Beitrags-Archiv für die Kategory 'Monologe Küche'

Normannisches Huhn

Montag, 16. September 2013 10:06

Liebe Andrea,

es lag wohl daran, dass wir vor genau einem Jahr die letzten Urlaubstage in der Normandie genossen. Jedenfalls ergriff mich eine gehörige Portion Fernweh, als ich mir überlegte, wie ich denn nun mein frisch erstandenes Huhn zubereiten solle. Was also lag da näher, sich mit dem Huhn kulinarisch in die Normandie zu bewegen und ein veritables

Poulet Vallée d’Auge

zu kochen. Das Gericht entstand in Anlehnung an ein Rezept aus einem meiner liebsten Kochbüchern und ist nach dam Vallée d’Auge in der Normandie benannt, einer Gegend, die für vor allem für ihre leckeren Äpfel berühmt ist. Nun war es war mal wieder an der Zeit, ein Mahl mit all den leckeren Dingen der Normandie zu kochen: Äpfel, Butter und – natürlich – Sahne.

Das Huhn (hier: ein Fleischhahn von 1,7 Kilo) teilte ich in sieben Stücke und salzte diese. 2 Äpfel, Tendenz säuerlich, schälte und entkernte ich. Darauf wurden diese erst in Scheiben und dann in feine Würfel geschnitten. 2 Schalotten würfelte ich ebenfalls fein und klein.

In einem Bräter erhitze ich nun etwas Öl und bräunte die Hühnerteile bei mittlerer Hitze von allen Seiten schön an. Danach nahm ich das Fleisch heraus, entsorgte das Bratfett, schäumte 2 EL Butter auf, gab die Schalotten und Äpfel hinein und schwitzte alles unter stetem Rühren sanft an. Danach kamen die Hühnterteile wieder in den Bräter und ich übergoß alles mit ca. 4 EL Calvados, den ich entzündete. Nachdem die Flammen erloschen waren, goß ich noch 200 ml Hühnerbrühe an, legte den Deckel drauf und ließ alles bei kleinster Hitze ca. 45 Minuten vor sich hinschmurgeln.

In der Zwischenzeit schnitt ich 200 g braune Champignons blättrig, die ich mit ein wenig Butter in einer Pfanne goldbraun sautierte. Die Pilze nahm ich aus der Pfanne, stellte sie beiseite und bereitete Salzkartoffeln zu. Die fertig gegarten Kartoffeln gab ich mit Butter und frisch gehackter Petersilie in die Pfanne und schwenkte sie bei mitterer Hitze darin.

Das fertig gegarte Huhn nahm ich aus dem Topf und stellte das Fleisch warm. Die Sauce reduzierte ich unter permanentem Rühren bei hoher Hitze, bis diese fast die Konsistenz eines Sirups hatte. Dann goß ich 100 ml Sahne dazu und ließ alles nochmal kurz aufwallen.



Der Rest ist schnell erzählt bzw. ebenso gegessen: Das Huhn mit den Petersilienkartoffeln auf dem Teller anrichten, mit der Sauce übergießen und sich fest vornehmen, spätestens nächstes Jahr wieder in die Normandie zu fahren.

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Kurztrip ans Meer – Pasta, meine Pasta (20)

Montag, 19. August 2013 18:44

Liebe Andrea,

aktuell sind gefühlt alle, die ich kenne, im Urlaub und davon verbringen die meisten ihre Ferien am Meer. Da bleibt auch mein Fernweh nicht auf der Strecke und packt gedanklich schon mal den Reisekoffer. Kein Wunder also, dass ich bei meinem lokalen Fischhändler spontan zugriff, als sich – endlich mal wieder – ein Beutel frischer Vongole-Muscheln in der Auslage befand.
Somit war auch das Ziel meiner kulinarischen Reise klar: Mit

Spaghetti al vongole

ging es in der reinen Therorie auf die Terasse eines kleinen Restaurants irgendwo am Ende eines schönen Strandes in einer verträumten Bucht, um dort bei Kerzenschein und Wellenrauschen das Ende eines schönen Tages zu begehen.

Rein praktisch sah es dann so aus: Die Herzmuscheln habe ich unter fließend kaltem Wasser gesäubert und die offenen Exemplare aussortiert. Den Rest meiner knapp 1 kg Vongole habe ich in 250 ml Weißwein aufgekocht und nach 5 Minuten vom Herd gezogen. In einer Pfanne habe ich darauf in 3 EL Olivenöl erhitzt und jeweils kleingehackt 1 Zwiebel, 3 Knoblauchzehen und 1 Bund glatte Petersilie sanft angeschwitzt. Abgelöscht habe ich dann alles mit einem guten Schuß weißem Portwein sowie der Garflüssigkeit der Muscheln und diese bei höherer Hitze einköcheln lassen. Als Würze kamen der Saft 1 Zitrone, Salz und grob gemahlener Pfeffer zum Einsatz.

Als ich die Nudeln in das heiße Salzwasser gab, beförderte ich auch die Muscheln in den Pfannensud.



Al dente gegart, schüttete ich die Nudeln ab, gab sie mit ein wenig Nudelwasser in die Muschelpfanne und vermengte alles ordentlich. Auf den Tellern angerichtet, hübschte ich optisch und geschmacklich noch mit frisch gehackter Petersilie auf. Tja, und dann ging es auch schon auf die Terasse unseres kleinen Strandrestaurants, in dem ich vorsorglich vorab die einzig freien Plätze reserviert hatte. Schon schön, so ein Kurzurlaub…

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Ein sommerlicher Vorgeschmack auf Weihnachten

Donnerstag, 15. August 2013 12:21

Liebe Andrea,

ja, es ist Sommer! Aber wart’s nur ab: Schon in wenigen Wochen (wenn nicht sogar Tagen?) werden uns in den Supermärkten die ersten Weihnachtsmänner bzw. deren letzten Vertreter vom Vorjahr mit stanniolenem Grinsen daran erinnern, dass es nun schnurstracks Richtung Weihnachten geht.

Zeit also, eine Brücke zu schlagen, zwischen Leckereien aus dem Hier und Jetzt sowie dem, was da noch alles wiederkommen wird. Diese Symbiose fand ihre geschmackliche Offenbarung in einer neuen Version meiner

Apfeltarte, direction Noël

Diesmal jedoch probierte ich mal einen andern Teig aus und experimentierte auch in Sachen Belag. Für den Teig mischte ich 250 g Mehl mit 125 g Butter (in Stückchen), 90 g Zucker, 1 Ei sowie 2 Prisen Salz. Wir hatten zwar keine Weihnachtsmänner mehr aus dem Vorjahr, dafür aber noch einen Beutel gemahlener Haselnüsse, deren Mindesthaltbarkeitsdatum zum baldigen Verzehr mahnte. Somit gab ich noch 60 g gemahlene Haselnüsse mit in den Teig hinein, gemahlene Mandeln – so man diese auf Lager hat – würden sicher auch prima passen.

Nachdem ich den Mürbeteig unter Hinzunahme von 3 EL kaltem Wasser ordentlich per Hand durchgeknetet und zu einer Kugel geformt hatte, durfte sich dieser für 3 Stunden im Kühlschrank ausruhen. Eine Viertelstunde vor der Weiterverarbeitung nahm ich den Teig aus der Kühlung, rollte diesen dünn aus und legte eine gebutterte Tarteform damit aus.

Ohne vorheriges Blindbacken schichtete ich 3 Äpfel, jeweils geschält und in 16 Teile geschnitten, dachziegelförmig auf den Teig und drückte die Apfelstücke dabei sanft in die weiche Teigmasse. Danach kam die Form für 15 Minuten in den auf 170° C vorgeheizten Ofen.

In der Zwischenzeit verrührte ich 4 Eigelb mit 1 Tütchen Vanillezucker (Bourbon), 40 g Zucker, 4 Prisen Zimt sowie 200 ml Sahne. Die Mischung gab ich dann über die Äpfel und ließ die Tarte für weitere 35 Minuten bei 160° C im Ofen fertigbacken.



Mit einer schönen Tasse Kaffee ließ sich die kommende Weihnachtszeit geschmacklich durchaus erahnen. Die hungrigen und eigentlich auf Pflaumenkuchen wartenden Wespen erinnerten uns jedoch schnell wieder daran, dass wir uns aktuell noch deutlich in der warmen Jahreszeit befinden.

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Semmelnknödel

Mittwoch, 14. August 2013 20:16

Lieber Christoph,

an dieser Stelle sollte ein Zitat von Karl Valentin stehen. Da wird aber dem Abmahnwahn einiger Rechtsanwälte keinen Raum bieten möchten, verzichten wir darauf.

Nicht nur deswegen liebe ich

Semmelknödel mit Pilzrahmsauce

Ok, es ist ein klitzkleines bisschen aufwendig, wenn man nicht im Süden der Republik wohnt und dort im Laden einfach das gute Knödelbrot von Leimer kaufen kann. Denn in unseren Breiten sollte man möglichst mindestens einen Tag vorher die Idee zum Knödelmachen haben, damit man 6 altbackene Brötchen/Semmeln an den Start bekommt.

Eben jene Brötchen werden in grobe Stücke geschnitten und eingeweicht. Für die hierzu benötigte flüssige Mischung schneidet man zuerst 1 Schalotte oder 1/2 normale Küchenzwiebel in feine Würfel und dünstet sie in etwas zerlassener Butter bei mittlerer Hitze. Dazu kommt noch 1/4 Knoblauchzehe und 1/2 Bund gehackte krause Petersilie. Ebenso von Nöten ist 1/4 Liter lauwarme Milch, in dem man 3 ganze Eier verkleppert. Etwas Salz und Pfeffer runden ab. Alles schön vermischen, damit aus den Brötchen ein schöner Mumpf werden kann. 1 EL Mehl zum Binden kann nicht schaden, wenn man den Eindruck hat, dass die Masse zu weich ist. Und wenn es dann noch zu pampig ist, nimmt man Semmelbrösel zur Hilfe.



Während die Knödelmasse einweicht, kann man schon einmal die Pilzrahmsauce vorbereiten. Hierfür habe ich eine weitere Schalotte gewürfelt und die übrige 3/4 Knoblauchzehe atomisiert und beides in etwas Olivenöl angedünstet. Dann die Flamme hochgedreht und 250 g braune Champignons, in Scheiben geschnitten, angebraten. Abgelöscht habe ich die Pilze sodann mit 100 ml Gemüsebrühe, die etwas einreduzieren durfte.

Aus der schön eingeweichten Knödelmasse habe ich mit angefeuchteten Händen kleine Klopse geformt, die für ca. 15 Minuten in nun nur noch siedendem Salzwasser baden durften. Kurz bevor die Knödel fertig waren, habe ich in der Pilzpfanne noch 200 ml Sahne aufkochen lassen.

Es schmeckt auch, wenn man in den Knödeln und in der Sauce ausgelassenen Speck verarbeitet. Kann man, muss man nicht. Ich mag’s auch so.

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Pasta pronto!

Montag, 5. August 2013 21:20

Lieber Christoph,

hübsch langsam frage ich mich, ob dieser Hochsommer jemals enden wird oder ob wir noch bis in den September hinein diese Affenhitze ertragen müssen. Nun, alle Beschwerde nützt ja nichts, also passen wir uns mit dem Kochen halt den Temperaturen an und vermeiden es, länger als 15 Minuten am Herd zu stehen. Prima eignet sich dafür

Pasta aglio e olio

Denn kaum etwas geht flotter, als mal eben 500 g Pasta in ausreichend Salzwasser zu kochen. In den zehn bis 15 Minuten bleibt genug Zeit, 3 Knoblauchzehen in feinste Scheiben zu zersägen und 1 bis 2 Peperoni (je nach gewünschtem Schärfegrad) ebenso fein zu schneiden. Diese Scheibchen wandern dann in einen guten Schuss Olivenöl in eine Pfanne auf kleiner Hitze. Das Ganze darf nicht zu heiß werden, damit der Knoblauch nicht verbrennt und damit bitter wird. Zur Abrundung hackt man ein halbes Bund krause Petersilie und gibt es zu den anderen Sachen in die Pfanne.



Die fertig gekochte Pasta wird abgegossen und dann im Öl in der Pfanne geschwenkt. Noch eine ordentliche Handvoll geriebener Parmesan obendrauf und fertig ist der schnelle Sommergenuss.

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Côte d’agneau statt Côte d’azur

Dienstag, 30. Juli 2013 21:32

Liebe Andrea,

der warme, nein: heiße Sommer will richtig genossen werden. Dazu gehört auch, die meiste Zeit an kühleren Orten als im unklimatisierten Büro zu verbringen. Ein wenig Luftbewegung in der Natur (Garten, Balkon, Pinguin-Gehege im Zoo) schafft hier und da Linderung. In der Küche heißt die Devise: schnell gemacht und sofort wieder nach draußen. Eine fixe und leckere Sommerspeise ist für uns ist immer wieder

Lammkoteletts mit Couscous und Joghurtdipp

Das Lamm ist kurz gebraten. Der Couscous schnell gequollen. Und der Dipp fix angerührt. Aber der Reihe nach: Zuerst habe ich verschiedene Gemüse kleingehackt: 1 Karotte, 1 Zucchini (oder in diesem Falle Zucchino) und 1 Zwiebel. Das Gemüse habe ich sanft in einem großen Topf mit ein wenig Olivenöl angeschwitzt. Als nächstes kamen, jeweils fein gemörsert, 1 EL Koriandersamen und 1 EL Kreuzkümmel kurz zum Mitrösten in den Topf. Danach gab ich den Couscous dazu, im Messbecher abgemessene 400 ml, und rührte in ein wenig umher. Schon kurz darauf gab ich 600 ml heißes Wasser mit in den Topf und rührte 1 EL Hühnerbrühe (instant) mit hinein. Den Topf zog ich hernach von der Herdplatte, legte den Deckel auf uns liess den Couscous in Ruhe quellen.
Als nächstes kam der Dipp an die Reihe. Dazu verrührte ich 400 ml Joghurt mit einem Döschen Safran und dem Saft von 1/2 Zitrone. Final schmeckte ich mit ein wenig Salz ab.
Jetzt waren die Lammkoteletts an der Reihe. Diese hatte ich zeitig aus dem Kühlschrank genommen und dann scharf in einer schweren Pfanne von jeder Seite scharf angebraten. Idealerweise sind die Koteletts außen knusprig und innen noch rosa. In der Pfanne waren neben ausreichend Olivenöl lediglich ein paar Zweige Rosmarin.



Die Koteletts würzte ich lediglich mit Fleur de Sel, reichte Zitronenschnitze dazu und dekorierte alles um den Couscous. Diesen hatte ich vor dem Servieren nochmals mit einer Gabel aufgelockert, mit einem großen Stück Butter geschmeidig gemacht und noch 1 Tomate in kleinen Würfeln untergerührt. Als alles auf dem Teller lag ging es schnell nach draußen zum Genießen.
Fast so, wie an der Côte d’azur, aber nur fast…

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Muscheln-Nudeln-Ein-Topf – Pasta, meine Pasta (18)

Samstag, 25. Mai 2013 12:50

Liebe Andrea,

irgendwann einmal hatte ich den Weiten des Internets von einem genial einfachen Rezpt für

Pasta mit Miesmuscheln

gelesen. Den italienischen Titel zu diesem Gericht erspare ich Dir an dieser Stelle, ruft die phonetische Version doch Assoziationen hervor, die mit Essen nur im Nachhinein zu tun haben.

Aber zurück in die Küche. Dort schnibbelte ich das klassische Muschelgemüse erst einmal in kleine Stücke: 1 Stange Lauch, 1 Karotte, 2 Stangensellerie, 1 Zwiebel. Das kleingeschnittene Gemüse schwitze ich in einem großen Topf mit reichlich Olivenöl an, löschte mit 200 ml Gemüsebrühe und 200 ml Weißwein ab und gab die vorher gesäuberten und verlesenen Miesmuscheln (ca. 1 kg) dazu. Dann kam der Deckel drauf und die Muscheln garten ca. 10 Minuten vor sich hin.

Danach nahm ich die Muscheln mit einer Schöpfkelle aus dem Topf und gab eine Handvoll Linguine in den Sud. Von wegen: Nudeln brauchen viel Flüssigkeit zum Garen! Der Sud würzt die Nudeln (die man hin und wieder umrühren sollte) und gart diese prima durch.



Als die Pasta al dente war, gab ich die Muscheln wieder in den Topf und mischte alles kräftig durch.

Die Teller garnierte ich mit kleingeschnittenem Selleriegrün und fertig war die gelungene Verbindung von Teigware und Meeresmuschel.

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Wer Wind sät, wird Bohnen ernten

Dienstag, 30. April 2013 9:11

Liebe Andrea,

Ende April 2013, ein empfindlich kühler Nordwind sorgt für 6 Grad draußen, dazu gesellt sich ungefragt Dauerregen. Zeit also, ein lange geplantes Rezept als kulinarische Gegenmaßnahme zu ergreifen, nämlich einen deftigen

Weiße-Bohnen-Eintopf

Das abschreckendste bei Bohnen scheint – neben der Mär von zunehmenden Winden – auch immer die Einweichzeit von mindestens 12 Stunden zu sein, aber diese reduziert am Ende auch die Garzeit.
Meine 300 g weiße Bohnen durfen sogar knapp 18 Stunden quellen, bevor ich den Topf nebst Einweichwasser salzte und auf die heiße Herdplatte setzte. Nach knapp 1 Stunde Kochzeit goß ich die Bohnen ab und fing das Bohnenwasser auf.
Hernach schwitze ich in einem weiteren Topf mit Olivenöl 2 Zwiebeln, halbiert und in Streifen geschnitten, 100 g Räucherspeck, grob gewürfelt, sowie 3 Salscicce-Würstchen an. Dazu presste ich noch 2 Knoblauchzehen, 2 Chili-Schoten – Marke Höllenfeuer – kamen entkernt und in feinen Streifen mit dazu. Bevor ich nun alles mit 400 ml Bohnenkochwasser ablöschte und 1 Würfel Fette Brühe würzte, schwitzte ich noch 2 Karotten, mikroskopisch klein gewürfelt, und 2 Stangen Sellerie, gröberer Zerkleinerungsgrad, mit an. Schlußendlich kamen die Bohnen mit in den Topf.
Alles blubberte dann bei moderater Hitze nochmals 40 Minuten vor sich hin, dann waren Konsistenz des Eintopf und Gargrad der Einlagen zufriedenstellend.



Als dann alles dampfend auf dem Teller serviert wurde, wurde es mir schon warm ums Herz und das Gemüt. Nach dem Genuß eines wundervollen Eintopfs zogen wir unisono drei Schlußfolgerungen. Nummer eins: Geil! Nummer zwei: Das nächste Mal noch mehr Thymian. Nummer drei: Warum haben wir dieses Gericht nicht schon viel eher in diesem scheinbar ewig andauernden Winter (und damit weitaus häufiger) gemacht!? Der Sommer schließlich kann nun beruhigt kommen. Und wenn nicht: Wir haben die passende Antwort und das Gegenmittel gefunden!

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Little Red Rooster

Samstag, 27. April 2013 22:58

Liebe Andrea,

es war mal wieder Zeit für ein Hähnchen. Schon lange wollte mal ich eines von den Rezepten auf Tomatenbasis aus meinem Fundus zubereiten, eines mit Speck und das andere mit schwarzen Oliven. Am Ende jedoch entschied ich mich für ein weder-noch – und das Ergebnis war dennoch hochgradig schmackhaft. Aber der Reihe nach. Für meinen

Tomatenhahn (Tomatenhuhn-Reprise)

teilte ich zunächst einen gar nicht so kleinen Fleischhahn (1,7 kg) in 7 Teile. Diese salzte ich und erhitze im Bräter ein wenig Olivenöl. Danach kamen alle Fleischstücke der Reihe nach dran und durften bei hoher Hitze Farbe annehmen. Bevor ich nun 2 Selleriestangen, in kleine Stücke geschnitten, kurz anschwitzte, entsorgte ich das Bretfett und gab 1 EL Olivenöl in den Bräter. Dazu presste ich 2 Knoblauchzehen.
Den Bratensatz löschte ich dann mit 200 ml Hühnerbrühe und 100 ml Weißwein ab und gab 1 Dose Coktailtomaten dazu. An Gewürzen kamen 1 TL Salbei, 1 TL Rosmarinpulver, 2 TL Kräuter der Provence sowie ein paar Zweige frischer Rosmarin und 2 TL Zucker in den Sud. Dem folgten dann die Hühnerteile, die im offenen Bräter ca. 40 Minuten bei sanfter Hitze vor sich hinschmurgelten.
Als ich 10 Minuten für Garende das Wasser für die begleitenden Bandnudeln aufsetzte, parkte ich die Hähnchenteile in einer Reine im auf 100° C vorgeheizten Ofen und reduzierte die Tomatenflüssigkeit im Bräter.



Mit dem Garpunkt der Pasta war die Sauce auf ein angenehmes Maß reduziert und hatte eine nicht mehr allzu flüssige Konsistenz.
Dann ging es mal wieder alles ganz schnell. Die Nudeln aufgedreht und auf den Tellern plaziert, je ein Hühnerteil daneben gelegt, mit Sauce begossen, ab an den Tisch – und in Rekordzeit sehr lecker genossen.

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Muh!

Montag, 18. März 2013 21:34

Lieber Christoph,

bevor es an unsere nächste Küchenanalogie geht, möchte ich mich mit einem kleinen feinen Gericht reinschleichen. Ich hatte schlimme Lust auf Fleisch und deswegen kochte ich

Involtini di manzo
Italienische Rinderrouladen, angeregt von Jamie Oliver

Für vier Personen, eine davon immerzu über Normalmaß mit Appetit gesegnet, erstand ich 5 Rouladen vom Rind. Diese holte ich schon einige Zeit vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank, damit das Fleisch vor dem Anbraten nicht zu kalt ist.

Für die Füllung schälte KindGroß 200 g ganze Mandeln, die zuvor kurz in kochendem Wasser blanchiert wurden, so dass sie recht einfach aus ihrer braunen Hülle ploppten. Das Originalrezept sah hier Pinienkerne vor, aber mein Eindruck im Supermarkt war, dass diese Kerne den selben Geldwert haben wie gewöhnliche Goldbarren …

Eben jene Mandeln, die ich kurz in der trockenen Pfanne angeröstet hatte, vermischte ich mit einer Handvoll Paniermehl sowie 3 kleinen gehackten Knoblauchzehen und etwas gehacktem frischen Rosmarin. Diese Mischung, die das Originalrezept vorsieht, erschien mir etwas „dünn“, so dass ich noch gut 500 g Rinderhack dazumischte. Salz, Pfeffer und ein guter Schuss Olivenöl dazu und dann alles hübsch verkneten. Eigentlich gehören noch Rosinen dazu, aber die esse ich warm nur im Sauerbraten, danke.

Die Rouladen habe ich innen und außen gesalzen und gepfeffert und dann mit einem Klößchen von der Hackmischung gefüllt. Ich als ordentliche Hausfrau besitze natürlich Rouladennadeln zum Verschließen. Wer künstlerische Ambitionen hat, nimmt hier gerne Küchengarn. Die Fleischrollen habe ich dann in der Gusspfanne in einer Mischung aus Olivenöl und Butterschmalz scharf angebraten.

In einer anderen Pfanne habe ich Ringe von 3 Schalotten und  1 weiteren Knoblauchzehe glasig gedünstet und 400 g gehackte Tomaten (aus der Dose, es ist März …), gewürzt mit Salz und Pfeffer, dazugegeben. Einmal ordentlich aufkochen und mit einem Schuss Weißwein ablöschen. Diese Tomatensauce gab ich zu den Rouladen in die Pfanne – den Holzgriff derselben mit Alufolie vor Hitze geschützt – und alles ging für ca. eine Stunde in den auf 160 °C vorgeheizten Backofen. Zwischendurch habe ich immer mal Tomatensauce auf die Rouladen gelöffelt.



Währenddessen habe ich 400 g Zuckerschoten in kochendem Salzwasser blanchiert. Die noch warmen Schoten habe ich mit 1 EL Kapern und 1 gehackten Schalotte vermischt, bevor nach dem Erkalten etwas Olivenöl und Streifen von Parmesan  und natürlich Salz und etwas Pfeffer dazukamen. Da hatten wir den Salat.

Zu den fertigen Rouladen und dem Zuckerschotensalat haben wir nur Brot gegessen, weil jede Beilage zu viel gewesen wäre. Das war SO lecker!

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