Auch ich Cann-El-Loni – Pasta, meine Pasta (11)

Sonntag, 29. Mai 2011 10:57

Liebe Andrea,

Deine letze Küchen-Monologie hat nun doch wieder zu einer Analogie geführt. Ganz ursprünglich wollte ich sogar noch den Teig selber ankneten und ausrollen. Letzlich jedoch habe ich daran gedacht, dass ich in den folgenden zwölf Stunden noch etwas anderes vorhabe und gleich zu den als Fall-Back-Option bereitliegenden Fertigröhrchen gegriffen, um eine ordentliche Portion

Cannelloni mit Spinat und Gorgonzola

zuzubereiten. Auch ich habe erst einmal 2 Zwiebeln gewürfelt in Olivenöl angeschwitzt, 800 g Dosentomaten, 2 TL Zucker und sonst nichts dazugegeben und das Ganze auf kleiner Stufe gemütlich vor sich hinblubbern lassen.

Für die Cannelloni-Füllung hatte ich mir eine herzhaftere Variante mit Spinat und Gorgonzola ausgeschaut, die – soviel sei an dieser Stelle schon verraten – jedoch noch ein klein wenig Nachbesserungsbedarf hat. Nachdem ich vier kleingeschnittene Knoblauchzehen in Olivenöl sanft angedünstet hatte, kamen 500 g TK-Blattspinat in den Topf und der Deckel drauf.

In den fertigen Spinat habe ich dann 200 g Gorgonzola, kleingeschnitten in Würfel, und 100 ml Sahne gerührt, dann noch mit Muskat, Salz und wenig Pfeffer abgeschmeckt. Der Spinat war jedoch noch so warm, dass sich der Gorgonzola komplett verflüssigte. Leider blieb damit sein charakteristischer Geschmack ein wenig auf der Strecke, denn später war es schwer, den Gorgonzola aus dem – zugegebenermaßen – leckeren Spinat herauszuschmecken. So ein Käse!

Zur Befüllung der Cannelloni habe ich die Teigröllchen hochkant in eine Suppenschüssel gestellt und mit einem kleinen Löffel die Spinat-Käse-Sahne-Mischung hineingleiten lassen. Die Mischung langte für dreizehn Teig-Röhrchen – und diese reichten dann später prima für zwei ausgewachsenen, hungrige Esser. Die gefüllten Cannelloni habe ich dann auf zwei Auflaufformen verteilt, auf die ich zuvor die beim Befüllen anfallende Käse-Sahne-Flüssigkeit verteilt hatte. Obendrauf gab’s dann noch dick das Tomatensugo und eine ordentliche Schicht frisch geriebenen Pecorino.



30 Minuten bei 200° C im Ofen später waren sie dann endlich fertig: meine ersten Cannelloni, die sich trotz des ein wenig stiften gegangenen Gorgonzola-Aromas durchaus schmecken lassen konnten. Einer Wiederholung dieser Spezialität, dann vielleicht auch mit mehr Zeit und Lust für frisch hergestellten Pastateig, steht jedenfalls nichts im Wege!

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Schmetterlinge im Bauch – Pasta, meine Pasta (10)

Dienstag, 24. Mai 2011 20:37

Liebe Andrea,

über das Wetter und die damit einhergehenden Temperaturen momentan dürften sich höchstens Landwirte & Co. beschweren. Für mich sind sonnenreiche Stunden im Mai ein willkommener Vorgeschmack auf den Sommer. Und was könnte dieses Gefühl kulinarisch besser unterstreichen als

Sommerpasta – Farfalle mit frischen Tomaten Basilikum

An Speisen und Gerichte für die heißen Tage stelle ich – vor allem, wenn ich sie selber zubereite – zwei wesentliche Anforderungen: schnell muss es gehen und zu mächtig sollte es auch nicht sein; ich denke da nur an die Hitzewelle im vergangenen Jahr, und da hatte mein kompletter Organismus schon genug mit den äußeren Rahmenbedingungen zu kämpfen.

Für die Pasta habe ich 3 Knoblauchzehen (gehäutet, halbiert und in Stücke geschnitten) in ordentlich Olivenöl sanft angeschwitzt. Dann kamen noch 250 g Mini Roma-Tomaten in Hälften geschnitten dazu und schwitzten (Sommer!) kurz mit, bevor ich alles mit 200 ml Hühnerbrühe ablöschte und auf hohe Hitze schaltete, damit alles schön einkochte. Währenddessen habe ich einen unserer Basilikumstöcke um einen großen Teil seiner Last befreit und Mini-Farfalle im sprudelnden Salzwasser al dente gekocht. Nudeln und Grünzeug kamen dann in die Pfanne, alles wurde kurz durchgemengt, auf Teller verteilt und final und mit gerösteten Pinienkernen, gehobeltem Parmesan und frisch gemahlenem Pfeffer geschmacklich aufgehübscht.



Tja, und kurz danach hatte ich in Sachen Sommergefühle mal wieder Schmetterlinge im Bauch.

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Ab in die Röhre!

Dienstag, 24. Mai 2011 19:16

Lieber Christoph,

Cannelloni habe ich zuletzt vor gefühlten 200 Jahren zubereitet. Ob es daran liegt, dass ich mal wieder das halbe Dorf abgrasen musste, bis ich eine annehmbare Schachtel fand? Alles andere wäre mir nach dem Genuss dieses Essens jedenfalls ein Rätsel.

Denn

Cannelloni, gefüllt mit Spinat und Ricotta

sind ein wahrer Hochgenuss!

Zuerst habe ich eine frische Tomatensauce zubereitet. Hierfür nahm ich alles, was an Tomaten noch im Haus war – Kirschtomaten und normale, ca. 1 Kilo. Diese wurden gewaschen und geviertelt bzw. halbiert und zu einer Schalotte – in Ringe geschnitten und angeschwitzt – und zwei Zehen Knoblauch – gewürfelt – in den Topf gegeben. Dann habe ich etwas Salz und Pfeffer dazugegeben und die Tomaten für ca. zwei Stunden auf kleiner Flamme vergessen – von gelegentlichem Umrühren einmal abgesehen.

Für uns drei habe ich 14 Cannelloni-Röhren genommen, das hat dicke gereicht zum satt werden. Für die Füllung habe ich 250 g TK-Blattspinat in einem Esslöffel Wasser auf kleiner Flamme aufgetaut. Eine halbe Knoblauchzehe und etwas frisch gemahlener Pfeffer durften mitbaden. Der fertig aufgetaute Spinat wurde fein gehackt und mit einer Schachtel Ricotta (250 g) vermischt.



Damit die Füllung am anderen Ende der Pasta nicht wieder rausläuft, habe ich mit den Cannelloni zwei Scheiben Käse ausgestochen. Und eine elegantere Lösung, als die Füllung mit den Fingern in die Nudeln zu stopfen, habe ich leider nicht gefunden. Macht aber nichts, das Gematsche war herrlich!

Die gefüllte Pasta legte ich dann in zwei mit Olivenöl dünn ausgestrichene Auflaufformen. Darüber kam die Tomatensauce, die ich vorher durch ein Haarsieb gestrichen hatte, damit keiner die Schale der Tomaten mitessen musste. Wer die Sauce ein wenig dickflüssiger haben möchte, nimmt lieber eine Passiermühle. Obendrauf noch zerrupfte Mozzarella – eine aus Büffelmilch und eine aus Kuhmilch – und dann ab in den Ofen.

Nach 20 Minuten bei 180 Grad und noch einmal fünf Minuten bei 250 Grad, damit der Käse schön bräunt, war das Essen fertig. Und so lecker, dass es auf jeden Fall wiederholt wird.

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Heitere Hülsenfrüchte

Mittwoch, 18. Mai 2011 18:32

Lieber Christoph,

ich fülle weiter fleißig unsere Rubrik „vegetarisch“.

Für

Kichererbsenplätzchen

schneidet man zwei Schalotten in feine Ringe und hackt eine Knoblauchzehe fein. Beides wird in wenig Olivenöl gedünstet und wenn die Zwiebeln schön glasig sind, wirft man noch eine Handvoll gehobelte Mandeln dazu und bräunt diese leicht. Während das alles in der Pfanne vor sich hinbrutzelt, püriert man 400 g Kichererbsen (aus der Dose) im Mixer oder mit einem Pürierstab. In das Püree gibt man die etwas abgekühlte Zwiebelmischung, Kidneybohnen (ebenfalls aus der Dose), ein Ei, ein zerbröckeltes Stück Ziegenfrischkäse und zwei gehäufte Esslöffel Maismehl. Gewürzt mit Salz, Pfeffer und edelsüßem Paprika, vermischt man alles gründlich, am besten mit den Händen.


Die Masse wird zu kleinen Fladen geformt und in Öl knusprig ausgebacken. Dazu gibt es einen Klecks Joghurt und Rucola mit einem Dressing aus Olivenöl, Zitronensaft, Feigensenf und etwas Fleur de Sel.

Ich bin satt!

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Crispy crisps

Dienstag, 17. Mai 2011 19:05

Lieber Christoph,

ich liebe Chips. Schon immer. Nur mit Salz, kein anderer Schnickschnack. Und ich kann es überhaupt nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die sie niemals essen.

Was liegt also näher, als einmal welche selber zu machen? Die Herstellung ist ein bisschen aufwendig, aber der Geschmack, der mit nichts aus der herkömmlichen Chipstüte zu vergleichen ist, macht die Arbeit wieder wett.

Kartoffeln, ca. ein Kilo, werden gewaschen, abgetrocknet und ungeschält auf einem Gemüsehobel oder in der Küchenmaschine in allerfeinste Scheiben gehobelt. 2 Liter geschmacksneutrales Öl (z.B. Sonnenblumenöl) werden ordentlich erhitzt. Dann gibt man die abgetupften Kartoffelscheiben einzeln in das Öl (wer das langweilig findet, kann ja beim Einlegen zählen, wie viele es sind) und backt sie portionsweise aus.  Wenn die Chips etwas braun und knusprig sind, werden sie mit einem Schaumlöffel herausgehoben und auf Küchenpapier abgetropft.


Beim Backen habe ich ziemlich schnell festgestellt, dass sich Frühkartoffeln hierfür nur bedingt bis gar nicht eignen. Sie scheinen zu feucht zu sein, werden nicht braun und kein bisschen knusprig. Die Kollegen aus alter Ernte, die auch schon eine Zeit in meinem Vorratsschrank gelagert hatten, wurden wesentlich knuspriger und auch längst nicht so fettig. Man erkennt den Unterschied auf dem Foto ganz gut.

Nach dem Abkühlen streut man ein wenig Fleur de Sel über die Chips und dann kann’s losgehen mit dem Geknusper. Salat und Quark mit Knoblauch und Schnittlauch passen dazu genau so gut wie ein kaltes Kölsch. Hüftgold ahoi!

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Omelette-Quickies

Freitag, 13. Mai 2011 15:53

Lieber Christoph,

heute Mittag galt es, möglichst flotti galoppi drei hungrige Mäuler zu stopfen. Eine Anregung hierfür kam aus dem neuen Jamie Magazin, das ich gestern gekauft habe. Eine wirklich schöne Kochzeitschrift ist das, gut gemischte Rezepte, schöne Bilder, gute Haptik. Aber genug der Werbung.

Mini-Frittatas

sollte es geben.

Hierfür habe ich 5 große Eier mit 100 ml Milch verkleppert, 1 EL Schmand dazugegeben sowie 3 EL frisch geriebenen Parmesan. Salz und Pfeffer kamen als Würze dazu.


Die Eiermilch wird dann in einer 12-er Muffinform verteilt. Ich habe Papierförmchen eingelegt, weil ich dachte, dass die Eiermasse selbst in einer gut gefetteten Form zu sehr kleben würde.

Füllen kann man die Frittatas mit allem, was zu Eiern passt. Wir hatten eine Füllung aus Tomaten und Basilikum, eine aus scharf angebratenen Champignonwürfeln mit Knoblauch und Thymian und eine aus Schnittlauch und Kartoffeln, die ich schon gestern zusammen mit den Spargelkartöffelchen vorgekocht hatte.

Das Ganze kommt dann für ca. 25 Minuten in den auf 200 ° vorgeheizten Backofen. Leicht abkühlen lassen, damit die Frittatas sich leichter aus der Form lösen und dann genießen. Sie schmecken auch kalt sehr gut, für die Brotdose oder fürs Picknick im Grünen.

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Wohlschmeckendes von der Stange

Freitag, 13. Mai 2011 10:27

Liebe Andrea,

vor allem liebe ich am Spargel, dass er ein echtes Saisongemüse ist. Und im relativ knappen Zeitfenster des Spargels lassen wir uns schon das eine oder andere Mal die frischen Stangen schmecken. Für den

Spargel mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise

braucht es auch gar nicht vieler Zutaten: Spargel (ca. 1,2 Kilo für drei Esser), Kartoffeln, 3 Eier, 1/2 Pfund Butter, 300 ml Wein, 1 Zwiebel, Estragon, Salz, Pfeffer, Zucker. Von letzterem kommen 1-2 TL neben ein wenig Salz ins Spargelwasser. Da auch meine Hollandaise eigentlich eine Ratz-Fatz-Sauce ist, stelle ich sie an dieser Stelle gerne nochmals vor: als erstes setze ich Weißwein mit einer grob gewürfelten Zwiebel, 10 Pfefferkörnern und 2 EL Estragon auf und reduziere alles bei mittlerer Hitze auf ca. 4 EL Flüssigkeit. Diese Reduktion verschneebese ich dann mit 3 Eigelb in einem Topf, bis alles schön schaumig ist. Den Topf ziehe ich immer wieder von der auf kleinste Stufe geschalteten Herdplatte. So erwärmt sich der Topfinhalt langsam und wird vor allem nicht zu heiß. Danach kommt ein halbes Pfund geschmolzener, nicht geklärter Butter und stetem Rühren mit dem Schneebesen dazu. Der Topf wird dabei immer wieder kurz auf die Herdplatte geschoben und für einen Moment wieder weggezogen. Nach meinem Geschmack passen 2 EL getrockneter Estragon ganz hervorragend dazu und darein, auch wenn’s dadurch dann tendenziell eine Sauce Bearnaise wird. Am Ende, wenn Spargel und Salzkartoffeln gar sind, schmecke ich die Sauce mit Cayennepfeffer, Salz und ein wenig Zitronensaft ab. Die Sauce hat den Idealzustand erreicht, wenn man der gefüllten Sauciere mit den Fingerknöcheln auf den Boden klopft und ein „hohles Geräusch“ ertönt.



Danach geht es immer ganz schnell, denn jeder stürzt sich auf Spargel, Kartoffeln und Sauce. Und lässt es sich schmecken. Ein wunderbares vegetarisches Gericht, zu dem natürlich auch ein ordentliches Stück Fleisch passt. Muss aber nicht.

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Grün? Weiß? Egal: Spargel!

Donnerstag, 12. Mai 2011 20:49

Lieber Christoph,

ich finde es schön, dass die Spargelzeit nur so kurz ist. Nach einem langen Winter kann man sich so richtig darauf freuen und bis Johanni hat man so viel davon gegessen, dass man froh ist, dass man das nun erst einmal für lange Zeit nicht mehr tun muss.

Der Kölner an sich isst natürlich am liebsten den Spargel, der im nahen Vorgebirge angebaut wird und der hier bequem zwei Mal pro Woche knackfrisch auf dem Biomarkt zu haben ist. Wirklich frischen Spargel erkennt man daran, dass die Stangen quietschen, wenn man sie aneinander reibt und daran, dass die Schnittstelle feucht ist, wenn man sie leicht mit dem Fingernagel anritzt. Wird der Spargel nicht sofort verarbeitet, kann man ihn – eingeschlagen in ein feuchtes Geschirrtuch – gut zwei oder drei Tage im Kühlschrank aufbewahren.

Heute kochte ich unter erschwerten Bedingungen. Sämtliche Töpfe waren in Beschlag genommen, da ich für die Spargel nicht liebenden Kinder Käsetortellini zubereiten musste. Gleichzeitig durfte noch telefonischer Computersupport geleistet werden und die Waschmaschine schrie mich an, dass eine Ladung fertig sei. Und weil ich heute nicht wie gewisse andere Blogautoren das Bedürfnis hatte, eine echte Hollandaise oder sonst jemanden zu schlagen und weil ich nicht erst um Mitternacht essen wollte, musste die schnelle Variante her.

Flugs habe ich für eine Portion lecker Abendessen eine Handvoll Kartöffelchen geschält und im Ganzen in Salzwasser gekocht. Der geschälte Spargel, gerne ein Pfund pro Person, wird ebenfalls in Salzwasser gekocht, dem eine Prise Zucker aber nicht schaden kann. Beides dauert rund 20 Minuten: Zeit genug, die Turbo-Hollandaise aus dem Rezept für Rezept für die Verlorenen Eier wiederzubeleben.


Würde ich nicht auf Schinken verzichten, so würden mir ein klassischer gekochter Schinken oder welcher aus dem italienischen Deli gut dazu schmecken, wahlweise der mit Rosmarin oder der mit Trüffeln. Parmaschinken oder Serrano gehen auch ganz wunderbar. Ich begnügte mich aber mit einer Handvoll gehacktem Rucola, der ganz hervorragend zu Spargel passt. Dazu noch ein Glas Pinot Grigio und das Leben ist schön.

Übrigens werfe ich die Schalen und das Stück, das man unten an den Stangen abschneidet, nicht weg, sondern mache daraus eine leckere Suppe. Dazu werden die Reste in leicht gesalzenem Wasser ausgekocht. Der abgeschüttete Sud wird dann mit etwas Pfeffer und einem halben Gemüsebrühwürfel aufgekocht und für die Sämigkeit kommt etwas Mehlschwitze dazu. Ein bis zwei EL Sahne runden das ganze ab. Dazu kam es heute leider nicht mehr, weil: siehe oben.

 

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Pasta, meine Pasta (9)

Mittwoch, 11. Mai 2011 21:54

Liebe Andrea,

entgegen landläufig verbreiteter Meinung besteht die klassische Bolognese-Sauce gar nicht aus einer Vielzahl von Tomaten; da hat Mircaoli (kennen wir das noch!?) in seiner Pionier-Rolle beim Näherbringen fremdländischer Gerichte wohl etwas über die Stränge geschlagen. Daher an dieser Stelle mal wieder Nudeln satt, und zwar

Maccheroni alla Bolognese

Zuerst einmal werden 2 Möhren und 2 Stangen Staudensellerie in feinste Würfel geschnitten. Das so entstehende Brunoise-Gemüse wird mit einer ähnlich atomisierten Zwiebel in Olivenöl und einem ordentlichen Stich Butter auf kleiner Flamme weich gedünstet.
In einer separaten Pfanne werden 250 g Rinderhack scharf, also schön braun gebraten. Es gibt Rezepte, die sehen auch noch den Einsatz von Hühnerleber und Speck vor; die habe ich jedoch einmal außen vor gelassen. Das gebratene Hackfleisch kommt nun mit 4-5 EL Tomatenmark, 200 ml Rotwein, 200 ml Fleischbrühe sowie vielen Gewürzen zum Gemüse. An Gewürzen bieten sich neben 2 Nelken und 2 Lorbeerblättern 1-2 TL Oregano, Rosmarinpulver, Thymian und/oder Kräuter der Provence an. Salz und Pfeffer zum finalen Abschmecken braucht’s zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Der Sugo schmurgelt nun auf kleiner Flamme und bei gelegentlichem Umrühren vor sich hin.
Wenn die Konsistenz fester wird, können die Nudeln aufgesetzt werden. Klassischerweise Spaghetti, im vorliegenden Fall waren es Maccheroni, oder auf gut deutsch: Makkaroni. Die bissfesten Nudeln habe ich abgeschüttet, in den Saucen-Topf gegeben, durchgemengt und kurz mitziehen lassen.



Wer mag, kann dann auf dem Teller nachpfeffern oder die Pasta mit geriebenen oder gehobelten Hartkäse (Parmesan oder Pecorino) geschmacklich aufhübschen. Aber: das ist gar nicht notwendig, denn es schmeckt auch so richtig gut!

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Rhabarberbarbarabarbarenbärte

Samstag, 7. Mai 2011 9:51

Lieber Christoph,

geht es Dir auch so? Es gibt wenige Aromen, die mich an meine Kindheit erinnern, aber eines davon ist definitiv das von Rhabarber. Der säuerlich-bittere Geruch, der freigesetzt wird, wenn man die Stangen schält, versetzt mich sofort zurück in die Siebziger. Als Kompott mochte ich Rhabarber überhaupt nicht, aber den Kuchen, den meine Schwester einmal in einem Anfall von Backwahn produzierte (der kam mit Vanillepudding daher) war wirklich sehr lecker.

Rhabarberkuchen schmeckt aber auch so:

Ein Pfund Rhabarber wird geschält und in kleine Stücke geschnitten. Diese lässt man mit 2 EL Zucker überstreut eine Zeitlang ziehen.

3 Eier werden zusammen mit 200 g Zucker schaumig geschlagen. Dazu kommen 375 g Buttermilch, bevor man 375 Mehl, vermischt mit 1 EL Backpulver, unterrührt: fertig ist der Teig.

Für den einfachen Transport habe ich den Kuchen in einer gefetteten Reine von 35 x 25 cm gebacken, eine große Springform geht aber genau so gut. Man gibt den Teig in die Form und den Rhabarber dazu. Diesen drückt man leicht in den Teig ein und backt den Kuchen für 20 Minuten bei 180 °.

Nach diesen 20 Minuten gibt man eine Mischung aus 1 Becher Schlagsahne, einer Handvoll gehobelter Mandeln und etwas Zucker auf den halbgaren Kuchen und backt ihn für weitere 20 Minuten, bis die Ränder goldbraun werden.



Vom fertigen Kuchen bekommt aber nur etwas ab, wer mindestens die Hälfte dieses Textes auswendig aufsagen kann 🙂

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