Beitrags-Archiv für die Kategory 'Monologe Küche'

Kochen nach Farben

Donnerstag, 6. September 2012 21:32

Liebe Andrea,

erst kürzlich lief mir wieder mal eine große Tüte frischer Spinat über den Weg. Ungekocht flößt mir das Spinat-Volumen immer wieder gehörigen Respekt ein. Nach dem Kochen bzw. bereits nach dem Blanchieren reibe ich mir ob des im Vergleich zu vorher mickrigen Ergebnisses verwundert die Augen.

Diesmal habe ich den Spinat als Geschmacks- und Farbverstärker eingesetzt, bei meinem

Grünen Kartoffelgratin

Dazu habe ich einen kompletten Beutel mit 500 g frischem Spinat nach dem Waschen portionsweise blanchiert und sanft ausgedrückt, 2 Handvoll Grünmasse blieben so übrig.

Während drei Handvoll mehligkochende Kartoffeln in Salzwasser gar kochten, pürierte ich den Spinat zusammen mit ca. 1 handvoll Petersilienblättern zu einer homogenen Masse. Die gegarten Kartoffeln verarbeitete ich mit der Kartoffelpresse zu Schnee, gab die Spinatmasse, 3 Eier, 100 ml Sahne, 50 g Parmesan, frisch gemahlene Muskatnuss, ein wenig Salz sowie Pfeffer dazu und vermengte alles so lange, bis nur noch Grün zu sehen war.

In eine Auflaufform umgefüllt bekam die Kartoffel-Spinat-Mischung dann noch eine obere Schicht frisch geriebenen Parmesankäse mit Butterflöckchen drauf, bevor es für ca. 20 Minuten bei 175° C zum Fertigbacken in den Ofen ging.



Als vollwertige, geschmackige und vor allem grüne Hauptmahlzeit taugt dieser Kartoffel-Spinat-Auflauf allemal, wir hatten ihn jedoch zur Beilage degradiert und lecker Zitronenschnitzel dazu aufgefahren.

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Das kommt mir aber spanisch vor (Tapas, Teil 2)

Dienstag, 21. August 2012 10:44

Liebe Andrea,

sicher: das eine oder andere Essen bekommt man fertig abgepackt im Supermarkt. Aber gerade kleine Dinge werden ganz groß, wenn man sie einmal selber hergestellt bzw. vollendet hat. So geschehen bei den selbstgemachten

Salzmandeln

die man zum Apertif naschen oder einfach nur so verfuttern kann. Dazu habe ich im Supermarkt die – nach Augenschein, Verpackung und Preis – edelsten, verfügbaren Mandeln (ungeschält, 250g) erworben und in einer Schale mit heißem Wasser übergossen. Nach 5 Minuten wurde das Wasser gegen eiskaltes getauscht. Nach weiteren 3 Minuten ging ich daran, die abgegossenen Mandeln aus ihren Schalen zu drücken und auf Küchenpapier zu trocknen. Danach gab ich die Mandeln mit 3 EL Olivenöl in eine Auflaufform und schwenkte alles gut hin und her.

Die nächsten 25 Minuten kamen die Mandeln in den auf 180° C vorgeheizten Ofen, wobei sie alle 5 Minuten gewendet bzw. gerüttelt wurden.



Zuguterletzt entfettete ich die noch heißen Mandeln auf Küchenkrepp und salzte sie ordentlich mit Meersalz. Schon fertig. Schon lecker. Und ganz schnell war’n ’se weg.

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Speckige Mäntel stehen den tollsten Hühnern

Donnerstag, 16. August 2012 22:11

Liebe Andrea,

kurz bevor uns die angekündigte Hitzewelle – von weit über 30° C ist die Rede, und das in unseren Breiten! – zum gantäglichen Eis- oder Melonenverzehr zwingt, gab es noch schnell mal was Warmes zum Abendessen. Natürlich, Schnelligkeit ist relativ. Aber so richtig lange Vorbereitungszeit brauchte es nun auch wieder nicht für unser

Ricotta-Spinat-Huhn im Speckmantel

Zuerst kam frischer Spinat dran. Von dem hatte ich einen ganzen Sack gekauft. Nach dem portionsweisen Blanchieren in heißem Salzwasser blieb davon ein doch recht überschaubarer Rest übrig. Zu 125 g Ricotta gab ich drei, in einer Hand ausgepresste und kleingeschnittene Spinatbällchen, würzte ordentlich mit Muskat, Salz sowie Pfeffer und vermengte alles zu einer geschmeidigen Masse.

Beim Huhn hatte ich mir nur auf die Brüste konzentriert, drei an der Zahl. In diese schnitt ich längs mit dem Filiermesser je eine tiefe Tasche, in die ich daraufhin meine Ricotta-Mischung verteilte. Danach drückte ich die Brüste wieder vorsichtig in Form und umwickelte jede mit 2-3 Scheiben Serrano-Schinken. Für einen späteren Einsatz schnibbelte ich 1 Zwiebel in Würfel und 250 g braune Champignons in Scheiben.

In einer heißen Pfanne mit mäßig Olivenöl zum Braten bräunte ich die Brust-im-Speck-Pakete von allen Seiten ordentlich an und parkte sie dann in einer Reine im bereits auf 180° C vorgeheizten Backofen. Im Bratenfett wurden daraufhin mit 2 EL Butter und guter Hitze die Champignons nun etwas brauner, dazu kam dann noch die gewürfelte Zwiebel. Nachdem auch die Zwiebelstückchen glasig wurden, löschte ich alles mit 300 ml Hühnerbrühe (Instant, kräftig angerührt) ab und ließ die Flüssigkeit etwas einköcheln. Dann gab ich den Pfanneninhalt zu den Hühnerbrüsten in den Ofen, nach 20 Minuten wendete ich das Fleisch einmal. Während der verbleibenden 10 Minuten kochte ich die Tagliatelle al dente, die sich schon auf die leckere Bratensauce freuten.



Groß war auch die Freude bei uns, als alles auf dem Teller parat lag. So können sich Hühner gerne häufiger in Schale werfen!

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F*** the rain, we go to Spain!

Donnerstag, 9. August 2012 20:06

Lieber Christoph,

wie üblich lässt der Sommer in unseren Breiten derzeit doch arg zu wünschen übrig. Ein Grund mehr, sich vermittels südländischer Küche ein wenig Sonnenschein in Haus, Herz und Magen zu holen.

Für

Ajo blanco

eine Verwandte der Gazpacho, habe ich 200 g gemahlene Mandeln mit ein paar EL eiskaltem Wasser verrührt. Das Rezept sieht eigentlich vor, dass man ganze Mandeln blanchiert, abzieht und dann mahlt, aber weder habe ich die technischen Möglichkeiten zum Mahlen noch besonders große Lust dazu.

3 Scheiben altbackenes Toast ohne Rinde habe ich kurz in Wasser eingeweicht, ausgedrückt und in das Gefäß gegeben. Dazu 2 gehackte Knoblauchzehen und 3 EL Olivenöl sowie etwas Salz und Pfeffer. 2 EL Himbeeressig runden das Ganze ab. Dann wird die Masse mit ca. 600 ml eiskaltem Wasser aufpüriert. Das Wasser gab ich in großen Schlucken dazu, bis die Suppe eine Konsistenz hatte, die mir gefiel. Dann habe ich die Suppe für ca. eine Stunde in den Kühlschrank gestellt.

In der Zwischenzeit habe ich ein paar gewürfelte Kartoffeln gekocht und eine Handvoll gehobelte Mandeln in der Pfanne trocken geröstet. Beides diente als Suppeneinlage.



Ein Gedicht war das! Leider gilt bloß wieder einmal: Küssen verboten.

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Pasta, meine Pasta (16)

Montag, 6. August 2012 22:40

Liebe Andrea,
es war mal wieder an der Zeit: Ratz und Fatz statt Schnick und Schnack. Aber meist sind es ja auch die einfachen Dinge, die unser Leben erhellen. In diesem Falle kam die Einfachheit in Form von

Spaghetti al tonno

auf den Tisch. Ja ja, ich weiß, es gibt böse Geschichten um Flipper & Co. Aber es gibt auch sehr große Unterschiede beim Dosenfisch im Allgemeinen: Stückige Bruchware in ranzig anmutendem Öl auf der einen, große Kompaktstücke im eigenen Saft auf der anderen Seite. Und – allen Diskussionen zum Trotz – hat man neben allen anderen Grundzutaten dann doch immer noch eine Dose im Haus. Und zu den Zutaten gesellte sich auch Hunger, also musste alles ganz schnell gehen.

Zuerst einmal musste 1 rote Zwiebel dran glauben, wurde fein gewürfelt und in Olivenöl angeschwitzt. 1 Knoblauchzehe ereilte das gleiche Schicksal. Dazu kamen dann noch 400 g passierte Tomaten, 1 TL Zucker, 2 EL Hühnerbrühe (instant) sowie 150 ml Wasser. Alles blubberte dann bei moderater Hitze vor sich hin, Zeit also, das Nudelwasser aufzusetzen, zu salzen und Spaghetti darin al dente zu kochen.

Zwischendurch kam dann noch 1 Dose Thunfisch nebst ihrem eigenen Sud in die heiße Sauce.
Da nicht alle Mitesser meine wahre Freude beim Geschmack von scharfer Chili und sauren Kapern bei diesem Gericht teilen, musste ich heute erst einmal auf die Zugabe beider Zutaten verzichten und am Tisch nachwürzen.



Ein Schwung frischer Petersilie jedoch brachte noch etwas Farbe in die Sauce, bevor sich die frisch abgeschüttete Pasta dazugesellte und alles schön miteinander vermengt wurde. Lecker war das!

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Das kommt mir aber spanisch vor (Tapas, Teil 1)

Sonntag, 29. Juli 2012 21:17

Liebe Andrea,

ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass das wir – rein geografisch gesehen – immer eher Richtung Süden, als gen Norden kochen. So ein komplettes Walfischsteak oder eine saftige Rentierschnitte gehört bei unseren Lebensmittelhändlern auch einfach nicht zum Standardangebot. Gerade die Spanier trumpfen dagegen mit vielen kleinen Gerichten groß auf, die meist erst in ihrer Vielfalt groß herauskommen. Ich meine damit die Tapas. Tortilla Espanol hatten wir beispielweise schon in unserem Kochblog, oder auch Hühnerkroketten. Fortan können wir die kleinen Speisen des leckeren Lebens nun auch in Ana- oder Monologien zusammenfassen. Ein Anfang machen die heute ausprobierten

Knoblauch-Champignons mit Zitrone

Dazu habe ich einen Restbestand von 150 g braunen Champignons entstielt und halbiert, die großkalibrigen Pilze habe ich in vier bis sechs Stücke geteilt. In einer heißen Pfanne mit heißem Olivenöl habe ich zuerst 3 feingeschnittene Knoblauchzehen für ca. 20 Sekunden angebraten. Danach kamen die Champignons dazu und durften bei moderaterer Hitze Öl und Farbe annehmen. Alles abgelöscht wurde dann mit dem Saft von 1 Zitrone und ein ganz klein wenig Hühnerbrühe.



Danach kamen noch 5 EL frisch gehackte Petersilie dazu. Nachdem nahezu alle Flüssigkeit eingekocht war, servierte ich die Pilze mit Pieksern und frischen Baguettescheiben. Lecker. Und: To be continued…

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Gut Auflauf will Weile haben

Dienstag, 24. Juli 2012 15:10

Liebe Andrea,

gemeinhin kann man ja annehmen, dass die Zubereitung eines Auflaufs eine schnelle Sache ist. Sicher, wenn einmal alles im Ofen verstaut ist, kann man sich getrost zurücklehnen (oder sich daran machen, das Schlachtfeld in der Küche zu beseitigen). Diesmal habe ich mir einen Auflauf vorgenommen, der irgendwie mehr Zeit als sonst in Anspruch nahm. Aber wenigstens war er ordentlich lecker, mein

Pasta-Auflauf mit Pilzen, Tomaten, Käse, Hack und Speck

Zur Vorbereitung der Zubereitung habe ich erst einmal einiges kleingeschnibbelt bzw. fein gewürfelt: 2 Karotten, 2 Stangen Sellerie, 2 rote Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 200 g braune Champignons und 100 g Räucherspeck.
Als Erstes kam dann der Speck in den Topf und durfte Farbe annehmen, dann folgte das Kleingemüse und wurde bei ordentlicher Hitze sanft geschmort. Zu guter Letzt folgten 750 g Rinderhack und brutzelten erst einmal was mit.

Zum Ablöschen des dampfenden Topfinhalts kamen 300 g Dosentomaten (Cocktailtomätchen), 3 EL Tomatenmark, 5 Salbeiblätter in kleinen Stücken und ca. 100 ml Rotwein dazu. Danach würzte ich mit ein wenig Salz und mehr schwarzem Pfeffer nochmal ab und ließ alles ca. 20 Minuten sanft vor sich hin- bzw. einköcheln. Währenddessen setzte ich Nudelwasser auf, drehte den Ofen auf 180° C und begab mich an die nächste Auflauf-Zutat: Béchamel-Sauce.

Dazu kochte ich erst einmal 300 Milch mit 200 ml Sahne, 3 Nelken und 1 Zwiebel auf, schmolz in einem separaten Topf 75 g Butter und rührte 3 EL Mehl hinein. Nach sanftem Mehl-Bräunen kamen unter Rühren die vorher von Zwiebel und Nelken befreite Milch mit 100 g frisch geriebenem Parmesan dazu, einmal kurz aufwallen – und fertig war die nächste Auflaufkomponente.

Die mittlerweile al dente gekochten Nudeln (350 g Farfalle) landeten direkt nach dem Abgießen in der Béchamel-Sauce. In einer großen Auflaufform strich nun erst einmal das Gemüse-Fleisch-Tomaten-Sugo glatt. Darüber kam dann die Nudel-Béchamel-Mischung und getoppt wurde alles von einer flächendeckenden Schicht aus frisch geriebenem Parmesankäse.



Nach ca. 30 Minuten im Ofen war der Auflauf dann fertig. Endlich. Die Portion war üppig, sodaß wir an zwei Tagen davon essen konnten. Aber das mit Vergnügen, denn einmal mehr hat sich gezeigt: Aufläufe können aufwendig sein, sind dann aber meist ordentlich lecker.

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Wenn Hühner rot werden

Mittwoch, 18. Juli 2012 8:49

Liebe Andrea,

erst kürzlich habe ich auf einem Buchhandlungs-Wühltisch ein weiteres italienisches Kochbuch entdeckt und gleich erstanden. Kaufentscheidend war jetzt nicht zwingend die beiliegende CD (stimmungsvolle italienische Musik, Spieldauer 33 Minuten), sondern vielmehr die Tatsache, dass in dem Polpette-Rezept Kartoffeln anstatt Brötchen verwendet wurden. Und darüber hinaus entdeckte ich noch viele neue Kochvorschläge, zum Beispiel Pollo cacciatore. Dieses Jägerhuhn wandelte ich durch wenige Handgriffe bzw. Zutaten in ein herrlich leckeres

Tomatenhuhn

ab. Das war mal was ganz anderes und eine doch sehr schmackhafte Huhn-im-Topf-Variante.

Zuerst einmal musste – einmal mehr – ein Fleischhahn mit 1,8 kg dran glauben. Den Vogel teilte ich in sieben Teile, die ordentlich gesalzen, bei milder Hitze im Bräter mit Olivenöl Farbe annehmen durften. Im vom Huhn geleerten Topf kamen dann ca. 3 handvoll braune Champignons, in Scheiben geschnitten, zum Einsatz und nahmen bei gleicher Hitze ebenfalls Farbe an. Mit einer Schaumkelle fischte ich die fertigen Pilze aus dem Bräter und stellte sie beiseite. Nun kamen 3 rote Zwiebeln in halben Ringen und 2 Knoblauchzehen in feinen Stücken mit einem Klacks Butter in den Topf und wurden unter stetem Wenden glasig gegart. 1 Dose Cocktailtomaten ersetzte mir die im Originalrezept vorgesehenen stückigen Dosentomaten. Weitere Flüssigkeit kam durch 100 ml Wasser und 150 ml Rotwein dazu. 2 handvoll sonnengetrocknete Tomaten in feine Strefen geschnitten sollten für tomatigen Tiefengeschmack sorgen, nachhaltigen Pepp in der Sauce bewirkten 3 TL Paprikapesto.

6 Stängel Petersilie sowie einige Zweige frischer Thymian kamen vor den Hühnerteilen in den Topf, den ich dann verschlossen bei 160° C für 55 Minuten in den Ofen stellte. 10 Minuten vor Ende der Garzeit gesellten sich die Champignons wieder mit dazu.



Zum Servieren rundete dann noch frisch geschnittener Basilikum optisch und geschmacklich ab. Und dazu gab’s lediglich Weißbrot. Gut war’s.

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Ausflug in den Süden

Montag, 4. Juni 2012 15:20

Lieber Christoph,

am Wochenende hatte ich Gäste und es galt, etwas ganz feines zu zaubern, als Starter für einen schönen Abend. Also stellte ich, inspiriert von meinen FreundInnen Anna, Jo, Kerstin, Alex, Kat, Sandra, Carmen, Nina und Susan, die hier lobend erwähnt werden sollen, dieses nachgerade geniale Gericht zusammen.

Gnocchi mit grünem Spargel

sind nämlich wirklich lecker und außerdem unaufwendig in der Zubereitung. Wenn man erst einmal alles zurechtgeschnippelt hat, dauert das Kochen selber keine 20 Minuten.

Für vier Personen briet ich 500 g grünen Spargel in etwas Olivenöl scharf an. Zuerst gab ich die Stiele in Stücken in die heiße Pfanne. 1 El Wasser dazu und dann erst die Köpfe, damit diese nicht zu weich werden. Deckel druff, brutzeln lassen. In der Zwischenzeit hatte ich 300 g Kirschtomaten geviertelt und entkernt (ich mag die Kerne nicht und außerdem verwässern sie jedes Essen). Nach gut zehn Minuten war der Spargel „al dente“ und durfte auf einem Teller ausruhen.

500 g Gnocchi (Convenience, die mache ich im Leben nicht mehr selber) briet ich dann in der immer noch heißen Pfanne in 3 EL Olivenöl, bis sie etwas Farbe angenommen hatten. Der Spargel wanderte zurück in die Pfanne, dazu die Kirschtomaten und ein paar Zesten Zitronenschale. Das Ganze wurde dann mit Fleur de Sel und Pfeffer gewürzt und ordentlich durchgemischt.



Wenige Minuten später war der Zauber fertig und ich habe die Gnocchi auf mit Balsamicocreme dekorierten Tellern angerichtet und jeweils eine Handvoll Parmesanhobel und Rucola darauf verteilt. Ich sage dir, davon hätte ich noch drei Portionen essen können! So reichte es von der Menge her für uns vier als Vorspeise. Hmmmm!

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Gebeizter Lachs

Sonntag, 27. Mai 2012 21:34

Lieber Christoph,

zuweilen packt mich der Wahnsinn. Neues und Unbekanntes auszuprobieren reizt mich über die Maßen. Und so stand ich im Fischladen, sah die schöne Lachsseite und dachte: Beizen! Warum nicht? Keine Ahnung wie, aber es wird sich schon eine Lösung finden. Damit der Spaß für den Fall des Nicht-Gelingens nicht zu sehr ins Haushaltsbudget schlagen würde, erstand ich für

Gebeizten Lachs

erst einmal nur eine halbe Lachsseite von ca. 350 g. Irgendwo waren doch Rezepte für gebeizten Lachs? Ach ja, in der BEEF!

Die Lachsseite war komplett grätenfrei, so dass ich sie nur zu waschen und zu trocknen brauchte. Für die Beize habe ich 1 EL Anis und 1 EL schwarzen Pfeffer jeweils separat gemörsert und mit 2 El Salz und 2 EL Zucker vermischt. Als Kräuterkram kamen hinzu: 1/2  Bund Kerbel, 1/2 Bund Schnittlauch, 3 Zweige Estragon, all das grob gehackt. Zuerst gab ich die Kräuter und dann die Gewürzmischung in eine passende Keramikform und legte den Lachs mit der Hautseite nach oben darauf. Ordentlich mit Frischhaltefolie zudecken und schon ging alles für 24 Stunden in den Kühlschrank. Als diese 24 Stunden um waren, wendete ich alles und beschwerte es mit einer weiteren Form, in die ich vier Boulekugeln (die hiermit ihren ersten Einsatz hatten *hüsterchen*) als Gewichte legte.

Weitere 24 Stunden später war der Lachs fertig gebeizt. Er hatte Konsistenz und Farbe geändert und roch fantastisch. Ich hob die Haut am Rand mit einem scharfen Messer leicht an und konnte sie dann ganz einfach abziehen, vorsichtig. Dann schnitt ich den Lachs in dünne Scheiben, nachdem ich die Beize mit Küchenpapier abgewischt hatte.

 



 

Dazu gab es eine Guacamole aus 1 gehackten Avocado (diese mit etwas Zitronensaft beträufelt, damit sie nicht braun wird), 4 Kirschtomaten, entkernt und in Streifen geschnitten, 2 Frühlingszwiebeln in feinen Vierteln, 3 Blättchen gehacktem Estragon, einer Handvoll gehacktem Rucola und 1 EL Crème double. Alles mit den Händen vermischen, das ist einfacher als mit jeglichem Gerät.

Als Beilage gab es knusprig gebackenes Baguette mit Knoblauchbutter und die Schlemmerei konnte starten. Offen gesagt, war mir der Lachs am Ende etwas zu anislastig, ich würde also bei einem weiteren Versuch den Anis ganz weglassen und den Estragon-Anteil deutlich reduzieren. Aber sonst: Ein Gedicht!

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