten solle. Was also lag da näher, sich mit dem Huhn kulinarisch in die Normandie zu bewegen und ein veritables

Poulet Vallée d’Auge

zu kochen. Das Gericht entstand in Anlehnung an ein Rezept aus einem meiner liebsten Kochbüchern und ist nach dam Vallée d’Auge in der Normandie benannt, einer Gegend, die für vor allem für ihre leckeren Äpfel berühmt ist. Nun war es war mal wieder an der Zeit, ein Mahl mit all den leckeren Dingen der Normandie zu kochen: Äpfel, Butter und – natürlich – Sahne.

Das Huhn (hier: ein Fleischhahn von 1,7 Kilo) teilte ich in sieben Stücke und salzte diese. 2 Äpfel, Tendenz säuerlich, schälte und entkernte ich. Darauf wurden diese erst in Scheiben und dann in feine Würfel geschnitten. 2 Schalotten würfelte ich ebenfalls fein und klein.

In einem Bräter erhitze ich nun etwas Öl und bräunte die Hühnerteile bei mittlerer Hitze von allen Seiten schön an. Danach nahm ich das Fleisch heraus, entsorgte das Bratfett, schäumte 2 EL Butter auf, gab die Schalotten und Äpfel hinein und schwitzte alles unter stetem Rühren sanft an. Danach kamen die Hühnterteile wieder in den Bräter und ich übergoß alles mit ca. 4 EL Calvados, den ich entzündete. Nachdem die Flammen erloschen waren, goß ich noch 200 ml Hühnerbrühe an, legte den Deckel drauf und ließ alles bei kleinster Hitze ca. 45 Minuten vor sich hinschmurgeln.

In der Zwischenzeit schnitt ich 200 g braune Champignons blättrig, die ich mit ein wenig Butter in einer Pfanne goldbraun sautierte. Die Pilze nahm ich aus der Pfanne, stellte sie beiseite und bereitete Salzkartoffeln zu. Die fertig gegarten Kartoffeln gab ich mit Butter und frisch gehackter Petersilie in die Pfanne und schwenkte sie bei mitterer Hitze darin.

Das fertig gegarte Huhn nahm ich aus dem Topf und stellte das Fleisch warm. Die Sauce reduzierte ich unter permanentem Rühren bei hoher Hitze, bis diese fast die Konsistenz eines Sirups hatte. Dann goß ich 100 ml Sahne dazu und ließ alles nochmal kurz aufwallen.



Der Rest ist schnell erzählt bzw. ebenso gegessen: Das Huhn mit den Petersilienkartoffeln auf dem Teller anrichten, mit der Sauce übergießen und sich fest vornehmen, spätestens nächstes Jahr wieder in die Normandie zu fahren.

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