Beiträge vom April, 2017

Salsiccia-Wurst in neuer Rolle – Pasta, meine Pasta (35)

Sonntag, 23. April 2017 13:18

Liebe Andrea,

das chronische Unterangebot von Salsicce-Würsten beim lokalen Handel führt dazu, dass ich, sobald mir die italienische Wurst hier im einer Auslage über den Weg läuft, diese auch gleich kaufe. Gar nicht so sehr die Wurst an sich, sondern das Wurstbrät ist dabei oftmals das Objekt meiner Begierde. Und so stand dieser Tage wieder einmal

Fusilli mit Salsicce

auf unserem Esstisch. Nota am Rande: Die Wurst heißt auf italienisch Salsiccia, die Mehrzahl davon Salcicce.

Für 2 Personen habe ich das Brät von 3 Salsicce-Würsten stückweise mit dem Daumen aus der Pelle direkt in eine heiße Pfanne mit Olivenöl gedrückt und bei hoher Hitze Farbe nehmen lassen. Normalerweise hätte ich noch 1 Zwiebel kleingehackt dazugegeben, es klappte und schmeckte aber auch ohne. Dafür gab ich ich eine kleingeschnittene und entkernte rote Peperoccini dazu, gefolgt von 3 EL Tomatenmark und dem Inhalt von 1 Dose stückiger Tomaten. Die geleerte Dose nochmals halb mit Wasser gefüllt und mit in die Pfanne gegebenen spült schmackhafte Tomatenreste aus der Dose und verleiht dem Pfanneninhalt die notwenige Flüssigkeit.

Während der mit 1 TL Zucker, 1 EL Kräuter der Provence und einer kräftigen Prise Meersalz gewürzte Sugo nun bei moderater Hitze einkochte, setzte ich das Nudelwasser auf. Bei der Pasta hatte ich mich mal wieder für Fusilli entschieden, die – rein subjektiv wahrgenommen – in unserem Breitengraden irgendwie nur noch in Salaten vorkommen. Die Spiralnudeln jedoch passten passten ganz hervorragend zu der Sauce, die ich zum Ende ihrer knapp 20-minütigen Garzeit noch mit ein wenig Pastawasser verdünnte.



Die Nudeln, kurz vor dem al dente Gargrad abgeschüttetet, gab ich in die Pfanne, dort konnten sich die Fusilli mit der Sauce vermählen und somit zur Vollendung garziehen. Es folgte ein glückliches Schlemmen und die Freude darüber, das für jeden noch ein Nachschlag zur Verfügung stand.

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Osterlammbraten, next generation

Freitag, 21. April 2017 17:47

Liebe Andrea,

mit Ostern verbinde ich eine Vielzahl fester Bestandteile, die durch ihre jährlichen Wiederholungen schöne Erinnerung, lieb gewonnene Tradition und Grundvoraussetzung für ein gelungenes Osterfest zugleich sind.

Neben einer Vielzahl an bunten Eiern zählt zu meinem kulinarischen Ostern auch immer mit eine ordentliche Lammkeule aus dem Ofen, begleitet von Kartoffelgratin und Speckbohnen. Die Zubereitung der Lammkeule war seit meiner frühesten Kindheit Chefsache und fand nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dieses Jahr durfte Muttern erstmals seit langen Jahren zum Osterfest die Füße hochlegen und ich mich um das Gelingen der österlichen

Lammkeule aus dem Ofen

mit allem Drum und Dran kümmern. Da viele Wege zu einer schmackhaften Lammkeule führen, ließ ich mich von den vorhandenen Zutaten leiten und kreierte mein eigenes Rezept für „meine“ Lammkeule.

Die entbeinte Lammkeule befreite ich von Fett und Sehnen und stach sie mit der Spitze eines scharfen Messer mehrmals ein. In diese Schnitte steckte ich halbierte Knoblauchzehen, insgesamt 7 an der Zahl. Das Fleisch rieb ich mit Olivenöl ein, dann salzte und pfefferte ich die Keule von beiden Seiten. Aus den kleingehackten Blättern von 3 Rosmarinzweigen, 3 Thymianzweigen sowie dem Schalen-Abrieb von 2 Zitronen stellte eine Kräutermischung her, mit der ich das Fleisch beidseitig einrieb.
Die Lammkeule bedeckte ich mit Folie und stellte sie für 2 Stunden zum Marinieren beiseite.

Den vom Fachhändler ausgelösten Lammknochen gab es freundlicherweise mit dazu, sodass ich einen veritablen Fond aufsetzte. Die Knochenstücke gab ich mit etwas Olivenöl in einen hohen Kochtopf und liess sie bei starker Hitze und gelegentlichem Rühren ordentlich Farbe annehmen.
Ich schwitze kurz 1/4 Knollensellerie, 3 Karotten, sowie 1/2 Stange Lauch mit an und drückte unter stetem Rühren 1/2 Tube Tomatenmark dazu. Nach kurzer Miteinanderrösterei goss ich portionsweise 1/2 l Wasser dazu und liess die Flüssigkeit dabei immer wieder nahezu gänzlich einkochen.
Nach der Zugabe von 3 Lorbeerblättern und 10 Pfefferkörnern füllte ich den Topf so viel mit Wasser, bis alles bedeckt war, reduzierte die Hitze auf die kleinste Stufe und liess dem Topfinhalt die folgenden 2 Stunden Zeit, sich weiterzuentwickeln.

Die in der Bratform marinierte Lammkeule schob ich den auf 130° C vorgeheizten Ofen. Den Fond schüttete ich durch ein Sieb ab und goss ihn nach ca. 1 Stunde Garzeit über die Keule im Ofen. Die folgenden 1,5 Stunden wendete ich die Keule insgesamt zweimal und begoss das Fleisch regelmässig mit der Sauce.



Zum Ende der Garzeit wickelte ich die Lammkeule in Alufolie und liess sie noch knapp 10 Minuten ruhen. In der Zwischenzeit kochte ich die Sauce bei hoher Hitze auf und band sie mit wenig Mehlbutter ab. Final noch mit ein wenig Meersalz abgeschmeckt, fertig war einen granatenmässig schmackhafte Lammbratensauce.
Zum Festmahl gab’s dann – in alter Familien-Tradition – Speckböhnchen und Kartoffelgratin sowie einen sehr leckeren Roten.

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