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Süßes oder Saures? Was Herzhaftes!

Montag, 29. Oktober 2018 17:18

Liebe Andrea,

früher gab’s am 11.11. die Wahl, zum St.-Martins-Singen zu gehen (Süßes) oder den Beginn des Karnevals zu feiern (Kostüm). Heute gibt’s knapp zwei Wochen vorher die Möglichkeit, beides miteinander zu verbinden: Halloween!

Während sich die Kleinen als Untote und Monster verkleidet auf die Bettelei nach Süßigkeiten in der Nachbarschaft machen, treffen sich die Großen gerne auf einen Plausch, einen Punsch, eine Kürbissuppe & Co. Übrigens ist so ein Treffen der Erwachsenen auch eine prima Homebase für die Kleinen, um sich zwischendurch aufzuwärmen, zu stärken oder Beute abzuliefern.
Und natürlich reicht es schon lange nicht mehr, an solch einem Abend eine Packung Chips aufzureißen oder profane Würstchen zu reichen. Nein, es müssen schon echte Schocker her, so wie die

Halloween-Wurstfinger, frisch aus dem Sägewerk

Da ist für echten Grusel auf dem Büffet gesorgt. Das halloween-mäßige Pimp-my-Würstchen-Programm geht folgendermaßen: Die fertig gegarten Würstchen (Wienerle oder Frankfurter) reisse ich in der Mitte auseinander; ein glatter Schnitt wäre hier doch viel zu profan! Daraufhin schneide ich das unversehrte runde Wurst-Ende oben flach ab. In diese Schnittstelle stecke ich dann einen halbierten Mandelkern, den ich vorher auf der Unterseite mit Senf bestrichen habe.



Ganz wichtig: Auf Höhe der normalerweise vorhandenen Fingergelenke werden nun noch mit einem scharfen Messer je zwei nebeneinander liegende Kerben geschnitten. Die „offenen Enden“ der Würstchen noch fix in Ketchup getunkt – fertig sind die Wurstfinger im Halloween-Style.

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Auch der Sommer hat ein Ende. Und die Wurst hat zwei.

Donnerstag, 6. Oktober 2016 15:43

Liebe Andrea,

in den letzten Spätsommertagen dieses Jahres hatten wir mehrfach Glück. Zum einen klopfen gleich mehrere Juni-Tage, die ihren Einsatz verpasst hatten, an die September-Türe und wurden hereingelassen. Zum anderen teilte unser Familienumfeld gleich mehrmals die reiche Ernte sonnengereifter Tomaten mit uns. Da drängte sich ein neues Tomatengericht geradezu auf. Mit meiner Variante der

Merguez auf Ofentomaten

kam zudem eine geschmacklich bombige Geschichte auf den Tisch. Vor allem aber habe ich jetzt endlich den entscheidenen Kniff herausgefunden, wie sich Merguez-Würstchen sprotzelfrei knusprig zubereiten lassen: Das Geheimnis liegt darin, die Würstchen zuerst einzustechen und dann im Ofen zu garen. So geschehen mit meinen Merguez. Die beidseitig mehrmals mit einer Gabel eingestochenen Lamm-Würstchen habe ich zunächst ohne weitere Zutat in einer Auflaufform in den auf 170° C vorheizten Ofen gelegt.

In der Zwischenzeit habe ich unterschiedlich große und bunt gefärbte Strauchtomaten gewaschen, entstrunkt und halbiert bzw. die größeren Modelle geviertelt.
Nachdem die Merguez 10 Minuten allein im Ofen vor sich hingegart hatten habe ich die Würste aus der Form genommen und die Tomaten mit dem ausgetretenen Fleischsaft vermischt. Dann legte ich die Würstel auf der Tomatenbett, streute noch die kleingehackten von 2 Zweigen Rosmarin darüber und schob die Form für weitere 10 Minuten in den heißen Ofen.



Und das war’s auch schon. Ein kühler Rosé und frisches Baguette sind sehr angenehme Begleiter für diesen sommerlich geprägten Imbiss, der sich so schnell wie möglich wiederholen lassen sollte – sonnengereifte Geschmacksbomben in Tomatenform vorausgesetzt.

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Kraut für Kohle

Samstag, 4. Januar 2014 22:01

Liebe Andrea,

einem alten Brauchtum nach soll man zum Jahresstart Sauerkraut essen, damit einem im Laufe des Jahres das Geld nicht ausgehe. Eine weitere Spielart dieser Sitte ist die Annahme, dass sich der zu erwartende Geldsegen an der Länge des Sauerkrautes messen lasse.
Jenseits des Geldbeutels freut sich der müde Körper nach einer ordentlichen Neujahrsfeier schlicht auf eine herzhafte Mahlzeit, die neue Energie mit sich bringt. Man kann Salzkartoffeln zum Sauerkraut reichen, ich jedoch bevorzuge

Sauerkraut mit Kartoffelpüree, Rippchen und Wurst

und einer ordentlichen Einlage verschiedener Fleisch- und Wurstspezialitäten. Für 2 ½ hungrige Esser habe ich mir beim lokalen Metzger 500 g frisches Sauerkraut besorgt. Das muss erst noch gekocht werden. Dazu habe ich 1 Zwiebel gewürfelt und in 2 EL Butterschmalz angebraten. Die glasig gedünsteten Zwiebeln habe ich mit 100 ml Weisswein abgelöscht und das gezupfte Sauerkraut darauf im Topf verteilt. Als nächstes kamen die Gewürze hinzu: je 6 Wachholderbeeren, Pimentkörner und Pfefferkörner sowie 2 Lorbeerblätter. Dann füllte ich mit 200 ml Apfelsaft und ein wenig Wasser soviel Flüssigkeit in den Topf, dass das Kraut bedeckt war.
Für die Fleischeinlage hatte ich 2 Leberwürstchen, 2 Blutwürstchen, eine dicke Scheibe Dörrfleisch, 4 Leberknödel sowie 1 Kammrippchen (ca. 200 g) besorgt.
Das Dörrfleisch, also ungeräucherten Bauchspeck, schnitt ich in vier Scheiben, die gleich mit in den Topf kamen. Bei kleinster Hitze ließ ich bei aufliegenden Deckel nun alles 30 Minuten vor sich hinsimmern. Dann kamen das Rippchen und die Würstchen für weitere 30 Minuten obenauf mit in den Topf. Die Leberknödel bereitete ich in einem separaten Topf mit heißem Wasser zu.
Für das Kartoffelpüree kochte ich mehligkochende Kartoffeln weich, presste diese durch und rührte mit einem Holzlöffel Sahne, Milch und ordentlich Butter unter. Mit ein wenig Salz und frisch geriebener Muskatnuss schmeckte ich die Kartoffelmasse ab.



Zwischenzeitlich waren Sauerkraut nebst Fleischeinlage fertiggegart und das mittlerweile traditionelle Neujahrsessen konnte starten. Ordentlich Senf dazu darf nicht fehlen. Schließlich soll das neue Jahr ja nicht nur ausreichend Geld bringen, sondern von Anfang an die rechte Würze haben.

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