Tag-Archiv für » Brokkoli «

Ernte (sei) Dank (Suppe 22)

Sonntag, 4. Oktober 2020 17:43

Liebe Andrea,

Zum Erntedankfest heißt es heute: Gemüse all in! Die Vorzüge von Wintergemüse in flüssiger und pürierter Form hatte ich ja schon an anderer Stelle in diesem Blog gepriesen.

Heuer nun gab es „einmal querbeet“ in Form einer

Herbstlichen Gemüsesuppe

mit der Tendenz zu Grün auf dem Tisch. Die Vorgehensweise folgte den bekannten Zubereitungsschritten: Alles kleinschneiden, kurz in 3 EL Olivenöl andünsten, mit Brühe aufgießen (manchmal Hühner-, heute Gemüsebrühe) bis alles Gemüse bedeckt ist, garkochen, pürieren, Sahne einrühren, abschmecken (Meersalz, Cayennepfeffer, Worcestersauce) und servieren.

Für das diesmalige Gemüse-Allerlei in Suppenform hatte ich ausgewählt: 1 Stange Lauch, 6 braune Champignons, 1 rote Zwiebel, 1/2 Bund Lauchzwiebeln, 2 Zucchini, 1 Brokkoli, 1/4 Staudensellerie, 2 Pastinaken, 2 Karotten und 2 Kartoffeln.

Dazu gab es Brotcroutons aus dem Ofen: klein gewürfeltes Ciabatta, in 2 EL Olivenöl geschwenkt und in einer Reine für 10 Minuten bei 150° C kross werden lassen.

Und zum Erntedank dann auch nochmal ein großes Dankeschön an die Schwiegereltern, die uns die Blaupause ihres Paletten-Hochbeetes nach erfolgreicher Inbetriebnahme auch in unserem Garten nachbauten und uns in diesem Jahr somit mit reicher Ernte aus eigenem Anbau beglückten.

Thema: Monologe Küche | Kommentare deaktiviert für Ernte (sei) Dank (Suppe 22) | Autor:

Herr Ober, da schwimmt ein Kasper in meiner Suppe (4)

Montag, 20. Dezember 2010 22:56

Liebe Andrea,

gestern hatten wir eine Königin zu Tisch. Zumindest wird sie so hin und wieder genannt, die

Minestrone,

Stolz der italienischen Küche. Die Franzosen haben ihren Pot au feu, in dem in der Regel einige Knochen und einer großer Klumpen Fleisch für tiefer gehenden Geschmack sorgen. Bei der Minestrone übernimmt dies geräucherter Speck. Aber der Reihe nach.

Eigentlich schreibt jedes Rezept, das ich zur Minestrone durchstöbert hatte, Wirsing vor. Nicht, dass ich mich deiner Wirsing-Verweigerung nun angeschlossen hätte – es gab bei uns außer einer welken Tristesse keinerlei brauchbaren Kopf dieses Kohlgemüses. Also blieb der Wirsing draußen. Dafür kamen die ebenfalls immer vorgeschriebenen Bohnen mit rein. Allerdings mussten sich meine weiße Bohnen mit lediglich 6 Stunden Einweich- und 2,5 Stunden Kochzeit begnügen, da ich es vor dem Schlafengehen schlicht verpennt hatte, die Bohnen in eine Schüssel mit Wasser zu geben. Da ich jedoch schöne kleine Exemplare hatte, machte sich die verkürzte Quellzeit nicht negativ bemerkbar. Sicher, hin und wieder kann man auch auf frische Bohnen oder Dosenbewohner zurückgreifen. Aber dazu habe ich (noch) keine Erfahrungswerte. Immerhin: die getrockneten Bohnen haben den entscheidenden Vorteil, dass man sie zur Not für’s Blindbacken abkommandieren kann.

Neben nicht zu klein gestiftelten 300 g Räucherspeck habe ich Würfel von 4 mittelgroßen Zwiebeln in reichlich Olivenöl unter Rühren angeschwitzt. Nach ca. 5 Minuten kamen die Vorfeld in kleine Form geschnittenen Gemüse dazu: 1 Brokkoli, 3 Stangen Staudensellerie nebst gehacktem Grün, 4 Möhren, 2 Zucchini, 2 Stangen Lauch und die bereits erwähnten Einweichbohnen. Dann wird ausreichend Wasser zugegossen, damit alles mit Flüssigkeit bedeckt ist – ich brauchte knapp 2,5 Liter. Danach einmal kurz aufkochen, Deckel halb drauflegen, die Hitze klein stellen und simmern lassen. Knapp 20 Minuten vor Ende der Kochzeit habe ich Suppennudeln in den Topf gegeben und hierfür das Modell „Gnocchi“ gewählt.



Je nach Region Italiens wird die Suppe mit allerlei Beiwerk serviert: die einen nehmen frisch geriebenen Parmesan, die anderen Pesto. Ich habe beides bereit gestellt und probiert, wobei mir das Pesto geschmacklich einen wesentlich subtileren Zauber als der Käse in die Suppe würzte.

Dazu gab’s dann Weißbrot und für vier Personen noch mindestens einen Teller Nachschlag.

Thema: Monologe Küche | Kommentare deaktiviert für Herr Ober, da schwimmt ein Kasper in meiner Suppe (4) | Autor:

Pasta, Claudios Pasta (6)

Freitag, 12. November 2010 16:42

Lieber Christoph,

Pasta kann ich ich auch. Vor allem mit ausgeliehenen Rezepten!

Claudio vom wunderbaren Blog anonymekoeche.net stellte neulich ein Pastarezept mit Brokkoli vor. Inzwischen kennst Du ja mein Verhältnis zu Kohlsorten, und so gehört auch Brokkoli zu den Dingen, die schon mehrfach den Weg auf meinen Teller, nicht aber den in mein Herz gefunden haben. Den Brokkoli aber quasi komplett zu zerkochen, das reizte mich und so bekam er seine inzwischen fünfte (oder waren’s doch mehr?) Chance in Küche und Kochtopf.

Um es nicht gleich zu übertreiben, erstand ich ein kleines Brokkolidings, schnitt die Röschen ab und befreite sie von den kleinen Blättchen. Reichlich feingehacker Knoblauch kam zu ebenfalls viel Olivenöl in die Pfanne und durfte ein wenig rumschmurgeln. Der Brokkoli kam dazu und wurde kurz im heißen Öl geschwenkt. Ein paar EL Tomatenstücke aus der Dose kamen dazu und schließlich wurde alles knapp mit Wasser bedeckt. Salz und Pfeffer dazu und – wie üblich – auf kleiner Flamme für mindestens 45 Minuten vergessen.


Claudio nahm Orecchiette für sein Rezept, aber so etwas feines gibt es im Dorfsupermarkt natürlich nicht zu kaufen. Das einzige, was nicht Spaghetti oder Tagliatelle war, waren Farfalle, Hausmarke, nicht besonders schmackhaft und daher von zukünftigen Einkaufslisten gestrichen. Wäre ich doch bloß noch zum italienischen Deli gelaufen… Dort hätte ich auch – wie empfohlen – Pecorino kaufen können, so musste der im Haus vorhandene Parmesan reichen.

Als die Sauce gut durchgekocht war, habe ich sie ein wenig zerdrückt und die fertig gekochten und abgetropften Nudeln darunter gemischt. Und siehe da: Es hat geschmeckt! Nicht, dass ich das Gericht jeden Tag essen könnte, aber wenn mir noch mal ein Brokkoli über den Weg laufen sollte, werde ich ihn nicht unbedingt so ignorieren, wie ich es bisher getan habe.

Und weil ich es versprochen habe, bekommt Claudio hier einen kleinen Orden dafür, dass er es geschafft hat, mich zum Brokkoliessen zu bringen *ordenreich* Vielen Dank!

Thema: Monologe Küche | Kommentare (3) | Autor: