Beiträge vom Dezember, 2020

Fonduesaucen – The next generation

Dienstag, 29. Dezember 2020 15:21

Liebe Andrea,

über 40 Jahre Traditionen geraten so schnell nicht ins Wanken. Das Fleischfondue zu Weihnachten ist so eine Tradition, eher schon eine Institution. Die begleitende Sauce, die beste Ulla-Sauce, habe ich hier ja bereits einmal näher vorgestellt. Aber auch, wenn sich an Institutionen nicht rütteln lässt, so lassen sich diese doch sanft ergänzen und damit modernisieren. So standen bei unserem weihnachtlichen Fleisch-Fondue in diesem Jahr zwei weitere Homemade-Saucen auf dem Tisch. Und was soll ich ich sagen? Die

Mojo verde

ergänzte sich ebenso wie der

Mango-Ketchup

hervorragend mit der altbewährten Ulla-Sauce. So lässt sich die Zukunft angehen! Beide neuen Saucen hatten wir im Rahmen eines außerweihnachtlichen Fondues bei Freunden entdeckt.

Für die Mojo Verde braucht es, der Name lässt es vermuten, viel Grünzeugs: Die Blätter von 1 Bund Koriander und 1 Bund Petersilie habe ich abgezupft und in einem Blitzhacker vorzerkleinert. Zusammen mit 1 grünen Chilischote (säääähr scharf, daher entkernt!), 2 Knoblauchzehen und 3 EL Weißweinessig habe alles in einem Rührbecher mit dem Stabmixer kleingeheckselt und dabei ca. 100 ml Olivenöl angegossen. Final abgeschmeckt habe ich mit 1 TL Kreuzkümmel (frisch gemörsert) und Meersalz.

Für den Mango-Ketchup habe ich 1 Zwiebel geschält, klein gewürfelt und in etwas Rapsöl angeschwitzt. Währenddessen schälte ich mit dem Sparschäler 1 Mango und schnitt das Fruchtfleisch vom Kern. Auch schälte ich ca. 1 cm Ingwer (frisch, mit der Spitze eines Löffels geschält), schnitt diesen klein und gab ihn zusammen mit dem grob zerkleinerten Mango-Fruchtfleisch, 1 EL Curry und 1 TL Kurkuma zu den Zwiebeln. Nach kurzer Weiteranschwitzerei folgten 6 EL passierte Tomaten, 2 EL Apfelessig, 1 EL Zucker und 1 TL gemörserte Koriandersamen in den Topf. Das alles ließ ich für ca. 5 Minuten bei kleiner Hitze köcheln und dann abkühlen. Zuletzt pürierte ich das Ganze mit dem Stabmixer und schmeckte mit ein wenig Salz ab.

Von beiden neuen Saucen blieb bei dem Fondue auch noch was übrig. So werden wir demnächst zu dem ein oder anderem Kurzgebratenem auf leckere Saucen der Marke „Homemade“ zurückgreifen können.

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Ein Mantel für die Mandel

Samstag, 26. Dezember 2020 21:44

Liebe Andrea,

Covid-19- und pandemiebedingt präsentierte sich auch die Weihnachtszeit 2020 von einer bislang so nicht gekannten Seite. Unser tradioneller Weihnachtsmarkt wär hüttenweise in der Stadt verteilt und konnte so bis zum zweiten Lockdown noch hier und da für ein klein bisschen Weihnachtsstimmung sorgen. Danach jedoch war Schicht im Schacht, Schluss mit dem verlocken Duft verschiedener Vorweihnachtsköstlichkeiten. Zu der Kakophonie der Düfte tragen auf nahezu jedem Weihnachtsmarkt auch immer

Gebrannte Mandeln

bei. Wenn also schon die Weihnachtsmärkte und deren Buden die Segel streichen mussten, haben wir uns ein klein bisschen von diesem Weihnachtsgenüssen nach Hause geholt. Neben (absolut selbstlosen) Eigenversuchen mit Glüh-Gin habe ich mich auch ans Brennen von Mandeln begeben.

Um den Mandeln einen Zuckermantel anzulegen sind wenig Zutaten notwendig, auch der Arbeitsaufwand bleibt überschaubar. Dennoch gibt es die eine entscheidende Hürde, die das Ergebnis schnell Richtung Abfalleimer wandern lässt.

In einem Edelstahltopf habe ich 200 g Zucker mit dem Inhalt von 1 Tütchen Vanillezucker und 1 TL Zimt vermischt, 100 ml Wasser angegossen und alles aufkochen lassen. Alsbald der Topfinhalt zu kochen begann, gab ich 200 g Mandeln dazu. Verschiedene Testreihen bei der Herstellung haben gezeigt, dass die Mandeln später besser eine bessere Zuckerbindung haben, wenn sie ungeschält sind. Die Abbildung unten zeigt das Ergebnis bzw. den Unterschied recht deutlich.

Wer schon einmal mit heißem Zucken und Karamell hantiert hat, der weiß: Die Sache kann sehr, sehr heiß werden und sehr schnell zu dunkel, damit bitter und durchaus rauchig werden. Was in kaum einem Rezept steht: Direkt nachdem sich die Mandeln im heißem Zuckerwasserbad befinden, sollte die Hitze auf maximal halbe Kraft reduziert werden. Unter stetem Rühren verdampft dann das Wasser und der Topfinhalt wird trocken, geradezu sandig. Ab diesem Zeitpunkt schalte ich die Hitze nochmals runter und lasse den nun an den Mandeln klumpenden Zucker leicht karamellisieren. Je nach Gusto kann man hier ein wenig mehr Zuckerkristalle übrig oder diese schmelzen lassen.

Danach habe die die Mandeln auf die mit Backpapier geschützte Arbeitsfläche geschüttet und mit mit Hilfe von zwei Gabeln die einzelnen Mandeln voneinander getrennt. So können die Mandeln nun – jede für sich – ein wenig abkühlen und der Zuckermantel kann aushärten.

Du kannst Dir vorstellen, dass zu diesem Zeitpunkt die komplette Küche und bei offen stehender Küchentür die halbe Wohnung in einen olfaktorischen Weihnachtszauber gehüllt ist, was unwillkürlich die verschiedenen Mitbewohner aus ihren Lebensbereichen anlockt und zu einer schnellen Abnahme der frisch produzierten Zuckermandeln führen kann. Aber dafür ist etwaig notweniger Nachschub ja schnell nachproduziert.

PS: Für den Glüh-Gin habe ich übrigens frisch gepressten O-Saft und naturtrüben Apfelsaft mit Glühwein-Gewürz aufgekocht und nach dem Umfüllen in Becher mit einer individuell bemessenen Menge Gin ergänzt.

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