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Feine Sachen mit feinem Spargel

Sonntag, 17. Mai 2015 13:19

Liebe Andrea

ein paar Wochen ist es noch hin bis zum finalen Spargel-Stichtag am 24. Juni. Zeit also, an dieser Stelle noch einmal über ein paar Spargel-Varianten zu berichten, bevor einem die klassisch zubereiteten Stangen zu den Ohren herauskommen. So lecker die allerersten Spargel zu Anfang einer jeden Saison auch sind, so sehr bedarf es denn auch immer gegen Mitte, Ende Mai an etwas Abwechslung. Diese glückte uns heuer mit einem Rezept aus der Familienkiste. Die schlichte Umschreibung

Spargelsalat 

müsste eigentlich Spargelsalat mit Kresse, Frischkäse, Ei und Crème Fraiche heißen. Zugegeben, ein Rezept-Titel so holzig wie das Ende eines überlagerten Spargels, das Gericht selbst jedoch ist ein wohlschmeckender Spargel-Traum. Ideal bietet sich diese Zubereitung auch für den Fall, dass man – einmal mehr – viel zu viel Spargel gekauft hat. Bislang war eine gelingsichere und schmackhafte Verzehrvariante, diesen Restspargel erkaltet mit Balsamico-Essig und Olivenöl zu marinieren und frisch gehobeltem Parmesankäse zu servieren. Hier nun eine unwesentlich aufwendigere Variante mit deutlichem Geschmacks-Oho.

Die gekochten und erkalteten Spargel – ich hatte mir für die von langer Hand geplante Zubereitung Spargelspitzen besorgt – habe ich portionsweise (und mit den Köpfen eingenordet) auf den einzelnen Tellern angerichtet.
Dann habe ich 200 g Crème Fraiche mit 1 EL Dijon-Senf, 1 EL Olivenöl und dem Saft 1/2 Zitrone verrührt. Diese, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckte Mischung verteilte ich über die Spargelstangen. Danach bekam jede Portion 2 EL Hüttenkäse obenauf.
Zum Abschluß schälte und hackte ich 2 hartgekochte Eier, vermischte diese mit den Auswüchsen von je 1 Schachtel klassischer und roter Kresse und streute diese Melange über den Spargel.



Das alles ergibt eine herrlich frische und abwechslungsreiche Vorspeise, die allein schon optisch ordentlich was her macht. Und so ganz nebenbei ordentlich lecker schmeckt.

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Der frische Franzose ist wieder da

Donnerstag, 8. August 2013 18:20

Liebe Andrea,

erinnerst Du Dich noch an den Le Tartare-Mann? Im Werbefernsehen der 90er Jahre machte uns das Klischee des schnurrbärtigen und baskenmützetragenden französischen Stereotypen Glauben, dass sein Kräuterfrischkäse das Höchste der kulinarischen Genüsse sei. Von wegen frisch!

Aber zu eben jener Zeit entdeckte ich im Kühlschrank bei Freunden von uns den wahren Unterschied: Dort stand nämlich so gut wie immer eine Tonschüssel mit selbst angerührtem Kräuterquark. Der Quark war abgedeckt mit einem Teller, den man hochschieben, mit dem Finger hineintunken und dann wahrlich genussvoll davon naschen konnte. Ich war häufig bei der Zubereitung des Quarks live dabei und sehe dies mit als die Keimzelle für meine heutige Kochleidenschaft. In den 90ern habe ich mir natürlich nie Gedanken über das Rezept gemacht, geschweige denn danach gefragt. Aber über die Jahre hinweg habe ich meine eigene Zubereitung für den

Frischkäsequark mit Kräutern

herausgefunden.

Die Basis dieses Kräuterquarks stellt Hüttenkäse dar. Davon nehme ich 2-3 Becher. Dazu kommt dann eine Packung Speisequark, also mit mindestens 20% Fett. Neben Salz und frischem Pfeffer kommen noch 1 fein gehackte Zwiebel oder Schalotte und ein großer Berg frisch gehackter Kräuter hinzu. Momentan, auch um unsere Gartenvorräte nicht überbordend zu strapazieren nehme ich gerne die bunte Kräutermischung aus der Tiefkühltruhe. Diese enthält unter anderem und in variablen Bestandteilen Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Kresse, Dill und Sauerampfer.



Wenn die Kräuter aufgetaut sind, verfeinere ich den Quark mit 2-3 TL Olivenöl und rühre nochmal ordentlich durch. Ob zum Grillen, ob mit Pellkartoffeln oder einfach nur so für den Naschfinger, der Kräuterquark passt – nicht nur in der Sommerzeit – zu so vielen leckeren Dingen und schönen Gelegenheiten.

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Auf die Verpackung kommt’s an

Dienstag, 7. Dezember 2010 18:23

Lieber Christoph,

am vergangenen Sonntag bekam ich ein ganz wunderbares französisches Kochbuch geschenkt, ‚Mes petites papillotes‘ von Sandra Mahut. Ein Rezept ist schöner als das andere und die perfekten Fotos machen sehr viel Lust aufs Ausprobieren.

Heute machte den Anfang ein Rezept für

(See-)Lachs mit Pesto rosso, Estragon und einer weißen Kräutersauce

Das besondere an dem Kochbuch ist, dass alle Gerichte in Backpapier-‚Tüten‘, den papillotes, gegart werden. So benötigt man wenig bis gar kein Fett und alles brutzelt im eigenen Dampf vor sich hin. Das spart dann ausnahmsweise auch mal Kalorien…

Der Lachs beim örtlichen Fischhändler sah nicht besonders toll aus, daher kaufte ich Seelachs, der mit den richtigen Zutaten auch sehr schmackhaft sein kann. Zwei große Filets sollten für vier Personen reichen.

Die gewaschenen und mit Salz und Pfeffer gewürzten Filets werden auf einer Seite mit einem Pesto rosso bestrichen, den ich aus ein paar meiner getrockneten Tomaten, gerösteten Pinienkernen, einer Handvoll geriebenem Pecorino und Olivenöl schnell selber zusammenpüriert habe. Ein paar Blättchen frischer Estragon kommen dazu und dann legt man je zwei Filetstücke passend aufeinander und bindet sie mit Küchengarn zu.



Ein Blatt Backpapier wird mittig mit wenig Olivenöl eingepinselt und der Fisch wird darauf gelegt. Dann bindet man das Papier wie ein Bonbon an den Seiten mit Küchengarn zu und die Päckchen kommen für gut 20 Minuten in den auf 180° vorgeheizten Backofen.

In der Zwischenzeit habe ich die Sauce zusammengerührt. Vier EL Hüttenkäse, zwei EL Frischkäse und vier El Schmand/Sauerrahm habe ich mit einem EL Feigensenf (die gute Moutarde de Montjoie aus dem Steinzeugfässchen) verrührt und eine fein atomisierte Schalotte nebst ein paar gehackten Blättern Estragon und glatter Petersilie dazugegeben.

Welch wunderbares Essen! Sehr leicht, sehr aromatisch und ein paar Scheiben kräftiges Bauernbaguette reichten als Beilage absolut aus; alle anwesenden Esser waren gleichermaßen begeistert. Ich bin schon sehr auf das nächste Papillote-Essen gespannt.

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