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Blumenkohl from nose to tail

Samstag, 19. April 2025 9:54

Liebe Andrea,

kennst Du das!? Da recherchierst Du ein leckeres Rezept, schreibst Dir alle benötigten Zutaten mit auf den Einkaufszettel und stellst dann beim Loskommen fest, dass Du Dich bei einer Zutat gründlich verlesen und damit zu wenig davon hast. So geschah’s mir bei einem mit Vorfreude begleiteten Rezept mit Blumenkohl. Ob man jetzt einen oder zwei Blumenkohl braucht, dass kann doch kein Mensch ahnen. Aber jetzt kommt’s: ganz egal, es war genug da und schmeckte Bombe! Was genau sich also beim

Blumenkohl mit Briochemantel

in meiner Küche zutrug, erfährst Du in den nachstehenden Zeilen. Das ursprüngliche Rezept dieses Blumenkohls soll übrigens aus dem Pariser Luxusrestaurant Plaza Athène stammen, das nach einer Renovierung mit einer Speisekarte aufwartete, die sich statt auf Fleisch allein auf saisonales Gemüse, biologisch angebautes Getreide und Meeresfrüchte konzentrierte.

Und genau hier kam nun mein Blumenkohl ins Spiel, von dem ich eigentlich zwei Köpfe benötigte. Aber es gab auf dem Markt sowieso nur noch einen einzigen, dieser zudem ordentlich umwuchert von fleischigen Blättern – und ebendiese sollten MEIN Rezept nun retten. Denn wußtest Du, dass man Blumenkohlblätter essen kann? Die schmecken sogar richtig gut.

Für die benötigte Sauce schnitt ich die Blumenkohlblätter nun in grobe Stücke, mischte diese zusammen mit 1 Zwiebel, kleingewürfelt, in einer Reine mit 2 EL Olivenöl und etwas Meersalz und schob alles für knapp 20 Minuten in den auf 200 °C vorgeheizten Backofen (Umluft).

Die Blätter dürfen am Ende schon etwas „rösch“ und an den Rändern karamellisiert sein. Dann streute ich in kleinen Stücken 70 g Gruyère und 70 g Comte über die Blumenkohlblätter und liess die Reine weitere 10 Minuten im Ofen, bis der Käse goldgelb war. Den kompletten Inhalt der Reine mixte ich dann zusammen mit 500 ml Gemüsebrühe zu einer glatten Sauce und hielt diese in einem Topf warm.

Meinen 1 Blumenkohl hatte ich in vier Teile geteilt und im Dämpfeinsatz meines Allround-Küchentopfs knapp 15 Minuten so lang gegart, bis er al dente war. Ich liess den Blumenkohl etwas abkühlen und steckte in die Zwischenräume der einzelnen Röschen klein geschnittene Stifte von 50 g Gruyère und 50 g Comte.

Den Brioche-Teig für den Mantel hatte ich bereits am Vortag zubereitet (und nur die Hälfte hier verwendet). Das Teig-Rezept in groben Zügen: 2 TL Trockenhefe in 60 ml lauwarmes Wasser einrühren und kurz gehen lassen. Dann 400 g Mehl (Typ 405 oder 550) mit 100 g Zucker und 1 TL Meersalz mit der Hefemischung verrühren, 4 Eier dazugeben und alles mit dem Knethaken 3 Minuten bei niedriger Stufe zu einem glatten Teig verrühren. 170 g Butter zimmerwarm und stückchenweise dazugeben und weitere 4 Minuten mit dem Knethaken bearbeiten. Den abgedeckten Teig liess ich knapp 2 Stunden gehen und dann stellte ihn dann kühl.

Die andere Hälfte des Teigs erfreute uns dann in Form frischer Brioches am nächsten Frühstückstisch. Aber zurück zum Blumenkohl.
Auf einer bemehlten Fläche rollte ich den Teig kreisrund aus, bis er groß genug war, meine Blumenkohlviertel einzeln zu umschließen. Die „eingepackten“ Blumenkohlstücke setze ich mit der Teignaht nach unten auf ein Backblech mit Backpapier und liess alles eine knappe Stunde gehen. Bevor ich die Teigpakete nun in den auf 175 °C vorgeheizten Backofen schob, bepinselte ich diese mit einem Eierstreich, für den ich 1 Ei, etwas Salz und 1 EL Wasser verrührt hatte.

Nach etwas mehr als 20 Minuten im Backofen waren die Blumenkohl-Teiglinge golden aufgegangen und servierfertig. Dazu habe ich die Sauce auf Tellern gespiegelt und die Blumenkohl-Brioche daraufgelegt. Lange Rede, viel Geschmack: Blumenkohl at it’s best!

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Der Dritte Man – Croque Monsieur zum Dritten

Samstag, 19. November 2022 15:43

Liebe Andrea,

ja, ich weiß: leckere Küchenmonologe zum Croque Monsieur hatten wir schon hier und da. Und das eine vorwegzunehmen: Die Variante von Stephan Paul ist meiner Meinung immer noch die mit Abstand leckerste Variante von allen. Einziger Nachteil: der notwendige Zeitaufwand steht in sanftem Gegensatz zum Fast-Food-Charakter dieses Brot-Snacks. Und, ja, auch das weiß ich: Gut Ding will Weile haben. Aber für die Quickie-Variante vom aktuellen

Croque Monsieur

braucht es unschlagbar wenig Zeit und auch keinen Ofen bzw. Grill. Ideal für einen schnellen Mittags-, Abend- oder Zwischendurch-Snack. Und auf eine Béchamel-Sauce wird hierbei auch nicht verzichtet.

Los geht’s mit der Zubereitung eben dieser Sauce: Dafür habe ich 1 EL Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze schmelzen lassen, 1 EL Mehl dazugerührt, 100 ml Milch unter Rühren diazugegossen und alles unter weiterem Rühren zu einer nicht zu festen, nicht zu flüssigen Masse fertiggestellt. Final abgeschmeckt habe ich mit ein wenig Salz und geriebener Muskatnuss.

Für 2 Croques habe ich 4 Toastbrotscheiben auf die Arbeitsplatte gelegt und zwei davon mit weicher Butter bestrichen. Auf den umgebutterten Scheiben verstrich ich ordentlich Béchamel-Sauce, hobelte ordentlich Bergkäse darüber, legte fein geschnittene Streifen von 2 braunen Champignons darauf, bedeckte diese jeweils mit 1 Scheibe Kochschinken, hobelte abermals etwas Käse darauf und bedeckte alles mit den jeweils verbliebenen Toastscheiben (Butterseite nach innen).

Nachdem ich die Brotpakete von beiden Seiten auch außen mit weicher Butter bestrichen hatte, legte ich diese in eine vorgeheizte Pfanne und liess diese dort unter Wenden ca. 2 Minuten pro Seite goldbraun werden. Dazu passt immer ein frischer Salat, aber auch ohne zusätzliche Vitamine ist der „schnelle Mann“ bei mir ein gern gesehener Hungerstiller.

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Chicorée mit Schinkenmantel – très chic!

Samstag, 10. Oktober 2020 15:23

Liebe Andrea,

Wenn der Himmel sich in Wolken hüllt und die Tage im Dauerregen nur so dahinfließen, dann ist man mitten im Herbst von seiner trübsten Seite angekommen. Aber kein Grund, seine Gedanken „dem da draußen“ anzupassen, sondern von innen heraus dagegen anzugehen. Zeit also für jahreszeitlich bedingtes und beeinflusstes Soulfood!

Ich habe die Gunst der Stunde genutzt und uns einen großen Klassiker fürchterlichster Kindheitserinnerungen auf den Esstisch gestellt. Denn

Gratinierter Chicorée

zählt doch für recht wenige Menschen, klein wie groß, zu den wirklichen Must-Haves beim Abendessen. Auch meine Erinnerungen an das Bittergemüse lagen tendentiell im Bereich von Ohrenschmalz. Aber früher war so viel mehr bitter und zugleich ungenießbar, was später seinen Schrecken verloren hat. Also: ran an das Gemüse!

Ich hatte einen kinderfreien Abend ausgewählt (wir hätten „das“ sowieso nur zu zweit gegessen) und pro Person 2 Chicorée eingeplant. Diese habe ich kurz gewaschen, abgetrocknet und den hinteren Strunk keilförmig so herausgeschnitten, dass die Blätter noch zusammenhielten. In einer Pfanne liess ich 2 EL Butter aufschäumen, legte die Chicoréeblüten hinein und den Deckel auf. Bei niedrigster Hitze liess ich den Chicorée nun für knapp 20 Minuten sanft dünsten.

Derweil zerliess ich in einem anderen Topf 1 EL Butter und rührte mit dem Schneebesen 1 EL Mehl dazu. Bevor die Mehlschwitze Farbe annehmen konnte goss ich 1/2 l Milch an und kochte alles unter Rühren einmal auf. Die nun entstandene Béchamelsauce würzte ich mit reichlich Muskatabrieb, Salz und weißem Pfeffer, final rührte ich noch 50 g Bergkäse (frisch gerieben) dazu.

Die zwischenzeitlich einmal gewendeten Chicoréeblüten waren nun auch fertig. Ich nahm sie aus der Pfanne, wickelte jede Blüte in eine Scheibe gekochten Schinken und platzierte diese Röllchen in einer Auflaufform. Die Béchamelsauce goss ich darüber und bestreute alle generös mit weiterem frischgeriebenen 30 g Bergkäse.

Dann wanderte der Chicorée zum Backen und Gratinieren für 15 Minuten in den auf 250° C vorgeheizten Ofen. Das gold-braune Gratin-Ergebnis servierte ich zusammen mit frisch gekochten Salzkartoffeln und einem kühlen Bier – wenn schon Bitterstoffe, dann auch beim Getränk.
Hätte ich vor einem Spiegel gegessen, hätte ich einen kleinen Jungen gesehen, der den ersten Bissen zaghaft in den Mund nimmt und diesen dann leicht indigniert herunterschluckt. Mit jedem Bissen jedoch wurde ich älter, gewöhnte mich an die am Ende aparte Bitternote und wusste dann wirklich nicht mehr, was mich so lange davon abgehalten hat, auch für mich einmal Chicorée als pures Soulfood zuzubereiten.

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Alles Wurst – Da haben wir den Salat (18)

Sonntag, 15. September 2019 15:44

Liebe Andrea,

es gibt ihn in Biergarten und Brauereigaststätten, beim Metzger und mittlerweile auch als Premix im Kühlregal. Aber wie so viele andere Dinge schmeckt ein hausgemachter

(Schweizer) Wurstsalat

aus handgeschnittener Ware doch (und auch) daheim richtig lecker! Unstrittig bei allen Varianten ist die Verwendung von Fleischwurst, hier und dort auch Lyoner genannt. Diese kann man scheibenweise erwerben und in Streifen schneiden oder im Ring kaufen und dann in Stücke schnibbeln.

Für meinen homemade Wurstsalat habe ich einen Ring von 300 g Fleischwurst halbiert und dann in in nicht zu kleine Stücke geschnitten. Ebenfalls halbiert habe ich 1 rote Zwiebel und diese dann in feine Ringe geschnitten. 4 Gewürzgurken habe ich kleingewürfelt sowie 1 Bund Radieschen ohne Blätter jeweils halbiert und in feine Spalten geschnitten. Mit knapp 150 g Bergkäse, in Scheiben geteilt und dann gestiftelt, habe ich meinen Wurstsalat übrigens im Handumdrehen zum Schweizer Wurstsalat upgegradet.

Für das Dressing verrührte ich 4 EL Gurkensud aus dem Gewürzgurkenglas, 3 EL weißen Balsamico, 1 TL Zucker, Salz und Pfeffer und klepperte dann 4 EL Rapsöl dazu. Zusammen mit den Zutaten vermischt habe ich alles 1 Stunde lang im Kühlschrank durchziehen lassen. Dazu passen ganz hervorragend frische Laugenbrezeln und ein sanftes Abendlüftchen mit den letzten Sonnenstrahlen irgendwo im Freien.

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