Wenn Lämmer zu Spießern werden

Freitag, 7. August 2015 21:56

Lieber Christoph,

wenn der DHL-Bote zwei Mal klingelt, sollte man sich beeilen, vom Nord- in den Westflügel des eigenen Palastes zu gelangen, um ihm schleunigst die Tür zu öffnen. Zumal dann, wenn man gar kein Paket erwartet hatte.

Umso größer dann die Überraschung angesichts des von mir so sehr gemochten bunten Absenderaufklebers, der immer eine Großartigkeit vermuten lässt. Und so war es dann auch.

Das wundervolle Buch „365 Rezepte aus der französischen Landküche“ von Stéphane Reynaud steckte im Paket und ich machte mich gleich an die höchst vergnügliche Lektüre. Für den 7. August hat Monsieur Reynaud

Lammspieße mit Basilikum 

vorgesehen, an deren Zubereitung ich mich trotz hoher Außentemperaturen gerne machte.

Ca. 1 Kilo Lammhüfte hatte ich gekauft. Ich habe das Fleisch pariert und dann in einigermaßen gleich große Stücke von ca. 1,5 cm Breite geschnitten. Etwas Salz und Pfeffer habe ich auf die Würfel gegeben und sie dann, abwechselnd Fleisch und Blätter von 1 Bund Basilikum, auf Holzspieße gesteckt, die ich zuvor über Tag in Wasser eingelegt hatte, damit sie unter den Grillschlangen meines Backofens nicht zu Staub zerfielen.

Während der Ofen auf Stufe „Hellfire“ vorheizte, habe ich die Spieße in eine leicht geölte Reine gelegt. Auf die Spieße verteilte ich eine Basilikumpaste. Diese hatte ich zuvor im Multihacker zubereitet; sollen bei dem Wetter doch die die Arbeit machen, denen die Hitze nichts anhaben kann.

Hierfür habe ich zuerst ein paar Scheiben altbackenes Weißbrot zu Bröseln zerhäckselt. Dann 2 Schalotten und 1 Knoblauchzehe. Schließlich habe ich 2 Eiklar und die Stiele vom Basilikum sowie ein paar übriggebliebene Basilikumblätter dazugegeben und alles ordentlich zusammengeschreddert, bis eine pastöse Masse entstanden war.

Dann durfte das pastenbedeckte Fleisch in den Ofen. Ca. 10 Minuten habe ich den Grill laufen lassen. Dann habe ich – als die Paste leicht bräunte – die Ofentür geöffnet, angesichts der Gluthitze fluchtartig den Raum verlassen und nach meiner Rückkehr die Spieße dann noch im auf 120 Grad runtergedrehten Ofen (Grill aus) für weitere gute zehn Minuten bei leicht geöffneter Ofentür weitergaren lassen.



Als Begleiter diente ein schlichter Tomatensalat. Denn schließlich sollten die Spieße glänzen, nicht die Beilagen. Und das taten sie auch: Das Fleisch war superzart, innen noch leicht rosa und ein großer Hochgenuss. Ich danke dir von Herzen für das wundervolle Buch, aus dem wir bestimmt noch 364 Rezepte zubereiten werden.

Tags » , , «

Autor:
Datum: Freitag, 7. August 2015 21:56
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: Monologe Küche

Feed zum Beitrag: RSS 2.0 Kommentare und Pings geschlossen.

Keine weiteren Kommentare möglich.