Ein feiner Feierabend

Montag, 9. Dezember 2013 23:55

Liebe Andrea,

je näher das Weihnachtsfest rückt, desto weniger Zeit bleibt aktuell für ein ausgiebiges Kochen und Schlemmen. Das Gesetz der Geschenkebranche!
Aber hin und wieder braucht es einfach einer kulinarischen Auszeit vom Alltagsstress. Dann muss mal wieder ein richtig handgemachtes und leckeres Essen auf den Tisch- Diesmal war es ein großer Klassiker, nämlich

Ragout Fin

Gefühlt sicher 10 Jahre ist es her, dass ich das letzte Mal eine Dose mit Fertigpampe geöffnet und verspeist hatte. Doch das, was in der Dose daherkommt, ist meist ein mit Dickungsmitteln und Geschmacksverstärkern verkommener Abklatsch dieser Delikatesse. Höchste Zeit also, die Zubereitung einmal selbst in die Hand zu nehmen.

Allein schon die Zutaten für die Füllung zu besorgen und so ein paar Arbeitsstunden am Adventssamstag zu schwänzen war Luxus pur! Die für dieses Gericht notwendigen Pasteten-Törtchen habe ich mir dann jedoch – allein schon aus Zeitgründen – vorgefertigt besorgt.

Bei der Suche nach einem passablen Rezept wurde ich einmal mehr in der nahezu biblischen Gesamtwerk der Kochgemeinschaft Meuth-Neuner-Duttenhofer fündig. Allerdings fehlten mir hier die aus Kindheitstagen bei diesem Mahl in Erinnerung gebliebenen Pilze.

Die 400 g ausgelöste Hühnerbrust habe ich erst einmal in ca. 0,5 cm große Würfel geschnitten, 1 TL Speisestärke darüber gestreut und die Stärke mit den Händen sanft ins Fleisch einmassiert.

Weitere Schnibbelvorbereitungen waren: 5 braune Champignons, halbiert und in feine Scheiben geschnitten sowie 1 Schalotte, in allerfeinste Würfelform gebracht.
Die Schalotten-Wüfel schwitzte ich in einem Bräter zunächst sanft in 2 EL Butter an, dann gab ich die Hühnerfleisch-Würfel und die Champignons dazu und erhöhte die Hitze. Unter stetem Rühren ließ ich alles ein wenig Farbe annehmen und nahm die Bratmischung mit einer Schöpfkelle aus dem Bräter. Den Bratensatz löschte ich mit 1 Glas Weißwein sowie 300 ml Geflügelfond ab und reduzierte die Flüssigkeit bei hoher Hitze um die Hälfte. Während ich Kerbel von seinen Stielen zupfte und kleinschnitt, kochte ich die abgeernteten Stängel gleich mit im Sud.
Später nahm ich die Kerbelstiele raus, dann gab ich 100 ml Crème Fraiche, eine kleine Dose feiner Erbsen (nebst Saft) sowie die Fleisch-Mischung in den Topf und ließ alles nochmals kurz aufwallen.

Abgeschmeckt habe ich mit ordentlich Cayenne-Pfeffer, Muskatnuss, dem Saft einer Zitrone, den kleingeschnittenem Kerbel (ein paar Garnituren-Blätter hob ich mir auf) und Worcester-Sauce. Gibt es eigentlich irgendeinen besseren Verwendungszweck für die „Wooster-Sauce“ als Ragout Fin!?
Zum Ende der Kochzeit gab ich den keingeschnittenen Kerbel sowie noch mit 50 g Crème Fraiche verquirltes Eigelb in den Topf, dessen Inhalt ich erhitzte, ohne ihn jedoch nochmals aufzukochen.



Die fertig gekauften Pastetchen waren mittlerweile im Ofen aufgebacken und konnten nun großzügig mit dem Ragout befüllt werden. Ein wenig Deko-Kerbel dazu und fertig war ein recht fixes und vor allem wohl verdientes und feines Feierabendgericht.

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Datum: Montag, 9. Dezember 2013 23:55
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Ein Kommentar

  1. 1

    Der Dosenschmonz schmeckt und riecht wie Katzenfutter. Ich habe es heute nach 30 (!) Jahren noch einmal probiert. Bitte nicht zu Hause nachmachen!