Was vom Spargel übrig blieb (Suppe 20)

Dienstag, 8. Mai 2018 19:45

Liebe Andrea,

Der Frühling und die Spargelzeit bringen so einige Leckereien mit sich und endlich wieder auf den Tisch. Wenn ich mir nur die wie Pilze aus dem Boden schießenden Spargelbuden in unserer Region anschaue: Frischer Spargel, frische Erdbeeren, neue Kartoffeln…
Die letzten Jahre hatten wir uns immer beim Biohof unseres Vertrauens mit Spargel eingedeckt und dabei den 1-Euro-Aufpreis-Service genutzt, den Spargel gleich vor Ort maschinell schälen zu lassen. So schnell und lecker der frische Spargel dann auch war, mit Bedauern entsorgte ich dann regelmässig den Spargelsud. Dabei lässt sich aus dem Sud doch mit wenig Aufwand eine hervorragende

Spargelcremesuppe

herstellen. Diese gelingt vor allem dann, wenn man im Spargelwasser noch Schalen und Abschnitte von den Spargelstangen auskocht. Endlich einmal hatten wir nun vor kurzem wieder ungeschälten Spargel im Haus. Und am Tag nach dem Stangenspargel gab’s das Derivat davon (von einem Abfallprodukt mag ich an dieser Stelle nun gar nicht sprechen).

Die frische geschälten Spargelstangen koche ich meist in viel Wasser mit etwas Salz und ein wenig Zucker. Nach dem Kochen der Stangen habe ich nun in ca. 3 Liter Spargelwasser die Spargelschalen und Abschnitte des Spargels für knapp 45 Minuten bei hoher Hitze ausgekocht. Praktisch dabei ist auch, dass sich die Flüssigkeit derweil reduziert und konzentriert. Die Flüssigkeit habe ich durch ein Sieb gegossen und hatte damit die Grundlage für meine Spargelsuppe.

In einem separaten Topf habe ich dann aus 3 EL Butter und 3 EL Mehl eine Mehlschwitze angerührt und den Spargelsud unter Rühren dazugegeben. Weiteres Aroma folgte aus 200 ml Geflügelfond, hier griff ich auf das Fertigprodukt aus dem Glas zurück.

In die Flüssigkeit habe ich dann noch fast 200 ml süße Sahne gerührt und alles noch einmal aufwallen lassen. Den Fast-Anteil der Sahne, knapp 3 EL, habe ich dann mit 1 Eigelb verrührt und die heiße, aber nicht mehr kochende Suppe damit legiert. Die letzte – fast schon geheime Zutat – war eine ordentliche Messerspitze Currypulver, so wenig, dass das Gewürz nur eine subtile Nuance in der Suppe hinterließ.



Ein zweites kleines Highlight waren die 2 Spargelstangen, die ich mir für die Suppe aufbewahrt hatte. Diese, geschält und in feine Scheiben geschnitten, gab ich roh in die Suppenteller und füllte die Suppe darauf.

Und schon war das lecker „Sparschelsüppschen“ fertig. Zur Deko kann man frischen Kerbel oder wie bei uns frischen Schnittlauch in Röllchen über die Suppe geben und dazu geröstetes Weißbrot reichen. So bekommt das eigene Spargelschälen eine ganz neue Motivation, denn zum Entsorgen ist Spargelsud nach wie vor viel zu schade!

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Datum: Dienstag, 8. Mai 2018 19:45
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