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Backen? Ich liebe Backen!

Mittwoch, 14. April 2021 21:56

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Liebe Andrea,

auch, wenn ich in der letzten Zeit den Backofen immer häufiger für nicht herzhafte Gerichte geradezu missbraucht habe: Hier wird auch noch richtig gekocht und gegessen! Denn beim heutigen Backen-Thema jedoch stehen

Geschmorte Ochsenbacken

im Fokus des Küchenmonolog-Geschehens. Eins dieser richtig großartigen Schmorgerichte, die sich (und vor allem die Sauce) ab einem bestimmten Punkt geradezu von selbst zubereiten. Und einmal mehr stand mir unser geschätzter Claudio des Principe mit einem passenden Rezept dabei hilfreich als Pate zur Seite.

Zuerst einmal muss man gute Ochsenbacken überhaupt finden, das ist gar nicht so einfach. Aber eine Vorbestellung beim Metzger des Vertrauens hat mir knapp 2 kg Backenfleisch beschert. Wenn schon, denn schon. Solch ein Gericht schmeckt aufgewärmt schließlich nochmal so gut!

Das Fleisch habe ich gesalzen, gepfeffert, mit Mehl bestäubt und in einem Bräter bei mittlerer Hitze rundum angebraten. Das braucht schon einmal 10-15 Minuten. Danach nahm ich das Fleisch aus dem Bräter, entsorgte das Bratfett und schwitze in frischem Olivenöl 2 Karotten, 1/2 Sellerieknolle, 2 Zwiebeln und 1 Knoblauchzehe an. Das Gemüse hatte ich vorher grob kleingeschnitten. Dann rührte ich 2 EL Tomatenmark und 1 EL Puderzucker dazu, liess alles leicht karamellisieren und löschte mit 100 ml Marsala ab. Ich liess die Flüssigkeit einkochen und goss nach und nach insgesamt 350 ml Rotwein hinterher, gab dem Wein jedoch immer wieder Zeit ausreichend Zeit zum Eindampfen. Final goss die restlichen 400 ml Rotwein aus der Flasche sowie 500 ml Kalbsfond dazu, legte das Fleisch wieder in den Bräter, gab noch 2 Lorbeerblätter sowie 10 schwarze Pfefferkörner und liess die ganze Chose bei kleinster Flamme und aufgelegtem Deckel knapp 3 Stunden vor sich hinblubbern.

Das fertige Fleisch habe ich erneut aus dem Bräter genommen und warm gestellt. Die Sauce goss ich durch ein feines Haarsieb, gab ein paar Zweige Thymian dazu und liess die Sauce knapp 10 Minuten aufwallen. Nachdem ich die Thymianzweige entfernt hatte, füllte ich die Sauce saucenkellenweise in einen kleinen Topf, liess sie dort bei mittlerer Flamme sirupartig einkochen und goss die nächste Kelle nach. Es folgte nun der Moment aus Claudios Rezept-Beschreibung, auf die ich mich schon drei Tage vor dem Kochen (seit dem erstmalige Lesen des Rezepts) mit Hochspannung gefreut hatte: „Der Duft und die Konsistenz machen einen fast wahnsinnig, und man platzt fast vor Vorfreude.“ Der Mann hat ja soooo Recht!

Final abgeschmeckt habe ich die Sauce mit Salz, Pfeffer und einem wahrlich sehr guten Balsamico-Essig.

Als Beilagen hatte ich neben einen Kartoffel-Pastinaken-Stampf noch ein paar ganz besondere Gemüseteile vorbereitet: In einem Topf schmelzte ich Butter mit einem Schuss Olivenöl und liess darin ein paar halbierte, rote Baby-Chicoree sanft Farbe annehmen. Nach dem Wenden des Chicorees gab ich halbierte Radieschen sowie Fühlingszwiebeln dazu, die ich vom Grün befreit hatte und liess alles sanft braten.

Vom Kartoffelstampf gab ich einen Klecks auf jeden (vorgewärmten) Teller, tunkte Fleischstücke in den reduzierten Jus, verteilte das Gemüse drumherum, goss noch ein etwas Sauce nach und würzte mit Meersalzflocken. Was. Für. Ein. Festessen.

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Ein gross(artig)es Stück Fleisch

Donnerstag, 15. Juni 2017 10:24

Liebe Andrea,

meist sind es die pursten und einfachsten Genüsse, die den wahrlich großen Geschmack mit sich bringen. Vergiss Schnickschnack, Chichi und Brimborium und Du wirst für diesen Verzicht belohnt. So geschehen, als ich mir letztens meine erste

Tagliata

zubereitete. Und diesen Feldversuch, ein großes Stück Fleisch rudimentär zuzubereiten, startete ich zudem mit einem zwar ausgesuchten, jedoch nicht typischen Fleisch. Zumeist wird für Tagliata ein Strip Steak, Roastbeef oder Rib Eye Steak empfohlen, hauptsächlich also schön durchwachsen und viel Fett dran. Das macht das Ergebnis umso saftiger.

Ich hingegen hatte mit ein schönes Stück Steakhüfte ausgesucht. Auch lecker, aber nicht ganz so fettdurchwachsen wie andere Fleischsorten vom Rind. Geklappt hat es trotzdem. Pro Person darf man hier mit ca. 300 g Fleisch rechnen.

Das zimmerwarme Fleisch, am dicksten Punkt deutlich breiter als die sonst empfohlenen 3 cm, rieb ich allseitig mit Meersalz ein und liess es einen Moment ruhen. In der Zwischenzeit befeuerte ich eine große gusseisernen Pfanne auf höchster Hitze und legte das Fleisch ohne Zugabe von Fett in die Pfanne.
Nach jeweils knapp 3 Minuten Bratzeit wendete ich das Fleisch, bis dies von allen Seiten ordentlich Röstaromen gebildet hatte. Dann gab ich 4 EL Meersalz-Butter, 3 Knoblauchzehen (in der Schale angedrückt) sowie 2 Zweige Rosmarin zum Fleisch, zog die Pfanne vom Herd und wendete das Fleisch, bis es gleichmässig mit der geschmolzenen Butter überzogen war.



Die Pfanne stellte mit Fleisch ich dann noch für 10 Minuten in den auf 90° C vorgeheizten Ofen und machte mich an’s Beiwerk: Rucola-Salat mit Parmesanstücken. Die Stiele des gewaschenen Salats teilte ich in der Mitte und portionierte diese auf Tellern. Darüber streute ich ein den in dünne Stücke geschnitten Parmesan.

Das ausgeruhte Fleisch schnitt ich quer in nicht zu dünne Scheiben und verteilte diese auf dem Salat. Geradezu elementar für mich ist es, ein wenig Balsamico-Essig über das Fleisch zu sprühen und dies mit bestem Olivenöl und ein wenig Meersalz sowie frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer zu würzen. Großes Fleischkino!

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Osterlammbraten, next generation

Freitag, 21. April 2017 17:47

Liebe Andrea,

mit Ostern verbinde ich eine Vielzahl fester Bestandteile, die durch ihre jährlichen Wiederholungen schöne Erinnerung, lieb gewonnene Tradition und Grundvoraussetzung für ein gelungenes Osterfest zugleich sind.

Neben einer Vielzahl an bunten Eiern zählt zu meinem kulinarischen Ostern auch immer mit eine ordentliche Lammkeule aus dem Ofen, begleitet von Kartoffelgratin und Speckbohnen. Die Zubereitung der Lammkeule war seit meiner frühesten Kindheit Chefsache und fand nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dieses Jahr durfte Muttern erstmals seit langen Jahren zum Osterfest die Füße hochlegen und ich mich um das Gelingen der österlichen

Lammkeule aus dem Ofen

mit allem Drum und Dran kümmern. Da viele Wege zu einer schmackhaften Lammkeule führen, ließ ich mich von den vorhandenen Zutaten leiten und kreierte mein eigenes Rezept für „meine“ Lammkeule.

Die entbeinte Lammkeule befreite ich von Fett und Sehnen und stach sie mit der Spitze eines scharfen Messer mehrmals ein. In diese Schnitte steckte ich halbierte Knoblauchzehen, insgesamt 7 an der Zahl. Das Fleisch rieb ich mit Olivenöl ein, dann salzte und pfefferte ich die Keule von beiden Seiten. Aus den kleingehackten Blättern von 3 Rosmarinzweigen, 3 Thymianzweigen sowie dem Schalen-Abrieb von 2 Zitronen stellte eine Kräutermischung her, mit der ich das Fleisch beidseitig einrieb.
Die Lammkeule bedeckte ich mit Folie und stellte sie für 2 Stunden zum Marinieren beiseite.

Den vom Fachhändler ausgelösten Lammknochen gab es freundlicherweise mit dazu, sodass ich einen veritablen Fond aufsetzte. Die Knochenstücke gab ich mit etwas Olivenöl in einen hohen Kochtopf und liess sie bei starker Hitze und gelegentlichem Rühren ordentlich Farbe annehmen.
Ich schwitze kurz 1/4 Knollensellerie, 3 Karotten, sowie 1/2 Stange Lauch mit an und drückte unter stetem Rühren 1/2 Tube Tomatenmark dazu. Nach kurzer Miteinanderrösterei goss ich portionsweise 1/2 l Wasser dazu und liess die Flüssigkeit dabei immer wieder nahezu gänzlich einkochen.
Nach der Zugabe von 3 Lorbeerblättern und 10 Pfefferkörnern füllte ich den Topf so viel mit Wasser, bis alles bedeckt war, reduzierte die Hitze auf die kleinste Stufe und liess dem Topfinhalt die folgenden 2 Stunden Zeit, sich weiterzuentwickeln.

Die in der Bratform marinierte Lammkeule schob ich den auf 130° C vorgeheizten Ofen. Den Fond schüttete ich durch ein Sieb ab und goss ihn nach ca. 1 Stunde Garzeit über die Keule im Ofen. Die folgenden 1,5 Stunden wendete ich die Keule insgesamt zweimal und begoss das Fleisch regelmässig mit der Sauce.



Zum Ende der Garzeit wickelte ich die Lammkeule in Alufolie und liess sie noch knapp 10 Minuten ruhen. In der Zwischenzeit kochte ich die Sauce bei hoher Hitze auf und band sie mit wenig Mehlbutter ab. Final noch mit ein wenig Meersalz abgeschmeckt, fertig war einen granatenmässig schmackhafte Lammbratensauce.
Zum Festmahl gab’s dann – in alter Familien-Tradition – Speckböhnchen und Kartoffelgratin sowie einen sehr leckeren Roten.

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Schwein gehabt zwischen Himmel und Erde

Mittwoch, 15. März 2017 18:52

Liebe Andrea,

wenn man in einem Kölner Brauhaus „Himmel un Ääd“ bestellt, ist die Sache klar: Man bekommt eine gebratene (oder gebackene) Blutwurst mit Apfelkompott (Himmel) und Kartoffelstampf (Erde). Anstatt des Blutwurstrings habe ich auf Reste vom Angrillen am vergangenen Wochenende zurückgegriffen und so gab es mit

Schweinesteaks mit Kartoffel-Apfel-Stampf

eine süßlich-deftige Novität auf unserem Esstisch. Die 3 Nackensteaks vom Schwein, schön durchwachsen, habe ich erst einmal in einem Bräter mit Olivenöl bei hoher Hitze von beiden Seiten knapp 3 Minuten angebraten.
Das Fleisch nahm ich heraus und legte die Scheiben in eine Auflaufform. Im Bratensatz schwenkte ich dann 4 Zwiebeln, die ich vorher geschält, halbiert und dünne Ringe geschnitten hatte.

Während die Zwiebeln nun bei 3/4-Hitze zu Schmorzwiebeln wurden, setzte ich zwei neue Töpfe auf den Herd.
In dem einen Topf kochte ich 4 Kartoffeln, geschält und kleingewürfelt und knapp mit Wasser bedeckt, mit 1 Brühwürfel (Fette Brühe) auf und gab nach knapp 7 Minuten Kochzeit 4 Äpfel, geschält, kerngehäuseentfernt und ebenfalls kleingewürfelt, mit dazu.
In dem zweiten Topf liess ich 1 EL Butter bei mittlerer Hitze aufschäumen, rührte 1 EL Mehl dazu und löschte alles mit 100 ml Weisswein sowie 100 ml Sahne ab. Während der Topfinhalt einmal aufwallte, gab ich 2 EL körnigen Senf dazu.

Zwischenzeitlich hatten die Zwiebeln im Bräter einen ordentlichen Bräunungsgrad erreicht. Die Schweinesteak bedeckte ich mit den Schmorzwiebeln, goss meine Senf-Béchamel darüber und schob die Auflaufform für 10 Minuten in den auf 180° C vorgeheizten Ofen.



Die Apfel-Kartoffeln goss ich ab und fing die Garflüssigkeit auf. Mit der aufgefangenen Brühe verdünnte ich die gestampfte Apfel-Kartoffel-Masse, bis diese die gewünschte Konsistenz – nicht zu fest, nicht zu flüssig – erhielt. Ok ok, aus rein geschmacklichen Gründen rührte ich noch die restlichen 100 ml Sahne dazu, um den angebrochenen Sahnebehälter leer zu haben…
Als dann alles auf dem Teller angerichtet war, streute ich noch klein geschnittene Petersilie drüber und fertig war ein schweinisch leckeres Mahl irgendwo zwischen Himmel und Erde.

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Alle Jahre wieder… Weihnachtsessen mit der besten Fondue-Sauce

Donnerstag, 29. Dezember 2016 21:47

Liebe Andrea,

seitdem ich zurückdenken kann, gab es bei uns zu Heiligabend immer wieder das ein und dasselbe Essen: Fondue. Fleischfondue, um genau zu sein. Und nein: Allen Wiederholungen zum Trotz habe ich dieses Gericht bei weitem nicht satt. Ich freue mich jedes Mal auf’s Neue auf den Gaumenschmaus, für den ich das restliche Jahr über liebend gerne auf die eine oder andere Portion Fleisch verzichte. Das hat zwei Gründe: Zum einen nehmen wir zum Fondue – schon seit geraumer Zeit – argentinisches Rinderfilet (ja, das das ist so zart, das könnte man auch roh essen), zum anderen gibt es zu dem Fleisch eine legendäre Sauce. Die mittlerweile als

Ulla-Sauce

auch über den Familienkreis benannte Sauce stellt jede andere Sauce beim Fleisch-Fondue deutlich in den Schatten. Das ist natürlich hochgradig subjektiv. Dennoch möchte ich Dir (und unseren Mitlesern) zum Jahresende ein Geheimnis aus meinem Rezeptbrevier öffnen.

Eine schöne Anekdote nebenher: Die Sauce ist nach meiner Mutter benannt, die in den frühen 1970er Jahren von einer Freundin die Urversion des Saucenrezeptes erhielt und im Laufe der Jahre nach unserem Geschmack verfeinerte. So entstand der Name Ulla-Sauce.

Die Ulla-Sauce besteht eigentlich aus nur vier Zutaten. Aber genau das macht die Sauce wahrscheinlich so schwer vorstellbar.

Für 6-8 Personen (man sollte die Sauce im vornherein großzügig kalkulieren) habe ich 1/2 Liter süße Sahne halbfest geschlagen. Dann mischte ich ca. 200 ml Ketchup darunter, bis die Saucenfarbe ein ordentliches Orange annimmt. Abschließend habe ich noch 6 Gewürzgurken und 3 hartgekochte Eier, jeweils feinst gehackt, unter die Saucenmasse gehoben. Nach Lust und Laune kann man nun noch mit ein paar Spritzern Worcester-Sauce geschmacklich feinjustieren, aber das braucht es eigentlich gar nicht.



Man muss sie diese Sauce einfach einmal probiert haben. Neben dem frisch gebratenen Fleischwürfeln schmeckt auch Baguette (ob mit oder ohne Knoblauchbutter im Ofen aufgebacken) ganz hervorragend zu der Sauce, die für uns alle Jahre wieder ein fester Bestandteil des festlichen Weihnachtsessens ist.

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Let’s fetz – Da haben wir den Salat (14)

Freitag, 4. November 2016 20:32

Liebe Andrea,

letztens lief mir eine ganz feine Steak-Variante über den Weg. Oder eher eine Salat-Variante? Irgendwie beides. Denn die

Rindfleisch-Streifen auf Rucola

sind einmal mehr eine schöne und schmackhafte Verbindung von Steak und Salat. Ich las in einer Kochzeitschrift die Rezension eines Kochbuches der römischen Küche und bekam gleich Appetit. Den redaktionellen Ausführungen zufolge sind die Rindfleisch-Fetzen, Stracetti, eine gern oft bestellte Speise, für die die römischen Metzger Steak in extradünne Streifen schneiden.

Ich nahm ein scharfes Messer und ein ordentliches Stück Steakhüfte und schnitt knapp 5 mm Streifen davon ab. Zu dicke Streifen plättete ich mit der flachen Seite meines Kochmessers und teilte die breiten Streifen in zwei Stücke.

In einer Pfanne mit heißem Olivenöl schwitzte ich zuerst jedoch 4 braune Champignons an, die ich zuvor ebenfalls dünn und blättrig geschnitten hatte. Zum Aromatisieren gab ich 2 Stengel Rosmarin und 2 Knoblauchzehen dazu. Den ungeschälten Knoblauch hatte ich lediglich vorher ein wenig angedrückt.
Die fertig gebräunten Pilze stelle ich im auf 80° vorgeheizten Ofen warm, säuberte die Pfanne und gab frisches Olivenöl hinein. Die mit ein wenig Salz und Pfeffer gewürzten Steakstreifen legte ich so in die heiße Pfanne, dass das Fleisch nicht überlappte und gab ihm pro Seite eine knappe Minute.



Nachdem ich den Pfanneninhalt mit 1 Jutsch Balsamico-Essig abgelöscht hatte, verteilte ich die Fleischstreifen mit den Pilzen auf einem Bett aus geputzten Rucola. Um an den Geschmacksendpunkten noch ein paar Nuancen herauszukitzeln, streute ich ein paar Bröckchen Roquefort über den Salat und bekam einen schmackhaften Einblick, warum dies Gericht nicht nur die Römer sehr erfreut.

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Einmal mehr: Ein Lamm. Ein Topf.

Montag, 21. März 2016 9:50

Liebe Andrea,

Ostern naht. Und damit steigt auch mal wieder der Bedarf an Lamm. Lange noch vor der geplanten Lammkeule hatten wir am Palmsonntag schon einmal einen Vorgeschmack auf lecker Lamm. Das war zwar nix revolutionär Neues, dennoch war der

Lammeintopf mit Couscous

in leicht abgewandelter Form zu einer bereits beschriebenen Monologie so lecker, dass er hier Erwähnung finden soll.

Beim türkischen Händler meines Vertrauens erwarb ich knapp 400 g Lammschulter und 300 g Lammnacken. Das Fleisch teilte ich grob in Stücke gab es in einen mit 2 EL Olivenöl erhitzten Bräter. Nachdem alle Fleischstücke rundherum bei hoher Hitze angebräunt waren nahm ich das Fleisch aus dem Bräter und gab vorgeschnibbeltes Gemüse dazu: 4 Karotten (geschält, halbiert und in Halbringe geschnitten), 4 Stangen Staudensellerie (längs in Streifen und in ca. 5 cm große Stücke geschnitten), 3 rote Zwiebeln (geschält, halbiert und in grobe Stücke geschnitten) sowie 4 Knoblauchzehen (halbiert und entkeimt).

Zu dem sautierten Gemüse gab ich noch ca. 2 EL Tomatenmark, das ich im Bräter verrührte und mitröstete, und löschte mit 1 Schuss trockenen Weisswein ab. Nachdem der Wein nahezu eingekocht war wiederholte ich das gleiche Procedere noch zweimal. Dann goss ich 1/2 Flasche Weisswein sowie 400 m Fond an; es hätte auch Lammfond sein dürfen, ich begnügte mich jedoch mit dem im Vorratsschrank vorhandenen Geflügelfond.
Nachdem ich noch 10 Pfefferkörner und 1 EL Kräuter der Provence eingestreut sowie 2 Lorbeerblätter sowie 1 Bund glatte Petersilie dazugelegt hatte, kam der Deckel auf den Bräter und alles durfte sich die kommenden drei Stunden bei kleinster Hitze zu einer wahren Geschmacksexplosion weiterentwickeln.

Als Beilage hatte ich mir Cosucous ausgeschaut. Den Instant Couscous bereitete ich aus 1 Teil Couscous und 2 Teilen kochenden Wasser zu, dass ich mit Instant Hühnerbrühe versetzt hatte. Während sich der Couscous bei geschlossenem Deckel quasi von selbst zubereitete, nahm ich mich der Sauce an. Ich goss den Inhalt des Bräters durch ein grobes Sieb und entfettete den Bratensud. Den Sud kochte ich kurz auf, band ihn mit Mehlbutter (1 EL Mehl verknetet mit 1 EL Salzbutter) und gab ihn zurück in den Topf mit Fleisch und Gemüse.



Und dann ging’s auch schon an’s Anrichten. Den Couscous lockerte ich mit einer Gabel auf und mischte dabei noch 1 EL Salzbutter darunter, bevor ich den ihn in tiefe Teller füllte und mit dem Lamm-Eintopf ergänzte.

Die großartig schmackhafte Sauce verband sich mit dem Couscous zu einem harmonischen Ganzen, das Gemüse und Fleisch (dem Zerfallen nahe) ergänzten alles auf’s Feinste. Für die Mutigen am Tisch legte ich noch eine Tube Harissa dazu, die Volljährigen erfreuten sich zudem über ein begleitendes Glas Côtes du Rhône Villages.

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Dinge, von denen man nicht genug bekommen kann

Freitag, 17. Juli 2015 14:53

Liebe Andrea,

die Rezepte-Sammlung in unserem analogen Küchen-Blog wächst stetig an. Und immer wieder stelle ich nach dem Kochen (und Dokumentieren per Kamera) fest, dass wir das eine oder andere Gericht bereits behandelt und unserer geneigten Leserschaft vorgestellt haben. So bleibt mir bei der heutigen Variante der

Gebratenen Lammkoteletts mit Couscos und Pimientos de Padron

nur über eine Abwandlung bestehender Küchenmonologe zu berichten. Aber es ist – mal wieder – die perfekte Zeit für Sommergerichte, die fix zubereitet sind und somit die Wohlfühlzeit im Garten verlängern. Dinge, von denen man einfach nicht genug bekommen kann!

Für den Couscous habe ich 1 rote Zwiebel, 2 Stangen Sellerie und 1 große Karotte in kleine Würfel geschnitten. Die Karottenwürfel dünstete ich zusammen mit den Selleriestücken in einem großen Topf mit Olivenöl sanft an und gab dann die Zwiebeln dazu.

Für die Gemüsewürzung hatte ich 1 EL Korindersamen und 1 EL Kreuzkümmel kleingemörsert. Es folgten 1 große Tasse Instant-Couscous und 1 EL Instant-Hühnerbrühe in den Topf. Nachdem ich alles alles einmal umgerührt hatte goss ich 1 Tasse heißes Wasser nach. Mit aufgelegtem Deckel liess ich den Couscous nun ein paar Minuten quellen.

Für den passenden Dipp habe ich 250 ml Joghurt (je fetter, desto lecker) mit dem Saft von 1 Zitrone, einer ordentlichen Prise Salz, 1 Döschen Safran sowie 1 TL Koriandersamen (kleingemörsert) sowie 1 TL Kreuzkümmel (ebenfalls kleingemörsert) verrührt und etwas ziehen lassen.

Die Pimientos de Padron, in unseren Breiten auch gern Bratpaprika genannt, habe ich gewaschen, trockengetupft und in einer großen Pfanne mit reichlich Olivenöl rundherum angebraten. Die Teile brauchen lediglich mit Meersalz gewürzt zu werden, um schon himmlisch lecker zu schmecken! Der Paprikabestand schwand zusehends als Instant-Tapas, während ich die Lammkoteletts zubereitete.

Die Lammkoteletts gab ich mit ein paar Stängeln Rosmarin und ein paar Zehen von frischem Knoblauch in eine vorgeheizte Pfanne und brutzelte das Fleisch kurz von beiden bei großer Hitze knusprig; idealerweise ist das Lamm dann innen noch zartrosa. Als Gewürz reichen hier Meersalz und frische Zitronen.



Den Couscous lockerte ich mit einer Gabel auf und arbeitete dabei 2 EL Salzbutter sowie frisch gehackten Koriander unter.

Nachdem alle einzelnen Bestandteile auf den Tellern angerichtet und die Gläser ausreichend mit kühlen Rosé-Wein gefüllt waren, stand einem weiteren lauen Sommerabend nichts mehr im Wege. So schmeckt mir der Sommer immer wieder richtig gut!

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Lamm einfach in die Tasche stecken

Mittwoch, 15. Oktober 2014 11:15

Liebe Andrea,

es sind aktuell gerade die vielen kleinen Schweinereien, die mich in der Küche umtreiben. Denn anstatt der klassischen Scheibe Abendbrot bekommt man mit ein klein wenig Mehraufwand erstaunlich gute Endergebnisse. Einmal mehr liess sich das mit dem

Lammfilet in der Brottasche

belegen. Die Fertig-Teigtaschen hatten wir irgendwann einmal bei einer diesen Mediterrane-Woche-zu-Gast-im-Supermarkt-Aktion erstanden und erst einmal im Vorratsschrank gelagert. Ein genauerer Blick dort hinein fördert dann immer wieder Überraschungen längst vergessener Dinge zutage, nun also die Fertigteigtaschen zum Aufbacken bzw. Toasten. Dem Serviervorschlag auf der Umverpackung in Form eines klassischen Gyros (gibt’s im Supermarkt an der Frischfleischtheke nebenan, fertiggewürzt, nur zum sofortigen Verzehr und nicht zum Einfrieren geeignet) wollte ich dann doch nicht folgen.
Statt dessen gab’s frisches Lammfilet mit frischen Zutaten.

Zuvorderst halbierte ich 1 rote Zwiebel und schnitt sie in dünne Ringe. Ein Stück gereiften Hartkäse (sowohl aus dem Gebirge, als auch aus Rohmilch) teilte ich in dünne Streifen. Ein paar Zweige Koriandergrün schnitt ich mit dem Messer klein. Auch ein paar sonnenreife Tomaten teilte ich in Scheiben, wusch ein paar Blätter Romana-Salat und legte diese parat.
Nachdem ich das Lammfilet rosa gebraten hatte nahm ich das Fleisch aus der Pfanne und rührte 1 EL Senf (mittelscharf), 1 EL körnigen Senf sowie 1 EL Ketchup in die Pfanne und vermengte alles mit dem Bratensaft.



Die getoasteten und an der Sollbruchstelle geöffneten Teigtaschen bestrich ich innen mit der Saucenmischung, gab den Salat, dann das in Streifen geschnittene und mit Fleur de Sel gewürzte Fleisch mit dem Käse hinein und beendete die Füllerei mit Tomatenscheiben, Koriandergrün, Zwiebelringen und einem finalen Klecks Sauce.
So ein Abendbrot hat nur einen entscheidenden Nachteil: Die Messlatte liegt dadurch derart hoch, dass einem am nächsten Abend die profane Brotscheibe doch allzu fad erscheint…

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