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Es ist noch Käse da…

Samstag, 6. Juli 2024 16:11

Liebe Andrea,

seit längeren Wochen schon (ok, eher: Monaten) hatte ich ein Paket Raclette-Käse im Kühlschrank liegen, das mich quasi jedes Mal, wenn ich den Kühlschrank öffnete, mit geradezu vorwurfsvollem Blick anzustarren schien. Irgendwie hatte es dieser – ohnehin schon vorher lang gereifte – Käse rund um den Neujahrswechsel nicht auf unseren Esstisch geschafft und musste nun tagein tagaus im Kühlschrank auf seinen Einsatz harren. Unabhängig vom MHD machte der unter Vakuum verpackte Raclettekäse jedoch einen noch durchaus sportlichen bzw. appetitlichen Eindruck. Hier spielte uns dann der verregnete Sommeranfang in die (Speise-)Karten. Denn an einem iggeligen Regentag mit durchaus frischen Temperaturen macht man sich schon einmal Gedanken um Speisen, die man eher in den traditionell kälteren Jahreszeiten verorten würde. Und so kam es, dass ein

Backblech-Raclette

auf unserem Esstisch stand. Ich liebe ja die Idee dieser „one tray Gerichte“ ohnehin: alles mischen, ab aufs Backblech, rein in den Ofen, fertig.

Und so nahm unser Backblech-Gericht seine Form an: in einer Schüssel mischte ich 5 Gewürzgurken, die ich halbiert und in grobe Stücke geschnitten hatte, mit 2 roten Paprika, ebenfalls nicht zu klein geschnitten, 1 Glas Perlzwiebeln (noch so ein Überbleibsel von Weihnachten, abgetropft) und ein 1/3 Glas Pur Biber (das sind kleine Pfefferschoten aus dem türkischen Lebensmittelhandel, geschmacklich irgendwo auf dem Grenzstreifen zwischen friendly fire und Höllenfeuer – aber ich find die riesig lecker!).

In einem separaten Topf kochte ich ca. 600 g Kartoffeln gar; für die letzten 2 Kochminuten gab ich noch den kleingeschnittenen Strunk sowie die geteilten Röschen von 1 Brokkoli mit dazu. Das abgegossene Kochgemüse mischte ich mit dem Inhalt der anderen Schüssel und verteilte alles auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech.

Die 300 g Raclette-Käse in Scheiben schnitt ich zur Hälfte in Streifen und verteile alles gleichmässig über dem Gemüsebett auf dem Backblech. Dann wurde es nicht-vegetarisch und ich streute noch 150 g Speckstreifen darüber, bevor das Blech auf Sichtkontakt für knapp 7 Minuten unter die rotglühend Grillröhre vom Ofen wanderte.

Ein „Ja, ist denn jetzt schon Weihnachten!?“ begleite fortan unseren Genuss einer Speise, die bei uns tatsächlich eher seltener im Frühsommer auf den Tisch kommt. Aber vor allem, wenn das Wetter mitspielt: Ein schnell gemachter und leckerer Schmaus!

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