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Ein besonderes Bonbon

Freitag, 7. Januar 2011 21:05

Lieber Christoph,

wie schön, unsere erste Analoge Kocherei im neuen Jahr 🙂

Du hast Dich überreden lassen, auch einmal eine Papillote zu machen, also gibt es heute

Pute, gefüllt mit Ricotta und Basilikum

Eigentlich sollte es laut Rezept eine Hühnerbrust sein, aber ich hatte keine Lust darauf und kaufte daher ein schönes Stück Brust von der glücklichen Pute. Das Filet wird mit einem scharfen Messer längs eingeschnitten, so dass man eine Füllung hineingeben kann.

Diese besteht aus nicht mehr als ca. 100 g Ricotta (Doppelrahmfrischkäse geht auch), die mit einigen gehackten Blättern Basilikum, fein geschnittenen Stücken von drei getrockneten Tomaten, einer Handvoll gerösteter und anschließend gehackter Pinienkerne und Salz und Pfeffer vermischt wird.

Das Filet wird innen und außen leicht gesalzen und gepfeffert, dann gibt man die Füllung hinein und fixiert das Ganze mit Küchengarn.



Ein Stück Backpapier wird mit ganz wenig Olivenöl eingepinselt, das gefüllte Fleisch wird darauf gelegt und wieder wird das Papier wie ein Bonbon mit Küchengarn fest zugebunden.

Nach 20 Minuten im vorgeheizten, 210° heißen Backofen ist das Festmahl schon fertig. Das Fleisch bleibt wunderbar zart und saftig und je nach Größe des Filets ist eine Beilage hinfällig. Schnell, lecker, einfach. Von mir aus kann es jeden Tag eine Papillote geben!

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Ostwärts, ostwärts… (Suppe (5))

Mittwoch, 5. Januar 2011 19:00

Lieber Christoph,

das neue Jahr kann nur gut werden, denn ich bin zurück am Herd. Den ganzen Dezember über gab es hier wegen dauerkranker Köchin nahezu nichts Gescheites zu essen und ich war der Depression nahe. Aber seit ein paar Tagen geht es wieder und die Lust aufs Kochen kehrt zurück, endlich!

Heute gibt es etwas besonders leckeres, nämlich einen

Indischen Linseneintopf

denn Linsen sind mir die Liebsten unter den Hülsenfrüchten.

Dafür habe ich zwei kleine Schalotten und zwei Knoblauchzehen sowie ein Stück frischen Ingwer atomisiert. Zuerst werden die Zwiebeln in wenig Olivenöl auf kleiner Flamme glasig gedünstet, später kommen Knoblauch und Ingwer dazu. Ein EL Currypaste (hier: Garam Masala, das seit Jahrhunderten in meinem Kühlschrank steht; ich glaube, das Zeug wird einfach nie schlecht) darf mitschwitzen und dann kommt Gemüse dazu.

Eine halbe Fenchelknolle, eine kleine gelbe Paprika (diese sorgfältig geschält, weil wir uns sonst bis zum nächsten Morgen unterhalten…), eine Stange Staudensellerie und drei Karotten, alles feinst gewürfelt, werden kurz mitgedünstet. 200 g Berglinsen – diese unter kaltem Wasser gut abgewaschen, – nehmen ein Bad in der Menge und alles wird zusammen mit gut einem Liter Gemüsebrühe einmal ordentlich aufgekocht. Dann auf kleiner Flamme blubbern lassen. Für ein wenig Farbe kann man noch 2 EL Tomatenmark einrühren (oder bis zum Sommer warten und feine frische Tomaten mitkochen).



Nach 30 Minuten haben die Linsen noch etwas Biss. Wer das nicht mag, gibt dem Eintopf weitere 10 Minuten. Und wem das ganze zu dickflüssig ist, der gibt einfach noch 300 bis 500 ml Gemüsebrühe dazu, ganz nach Gusto.

Heraus kommt dann ein feines Gericht, das nicht zu scharf und keineswegs langweilig ist und das den Bauch bei den weiterhin arktischen Temperaturen herrlich wärmt.

Hast Du schon einmal Currypaste selber gemacht?

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Bitte kein Fleisch mehr!

Montag, 27. Dezember 2010 10:18

Lieber Christoph,

zwei Tage hintereinander Fleisch sind genug für mich. Ich weiß, dass Du diese Ansicht nicht teilst, aber für uns musste es am zweiten Weihnachtstag etwas Vegetarisches und möglichst Unaufwendiges, aber trotzdem Ansprechendes sein. All das vereint die Vitelotte in sich. Vitelottes, auch Trüffelkartoffeln genannt, kommen aus Frankreich zu uns, sind sagenhaft teuer, aber ein optisches wie geschmackliches Highlight. Mit ihrer dunkelvioletten Farbe, die sie dankenswerterweise auch nach dem Kochen behalten, sehen sie auf dem Teller einfach nur gut aus. Zubereitet werden sie wie normale Pellkartoffeln. Allerdings geben sie nach dem Kochen ihre Schale nicht ohne weiteres her, so dass es sicherlich sinnvoller ist, sie direkt aus der Schale zu löffeln.

Ein schöner Salat mit einer Vinaigrette aus Olivenöl, wenig Balsamico, dem White-Table-Lavendelhonig und einem Klecks Feigensenf diente als Bett für die Kartoffeln, die mit ein wenig kalter Butter genossen ihr nussig-maronenartiges Aroma noch besser entfalten. Einfach, lecker, fein.


Als Dessert habe ich auf dringenden Wunsch eines einzelnen Mitbewohners Deine Crème caramel gebastelt, was ja wirklich eine einfache und effektvolle Sache ist. Das halbierte Rezept kam uns allerdings etwas zu eilastig vor, mal sehen, ob sich daran noch etwas feilen lässt.

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Ente – gewusst wie!

Sonntag, 26. Dezember 2010 14:08

Lieber Christoph,

an Weihnachten kocht man ja gerne mal etwas besonderes und so habe ich mich nach dem gescheiterten Versuch im September noch einmal an eine Entenbrust gewagt. Diesmal habe ich mich an Deine Anweisungen gehalten (naja, fast…) und es hat geklappt, hurra!

Da ich ziemlich sicher bin, dass die Kinder Ente nicht so gerne essen würden, gab’s für die Jungs Hähnchenkeulen. Die aber auch nicht in Karo einfach, sondern lecker gefüllt mit jeweils anderthalb Scheiben Serrano-Schinken und einem Thymianzweig. Ich habe die Haut der Keulen vorsichtig mit dem Finger gelöst, das Fleisch direkt mit Salz und Pfeffer gewürzt und dann den Schinken und den Thymian eingearbeitet. Verschlossen wurde das ganze mit Hilfe einer Rouladennadel. Die Keulen kamen dann in den kalten Ofen, der sich langsam auf 170 Grad aufheizte, wurden dort vergessen und wir sind mit dem Hund rausgegangen.

Zur Ente sollte es Knödel und frischen Rotkohl geben. Ein Selbstgemachte-Klöße-Desaster vor einigen Jahren gepaart mit unserer Gnocchi-Katastrophe im März, lassen mich hierfür ohne jeden Schmerz auf Pulver zurückgreifen. Am liebsten mögen wir die ‚Knödel halb und halb‘ von Feinkost Albrecht.

Für den Rotkohl habe ich mich an einem Rezept aus dem gar wunderbaren Kochbuch „Satt“ von Werner Köhler orientiert, das ich mir selber zu Weihnachten geschenkt habe. Ein Kopf Rotkohl wird – ohne die äußeren Blätter und ohne den Strunk – auf dem Gemüsehobel in feinste Streifen gehobelt. Die Hobel werden dann mit 1 EL Salz und ca. 100 ml Rotweinessig vermischt und für mindestens zwei Stunden stehengelassen. Durch die Säure des Essigs bekommt der Kohl eine wunderbare rote Farbe.

Eine Schalotte und ein geschälter Apfel werden in feinste Würfel geschnitten (ich bekam zu Weihnachten dieses sagenhafte Messer geschenkt, mit dem diese Aufgabe überhaupt kein Problem mehr darstellt!) und in 1 EL Butter angeschwitzt. Der Rotkohl kommt mitsamt der ausgetretenen Flüssigkeit aus der Schüssel dazu und wird mit 500 ml Gemüsebrühe angegossen. 1 bis 2 EL Zucker kommen dazu ebenso wie ein Säckchen mit 1 Zimtstange, ein paar Nelken und 1 oder 2 Lorbeerblättern. Einmal kurz aufkochen und dann für gute 30 Minuten bei niedriger Hitze schmoren lassen.



Die Entenbrust wurde in wenig Butterschmalz kurz auf der eingeritzten Hautseite angebraten, dann auf die Fleischseite gewendet und mit 500 ml Wildfond abgelöscht. Die Ente durfte dann bei den Hähnchenkeulen im Ofen weiterbraten und in der Zwischenzeit durfte eine fein gewürfelte Schalotte in dem köchelnden Fond herumdünsten. 200 ml Schlagsahne, ein großer Schluck Lemberger und noch etwas Salz und Pfeffer sorgten, vernünftig eingekocht, für eine der leckersten Saucen, die ich in jüngster Zeit gegessen habe.

Zuletzt wurden die Hähnchenkeulen und die Entenbrust noch einmal übergrillt und fertig war das feine Weihnachtsessen, das allseits gut angekommen ist. Aber sprechen wir lieber nicht darüber, wie die Küche hinterher aussah…

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Die Analoge Küche wünscht frohe Weihnachten!

Freitag, 24. Dezember 2010 14:02


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Auf die Verpackung kommt’s an

Dienstag, 7. Dezember 2010 18:23

Lieber Christoph,

am vergangenen Sonntag bekam ich ein ganz wunderbares französisches Kochbuch geschenkt, ‚Mes petites papillotes‘ von Sandra Mahut. Ein Rezept ist schöner als das andere und die perfekten Fotos machen sehr viel Lust aufs Ausprobieren.

Heute machte den Anfang ein Rezept für

(See-)Lachs mit Pesto rosso, Estragon und einer weißen Kräutersauce

Das besondere an dem Kochbuch ist, dass alle Gerichte in Backpapier-‚Tüten‘, den papillotes, gegart werden. So benötigt man wenig bis gar kein Fett und alles brutzelt im eigenen Dampf vor sich hin. Das spart dann ausnahmsweise auch mal Kalorien…

Der Lachs beim örtlichen Fischhändler sah nicht besonders toll aus, daher kaufte ich Seelachs, der mit den richtigen Zutaten auch sehr schmackhaft sein kann. Zwei große Filets sollten für vier Personen reichen.

Die gewaschenen und mit Salz und Pfeffer gewürzten Filets werden auf einer Seite mit einem Pesto rosso bestrichen, den ich aus ein paar meiner getrockneten Tomaten, gerösteten Pinienkernen, einer Handvoll geriebenem Pecorino und Olivenöl schnell selber zusammenpüriert habe. Ein paar Blättchen frischer Estragon kommen dazu und dann legt man je zwei Filetstücke passend aufeinander und bindet sie mit Küchengarn zu.

Ein Blatt Backpapier wird mittig mit wenig Olivenöl eingepinselt und der Fisch wird darauf gelegt. Dann bindet man das Papier wie ein Bonbon an den Seiten mit Küchengarn zu und die Päckchen kommen für gut 20 Minuten in den auf 180° vorgeheizten Backofen.

In der Zwischenzeit habe ich die Sauce zusammengerührt. Vier EL Hüttenkäse, zwei EL Frischkäse und vier El Schmand/Sauerrahm habe ich mit einem EL Feigensenf (die gute Moutarde de Montjoie aus dem Steinzeugfässchen) verrührt und eine fein atomisierte Schalotte nebst ein paar gehackten Blättern Estragon und glatter Petersilie dazugegeben.

Welch wunderbares Essen! Sehr leicht, sehr aromatisch und ein paar Scheiben kräftiges Bauernbaguette reichten als Beilage absolut aus; alle anwesenden Esser waren gleichermaßen begeistert. Ich bin schon sehr auf das nächste Papillote-Essen gespannt.

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Die großen und die kleinen Kartöffelchen: Suppe (3)

Montag, 6. Dezember 2010 18:56

Lieber Christoph,

wenn’s mal wieder schnell gehen und allen schmecken soll, ist Kartoffelsuppe mein Mittel der Wahl. Die Zutaten hat man eigentlich immer im Haus und es gibt viele Möglichkeiten, diese köstlich samtige Suppe zu variieren.

Los geht es mit 80 g durchwachsenem Speck. Dieser wird gewürfelt und zuerst auf kleiner Flamme im Topf ausgelassen, dann bei größerer Hitze knusprig gebraten. Die Speckwürfel werden beiseite gelegt und Würfel von ca. 1 Kilo Kartoffeln und 500 g Möhren werden im heißen Speckfett kurz angeröstet. Dann gibt man Brühe dazu, so viel, dass die Kartoffeln gerade bedeckt sind. Ob man Gemüse- oder Fleischbrühe nimmt, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Ich habe heute meinen Wildfond benutzt, der schön kräftig ist und der Suppe eine schöne Würze gibt. Für weiteren Geschmack sorgen die Blättchen von ein paar Thymianzweigen und der Saft einer Zitrone. Alles für ca. 20 Minuten kochen lassen, bis das Gemüse weich ist.



Die Suppe wird dann püriert. Wer etwas zu beißen haben will, fischt vorher einige Kartoffeln heraus und gibt sie nach dem Pürieren wieder hinein. Die knusprigen Speckwürfel kommen obendrauf und fertig ist die feine Suppe.

Die Kinder mögen gerne noch ein Würstchen dazu, Croutons sind ebenfalls ein feiner Zusatz.

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Keksalarm!

Samstag, 4. Dezember 2010 20:03

Lieber Christoph,

weißt Du, warum alle von der „besinnlichen“ Adventszeit sprechen? Ich nicht! Wie jedes Jahr im Dezember habe ich das Gefühl, man kommt vor lauter Terminen, Feiern und Gemache zu gar nichts mehr, und bei Dir ist es arbeitsbedingt kaum anders.

Vielleicht muss man gerade deswegen die Adventssonntage bei Tee oder Kaffee zum süßen Nichtstun nutzen und das geht am besten zusammen mit einem Teller voll ordentlicher Kekse!

Bei uns gibt es traditionell vier Sorten: Mürbeteigausstecher, Vanillekipferl, Engelsaugen und Macadamia-Cookies mit weißer Schokolade. Dieses Jahr habe ich zusätzlich zum ersten Mal

Kokosmakronen

gemacht, weil so viel Eiklar von den anderen Teigen übrig war.

Vier bis sechs Eiklar werden zu einem sehr festen Schnee geschlagen, dann kommen ca. 80 g Zucker und 200 g Kokosraspel dazu. Das war’s schon an Vorbereitung! Man gibt die Mischung mit einem Löffel auf Backoblaten und backt alles bei 180 ° für ca. 20 Minuten. Die Makronen dürfen gerne ein wenig braun werden, dann sind sie aromatischer. Statt Kokosraspeln kann man z.B. auch gemahlene Nüsse oder Mandeln in den Eischnee geben. Dieses Geschmacksexperiment muss aber bis zum nächsten Winter warten.

Für die

Engelsaugen

die mir letztes Jahr total zerlaufen sind, dieses Jahr aber nicht (der Ofen war genau so heiß. Lag es daran, dass der Teig fast eine Woche lang im Kühlschrank rumdümpeln durfte?) mischt man 180 g Mehl mit 70 g Speisestärke. 150 g Butter und 70 g Feiner Zucker (das Mittelding zwischen Puderzucker und normalem Haushaltszucker) werden zugegeben, ebenso wie 2 Eigelb und 2 TL Vanillezucker. Wer mag, kann die abgeriebene Schale einer halben Zitrone zugeben, das ist aber nicht zwingend notwendig.

Der Teig soll im Kühlschrank ruhen, bevor man ihn zu kleinen Kugeln rollt, in deren Mitte man mit einem Löffelstiel eine Vertiefung drückt. Nach 10 bis 15 Minuten Sauna bei 180 ° füllt man die Ausbuchtungen mit Johannisbeer- oder einem anderen Fruchtgelee, das man vorher auf kleiner Stufe im Topf so lange erwärmt hat, bis es flüssig geworden ist. Während die Kekse auskühlen, wird das Gelee wieder fest. Wer einen besonders süßen Zahn hat, kann die Engelsaugen noch mit gesiebtem Puderzucker überstreuen.



Der Teig für die

Mürbeteigausstecher,

die von den Kindern heiß geliebt werden, besteht aus 500 g Mehl, 250 g Butter, 100 g Zucker und einem Eigelb. Der restliche Vorgang dürfte jedem bekannt sein, der eine glückliche Kindheit hatte. Gebacken werden die Ausstecher bei 200 ° für ca. zehn Minuten.

Die

Macadamia-Cookies

bestehen aus einer Mischung aus 200 g Mehl, 100 g Butter, 100 g Zucker, 1 Eigelb, 200 g gehackter weißer Schokolade, 200 g gehackten Macadamia-Nüssen und 1/2 TL Backpulver. Offen gesagt: Ungesalzene Macadamias bekommt man hier nur im Reformhaus und sie sind unsagbar teuer. Feinkost Albrecht, der letztes Jahr gehackte Macadamias relativ preiswert anbot, hatte sie dieses Jahr leider nicht im Sortiment. Als preiswerte Alternative greife ich daher auf gehackte Mandeln zurück, das schmeckt genau so gut. Vom Teig sticht man mit einem Teelöffel kleine Häufchen ab und legt sie, weil sie etwas  auf- und auseinandergehen, mit ausreichend Abstand zum nächsten Keks auf das Backblech. 12 Minuten bei 180 ° und die Kekse sind perfekt, nämlich nur leicht angebräunt. Aufpassen, wenn man sie zum Abkühlen vom Blech nimmt, sie sind sehr zerbrechlich!

Die

Vanillekipferl

bereite ich nach dem Rezept der lieben Stephanie H. zu, die ich an dieser Stelle herzlich grüße. Verknetet werden 250 g Mehl, 2 Eigelb, 80 g Feiner Zucker, 100 g gemahlene Mandeln, 200 g Butter, 2 EL Vanillezucker und 1 Prise Salz. Auch dieser Teig ruht ein wenig im Kühlschrank, bevor man ihn entweder aussticht oder erst zu kleinen Kugeln und dann zu Halbmonden formt. 160 ° sind die richtige Temperatur für Kipferl, denn sie dürfen nicht dunkel werden. Nach gut zehn Minuten wälzt man die noch warmen Kipferln in einer Mischung aus Feinem Zucker und dem Mark von zwei Vanilleschoten. Für mich sind das die leckersten Kekse, aber leider auch die mit dem meisten Arbeitsaufwand. Damit es sich lohnt, mache ich gleich die doppelte Menge, gebe dann allerdings nur 375 g Butter dazu.

Wenn man dann also samstags mehrere Stunden damit zugebracht hat, all diese Köstlichkeiten in der Küche zu zaubern, dann hat man sich den gemütlichen Sonntag auf dem Sofa aber wirklich redlich verdient. Und nach dem ganzen süßen Geruch und Geschmack – schließlich muss man ja immer probieren, ob Teige und Kekse auch vernünftig geworden sind – gibt es keinen besseren Abschluss als eine ordentliche Currywurst mit Bratkartoffeln nebst einer kühlen Flasche Kölsch.

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Fastfood mal anders (Pasta (8))

Mittwoch, 24. November 2010 21:08

Lieber Christoph,

zwanzig Sorten Dosensuppen, Tonnen von Fertiggerichten und seit kurzem auch tiefgekühlte Bohnen im Speckmantel – all diese entsetzlichen Dinge sind im Dörfli problemlos zu bekommen. Was es im näheren Umkreis jedoch nirgends zu kaufen gibt, ist grüne Pasta. Ob das daran liegt, dass die mit Spinatpulver verarbeiteten Nudeln nur in den späten Achtzigern hip waren, also zu einer Zeit, als ich

Tagliatelle mit Gorgonzolasauce

als eins meiner ersten Küchenexperimente versuchte, kann ich nicht einschätzen. Ich habe die Suche jedenfalls aufgegeben, weil ich nicht mehr länger warten wollte, um diesen so simplen wie schmackhaften Klassiker nach langer Zeit wieder einmal zu kochen.

Ich wette, dass die Zubereitung dieses Gerichts schneller geht als die Herstellung einer Tüte Pommes beim Dönermann. Es braucht dazu nämlich nicht mehr als 500 g frische Bandnudeln, ein ordentliches Stück Gorgonzola, einen Becher Sahne und etwas weißen Pfeffer.

Der Käse, der sanft auf kleiner Flamme im Topf geschmolzen wird, bringt genug Geschmack mit, so dass es für mich keinen weiteren Schnickschnack wie Zwiebeln, Knoblauch oder gar Cognac braucht. Zum geschmolzenen Käse kommen die Sahne und der weiße Pfeffer und alles darf ein wenig einkochen. Ich habe dann noch kurz den Pürierstab in die Sauce gehalten, damit sich der Blauschimmel ordentlich in der Sauce verteilt und nicht stückweise drinbleibt.

Die Pasta, die nach einem kurzen Bad in kochendem Salzwasser schon fertig ist, wird abgetropft, die Sauce wird unter die Nudeln gemischt, das ganze wird mit etwas geriebenem Parmesan oder Pecorino und Kräutern dekoriert (hier: Gute-Laune-Mischung von Sonnentor, die ich des Namens und des schönen Aussehens wegen gekauft habe und die obendrein sehr lecker ist) und fertig ist das Fastfood, das beim dann langsamen Genuss an trüben Herbsttagen Herz und Magen erfreut.

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Ich will auch eine Mupfel!

Sonntag, 21. November 2010 22:29

 

Lieber Christoph,

inzwischen sind es nicht mehr nur die Monate mit R, in denen man Muscheln kaufen kann, aber für mich muss es für dieses Essen doch bitte möglichst kalt sein. Muscheln bei mehr als 10 Grad Außentemperatur gehen genau so wenig wie Glühwein im August.

Das Rezept für den Sud hast Du ja schon aufgeschrieben. Wir haben bei Freunden gekocht – Abenteuer fremde Küche! – und der Sud war schon angesetzt, als ich dazu kam, um schlappe sechs Kilo Muscheln zu putzen.



Setzt man die Muscheln nun in kaltem Wasser auf oder doch in warmem? Wir diskutierten darüber, weil es zwei verschiedene Rezeptangaben gab, einigten uns dann aber auf das kalte Aufsetzen. Der Sud kam dann erst hinterher dazu.

Natürlich hatten wir das gute Zimmermann-Schwarzbrot dazu, mit nichts anderem als guter Butter darauf. Ich werde Dir gelegentlich ein Carepaket zukommen lassen.

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