Beiträge vom Januar, 2016

Herrn Grün’s Gratin ganz ohne Grün

Donnerstag, 28. Januar 2016 9:44

Liebe Andrea, im Blog des von uns sehr geschätzten Herrn Grün tauchte letztens ein kleines feines Rezept für einen kleines, feines Gratin auf, an dessen Duplizieren ich mich umgehend machen musste. Vor allem, da wir gerade sämtliche Zutaten für das

Karotffel-Kohlrabi-Gratin

in der Vorratskammer griffbereit hatten. Im Gegensatz zu „meinem“ Kartoffel-Gratin wird diese Variante flüssiger zubereitet, was bei ausreichend Kartoffeln zum in-die-Sauce-knatschen aber auch durchaus gut und lecker ist.

Neben 1 Kohlrabi-Knolle schälte ich die ca. doppelte Menge Kartoffeln und schnitt alles in 3 mm dicke Scheiben. Die Kohlrabi-Knolle halbierte ich vorher.

In einer gebutterten Auflaufform schichtete ich Kartoffeln und Kohlrabi abwechselnd horizontal übereinander und übergoss diesen Stapel mit einer Mischung aus 200 ml Sahne, 100 ml Milch und 200 ml Gemüsebrühe. Vorher hatte ich 1 Zwiebel gewürfelt, in einem Topf mit Butter sanft angeschwitzt und mit der Sahne, Milch und Brühe abgelöscht. Während die Flüssigkeit einmal kurz aufwallte würzte ich diese mit Muskatblüte, Muskatnuss (gerieben), 1 Knoblauchzehe (gepresst) und weißem Pfeffer (gestreut). Die Muskatblüte hat ein ordentlich intensives, erdiges Aroma, das nicht jedem mundet; daher dosiere ich die Macis beim Kochen immer sehr bescheiden.



Die übergossene Kartoffel-Kohlrabi-Schichtung schob ich für ca. 45 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen. Da ich Käse auch sonst nicht zum Gratin nehme, schlug ich Herrn Grüns Vorschlag in den Wind, den Gratin für die letzten 10 Minuten mit Gouda zu bestreuen und mit diesem zu überbacken (die Grün’sche Petersilie fehlte bei meiner Version ebenfalls).
Wir bereits eingangs erwähnt: Diese Gratin-Variante ist um einiges flüssiger als mein pures Kartoffel-Gratin mit Sahne und Milch, aber durchaus eine brauchbare und fleischlose Alternative für ein lecker Mittag- oder Abendessen.

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ROPL – Roll on plate, lecker!

Donnerstag, 21. Januar 2016 12:25

Liebe Andrea,

Kalbfleisch an sich ist ja schon etwas ganz feines – die Wiener wissen ihr Schnitzel-Lied davon zu singen. Aber wenn man das zarte Kalbfleisch nochmals verfeinert, landen statt einem leckeren Schnitzel auch mal

Involtini alla milanese

auf dem Teller. So kürzlich bei uns geschehen. Zugegeben: Die gerollten Varianten vom Kalbsschnitzel machen ein wenig mehr Aufwand als das pure Schnitzel, aber am Ende zählt der großartige Geschmack.

Für die Füllung der Involtini habe ich von 3 kleinen Bratwürsten (fränkischer Herkunft) das Brät aus der Wurstpelle in eine Schüssel gedrückt. Dazu gab ich 2 Eigelb, frisch geriebenen Parmesan (1 Handvoll), 3 Stengel Petersilie (glatt, feingehackt) und würzte alles vor dem Verkneten mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle. Im Vergleich zum Milaneser Originalrezept verzichtete ich lediglich auf die Beigabe kleingeschnittener Hühnerleber.

Die 4 Kalbsschnitzel waren mir ein wenig zu dick geschnitten, sodass ich diesen erst noch mit einem Plattiereisen zu Leibe rücken musste.

Nach dem Fertigklopfen habe das Fleisch mit der Brätmischung bestrichen, zusammengerollt, mit je 1 Salbeiblatt belegt und mit Streifen von Pancetta umwickelt. Auch wenn ich es zuerst nicht glauben wollte: Das Fixieren der Rouladen mit je einem Holzspießchen hat spätestens dann Sinn, wenn das Fleisch in der Pfanne brät und sich die Fasern dehnen möchten.

Die fertig gewickelten Fleischrollen habe ich dünn mehliert und bei mittlerer Hitze in einem Bräter rundherum angebraten. Nach dem Anbraten habe ich alles mit 1 Glas Weißwein abgelöscht und etwas einkochen lassen. Es folgten 1/4 l fette Brühe und der Deckel, unter dem die Involtini dann die nächsten 20 Minuten bei kleiner Hitze vor sich hinschmurgelten. Nach der Hälfte der Schmurgelzeit wendete ich die Kalbsrouladen und gab 5 kleingeschnittene Salbeiblätter in die Sauce.



Nach dem Garen stellte ich die Involtini warm und reduzierte die Flüssigkeit bei hoher Hitze bis zur gewünschten Konsistenz. Hervorragend passten dazu Bratkartoffeln – aus vom Vortag gekochten Kartoffeln – mit dem restlichen Pancetta in Stücken sowie Lauchgemüse mit Sahnesauce.

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Ein Hauch vom Rinderfilet

Montag, 11. Januar 2016 12:37

Liebe Andrea,

ein gutes Stück Fleisch ist mir schon mal die Sünde und den ein oder anderen Blog-Beitrag wert. Um gar nicht so viel Fleisch geht es beim Carpaccio, wird dies doch in aller Regel hauchdünn geschnitten und in nahezu homöopathischen Dosen gereicht.
Was mich lange vom Carpaccio daheim abhielt, war die Sorge, das Rinderfilet nicht dünn genug geschnitten zu bekommen. Mittlerweile gibt es im Fachhandel jedoch bestes südamerikanisches Filet, das schon fertig geschnitten auf den Teller kommt. So musste ich für mein

Rinder-Carpaccio

lediglich die von mir geschätzten Zutaten ergänzen. Und fertig war die veritable Vorspeise, für die man nun nicht mehr zwingend die örtliche Gastronomie aufsuchen muss.

Die Portion mit 80 g Rinderfilet in Scheiben habe ich auf einen Teller gelegt und bei Zimmertemperatur auftauen lassen. Zwischenzeitlich habe ich 1 Stange Sellerie in hauchdünne Ringe geschnitten und über dem Carpaccio verteilt. Auf der Mitte des Tellers drappiete ich 1 Handvoll Rucola, den ich vorher kleingeschnitten hatte. Zum flächendeckenden Würzen presste ich 1 halbe Zitrone über Fleisch und Salat und träufelte in mehreren feinen Bahnen bestes Olivenöl darüber.



Abschließend würzte ich noch mit schwarzem Pfeffer und hobelte mit einer groben Reibe ausreichend Parmesan über die Portion. Dazu noch die passenden Grissini und ein Glas Rotwein – so startet man ganz geschmeidig in eine geschmackvolle „Notte Italiana“.

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Kochen für Drückeberger

Dienstag, 5. Januar 2016 22:51

Liebe Andrea,

an dieser Stelle erst nochmal ein hoch-offizielles, inner-bloggerisches HAPPY NEW YEAR und nur die besten Wünsche für ein neues, geschmacklich abwechslungsreiches Jahr in unserer Analogen Küche!

In einer immer hektischer werdenden Zeit, die vielen viel zu oft die Lust und Laune am Kochen nimmt, stelle ich an dieser Stelle einmal mehr ein schnelles Mahl aus der Monologen Küche vor, das jedem Fertigprodukt schlichtweg die Show stiehlt – und jedem Drückeberger vor’m Selberkochen einmal mehr den Respekt vor einer eingeschalteten Herdplatte nehmen soll. Zudem wird dieser

Kartoffel-Karotten-Stampf

bei uns in der mittlerweile (mindestens) dritten Generation gepflegt und erfreut nach wie vor kleine und große Genießer.

Die Zutatenliste ist übersichtlich: Man nehme ein paar Kartoffeln und etwas weniger Karotten, schäle und schneide diese in grobe Stücke und koche diese in Salzwasser gar. Das dauert je nach Größe der Stücke 15 bis 20 Minuten.

Nach dem Abgießen habe ich die Gemüsewürfel zurück in den Topf gegeben und mit dem Gemüsestampfer grob bearbeitet. So, dass durchaus noch Bröckchen sichtbar bleiben. Geschmeidig wird die Masse durch einen ordentlichen Stich Butter sowie ausreichend Milch. Nur: Zu flüssig soll die ganze Chose auch nicht werden.



Final abgeschmeckt habe ich mit Salz, Pfeffer und Muskat. Dann wurde noch einmal umgerührt, der Stampf auf die Teller geschaufelt und einfach genossen.
Will man’s vegetarisch halten passt ein Salat dazu, in der carnivoren-freundlichen Variante sind Bratwürstchen die perfekte Ergänzung.

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