Mein lieber Otto! Aubergine einmal anders

Sonntag, 19. Juli 2020 18:45

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Liebe Andrea,
stöbert man sich zum Thema „Yotam Ottolenghi“ durchs Internet, gewinnt man den Eindruck, dass man als Foodblogger nur eine geduldete Daseinsbeechtigung hat, wenn man bislang noch kein Rezept von dem „neuen Küchenpapst der levantinischen Küche“ selbst ausprobiert und gepostet hat. Allen voran die

Auberginen mit Buttermilch und Granatapfelkernen

stellen so etwas wie den Heiligen Gral des Ottos dar. Nun denn: Auf in eine neue Analogie, lass uns gemeinsam die Stufen zum Kochblog-Olymps erklimmen!

Ein großer Dank für die Inspiration geht an dieser Stelle an Astrid vom Blog Arthurstochterkocht, deren Ausführungen die nachfolgenden Kocherlebnisse nachhaltig beeinflussten.

Für zwei Personen kalkulierte ich je eine Aubergine, ansonsten reicht als Vorspeise auch eine Auberginenhälfte pro Person. Wir waren zu zweit, daher teilte ich 2 Auberginen, inklusive Stielansatz, der Länge nach mittig. Die Schnittflächen der Auberginen ritzte ich danach kreuzweise tief ein, ohne dabei die äußere Schale zu durchtrennen.

Ich legte die eingeritzten Auberginenhälften mit der Schnittfläche nach oben in eine ofenfeste Form und pinselte paritätisch 80 ml Olivenöl auf die Oberflächen, bis alles Öl aufgebraucht bzw. in die Auberginen eingesogen war. Danach würzte ich die Oberflächen noch mit Zitronenthymian sowie Flocken vom Maldon Sea Salt und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer.

Während sich die Auberginen für die nächsten 30 Minuten im auf 220° C vorgeheizten Backofen (Umluft) quasi von selbst zubereiteten, machte ich mich an das spätere Topping: Granatapfelkerne und ein Buttermilch-Joghurt-Dressing.

1 Granatapfel schnitt ich mittig entzwei, legte die Schnittflächen auf eine Handinnenfläche und klopfte mit einem Holzlöffel in der anderen Hand von oben auf die Granatapfelhälfte. Die Kerne purzelten nur so durch meine Finger in die darunter stehende Schale. Es war der erste Granatapfel in meiner Küche – und die beschriebene Vorgehensweise funktionierte hervorragend!

Für den weiteren späteren Belag der Auberginen rührte ich die Sauce an: 140 ml Buttermilch mischte ich mit 100 g griechischem Joghurt. Dazu presste ich 1 kleine Knoblauchzehe, rührte 1,5 EL Olivenöl dazu und schmeckte mit ein 1 großen Prise Salz ab.

Nachdem die Auberginen wohlgebräunt aus dem Ofen kamen, liess ich sie fünf Minuten abkühlen. In dieser Zeit nutzte ich den noch heißen Ofen zum Aufbacken von ein paar Fladen (irgendein Fertigprodukt zwischen Dürüm Döner und Tortilla), die sich später vor allem wegen der Sauce als hilfreich und schmackhaft zugleich erwiesen.

Zum Anrichten löffelte ich die Buttermilch-Joghurt-Sauce über die Auberginen, streute Granatapfelkerne darüber, würzte generös mit Za’atar (auch bzw. auf der Dose als Zahatar beschrieben, eine spannende Gewürzmischung mit Sesamsaat, Zumaq, Thymian und Oregano) und träufelte final etwas Olivenöl drüber.

Und schon saß er direkt mit uns am Tisch: Yotam Ottolenghi, nickte wohlwollend in die Runde und verlieh mir stumm die Absolution, mich fortan als „echter Fooodblogger“ bezeichnen zu dürfen. Und eins ist sicher: Dieser Ausflug in die levantinische Küche wird bestimmt nicht mein letzter gewesen sein!

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Datum: Sonntag, 19. Juli 2020 18:45
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