Kein Hassel mit der Kartoffel

Mittwoch, 20. November 2024 20:18

Liebe Andrea,

der ganz große Internet-Hype um das Kartoffelgericht meiner heutigen Monologie ist eigentlich schon wieder rum. Dabei handelte es sich bei diesem Hype eher um ein Revival. Denn die

Hasselback-Kartoffeln

wurden bereits in den 1950er Jahren von dem schwedischen Koch Elisson erfunden, der seinen Dienst im Stockholmer Restaurant Hasselbacken verrichtete (vielen Dank an dieser Stelle dem großartigen Richi Kägi für diese Insights).

Bei dieser Zubereitungsart im Backofen werden Kartoffeln im Vorfeld hauchdünn und wie Fächer eingeschnitten. Fertig sind die vielbesungenen Fächerkartoffeln. Der Trick dabei ist, dass der Schnitt die Kartoffel nicht durchtrennt. Ich habe dies mit Hilfe von zwei chinesischen Essstäbchen oder zweier Holz-Pfannenwendern erreicht. Einfach die längs halbierten Kartoffeln vor dem Einschneiden in den Zwischenraum der beiden gleich hohen Gerätschaften auf die Arbeitsfläche legen. Meine Bio-Kartoffeln hatte ich vorher lediglich abgespült und nicht geschält.

Die eingeschnitten Kartoffelhälften, 1 große oder 1 kleinere Kartoffel pro Person, legte ich in eine Reine, bepinselte sie mit flüssiger Butter und verteilte die Butter auch zwischen den einzelnen Kartoffel-Fächern. Dorthin würzte ich auch meine Kräuter der Provence und ein paar Prisen Piment d’Espelette. Final streute ich über die gebutterten und gewürzten Kartoffeln noch etwas grobes Meersalz und umlegte die Kartoffeln mit ein paar Zwiegen Rosmarin und Thymian sowie 4 in der Schale angedrückten Knoblauchzehen. Danach schob ich die Reine für knapp 40 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Ofen (Umluft).

Als Beilage für ein ordentliches Steak mit Lauchgemüse oder ein Poulet aus dem Salzmantel mit Mojo-Sauce waren die Hasselback-Potatoes genau richtig, sie passen aber als optisch einwandfreie Beilage zu vielen Speisen und schmecken, Fächer für Fächer, so richtig schön knusprig.

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Rosenkohlige Aussichten

Donnerstag, 14. November 2024 11:55

Liebe Andrea,

es ist Zeit für Rosenkohl. Oder, wie die Dinger in Anlehnung an die Brussel Sprouts in Köln genannt werden, für Spruute oder Sprüüdsche. Und glücklicherweise wohne ich mit Mitessern zusammen, die ausnahmslos meine Vorliebe für dieses – wie ich finde – sensationelle Wintergemüse teilen. Ob gedünstet, in der Pfanne gebraten oder in in seine Blätter zerteilt zubereitet – Rosenkohl lässt sich ja so vielfältig zu- und verarbeiten! Ganz frisch stand mit dem

Rosenkohl-Kartoffel-Lachs-Auflauf

ein Ofengericht mit überschaubarem Arbeitsaufwand auf unserem Esstisch. Das ganze hätte auch „mit ohne“ den Lachs funktioniert, der jedoch war vom Vortag einfach noch da und konnte sich so nützlich machen und unter den Auflauf mischen.

Zuerst einmal habe ich 5 Kartoffeln geschält und in ca. 1,5 cm breite Scheiben geschnitten, mit Salzwasser aufgesetzt und ca. 10 Minuten gekocht. Im Dämpfeinsatz über den Kartoffeln garten in den letzten 5 Minuten 500 g Rosenkohl, die einzelnen Röschen geputzt (also um die Außenblätter entfernt), entstrunkt und jeweils halbiert, unter dem Deckel mit.

Das in ein Sieb abgeschüttete Gemüse hatte Zeit abzutropfen, während ich eine Béchamelsauce anrührte. Dazu liess ich knapp 2 EL Butter in einem Topf schmelzen, rührte 2 EL Mehl dazu und goss unter stetem Rühren mit dem Schneebesen 100 ml Sahne sowie 400 ml Gemüsebrühe (instant) dazu.

Von knapp 200 g Lachsfilet schnitt ich die Haut weg und teilte den Fisch in nicht zu kleine Würfel. Diese Würfel vermischte ich mit dem Gemüse in einer Auflaufform und goss die Béchamelsauce darüber. Bevor die ganze Kiste in den auf 180 °C Ofen vorgeheizten ging, streute ich noch 2 Handvoll Gratinkäse (Mozzarella-Edamer-Mischung) darüber.

Nach knapp 30 Minuten war der Käse goldgelb geschmolzen und alles soweit gar sowie verzehrfertig. Und sehr, sehr lecker. Ideal war der verbleibende Rest auch zur Mitnahme für die Mikrowelle in der Mittagspause.

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Die neueste Mode: Huhn im Salzmantel

Sonntag, 10. November 2024 13:32

Liebe Andrea,

vor vielen, vielen Jahren las ich in Frankreich auf der Rückseite einer Salzverpackung einmal das Rezept für ein komplettes Huhn in der Salzkruste – und konnte mir so gar nicht vorstellen, wer sich freiwillig komplett versalzenes Huhn auf den Esstisch stellt.

Mittlerweile habe ich den einen oder anderen Fisch im Salzmantel zubereitet und schätze sehr das köstliche Aroma, dass sich beim im Salz eingeschlossenen Gargut entwickelt – und weiß nun auch, dass viel Salz außen rum nicht unbedingt auch viel Salz innen drin bedeutet.

Zwei äußerst appetitlich erscheinende Hühnerkeulen im lokalen Supermarkt sowie das Wissen um ausreichend Meersalz-Vorräte daheim von der letzten Exkursion nach Frankreich liessen meinen Wunsch wachsen, das

Huhn im Salzteig

zumindest mit Teilen vom Huhn nun endlich einmal kulinarisch umzusetzen. Die 2 Bio-Hühnerkeulen habe ich vor der Weiterverwendung noch mit ein paar frischen Kräutern gepimpt, indem ich je 1 Zweig Thymian und Rosmarin sowie eine 1 Knoblauchzehe, in Stifte geschnitten, zwischen Haut und Fleisch der Keulen schob.

Danach vermengte ich 1 kg Meersalz mit 1 Eiweiß, legte dann eine Schicht davon in eine Auflaufform und die Hühnerschenkel darüber. Die restliche Salzmasse formte ich um die Hühnerteile, bis alles komplett bedeckt war und schob die Auflaufform für ca. 40 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Backofen (Umluft).

Nach vollendeter Backzeit holte ich die Form aus dem Ofen und klopfte die feste Salzkruste mit der Rückseite eines großen Messers aus. Was für ein Aroma duftete mit dabei entgegen!

Als Beilage hatte ich – um den Ofen gleich mitzunutzen – die sagenumwobenen Hasselback-Kartoffeln (dazu demnächst mehr) sowie eine Mojo-Sauce zubereitet. Alle Komponenten zusammen auf dem Teller liessen wir uns dann hervorragendst schmecken. Und nachsalzen musste diesmal auch wirklich niemand…

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Mmmmmmmmousse au Chocolat

Donnerstag, 24. Oktober 2024 16:42

Liebe Andrea,

erwähnte ich bereits, dass wir früher daheim genug (vom Hauptgang) zu Essen bekamen, dass keiner auch nur einen Gedanken daran verschwendete, nach einem Dessert zu fragen!? Dementsprechend ausgedünnt sieht meine Standard-Menüplanung meist auch heute noch aus: Vorspeise (Suppe, Salat, ach ne, denn kann man à la française auch nach dem Hauptgang servieren) ok, dann ordentlich was auf den Teller und gut ist’s. Aber hier habe ich die Rechnung ohne meine Mitesser gemacht. Somit gibt es bei uns immer regelmässiger auch nach dem Hauptgang (und dem Salat) noch was Leckeres, also gern was Süßes. Und es ist ein bei mir immer wiederkehrender Klassiker zum Dessert: Die

Mousse au chocolat

ist zudem ein bewährtes Mittel, um auch zum Finale eines leckeren Essens nochmals groß aufzutrumpfen. Es gibt hier Varianten mit Kouvertüre und Butter, die zusammen im Wasserbad geschmolzen werden, ich jedoch greife gerne allein auf fertige Schokolade zurück. Im Detail teile ich die benötigten 125 g Zartbitter-Schokolade zu 2/5 auf 80%ige und 3/5 auf 70%ige Schokolade auf.

Nun aber zum Herstellungsbericht: Während die in kleine Stückchen zerkleinerte Schokolade im Wasserbad schmelzen konnte, bereitete ich die Eier und Sahne vor. 200 ml Schlagsahne schlug ich in einer Schüssel steif. Das Eigelb und Eiweiß von 3 Eiern trennte und verteilte ich auf zwei weitere Schüsseln, wobei die Eigelbe in der größten Schüssel landeten.

Zu dem Eigelb mischte ich 3 EL Zucker und schlug alles mit dem Schneebesen schaumig. Das Eiweiß mixte ich mit dem Rührbesen zu festem Eischnee.

Die mittlerweile flüssige Schokolade rührte ich – nicht zu schnell, nicht zu langsam – mit einem Spatel unter das Eigelb und hob dann mit dem gleichen Werkzeug nach und nach Eischnee und Sahne darunter. Das teils noch flockige Eiweiß lässt sich dabei prima am Rand der Rührschüssel kleindrücken.

Es folgt danach eine Grundsatz-Entscheidung: Wird die Masse nun auf einzelne Portionsgläser oder auf eine große Schüssel verteilt? Auch Dessertringe sind eine feine Option, will man die einzelnen Portionen später hübsch auf Desserttellern anrichten.
Auf jeden Fall kommt die ganze Chose abgedeckt für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank und kann dort schön fest werden.

Beim Anrichten per Nocken (mit dem Löffel aus der Kump) oder als Einzelportion auf dem Teller haben sich frische Beeren und fein geraspelte Zartbitterschokolade bewährt. Und eigentlich ist für solch ein Schokoladen-Träumchen nach jedem noch so üppigen Hauptmahl immer noch etwas Platz im Magen, oder!?

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Vive la pomme!

Dienstag, 22. Oktober 2024 19:03

Liebe Andrea,

wenn’s draußen herbstelt, der Wind die ersten der frisch eingefärbten Blätter von den Bäumen zerrt und man sich langsam darauf einstellt, wieder mehr Zeit in den den Wohnungsinnenräumen zu verbringen – dann kommt bei mir ein ganzer Schwung lang bewährter und immer wieder geschätzter Gerichte auf den Esstisch.

Herbstzeit ist ja so was von Apfelzeit! Gerade jetzt gibt es auf dem Wochenmarkt bei uns auch wieder frisch gepressten Apfelmost. Der. Ist. Ja. Sooooo. Lecker! Aber zurück zum Kuchen. So gern ich beim Apfelkuchen (wie auch bei Quiche, noch so’n Herbstding) den Mürbeteig mag, für die schnelle Nummer lässt sich eine

Normannische Apfeltarte

auch ganz geschmeidig mit einem Blätterteig aus dem Kühlregal zaubern. Tarte, nicht Torte! Der Unterschied vom a zum o macht die ganze Sache hauchdünn. Und was wäre ein schöner Herbsttag ohne den Duft eines frisch gebackenen Apfelkuchens!? Für die spontane Lust auf etwas Süßes sollte man sowieso immer einen Fertig-Blätterteig aus dem Kühlregal auf Vorrat haben.

Für meine Ratzfatz-Apfeltarte habe ich zuerst den Backofen auf 200 °C vorgeheizt, 1 Blätterteig samt Backpapier auf einem Blech ausgerollt und mit 1 Handvoll gestifteter Mandeln sowie 2 EL braunem Zucker bestreut. Darüber verteilte ich 3 Äpfel, die ich vorher geschält, entkernt und mit der Mandoline in hauchdünne Scheiben gehobelt hatte. Ein schönes Dachziegelmuster zum einen und die Verwendung unterschiedlicher Apfel mit verschiedenen Säuregraden ist hier eine nette Option. Je nach Saftigkeit der Äpfel bietet es sich auch an, die Ränder des Teiges leicht einzuschlagen. damit beim Backen der Saft Äpfel auch auf dem Teig bleibt.

Abschließend streute ich weitere 2 EL braunen Zucker über die Apfelscheiben und schob das Blech für knapp 35 Minuten bei Umluft in den Backofen.

Während nun langsam der Duft von frisch gebackenen Äpfeln und karamellisiertem Zucker durch die Küche zieht, ist der Tag schon zu gut wie gerettet. Die goldbraun und knusprig gebackene Tarte kann man noch kurz abkühlen lassen, und in der Zeit einen leckeren Kaffee brühen. Das Kuchenglück perfekt macht eine Kugel Vanilleeis, auch die Sorte „Haselnuss-Crunch“ passt hervorragend.

In der Normandie habe ich auch immer wieder mal die Variante mit flambierten Calvados genossen. Aber am Ende jedoch ist eines klar: So kann man sich den Herbst auch in unseren Breiten schmecken lassen!

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Maritime Nudeln Royale – Pasta, meine Pasta (49)

Samstag, 10. August 2024 20:48

Liebe Andrea,

nachdem ich kürzlich schon einmal bei einem Versuchsaufbau in der Monologen Küche Pasta mit Ölsardinen zubereitet hatte, stand nun die Variante mit Frischfisch auf dem Speiseplan. Großes Geschmacks-Kino mit Dorade Royale! Für meine

Pasta mit Doradenfilets

habe ich 2 ordentliche Doraden (insgesamt ca. 1,6 Kilo) küchenfertig vom lokalen Fischdealer mit nach Hause genommen. Dort füllte ich die Bauchhöhlen der Fische mit ein paar Stängeln Glattpetersilie sowie je 2 Knoblauchzehen, längs geviertelt. Die Fischfilets legte ich mit ein paar Zitronenscheiben auf das Gitter einer Reine, goss knapp 20 ml Wasser an und schob alles für knapp 20 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Backofen.

In der Zwischenzeit bereitet ich die Sauce vor. Dazu schälte ich 1 Zwiebel, halbierte diese und schnitt die Hälften in dünne Scheiben. Zusammen mit 2 roten Paprikaschoten, die ich längs in Streifen geschnitten hatte, schwitze ich beides sanft in einer Pfanne mit Olivenöl an, gab 150 ml Wasser dazu und lies alles mit aufgelegten Deckel knapp 15 dünsten. Den Pfanneninhalt füllte ich in eine Schale um und pürierte den Inhalt mit dem Stabmixer fein.

Die fertig gegarten Doraden zerlegte ich in die Filets, die ich grob mit der Gabel zerrupfte, und den Rest; diesen Rest, Gräten, Karkassen und Co. gab ich zusammen mit den Zitronen und der Petersilie zurück in die Reine und goss dann alles durch ein Haarsieb in die Pfanne, in der ich die Paprika mit den Zwiebeln zubereitet hatte.

Bei mittlelstarker Hitze reduzierte ich den Fischsud, während ich in einem anderen Topf Lumaconi, großkalibrige Pasta in Hörnchen-Form, in Salzwasser garte.

Die nicht ganz al dente gegarte Pasta gab ich zum Fischsud, goss die pürierte Paprika-Sauce an und gab die Doraden-Filets dazu. Ich schwenkte alles ordentlich durch, bis die Pasta gar und gut mit den anderen Komponenten verbunden war und würzte mit Meersaltzlocken und PFeffer. Hossa, das war ein richtig leckeres Nudelgericht, bei dem ausreichend Baguette für das finale Scarpetta nicht fehlen darf.

PS: Eine großartige und zusätzliche finale Würznote fügte ich durch ein neues Fischgericht-Gewürz hinzu, das „wow“ war.

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Tiramisu mit Sommerfrische

Freitag, 2. August 2024 12:00

Liebe Andrea,

wer denkt, dass es im Sommer nach leckeren Hauptgerichten nicht wirklich ein Dessert benötigt, der kennt meine Familie nicht! Hier durchbohren mich nach jeder noch so leckeren Mahlzeit immer wieder fragende Blicke mit diesem vorwurfsvollen „Und was gibt’s jetzt noch als Dessert!?“. Eine prima Möglichkeit, die Fütterung das Raubtiere auch in der Sommerzeit für alle zufriedenstellend abzuschließen, habe ich nun mit meinem

Sommer-Tiramisu

gefunden. Hier dominieren Frucht und Frische den sonst unter Umständen doch recht üppigen Dessert-Klassiker.

Neben dem „richtigen Löffelbiskuit“ (italienische Ware ist hier für mich ein Muss, schmeckt man doch tatsächlich einen deutlichen Unterschied zu den Alternativen vom hiesigen Discounter) kommt hier eine erfrischende Creme- und eine Fruchtkomponente zum Einsatz.

Für das Fruchtpüree habe ich den Inhalt 1 große Dose Pfirsiche (480 g Aptropfgewicht) komplett, also auch mit Saft, glatt püriert und danach mit einem Schneebesen 1 Beutel Vanillepudding eingerührt.

In einer weiteren Schüssel habe ich 200 ml Schlagsahne steif geschlagen und 250 g Mascarpone, 180 g Magerquark, 3 TL Zucker sowie 1 TL Vanilleextrakt dazugerührt, bis die Masse homogen und fest war.

Eine große Auflaufform legte ich mit einer Lage Löffelbiskuits aus, die ich jeweils beidseitig mit je 1 EL Maracuja-Nektar der Länge nach beträufelte; in einem anderen „Versuchsaufbau“ ersetzte ich 1 EL Maracuja-Nektar pro Biskuit durch 1 EL Maracuja-Likör – nicht ganz jugendfrei, aber ordentlich lecker! Über die getränkten Löffelbiskuits verstrich ich die Hälfte der Creme und darüber eine Schicht Fruchtpüree. Das komplette Programm einmal wiederholt, schon war die sommerliche Tiramisu bereit, für die nächsten Stunden abgedeckt im Kühlschrank schön durchzuziehen. Je länger, desto gut, also idealerweise über Nacht.

Nach dem nächsten Hauptgericht dann konnte ich die gewohnt fragenden Blicke nun mit einer fruchtig-erfrischenden Antwort kontern, die soooo gut zum Sommer passt. Einfach und gut.

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Es ist noch Käse da…

Samstag, 6. Juli 2024 16:11

Liebe Andrea,

seit längeren Wochen schon (ok, eher: Monaten) hatte ich ein Paket Raclette-Käse im Kühlschrank liegen, das mich quasi jedes Mal, wenn ich den Kühlschrank öffnete, mit geradezu vorwurfsvollem Blick anzustarren schien. Irgendwie hatte es dieser – ohnehin schon vorher lang gereifte – Käse rund um den Neujahrswechsel nicht auf unseren Esstisch geschafft und musste nun tagein tagaus im Kühlschrank auf seinen Einsatz harren. Unabhängig vom MHD machte der unter Vakuum verpackte Raclettekäse jedoch einen noch durchaus sportlichen bzw. appetitlichen Eindruck. Hier spielte uns dann der verregnete Sommeranfang in die (Speise-)Karten. Denn an einem iggeligen Regentag mit durchaus frischen Temperaturen macht man sich schon einmal Gedanken um Speisen, die man eher in den traditionell kälteren Jahreszeiten verorten würde. Und so kam es, dass ein

Backblech-Raclette

auf unserem Esstisch stand. Ich liebe ja die Idee dieser „one tray Gerichte“ ohnehin: alles mischen, ab aufs Backblech, rein in den Ofen, fertig.

Und so nahm unser Backblech-Gericht seine Form an: in einer Schüssel mischte ich 5 Gewürzgurken, die ich halbiert und in grobe Stücke geschnitten hatte, mit 2 roten Paprika, ebenfalls nicht zu klein geschnitten, 1 Glas Perlzwiebeln (noch so ein Überbleibsel von Weihnachten, abgetropft) und ein 1/3 Glas Pur Biber (das sind kleine Pfefferschoten aus dem türkischen Lebensmittelhandel, geschmacklich irgendwo auf dem Grenzstreifen zwischen friendly fire und Höllenfeuer – aber ich find die riesig lecker!).

In einem separaten Topf kochte ich ca. 600 g Kartoffeln gar; für die letzten 2 Kochminuten gab ich noch den kleingeschnittenen Strunk sowie die geteilten Röschen von 1 Brokkoli mit dazu. Das abgegossene Kochgemüse mischte ich mit dem Inhalt der anderen Schüssel und verteilte alles auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech.

Die 300 g Raclette-Käse in Scheiben schnitt ich zur Hälfte in Streifen und verteile alles gleichmässig über dem Gemüsebett auf dem Backblech. Dann wurde es nicht-vegetarisch und ich streute noch 150 g Speckstreifen darüber, bevor das Blech auf Sichtkontakt für knapp 7 Minuten unter die rotglühend Grillröhre vom Ofen wanderte.

Ein „Ja, ist denn jetzt schon Weihnachten!?“ begleite fortan unseren Genuss einer Speise, die bei uns tatsächlich eher seltener im Frühsommer auf den Tisch kommt. Aber vor allem, wenn das Wetter mitspielt: Ein schnell gemachter und leckerer Schmaus!

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Eine bunte Mischung vorneweg

Dienstag, 9. April 2024 19:54

Liebe Andrea,

hin und wieder darf man sich für die Essensvorbereitung ruhig ein wenig Zeit nehmen. Oder es zumindest so aussehen lassen. Gerade an Festtagen wie Weihnachten oder Ostern, wenn die Menifolge mehr als einen Gang umfasst, macht ein Griff in die kulinarische Trickkiste schließlich auch fürs Auge was her. Dieses Jahr sorgte neben den bunten Ostereiern bei uns auch eine

Exotisches Frucht-Tatar

für viel Tam-Tam auf dem Tisch, optisch wie geschmacklich. Die Grundlage dieser Vorspeise bildete ein bunter Fruchtmix, der erst einmal in kleine Würfel geschnibbelt werden musste. Im Detail habe ich das Fruchtfleisch von 1/2 Mango und 1 Avocado in kleine Würfel geschnitten und in einer Schüssel den Inhalt von 1 Maracuja sowie die Kerne von 1/2 Granatapfel dazugegeben. Dazu kam dann noch 200 g Lachsfilet in Sushi-Qualität, das ich ebenfalls kleingewürfelt hatte. Zum Würzen verwendete ich den Saft von 1/2 Limone sowie einen Schuss bestes Olivenöl und einen ordentlichen Schwung Dill (TK-Ware), mischte alles vorsichtig mit einem Löffel durch und stelle die ganze Chose für knapp 1 Stunde kühl.

Zum Anrichten kamen dann die Dessert- und Vorspeisenringe zum Einsatz, in die ich die Frucht-Fisch-Mischung verteilte und mit einem Löffelrücken flachstrich. Zum Servieren gab’s dann frisch gebackenes Baguette sowie nach Gusto weiteres Olivenöl. Am Ende Karo einfach in Sachen Vorbereitung, Herz Ass in Sachen Optik, Geschmack und Feiertags-Oho. Und den Lachs, so die einhellige Meinung am Tisch, hätte es bei all den Geschmacksimpulsen der Früchte gar nicht zwingend gebraucht.

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Ei, wie lecker! (Shakshuka die Zweite)

Sonntag, 17. März 2024 19:02

Liebe Andrea,

einmal mehr an dieser Stelle ein Update zu einem bestehenden Rezept nachzureichen ist wahrlich nichts Neues. Aber es geht noch auch nix über die Verbesserung von bereits besonders guten Dingen. Und die

Shakshuka

an sich ist für mich schon eine besonders gute Sache, egal in welcher Variante. Nicht nur voll vegetarisch, sondern voll lecker. Im Vergleich zur Shakshuka Teil 1 bereitete ich die 2.0-Version als „Oeuf piperade“ portionsweise und im Ofen zu.

Für zwei Portionen habe ich 1 rote Paprikaschote und 1 gelbe Paprikaschote oben und unten ab- sowie einmal hochkant aufgeschnitten. Danach schnitt ich die Schoten in feinste Streifen. Auch 2 rote Zwiebeln habe ich geschält, halbiert und dann hauchdünn in Streifen geschnitten.

In einem großen Topf erhitzte ich knapp 1 El Olivenöl, schwitzte dann erst die Zwiebeln kurz an, gab danach die Paprika dazu und garte alles unter Rühren ein paar Minuten bei moderater Hitze weiter.
Abgeschmeckt habe ich das Ganze mit 1 TL Zucker, etwas Meersalz, frischem Pfeffer, 2 TL geräucherter Paprika sowie 1 Knoblauchzehe, fein gerieben, und einem ordentlichen Schuss weißem Balsamico-Essig.

Alsbald der Essig nahezu verdampft war, goss ich 400 g stückige Dosentomaten dazu und liess alles knapp 10 Minuten vor sich hinköcheln.

In das fertige Sugo rührte die Blätter von 2 Zweigen Basilikum, verteilte den Topfinhalt auf zwei flache, ofenfeste Schalen, drückte mit einem Löffelrücken eine Vertiefung in die Mitte schlug je 1 Ei darüber auf. Die Schälchen stellte ich für knapp 7 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten Ofen und wartete, bis das Eiweiß fest (und das Eigelb noch flüssig genug) war.

Vor dem Servieren bestreute ich die fertigen Gerichte bestreute final mit frischem Basilikum, Meersalzflocken und Piment d’Espelette, reichte ausreichend knuspriges Baguette dazu – der Rest war Genuss pur!

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