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Alles Wurst – Da haben wir den Salat (18)

Sonntag, 15. September 2019 15:44

Liebe Andrea,

es gibt ihn in Biergarten und Brauereigaststätten, beim Metzger und mittlerweile auch als Premix im Kühlregal. Aber wie so viele andere Dinge schmeckt ein hausgemachter

(Schweizer) Wurstsalat

aus handgeschnittener Ware doch (und auch) daheim richtig lecker! Unstrittig bei allen Varianten ist die Verwendung von Fleischwurst, hier und dort auch Lyoner genannt. Diese kann man scheibenweise erwerben und in Streifen schneiden oder im Ring kaufen und dann in Stücke schnibbeln.

Für meinen homemade Wurstsalat habe ich einen Ring von 300 g Fleischwurst halbiert und dann in in nicht zu kleine Stücke geschnitten. Ebenfalls halbiert habe ich 1 rote Zwiebel und diese dann in feine Ringe geschnitten. 4 Gewürzgurken habe ich kleingewürfelt sowie 1 Bund Radieschen ohne Blätter jeweils halbiert und in feine Spalten geschnitten. Mit knapp 150 g Bergkäse, in Scheiben geteilt und dann gestiftelt, habe ich meinen Wurstsalat übrigens im Handumdrehen zum Schweizer Wurstsalat upgegradet.

Für das Dressing verrührte ich 4 EL Gurkensud aus dem Gewürzgurkenglas, 3 EL weißen Balsamico, 1 TL Zucker, Salz und Pfeffer und klepperte dann 4 EL Rapsöl dazu. Zusammen mit den Zutaten vermischt habe ich alles 1 Stunde lang im Kühlschrank durchziehen lassen. Dazu passen ganz hervorragend frische Laugenbrezeln und ein sanftes Abendlüftchen mit den letzten Sonnenstrahlen irgendwo im Freien.

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Nürnberg meets Leipzig

Samstag, 7. Januar 2017 15:39

Liebe Andrea,

hin und wieder entdecke ich in den Untiefen des Kühlschranks, dass das Kühlschrank-Licht gar nicht kaputt ist. Kurz: Ein mit viel zu viel Vorräten vollgestopfter Kühlschrank braucht in regelmäßigen Abständen eine Expedition in die kühlen Tiefen und fördert die eine oder andere Änderung des Speiseplans hervor. Erst kürzlich fand ich einen 12er-Pack Nürnberger Würstchen, deren MHD immerhin noch nicht abgelaufen war und die sich somit als spontanes Abendessen anboten. Aber schon wieder mit Kartoffelstampf und ordentlich Senf (so mag ich die Würstchen eigentlich am liebsten) hatte ich diesmal keine Lust. Beim Blick ins Gemüsefach drängten sich dann noch ein paar Karotten auf – und so stand schon kurze Zeit später

Nürnberger Wurst-Gulasch

auf dem Tisch. Man könnte es auch Nürnberger Allerlei nennen, aber im Leipziger Original ist dann noch mehr Gemüse drin als in meiner fränkischen Variante.

Zuerst einmal schwitzte ich in einer Pfanne mit Olivenöl 12 Nürnberger Würstchen an, die ich vorher jeweils in drei Teile geschnitten hatte. Nachdem die Würstchen den von mir gewünschten Bräunungsgrad erreicht hatten, nahm ich die Wurststücke aus der Pfanne und gab das Gemüse ins Bratfett: 1 Zwiebel, kleingehackt, 2 Möhren, die ich nach dem Schälen erst längs geviertelt und dann in kleine Stücke geschnitten hatte, sowie 3 Kartoffeln, geschält, in drei Scheiben geschnitten und diese gewürfelt.

Nach kurzem Rühren und Braten streute ich 1 EL Mehl ein, vermengte den Pfanneninhalt und goss 0,5 l Gemüsebrühe dazu. Bevor ich den Deckel auflegte und alles bei mittlerer Hitze knapp 15 Minuten schmurgeln liess, rührte ich noch 1 EL Senf dazu.



Nachdem das Gemüse gargekocht war, gab ich die Wurststücke zum Wiederaufwärmen in die Pfanne und schmeckte mit Pfeffer ab. Zum Servieren und Garnieren streute ich noch frisch gehackte Petersilie darüber und sass dann vor einem Teller Allerlei, der sogar den kleinen Mitessern des Hauses ganz besonders mundete.

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Schrankenwärter auf Probe

Sonntag, 18. Oktober 2015 10:23

Liebe Andrea,

endlich geht es in unserer Analogen Küche mal wieder richtig um die Wurst. Für die einen stellt sie ein nahezu tägliches Grundnahrungsmittel dar, für andere ist sie ein wahres Werk des Teufels: Die Currywurst.

Mit allzu vielen gesundheitlich wertvollen Aspekten kann dieses Gericht – trotz seiner „vitaminreichen“ Inhaltsstoffe, F, E, und T2 – nicht wirklich punkten, sprengt ihr Kaloriengehalt doch locker das Tagespunkte-Konto jedes Weight Watcher-Speiseplans. Aber hin und wieder braucht auch die Seele mal etwas Futter. Und getreu dem Motto „Mein Körper ist kein Tempel, sondern ein Freudenhaus“ kann auch ich mich einer guten

Currywurst mit Pommes und Mayo

beizeiten nicht verwehren. Eine gute Currywurst lasse ich mir auch gerne einfach mit einer Scheibe (gutem) Graubrot schmecken, aber die rot-weiße Schranke ist nun einmal ein echter Klassiker. So stand nun einmal mehr so ein Ding auf unserem Analogen Speiseplan, das man sonst nur auswärts zu sich nimmt.

Allein schon zur Sauce kann man Trilliarden unterschiedlicher Zubereitungen ergooglen. Aber so gern ich die fruchtige Schärfe auch mag: Zutaten wie Mango, Ananas und Ingwer waren in der Ur-Curry-Suppe der Nachkriegszeit wohl eher nicht drin. Und da ich erst einmal „original“ starten wollte, führte mich meine Currysaucen-Premiere zu einer eher bodenständigen Zubereitungsart ohne viel Schnick und großartigen Schnack.

Für die Tomatenbasis der Sauce wählte ich 500 ml passierte Bio-Tomaten. Diese kochte ich mit 2 EL Rotweinessig, 4 EL Waldhonig und 1 TL Hühnerbrühe (instant) auf. Zur weiteren Würze gab ich 1 EL Worcester Sauce, 1 EL rosenscharfen Paprika sowie drei Spitzer Tabasco Sauce hinzu.

Während alles die nächsten 45 Minuten bei kleinster Flamme vor sich hinblubberte, bereitete ich aus 1 Eigelb, 1 TL Senf, 1 TL Weißweinessig, 1 Prise Salz und ca. 200 ml Sonnenblumenöl eine Mayonnaise, schälte und teilte Kartoffeln in Stifte und wässerte diese für 15 Minuten. Die trockengetupften Pommes frittierte ich in zwei Schritten in heißem Pflanzenöl – und endlich einmal gelangen mir die krossen Kartoffelstifte, die ich mit Meersalz würzte!



Bei der Wurstware hatte ich mich für Thüringer Würstchen entschieden – die kann man auch mal mit Senf genießen. Meine Würste hingegen schnitt ich nach dem gar brutzeln in der Pfanne schräg in Stücke, legte dieses Stückwerk in eine artgerechte Schale, gab erst die Tomatensauce und dann ordentlich Curry-Pulver darüber.

Am Ende stand die Erkenntnis im Küchenraum, dass man an der Frittenbude seines Vertrauens schneller ans Essen kommt. Aber das wäre ja viel zu einfach. Und nicht unbedingt leckerer!

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Viele Linsen, ein Topf

Donnerstag, 4. Oktober 2012 14:58

Liebe Andrea,

der Herbst hat nun bei uns Einzug gehalten. Dazu genügt allein ein Blick nach draußen. Doch statt goldenem Oktoberherbst pfeift einem die nun beginnende, dunkle Jahreszet mächtig was um die Ohren. Bei einem so lausigen Brrrrr-Wetter kann die Antwort aus der Küche nur entsprechend deftig ausfallen. Und so habe ich dem nasskalten Schmuddelwetter mit einem kräftigen

Linseneintopf mit Rindswurst

Paroli geboten. Dieses Gericht wärmt ordentlich von innen und fällt eindeutig in die Kategorie „Nie-würde-ich-das-bei-30-Grad-im-Schatten-zubereiten“.

Zuerst einmal habe ich ca. 300 g Pardina-Linsen acht Stunden lang eingeweicht. Wenn man morgens schon weiß, dass man Abend durchgefroren sein wird eine weitsichtige Tat.

Am Abend dann habe ich in heißem Olivenöl erst einmal ca. 100 g Speck – in nicht zu kleine Stücke geschnitten – angebraten. Das gleiche Schnittmsuter galt auch für 3 Stangen Staudensellerie und 3 Karotten, lediglich 2 Zwiebeln habe ich feiner gewürfelt und nacheinander (erst Zwiebeln, danach Karotten und Sellerie) zum sanft angebratenem Speck gegeben. Nach kurzer Schmurgelzeit kamen die abgegossenen Linsen und 1 l Hühnerbrühe mit dazu. Alles köchelte fortan für 20 Minuten bei geschlossenem Deckel vor sich hin. Danach kamen 4 Kartoffeln in groben Würfeln und 10 Minuten vor Garzeitende die Rindswürste mit in den Topf. Da die Würste bei großer Hitze gern platzen, ist es ratsam, ab dem Wursteintritt in den Topf die Hitze auf Simmern zu reduzieren.



Zuguterletzt habe ich noch ein ganz klein wenig mit Meersalz abgeschmeckt. Serviert wurden die dampfenden Teller mit Senf und Essig nach Bedarf. Und ganz schnell war der Ärger über einen kalten Herbsttag der Erkenntis gewichen, dass auch solche Tage ihr Gutes haben können – zumindest auf dem Tisch!

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… braucht ein Bratwurstbratgerät

Freitag, 15. Juli 2011 15:52

Lieber Christoph,

heute habe ich also den Schweinedarm beim Metzger abgeholt. Die freundliche Verkäuferin hatte mir gestern davon abgeraten, Schafsdarm zu nehmen, weil dieser sehr dünn sei und leicht reiße. Nun gut, ich verlasse mich ja gerne auf die Profis.

Der Darm muss für mindestens 30 Minuten in lauwarmem Wasser eingeweicht werden, damit er schön verarbeitet werden kann. Zeit genug, um den Brät zu probieren. Das rohe Fleisch zu essen brachte ich nicht über mich, daher habe ich eine kleine Portion kurz in Butter gebraten. Sehr lecker! Vielleicht hätte noch ein Tick mehr Schärfe gepasst, aber so können auch die Kinder die Würste essen.

Und dann wurde es spannend. Die ganzen fünf Meter Darm mussten auf die Wurstfülltülle aufgezogen werden. Ein Job, den ich niemals nicht ohne Handschuhe machen würde, denn die Haptik ist doch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Und besser man stellt sämtliche aufkommenden Assoziationen währenddessen ab, denn sonst schmeckt die Wurst hinterher nicht.


Mit einer Hand die Tülle haltend und den Darm aufziehend, habe ich mit der anderen Hand nur geführt, das ging nach einiger Zeit ziemlich leicht von der Hand. Die Küchenmaschine zusammengebaut und den Brät in die Füllschale gegeben und dann ging’s los: Maschine auf minimale Kraft (diesen Job erledigte Assistent Nr. 1), den Stopfer in die rechte Hand und leicht drücken und schon wurde zur Linken die Masse in den Darm gefüllt (hierbei unterstützte mich Assistent Nr. 2, fürs erste Mal alleine Wursten hatte ich selber einfach nicht genug Hände).

Es kamen ca. 2,5 Meter Merguez dabei heraus, ein sehr witziger Anblick. Die Wurst habe ich dann durch Drehen und Abschneiden geteilt, das ist gar nicht so einfach. Am Ende hatte ich 19 Würste auf dem Brett. Die Füllung für eine zwanzigste blieb leider in der Schnecke des Fleischwolfs hängen, darüber haben sich dann hinterher die Katzen gefreut.

Mit Materialkosten von ca. 1,75 Euro pro Wurst ist man preislich recht gut dabei, wie ich finde. Geschmacklich ist selbst gemachte Wurst jedenfalls ungeschlagen und ich freue mich schon sehr auf unser geplantes Grillfest morgen. Beim nächsten Mal werde ich allerdings doch Schafsdarm versuchen, damit die Würste nicht so dick werden.

Give it a go! Es macht so viel Spaß!

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Wer ander’n eine Bratwurst brät …

Donnerstag, 14. Juli 2011 18:21

Lieber Christoph,

nach dem Leberwurst-Desaster im vergangenen Dezember – ich wollte hochambitioniert grobe Leberwurst zum Verschenken herstellen und das Ende vom traurigen Lied war, dass niemand zum Probieren gekommen ist, weil das Vakuum der Gläser nicht gehalten hat. Vielleicht hätte ich besser gleich Gasmasken oder wenigstens Nasenklammern und Beutel mit dem Aufdruck „Caution! Biohazard!“ mit verschicken sollen …

Wie auch immer, so wie beim Pastateig verlässt mich auch der Ehrgeiz fürs Wursten nie so ganz. Irgendwann muss es ja einfach einmal klappen.

Wie Du weißt, lebe ich seit einiger Zeit relativ vegetarisch und eine Bratwurst kommt mir nicht so leicht auf den Teller. Bis zu dem Tag, als ich die letzte Ausgabe der Beef! in die Finger bekam, eine unsagbar großartige Zeitung, so richtig was für Jungs, denn wie der Titel schon sagt, geht es in der Hauptsache um die Zubereitung und den Verzehr von FLEISCH! Viel! Netterweise verlinkt die Redaktion all die schönen Rezepte auf ihrer Website, so dass man sich die Arbeit sparen kann, die Seiten zu kopieren.

Das Originalrezept für

Merguez

sieht Hammelfleisch vor. Ich mag aber kein Hammelfleisch. Und da unser Haus- und Hofmetzger Merguez aus reinem Rindfleisch anbietet, entschied ich mich dafür. Und für Kalbfleisch.

700 g Rindfleisch aus der Keule und gute 2 kg Kalbsnacken (mit Knochen) habe ich in feine Streifen geschnitten. Einmal mehr erfreute sich das Herz der Köchin am sauscharfen Ausbeinmesser. Ich habe das Kalbfleisch nicht ganz so sauber vom Knochen geschnitten, auf dass der hauseigene Hund sich an den feinen Knochen erfreuen möge. Kalbsfond hätte man natürlich auch daraus zubereiten können, aber dazu fehlte mir diesmal die Lust.


 

Das Fleisch habe ich dann durch den Fleischwolf gedreht, mit der gröbsten Scheibe. Anschließend habe ich die Gewürze vorbereitet: 3 EL Pimentkörner, 3 EL Kreuzkümmelsamen, 2 EL schwarze Pfefferkörner und 2 EL Koriandersamen habe ich in der trockenen Pfanne auf mittlerer Hitze angeröstet. 3 Knoblauchzehen wurden durch die Presse gedrückt, die Schale von einer Zitrone abgerieben und 2 EL Tandoori-Gewürzmischung und 1 guten EL Fleur de Sel damit vermischt.

Wer eine Gewürzmühle sein eigen nennt, kann sich an dieser Stelle glücklich schätzen. Alle anderen bekommen 20 Minuten kostenloses Bizepstraining, denn die gerösteten Gewürze müssen nun gemörsert werden. Damit sich niemand an verbleibenden Körnern die Zähne ausbeißt, habe ich die gemörserten Gewürze durch ein Haarsieb gestrichen.

2 Chilischoten habe ich in feinste Würfel geschnitten, schließlich den ganzen Mumpf (mit Handschuhen!) unter das Fleisch gemischt und die Chose eine gute Viertelstunde lang mit den Händen durchgeknetet.

Den Schweinedarm hole ich morgen beim Metzger ab, dann geht’s weiter. Bis dahin ruht der Brät luftdicht verschlossen im 0-Grad-Fach meines Kühlschranks … Man darf gespannt sein!

 

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