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Eine Pfanne Buntes

Freitag, 18. Oktober 2019 14:53

(unbezahlte Werbung – Markennennung)

Liebe Andrea,

Globalisierung, Klimawandel, Massenproduktion – aktuell gibt es mehr als genügend Gründe, den Appetit zu verlieren. Und das durchaus in Bezug auf Fleisch und Gemüse. Da wird gezüchtet, gespritzt, gedüngt und optimiert auf Teufel komm raus.
Von der Tendenz her fühle ich mich da bei biologisch gelabeltem Gemüse derzeit am wohlsten (auch wenn manches Etikett nur Schall und Rauch zu sein scheint); und natürlich darf’s auch weiterhin immer wieder mal ein gutes Stück Fleisch sein!

Aber gerne auch mal ein ganzer Teller voll Gemüse. Dass dies schmeckt und satt macht, hat bei uns dieser Tage einmal mehr eine

Süßsaure Wokpfanne

bewiesen. Das Rezept habe ich aus Jamie Olivers neuesten Werk Veggies entliehen, natürlich leicht abgewandelt und dennoch sehr genossen.

Zuerst habe ich in einer Pfanne ohne Zugabe von Fett 2 EL Sesamsaat golden angeröstet, in eine Schale umgefüllt und die Pfanne mit vorgeschnittenem Gemüse gefüllt: 1 Karotte, 2 rote Zwiebeln, 1 rote Paprika, 1 gelbe Paprika. Nachdem ich die Gemüsestücke knapp 5 Minuten ohne Fett bei ordentlich Hitze etwas angebräunt hatte, gab ich – vorher kleinstgewürfelt – 2 Knoblauchzehen und ein ca. 3 cm großes Stück Ingwer mit 2 EL Olivenöl in die Pfanne und rührte alles 2 weitere Minuten bei mittlerer Hitze durch.

Dann wurde es fruchtig und ich mischte 400 g Dosenpfirsiche in Spalten sowie deren Dosensaft dazu. Einen Tel des Pfirsichsafts hatte ich mit 1 EL Speisestärke, 1 EL Garam Marsala, 1 EL weißem Balsamico und ein paar Spritzern Sojasause verquirlt und gab diese Mischung ebenfalls in die Pfanne.
Es folgten 6 Blätter Chinakohl, die ich in grobe Stücke geteilt hatte, sowie 1 Tasse TK-Erbsen, bevor ich den Deckel auf die Pfanne legte und alles knapp 5 Minuten bei ordentlich Hitze schmoren liess.

Zuletzt schmeckte ich den Pfanneninhalt mit Sojasauce ab und servierte das Pfannengemüse zusammen mit frisch gekochten Reisnudeln, nachdem ich alles mit den gerösteten Sesamsamen bestreut hatte. Wo das Fleisch war? Hat keiner vermisst!

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Fleischwürfel ruhig einmal etwas schmoren lassen

Sonntag, 17. Dezember 2017 13:51

Liebe Andrea,

es ist Schmorgerichtezeit. Und was gibt es Schöneres, als leckere Dinge im Laufe einiger Stunden Schmurgelei in einem Topf zu einem wohlschmeckenden Gericht zu transformieren!?

Gulasch ist so ein klassischer Schmorgerichte-Kandidat. Zum Gulasch – es es nun der, die oder das Gulasch? – gibt es landauf, landab eine Vielzahl an Rezepten und exakten Vorstellungen, wie das perfekte Gulasch denn nun auszusehen habe. Bisher habe ich meine – schon wieder so ne Herausforderung: Wie ist der Plural von Gulasch!? – Gulaschgerichte immer frei Schnauze zusammengebrutzelt. Zeit also, diese Aus-der-Lamäng-Kocherei einmal in texterische Bahnen zu lenken. Für den nun vorliegenden Küchen-Monolog von meinem

Paprika-Gulasch

habe ich mich jedoch nicht selbst zur Materialbeschaffung, also zum Metzger, begeben. Das Ergebnis waren gemischte Fleischwürfel von Schwein und Rind, deren Kantenlänge ICH viel größer bemessen hätte. Sei’s drum. Es sollte ja sowieso lediglich die Bestandsaufnahme einer von vielen Möglichkeiten der Gulasch-Zubereitung werden.

Das 1 kg Würfelfleisch habe ich portionsweise mit ausreichend Olivenöl scharf in einem Bräter angebraten und in einer Reine zwischengelagert. In vielen Rezepten wird als Faustformel die gleiche Menge Zwiebeln wie Fleisch vorgeschlagen. Ich entschied mich jedoch für eine 70%-Regelung an geschälten, halbierten und in in grobe Würfel geschnittene Zwiebeln, also ca. 700 g Zwiebeln, die ich im Bratfett und bei reduzierter Hitze anschwitzte. Mit den Zwiebeln schwitzte ich noch 2 Karotten an, die ich zuvor geschält, längs geviertelt und in große Stifte geschnitten hatte.

Dann kam – wieder so eine Frage: der, die oder das!? – Paprika zum Einsatz. In einem zur Inspiration gelesenen Rezept hatte ich von stolzen 50 g Paprikapulver gelesen, ich gab ca. 20 g rosenscharfen Paprika zu den Zwiebeln. Dazu gab 1 EL Kümmel, den ich grob zermörsert hatte sowie 1 TL Majoran und 3 EL Tomatenmark in den Bräter. Nach kurzem Umrühren kam das Fleisch zurück in den Topf. Ich goss 500 ml Rotwein (Côte du Rhone) sowie 300 ml Wasser dazu, legte den Deckel auf und liess den Topfinhalt bei kleinster Hitze für knapp 2 Stunden vor sich hinköcheln.



Mit Blick auf den jugendlichen Mitesser am Tisch entschärfte ich das Endergebnis im Topf noch mit 2 EL Creme Fraiche, die ich kurz vor dem Servieren in die Sauce einrührte. Eine für mich klassische Beilage zu diesem Essen sind Salzkartoffeln, die wir uns dazu dann auch schmecken liessen.
Und wie bei jedem dieser Schmorgerichte stellten wir zwei Tage später beim Resteessen erneut fest, dass es aufgewärmt nochmal so gut schmeckt.

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Paprika, die glücklich macht

Montag, 2. Januar 2017 19:14

DIESER BEITRAG ENTHÄLT WERBUNG.

Liebe Andrea,

über die zahlreichen Feiertage und freien Tage zum Jahresende isst man in aller Regel nicht nur zu viel, sondern – jeder will halt was ganz Besonderes auftischen – ordentlich viel Fleisch. Als bekennender Flexitarier freue ich mich nach all dem – durchaus leckeren – Fleischgenuss auf jene Gerichte, die Gewissen, Seele und Körper gleichsam guttun.

Der von uns gleichermaßen geschätzte Claudio del Principe hat in seinem großartigen Buch Italien vegetarisch eine Vielzahl wohlschmeckender Alternativen zum Fleisch- und Fischverzehr. Ganz besonders angetan hat es mir die

Mit Risotto gefüllte Paprika

angetan, die nachweislich glücklich macht. Dazu habe ich erst einmal 1 rote Zwiebel kleinstgewürfelt und in einem Topf mit Olivenöl sanft angeschwitzt. Knapp 200 g Risotto-Reis gab in den Topf und rührte den Reis so lange umher, bis die Reiskörner rundherum glänzten. Nun goss ich, so wie es sich für ein ordentliches Risotto gehört, kellenweise heiße Gemüsebrühe dazu und liess diese unter stetem Rühren immer wieder vom Reis aufnehmen bzw. verkochen. Auf diese Weise brachte ich in knapp 20 Minuten 1/2 l Gemüsebrühe in den Topf ein.

Zu guter Letzt rührte ich noch 100 g frisch geriebenen Parmesan sowie 1/2 Bund Petersilie – frisch, glatt und feingehackt – unter den Reis.

Während der Reis auskühlte entdeckelte ich 3 rote Paprika, entfernte die Kerne und salzte die Paprika von innen mit ein wenig Meersalz. Dann füllte ich den Risotto-Reis in die Paprika-Hohlkörper setzte diese in eine geölte Auflaufform und legte den jeweils passenden Paprika-Deckel wieder obenauf.



Die Deckel der Paprika olivenölte ich noch ein wenig ein und schob die Auflaufform für knapp 40 Minuten in den auf 180° C vorgeheizten Ofen. Claudio sieht eine geringere Ofentemperatur vor, daher schwärzte sich die Haut meiner Paprika ein wenig – das jedoch mit voller Absicht. Denn unter der – nun geschwärzten und leicht entfernbaren – Paprikahaut entwickelt die Paprika eine wunderbare Süße. Und die macht mich, wie der Rest dieses schmackhaften Ofengerichtes, ganz einfach glücklich.

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Heute bleibt die Küche kalt

Mittwoch, 14. September 2016 8:16

Liebe Andrea,

wenn Deine bessere Hälfte abends nach Hause kommt und fragt „Ist das Essen schon kalt?“ kann dies sowohl ernst, als auch freundlich gemeint sein. Ob der hochsommerlichen Temperaturen im September wurde ich mittags an den heimischen Herd abgeordert – ok, ein großes Stück weit hatte ich mich selbst dafür angeboten -, um meine erste

Gazpacho andaluz

zuzubereiten – eine absolute kulinarische Geheimwaffe bei drückend-heißen Temperaturen. Die beste Gazpacho aller Zeiten, da sind sich bei uns alle einig, aßen wir vor einigen Jahren bei netten Freunden. In Andalusien, versteht sich. Das kennen die da dort. Liebe Grüße an dieser Stelle an Ana!

Für meine spanische Suppenkaltschale entschied ich mich einmal mehr für einzelne Elemente verschiedene Rezepte.
1 rote, 1 grüne und 1 gelbe Paprika entkernte ich und entfernte die Trennwände. Von jeder Paprika würfelte ich ca. 1/3 in kleinste Würfel und stellte diese beiseite. 3 große Fleischtomaten überbrühte und häutete ich. 1/2 Salatgurke habe ich dann noch geschält, halbiert und vor dem Kleinschneiden mit einem Löffel entkernt.

Alle Gemüsestücke gab ich in einen Blender und startete den Zerkleinerungsvorgang. 1 Knoblauchzehe, 2 EL weißen Balsamico, 3 EL Olivenöl und ein wenig Meersalz würzten während des Pürierens die Mischung.

Die pürierte Masse füllte ich in eine Schüssel und stellte diese für mindestens zwei Stunden im Kühlschrank kalt. Ins Gefrierfach hatte ich zudem die Suppenteller eingelagert, damit das Essen später nur ja nicht wärmer als notwendig wird – schließlich wollten wir ja draußen essen und es war auch am Abend noch ordentlich warm.
Nebenher schnitt ich noch 2 Stangen Frühlingszwiebeln in kleine Ringe und würfelte sechs dünne Brotscheiben von einem Baguette. Die Brotwürfel liess ich im auf 200° C vorgeheizten Ofen auf Backpapier trocken und knusprig werden.



Dann war das Essen endlich kalt genug und alle zum Abendessen da. Die Suppe auf die kalten Teller verteilt, die Frühlingszwiebel, Croutons und Paprikawürfel zum individuellen Würzen dazugestellt (etwas Tabasco für all die, die Tomaten gerne schärfer mögen) und frisches Baguette nebst kühlem Rose aufgetischt. Und auf einmal kann auch ich aLLzu heißen Tagen etwas durchaus Positives abgewinnen und bin voll auf den Geschmack gekommen. Für mich ist Gazpacho nun DAS Rezept gegen die Sommerhitze.

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Sommer-Genüsse mit Ofen-Gemüse

Mittwoch, 13. Juli 2016 10:45

Liebe Andrea,

an analoger wie monologer Stelle hatten wir es hier ja schon zuhauf davon, dass mit steigenden Sommertemperaturen der Jieper nach Braten, Soß und Kloß deutlich sinkt. Auf der Suche nach dem leichten Sommergenuss ließ ich mich einmal mehr von Claudio del Principe inspirieren und griff einmal komplett ins Gemüsebeet. Das Ergebnis präsentierte sich als

Lauwarmes Ofen-Gemüse

äußerst schmackhaft, sättigend und lecker. Für mein Ofengemüse teilte ich 2 Zucchini, 1 Aubergine, 2 rote Paprika, 1 rote Zwiebel, 1 Schalotte sowie 1 Karotte in grobe Stücke und vermengte das Gemüse mit ordentlich Olivenöl in einer Reine.

Die Backform schob ich für knapp 30 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen (Umluft). Das gegarte Gemüse gab ich anschließend in eine Schüssel, würzte mit Salz, Pfeffer, 2 EL Rotweinessig und 2 EL weißem Balsamico und gab noch weiteres Olivenöl sowie 4 Stängel Petersilie, mit den Stielen kleingeschnitten, dazu.



Zu der sanften Essigsäure und der leichten Gemüsesüße passten neben dem lauen Sommerabend ganz hervorragend kühler Rosé und knuspriges Baguette. Und es reifte einmal mehr die Erkenntnis, dass es an heißen Sommertagen nur weniger Handgriffe bedarf, um essenstechnisch prima über die Runden zu kommen.

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Big Hendl in Japan

Mittwoch, 3. Februar 2016 9:42

Liebe Andrea,

asiatische Wochen in der Monologen Küche! Eigentlich als Hauptgang zu meinen kürzlich vorgestellten vietnamesischen Frühlingsrollen gedacht, musste sich das

Japanische Backhähnchen

noch ein paar Tage gedulden. Dafür jedoch gebührte ihm am Kochtag dann die volle Aufmerksamkeit, ebenfalls am Tisch. Frittiert wird ja in der asiatischen und besonders in der japanischen Küche äußerst gerne, man denke nur an das ganze Tempura-Zeugs. Und so waberte auch diesmal wieder der Duft einer asiatischen Imbissbude durch unsere Wohnung.

Zuerst einmal habe ich 2 Hühnerbrust-Filets ohne Haut in Würfel bzw. ca. 2-3 cm große Stücke geschnitten und mariniert. Für die Marinade habe ich 2 EL Sojasauce, 1 EL Reisessig und 1 TL frisch geriebenen Ingwer verrührt, mit den Hühnerbruststücken vermischt und für knapp 30 Minuten kühl und abgedeckt ziehen lassen. Zum Reiben des Ingwers bewährte sich eine Coarse Grater Reibe von Microplane geradezu perfekt.

In der Zwischenzeit schlug ich 2 Eiweiß schaumig und rührte mit dem Schneebesen 2 EL Maisstärke, 1/4 TL Salz sowie 1 EL Ingwer, frisch gehackt, darunter.
Nachdem in einem breiten Topf Sonnenblumenöl auf Frittenöl-Temperatur aufgeheizt war, wendete ich die marinierten Hühnerstücke zuerst in einem Teller mit Maisstärke, tauchte sie in den Teig und gab sie in portionsweise ins heiße Öl. Man könnte das Gericht auch Ballonhähnchen nennen, so herrlich schön geht die das Hähnchen umschließende Kruste auf und wird lecker-knackig. Nach knapp 4-5 Minuten sind die Hühnerballons fertiggegart.



Zu guter Letzt frittierte ich noch ein paar Paprikarauten, für die ich je 1/2 rote, grüne und gelbe Paprika entsprechend in Form geschnitten hatte; die Rauten sind nach knapp 30 Sekunden gar.
Zum japanischen Backhendl gab’s den bewährten Ofenreis sowie Sojasauce. Das Hühnchenfleisch bleibt unter der knusprigen Panade herrlich saftig und schmeckt dank der Marinade dermassen gut, dass man vor lauter Freude geradezu Schlitzaugen bekommt.

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Marokkanischer Riad im Elsässer Fachwerkhaus

Donnerstag, 3. Dezember 2015 21:31

Liebe Andrea,

der Blick in andere Kochtöpfe bzw. Kochblogs bringt doch immer wieder überraschend schöne Dinge zutage. So war es letztens ein Beitrag von Claudio del Principe auf dem Blog Anonyme Köche, der meine Vorstellungskraft nachhaltig aktivierte und mich dazu animierte, dich für eine Küchen-Analogie des dort vorgestellten

Hühnereintopf, marokkanische Art

zu gewinnen. Der Original-Post von Claudio und dessen wunderbare Beschreibung dazu ist hier zu finden. Aber zurück zu unserem analogen Nachbau, Teil Christoph.

In der hintersten Ecke meines Kellers schlummerte ein bereits mehrfach mit umgezoger, doch bislang nie genutzter Tontopf. Ursprünglich hatte ich den einmal bei einem Elsass-Besuch für den heimischen Nachbau eines Baeckeoeffe erstanden, das Original-Rezept lag auch noch im Topf. Aber nun musste der Topf bei seiner Premiere für ein Gericht aus einem ganz anderen Kulturkreis herhalten (ein bisschen erinnerte mich das an ein schon einige Jahre zurückliegendes Länderspiel der Tschechischen Republik gegen die Türkei, bei dem die übersetzen Texte der Nationalhymnen eingeblendet wurden; wer mag kann sich DAS mal ergooglen!).

Zuerst einmal musste jedoch mein konventioneller Bräter ran, denn die Hähnerunterschenkel sollten rundherum bei sanfter Hitze angebraten werden. Hähnerunterschenkel! Das Schweizer Küchenlatein von Claudio hält mit Pouletkeulen eine akustisch weitaus aromatischere Bezeichnung parat. Nun denn.

Während des Rundherumanbratens schälte ich Karotten, Kartoffeln und 2 Zwiebeln und schnitt diese in grobe Stücke. Das mischte ich, ebenfalls grob geteilt, 3 Selleriestangen. Alles schichtete ich in den Tontopf und verteilte 2 Handvoll schwarze Oliven sowie die ungeschälten Zehen einer Knoblauchknolle sowie 3 Lorbeerblätter darauf. Die mittlerweile gebräunten Hühnerkeulen verteilte ich auf dem Gemüse.

Derweil löschte ich den Bratensatz im Bräter mit 1 Glas Weißwein ab, gab 400 ml Hühnerfond sowie 800 ml Hühnerbrühe dazu und ließ alles einmal aufwallen. Zur Würze gab ich 1 TL Kurkuma, 1 TL rosenscharfen Paprika, 1 TL gemahlenen Kreuzkümmel, 1 Döschen Safranfäden und 1 Stück Ingwer, in kleine Würfel geschnitten, dazu. Die Flüssigkeit goss ich über die Hühnerkeulen in den Tontopf, legte noch 1 Bund Petersilie darüber und schob den Topf mit Deckel in den auf 180° C vorgeheizten Ofen. Dort blieb der Bräter dann für die folgenden zwei Stunden.

Vor Ende der Garzeit bereitete ich einen Topf Bulgur mit Hühnerbrühe vor und deckte den Tisch, auf dem dann der komplette Topf landete, damit alle beim Lüften des Deckels olfaktorisch daran teilhaben dürfen. Es war bombastisch!



Und da ausreichend Bulgur vorhanden war, kam auch die flüssige, hocharomatische Sauce nach Verspeisen der Festbestandteile vollends auf ihre Kosten. Allein den 1 EL Harissa, der im Originalrezept mit in den Topf landet, habe ich aufgrund minderjähriger Mitesser außen vorgelassen und die Tube mit der Würzpaste zum individuellen Nachwürzen mit auf den Tisch gelegt.

Und dann war da noch etwas, was mir spontan fehlte und beim nächsten Mal mit in den Topf wandern wird: Getrocknete Aprikosen, die würden sicher ganz wunderbar mit in dieses großartige Geschmacks-Potpourri passen.

To be continued…

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Exkursion ins Ruhrgebiet

Sonntag, 18. Oktober 2015 10:23

Lieber Christoph,

schon 1982 hat Herbert Grönemeyer auf seiner großartigen LP „Total egal“ ein Loblieb auf die Currywurst gesungen, natürlich im allerfeinsten Ruhrpott-Slang.

Ich liebe das Lied, ich liebe

Currywurst mit frischen Pommes

also, ran an die Kochlöffel! Aus gut zehn von über 80.ooo Links mit dem Suchbegriff „die beste currywurst“ habe ich mir das passende zusammengesucht.

Zuerst habe ich 3 Schalotten in allerfeinste Würfel atomisiert und 2 Knoblauchzehen fein gehackt. Die Zwiebelwürfel ließ ich bei geringer Hitze in einer Pfanne mit etwas Olivenöl glasig dünsten, bevor ich den Knoblauch dazugab. Dann wanderten noch feinste Würfel von 1 geschälten roten Paprika dazu.

Danach habe ich den Inhalt von 1 Dose Tomatenmark (140 g) mit 140 ml Orangensaft und 140 ml Wasser verrührt. 1 Dose passierte Tomaten kam noch dazu. In diese Mischung gab ich einen ganzen Haufen Gewürze: je 1/2 TL Kreuzkümmel, Koriander und rosenscharfen Paprika, 1 TL Kurkuma und 1 gehäuften TL edelsüßen Paprika. Schließlich noch 1 EL Zucker, einen Schuss Essig und Salz und Pfeffer.

Die Sauce ließ ich bei geringer Hitze etwas einkochen.

Anschließend habe ich ca. 1 kg möglichst gleich große Kartoffeln geschält und in möglichst gleich große Stäbchen geschnitten. Diese habe ich dann für etwa fünf Minuten in Salzwasser vorgekocht. Während die Kartoffeln danach im Sieb ordentlich abtropften habe ich 3 Grillwürste in einer Mischung aus etwas Butter und etwas Distelöl auf beiden Seiten goldbraun gebraten.

Zuletzt waren dann wieder die handgeschnitzen Pommes dran, die ich in ca. 2 Liter Distelöl in mehreren Etappen ausbuk. Leider sind sie nicht knusprig geworden, dabei hatte ich zu einer vorwiegend festkochenden Sorte gegriffen. Lecker waren sie trotzdem. Die Sauce schmeckte ich final noch mit etwas fertigem Currypulver ab.



Nachdem meine Küche dann endgültig wie eine Pommesbude in Bochum-Dahlhausen roch, habe ich die Wurst nebst Sauce und Pommes angerichtet. Ein bisschen scharf, ein bisschen fruchtig, ein bisschen säuerlich, kurzum: Großartig!

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Huhn nach Art des herbstlichen Wetters

Mittwoch, 2. September 2015 22:36

Liebe Andrea,

nachdem sich mein letzter Küchenmonolog noch um ein Sommer-Huhn drehte, bin ich nun eine Jahreszeit weiter. Irgend jemand hat zum 1. September das Kalenderblatt runtergerissen und damit die heiße Phase des Sommers beendet.

Zeit also, sich langsam mal nach den Dingen umzuschauen, die der Herbst einem so zu bieten hat. Bei unserem 365-Tage-Koch Stéphane Reynaud wurde ich schnell fündig und fand bei dem

Pfifferling-Huhn mit Reis

ausreichend Inspiration. Die ersten Pilze der Saison also! Der lokale Dealer hatte auch gleich ein paar prächtige Kandidaten im Angebot.

Die 300 g Pfifferlinge wusch ich in klarem Wasser und drückte sie dann mit Küchenkrepp einzeln sanft trocken. Die Pfifferlinge gab ich mit Erdnussöl kurz in eine heiße Pfanne und schmurgelte die Pilze rundherum an. Dann nahm die Pilze aus der Pfanne und gab 2 Hühnerbrüste in dünnen Streifen mit 1 EL Butter hinein. 1 rote Paprika in kleinen Stücken sowie 2 rote Zwiebeln, geviertelt und in Scheiben geschnitten, und 1 Knoblauchzehe gab ich dazu und liess alles 10 Minuten sautieren.
Mit den Pfifferlingen gab ich noch 100 ml Weisswein, 1 EL Demi Glace sowie 1 Prise Thymian in die Pfanne uns liess alles die folgenden 5 Minuten alles ein wenig eins werden.



Als Beilage gab es den vielfach bewährten Ofenreis des Hauses. Und finale Würze steuerte frischer Koriander bei, dessen Blätter ich vor dem Überstreuen noch klein schnitt.

So sassen wir am 2. September mit dem passenden Gericht für Wetter, Gemüt und Jahreszeit zu Tisch und hatten einen ersten Vorgeschmack auf einen leckeren Herbst, der da draußen vor der Türe steht.

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Gestern gab’s grandios gesundes gewürfeltes Gemüse

Donnerstag, 30. Juli 2015 8:47

Liebe Andrea,

die einfachsten Dinge sind doch meist die besten. Eine hochgradig leckere Gemüsevariation zu einem gelungenen Veggie-Day gab es gestern bei uns aus dem Ofen. Das gewürfelte

Ofengemüse mit Schafskäse

war ordentlich schmackhaft und glänzte zudem durch eine schnelle und einfache Zubereitung. Zuerst einmal schnibbelte ich das Gemüse klein: 1 Aubergine, 1 Zucchini, 1 gelbe Paprika, 1 Schälchen Naschpaprika sowie 200 g Schafskäse schnitt ich in Würfel bzw. kleine Stücke.
Das Gemüse und den Käse mischte ich mit 1 EL Kräuter der Provence und 2 EL Olivenöl in einer Reine und gab 1 rote Zwiebel in viertel Ringen darüber.

Der Gemüse-Topf wanderte dann für knapp 30 Minuten in den auf 180° C vorgeheizten Ofen. Und das war’s dann auch schon.



Dazu reichte uns schlichter Bulgur, der mit Meersalz gewürzt und mit 2 Teilen heißem Wasser aufquellte und dann schon fertig war.
Am Tisch konnte dann jeder mit (gutem) Olivenöl nach Wunsch nachjustieren. Aber die Grundgemüsebasis war schon so lecker, dass das Gemüse Appetit auf einen ordentlichen Nachschlag machte.

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