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Fast eine Diva – Pasta meine Pasta (30)

Donnerstag, 8. Januar 2015 21:18

Lieber Christoph,

als ich nach dem Urlaub zurück ins Büro kam, lag auf meinem Schreibtisch die Karte eines Pastarestaurants, das sich damit rühmt, ausschließliche frische Pasta und die dazugehörigen Saucen zu servieren. Ich weiß nicht, welcher gute Geist diese Karte dorthin gelegt hatte, aber ich schaute sie an und stieß auf ein Pastagericht mit Aubergine.

Die Aubergine steht in meinen Top 5 der Gemüse-die-gar-nicht-gehen hinter Wirsing und Brokkoli auf Platz 3. Aber sie sollte noch eine Chance bekommen und so machte ich mich analog an

Pasta alla Norma

1 Aubergine hatte ich – wieso eigentlich? Weise Voraussicht? – vor einigen Tagen gekauft, schön anzusehen sind sie ja. Ich schnitt sie in Würfel und salzte diese ein wenig, damit sie in einem Sieb etwas von ihrer Flüssigkeit verlieren konnte.

Dann habe ich etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzt und 1 Stengel Basilikum und 2 grob zerhackte Knoblauchzehen dazugegeben, um das Öl ein wenig zu aromatisieren. Als Knoblauch und Basilikum ihren Dienst getan hatten, habe ich 1 Schalotte feingewürfelt und angeschwitzt und dann 1 Dose pürierte Tomaten („Mutti“ kann’s am besten) in die Pfanne gegeben. Zusammen mit Salz und Pfeffer durfte die Sauce ein wenig vor sich hinköcheln.

Die Auberginenwürfel habe ich sodann nach alter Väter Sitte in Olivenöl frittiert und danach auf Küchenpapier abtropfen lassen. Wirklich erstaunlich, was diese kleinen Ölsauger an Fett aufnehmen können!

Während ich Spaghetti kochte, habe ich die Auberginenwürfel in die Sauce gegeben und alles nochmals aufgekocht.


Die fertigen Spaghetti habe ich dann zusammen mit etwas vom Kochwasser unter die Sauce gemischt und mangels eigentlich vorgesehenem Ricotta salata mit einer Mischung aus Ricotta und geriebenem Pecorino belegt.

Für die nötige Spannung, ob die Aubergine es nun endgültig aus den Top 5 der Gemüse-die-gar-nicht-gehen schaffen würde, bot Vincenzo Bellinis Oper „Norma“ die nötige musikalische Untermalung.

Was soll ich sagen? Ohne die Aubergine hätte das wirklich sehr leckere Gericht sicher nicht gelitten. Für den Top-5-Ausstieg hat es leider nicht gereicht. Vielleicht muss sie in ein paar Monaten in anderer Zubereitung noch eine Chance bekommen, da will ich mal milde sein.

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Auf in die Oper – Pasta meine Pasta (29)

Donnerstag, 8. Januar 2015 21:15

Liebe Andrea,

unsere neueste Analogie führte uns nicht nur zur gleichen Zeit an den Herd, sondern sogar ins Opernhaus. Immerhin ist das ausgewählte Pastagericht nach einer Oper von Vincenzo Bellini benannt. Ob die Namensgebung dieses tragischen Stücks darauf allerdings basiert, dass irgendwann der Teller leer oder der Hunger gestillt war, weiß ich nicht. Ein Anlass wäre es allemal gewesen, denn die

Pasta alla Norma

ist wahrlich großartig! Zumal sich die Besetzung für die Sauce mit 1 Aubergine, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, etwas Basilikum und 400 g Dosentomaten auf gerade Kammerspielgröße reduziert. Die Hauptrolle kann man mit Linguine besetzen, ich entschied mich für klassische Spathetti.

1. Akt

Für die Tomatensauce schwitzte ich die gewürfelte Zwiebel in Olivenöl glasig, gab die Dosentomaten dazu und würzte mit 1 TL Zucker sowie ein paar Prisen Meersalz. Ich liess alles bei kleiner Flamme vor sich hinblubbern und streute zum Ende noch generös klein gehackte Basilikumblätter ein.

Da sich Auberginen beim Anbraten in der Vergangenheit regelmäßig als wahre Olivenöl-Junkies erwiesen hatten, habe ich mich eines Tricks bedient, den ich fortan im Schätzkästchen für raffinierte Zubereitungsmethoden aufbewahren werde (an dieser Stelle jedoch gerne mit Dir und dem Rest der Welt teile):

Die rohen, klein geschnittenen Auberginenwürfel habe ich in einer Rührschüssel mit Olivenöl vermengt. Gerade soviel, bis die durstigen Würfel genug Öl aufgesogen hatten. Danach habe ich die Auberginenwürfel auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech für 20 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Backofen geschoben. Das Ergebnis waren – vor allem an der Schale – zum Teil krosse Würfel, die nachträglich kein bisschen entfettet werden mussten.

2. Akt

Die Auberginenstückchen gab ich in eine Pfanne, schöpfte die Tomatensauce dazu und gab die kurz vor al dente abgeschütteten Spaghetti dazu. Alles kurz miteinander vermengt und dann mit Hilfe einer Bratengabel und eines großen Löffels aufgedreht und auf den Tellern platziert. Zum Schluss hobelte ich noch großzügig guten alten Parmigiano Reggiano über die Nudeln und pfefferte nach Belieben.



3. Akt

Es scheint tatsächlich eine Tragödie der leckeren Küche zu sein, irgendwann von einem Sättigungsgefühl am Weiteressen gehindert zu werden. Nun denn. Großer Schlussapplaus und zugleich die Vorfreude auf die nächste Vorstellung.

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Kurztrip nach Italien – Da haben wir den Salat (7)

Freitag, 2. Januar 2015 21:31

Lieber Christoph,

das neue Jahr ist angebrochen und ich wünsche dir und allen unseren Leserinnen und Lesern nur das Beste für 2015.

Das Beste aus der Welt der Kochblogs habe ich schon in den letzten Wochen des gerade vergangenen Jahres entdeckt. Herr Grün kocht ist – natürlich neben unserem kleinen feinen Blog – mein erklärter Favorit!

Heute hat Herr Grün über einen

italienischen Kartoffel-Bohnen-Salat

geschrieben und ich habe ihn gefragt, ob ich das Rezept mit der ein oder anderen Abwandlung bei uns vorstellen dürfe. Ich darf 🙂

Zuerst kochte ich ein gutes Pfund Kartoffeln (mit Schale) in Salzwasser für ca. 20 Minuten. Während die Kartoffeln garten, habe ich 5 kleine Tomaten von ihren Kernen befreit und in Viertel geschnitten. 1 rote Zwiebel habe ich in hauchfeine Halbringe geschnitten (ihre ursprünglich geplante weiße Freundin erwies sich innen leider als verdorben). Der Inhalt von 1 Glas Riesenbohnen durfte sich im Haarsieb seiner Flüssigkeit entledigen. 1/2 Salatgurke habe ich geschält, entkernt und in Stücke geschnitten und die Handvoll Champignons, die im Kühlschrank in der Abteilung „Wir müssen bald raus“ lagen, habe ich gleich noch mit verarbeitet.

Als die Kartoffeln gar waren, habe ich sie geschält und in ca. 5 mm dicke Scheiben geschnitten. Das Dressing – bestehend aus 5 EL feinem Olivenöl, 3 TL weißem Balsamico, 1 TL mittelscharfem Senf1/2 gepressten Knoblauchzehe, etwas gehacktem Rucola sowie Salz und Pfeffer – habe ich sofort unter die noch lauwarmen Kartoffeln gemischt, bevor ich die restlichen Zutaten untermischte. Noch flott 3 Eier gekocht (O-Ton Sohn 2: „Mama, das ist ein perfekt gekochtes Ei!“) und schon war ich fertig.


Ich ließ den Salat ein bisschen durchziehen, gab ein paar Oliven dazu und dann: Mhmmm, ein Hochgenuss.

Vielen Dank, lieber Herr Grün, so kann das Kochjahr anfangen!

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Türkisch für Anfänger

Samstag, 20. Dezember 2014 15:17

Liebe Andrea,

wenn doch alles im Leben so einfach wäre! Die Abstimmung über das spätere Abendmahl war eine Sache von Sekunden. Und auf ähnlich schnellem Zuruf kam unsere nächsten Küchen-Analogie zustande.

So gab es ohne viel Heckmeck die

Köfte Ekmek

am heimischen und analogen Herd. Unsere ersten Schritte in den türkischen Fast-Food-Bereich – und einmal mehr: hier besteht ein Unterschied zu jeglicher Art von Junk-Food – hatten wir ja bereits hier und da. Nun aber sollte ein Gericht folgen, dass es auf Anhieb ganz oben auf die Liste der Dinge schaffte, die immer wieder gerne gekocht werden wollen.

Einmal mehr inspiriert von Stevan Pauls zum Verschlingen leckerem Buch „Auf die Hand“ machte ich mich an das nächste Koch-Kapitel.

Nahezu sämtliche Zutaten für das Essen erstand ich bei unserem türkischen Supermarkt um die Ecke. Los ging’s mit 500 g gemischtem Hack (Rind meets Lamm), dazu 2 rote Zwiebeln, 1 Gemüsezwiebel, 4 grüne Spitzpaprika, 1 Bund frische Petersilie, 3 Tomaten, 1 Knoblauchzehe, 1 Fladenbrot und Sumach, dem Kenner auch als Essigbaumgewürz bekannt.

Die rote Zwiebeln halbierte ich und schnitt diese in dünne Streifen. Dazu gab ich 1 TL Sumach, 3 EL Petersilie sowie 1 ordentliche Prise Meersalz und vermengte alles mit einer Gabel.

Das Fladenbrot teilte ich in große Ecken und pulte das Innere – bei uns daheim auch Fütterchen genannt – aus dem Brot. Das Fütterchen schnitt ich in grobe Stücke und gab das Schnittbrot zusammen mit der klein gewürfelten Gemüsezwiebel, 1 handvoll kleingeschnittener Petersilie, 1 gewürfelten Knoblauchzehe, 1 Ei sowie 1 EL Kreuzkümmel (frisch gemörsert) und 1 EL Olivenöl zum Hackfleisch. Die Fleischmasse vermischte ich ordentlich mit dem Knethaken am Ende des Handgelenks und formte danach mit immer wieder neu eingeölten Händen 6 gleichgroße Kugeln. Diese Fleischkugeln drückte ich mit sanften Druck und hohler Hand flach.

Während ich die Brotdreiecke im auf 80° C vorgeheizten Ofen erwärmte und leicht anröstete (eher: knusprig trocknete), kamen die Fleischtaler zusammen mit der Spitzpaprika und Olivenöl in die Pfanne und wurden bei mittlerer Hitze braun gebraten. Die Paprika dienten dabei als Stütze, um die Fleischteile auch hochkant auf der Seite zu braten.



Zum Anrichten gab ich eine Lage von der roten-Zwiebel-Mischung in die Brote legte die Fleischtaler hinein und drückte alles nochmals sanft zusammen. Dann bestückte ich die Brote innen noch mit der Spitzpaprika und Tomatenscheiben.

Wenn doch alles so lecker wäre, wie dieses großartige Frikadellenbrötchen mit anatolischen Wurzeln.

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Essen zum Angeben – leicht gemacht

Dienstag, 18. November 2014 18:25

DIESER BEITRAG ENTHÄLT WERBUNG.

Lieber Christoph,

am vergangenen Wochenende hatten wir einen lieben Gast, und so war es mal wieder an der Zeit, in die kulinarische Trickkiste zu greifen. Das Essen sollte ordentlich was hermachen, aber trotzdem nicht Unmengen an Zeit und Budget verschlingen.

Hier kam mir das wunderbare Buch „Italien vegetarisch“ von dem noch wunderbareren Claudio del Principe gerade recht. Denn Claudios Rezepte sind so schlicht wie großartig und es ist für jeden etwas dabei.

Ich entschied mich für

Calzone 

die zusammengeklappte Version der bei uns so beliebten Pizza.

Den Teig hierfür mache ich mittlerweile im Schlaf. Interessant wurde es mit der Füllung.

Hierfür habe ich 500 g Tomaten geschält und in grobe Würfel geschnitten. 3 Schalotten habe ich fein gehackt und in etwas Olivenöl in einer großen Pfanne langsam angeschwitzt. Dazu kam dann noch 1 gepresste Knoblauchzehe. Die Reste von 300 g Champignons (hierzu weiter unten) habe ich gehackt und ebenfalls in die Pfanne gegeben. Schließlich gesellten sich noch die Tomaten dazu und das Ganze durfte bei geschlossenem Deckel erst mal für gut 20 Minuten vor sich hindünsten.

Später habe ich den Deckel abgenommen und die Hitze etwas hochgedreht, auf dass die Flüssigkeit reduziere. Als dies geschehen war, habe ich 200 g Ricotta dazugegeben sowie je eine Handvoll schwarze Oliven und Cocktailtomaten, etwas Oregano und natürlich Salz und Pfeffer. Die Füllung habe ich dann etwas abkühlen lassen.

Den fein aufgegangenen Hefeteig habe ich dann in vier Teile geteilt und flach ausgerollt. Etwas Füllung daraufgegeben, noch ein wenig Parmesan darauf gerieben und den Fladen dann einmal umgeklappt und den Rand gut eingerollt. Die fertigen Calzoni habe ich dann in den auf voller Lotte aka über 250 °C aufgeheizten Ofen gegeben und für ca. 13 Minuten gebacken.

Diese kurze Zeit nutzte ich, um einen

Salat von Rucola und braunen Champignons 

fertigzustellen.

Die oben bereits erwähnten 300 g braune Champignons hatte ich vorher auf dem Gemüsehobel in feinste Blätter gehobelt. Gewaschener Rucola kam auf einen großen Teller, obendrauf die Champignonhobel, etwas Fleur de Sel und ein Hauch von Pfeffer, dann feinstes Olivenöl, etwas Balsamicocreme und zuoberst noch ein paar Parmesanhobel. Keine zehn Minuten Arbeit für großen Hochgenuss!



Zum Nachtisch gab es dann noch Crème brulée. Leider verschied nach einer Flammenaktion mein Gasbrenner, aber irgendwas ist ja immer.

Ein rundum gelungenes Essen für einen rundum gelungenen Abend. Danke für dieses schöne Buch, lieber Claudio!

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Soulfood in rot

Freitag, 17. Oktober 2014 18:38

Lieber Christoph,

heute Morgen habe ich mein Herz verloren.

Ich wanderte mit meinem Hund durch den Kiez und hatte noch nicht gefrühstückt, so dass mich mein Weg kein bisschen zufällig an einem netten Café vorbeiführte, das es gegen den allgegenwärtigen langweilig-belegte-Brötchen-Krempel mit Butterbroten aufnimmt. Herrlich belegte Bütterken, wie bei Omma, nur noch ein bisschen besser.

Ich entschied mich für ein Eibrot und dann begegneten wir uns zum ersten Mal: Das

Tomatenchutney

und ich. In der Tat war es Liebe auf den ersten Biss und ich nahm mir fest vor, später am Tag selbst eins herzustellen.

Hierfür erstand ich 1 gutes Kilo Tomaten beim Gemüsetürken. Dort kaufte ich auch 1 Boskoop-Apfel und 1 rote Chilischote.

Zuerst habe ich 2 Zwiebeln in feine Würfel gehackt. Diese habe ich langsam in etwas Olivenöl in einer großen Pfanne angeschwitzt. Als die Zwiebeln glasig waren, habe ich 1 gehackte Knoblauchzehe und 1 Stück gehackten Ingwer dazugegeben und das Ganze etwas weiterschmoren lassen, bevor noch eine Handvoll gehackte getrocknete Aprikosen dazukamen. Zum Schluss kam noch die gehackte Chilischote dazu.

Dann habe ich die Tomaten gehäutet, geschält und grob entkernt und sie dann in Würfel geschnitten in die Pfanne gegeben. Mit dem Apfel bin ich genau so verfahren. Deckel drauf und alles ein wenig bei geringer Hitze ziehen lassen, bis die Tomaten und der Apfel weich geworden waren.

Zum Abschmecken habe ich 2 EL Zucker genommen sowie 100 ml Himbeeressig. Noch etwas Salz und Pfeffer dazu und etwas rosenscharfen Paprika, bis der Geschmack die genau richtige Mischung aus süß, sauer, scharf und fruchtig hatte.


Die gut abgeschmeckte Mischung habe ich dann einmal ordentlich aufgekocht und in Gläser gefüllt.

Ich wette, das schmeckt nicht nur auf einem Eibrot sensationell gut, sondern auch zu Fleisch, Grillgemüse oder von mir aus auch einfach so. Mhmmm.

 

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AUF-gefüllte ZU-cchini

Mittwoch, 10. September 2014 12:05

Liebe Andrea,

Gemüse an sich ist ja sehr gesund und durchaus geschmackig. Aber die Kombination mit anderen Dingen macht oftmals aus einem gesunden auch ein leckeres Essen. Ein gutes Beispiel dafür sind

Gefüllte Zucchini

Gefülltes Gemüse jeder Art peppt die eigentlichen Beilagen zu einem veritablen Hauptgericht auf. Und ein in unserer Küche nicht unerheblicher Nebeneffekt: alles ist recht fix gemacht.
Ich hatte leider nur XL-Zucchini erstanden. Den kleineren Zucchini sagt man ja gemeinhin einen besseren Geschmack nach, aber so reichten 1,5 Zucchini für drei Esser.
Die Zucchini halbierte ich und höhlte sie mit einem Löffel aus. Das Zucchini-Innere schnitt ich kleine Stücke und gab diese in eine Pfanne, in deren heißen Öl ich bereits kurz zuvor 2 kleingeschnittene Knoblauchzehen angeschwitzt hatte. Unter gelegentlichem Wenden und bis alle Flüssigkeit verdampft ist, kochte ich die Zucchinimasse gar und liess sie abkühlen.
Nebenher hatte ich die Tomatensauce aufgesetzt. Dazu habe ich 3 Schalotten in Olivenöl sanft angeschwitzt, 800 g Dosentomaten (stückig) dazugegeben, mit 2 TL Zucker und 1 TL Salz gewürzt und bei kleiner Flamme ca. 40 Minuten vor sich hinblubbern lassen. Zuletzt aromatisierte ich die Sauce noch noch mit 2 EL Kräutern der Provence.
Für die Füllung mischte ich 400 g Lammhack mit 2 handvoll Petersilie (kleingeschnibbelt), 2 Schalotten (klein gewürfelt), 1 handvoll Parmesan (fein gerieben) sowie 2 Kartoffeln (weichgekocht und durchgepresst) und 1 Ei. Alles würzte ich mit Salz und Pfeffer und mengte danach noch die Zucchini-Innereien darunter.



Die Tomatensauce gab ich in eine Auflaufform und setzte meine Zucchiniboote darauf. In die ausgehöhlten Zucchini gab ich der Länge nach je zwei Streifen Schafskäse und zerdrückte diesen sanft. Darüber kam dann meine Fleischmischung. Nachdem ich die Zucchiniboote mit ein wenig Olivenöl beträufelt hatte, gab ich noch eine dünne Schicht frisch geriebenen Parmesan oben drauf, deckte die Form mit Alufolie ab und schob sie für 20 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen. Danach nahm ich die Folie ab und garte alles bei unveränderter Temperatur für weitere 20 Minuten.
Das Ergebnis war lecker und gut.
Und nach dem Essen waren wir gefüllt. Und glücklich.

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Wenig Brass mit der Brasse

Sonntag, 11. Mai 2014 14:46

Liebe Andrea,

sicher habe ich es an anderer Stelle schon einmal erwähnt, dass die Dorade zu meinen Lieblingsfischen zählt. Dieser Fisch hat nicht nur festes Fleisch und einen feinen Eigengeschmack, er ist auch schnell zubereitet und gottlob auch in unseren Breitengraden regelmässig zu haben. Von den verschiedensten Zubereitungsarten ist mir die

Dorade aus dem Backofen

die liebste. Hier ist der Aufwand überschaubar und das Ergebnis eigentlich immer gut.
Für den vorliegenden Monolog habe ich die Fische auf einem Tomatenbett drappiert, damit das zum Essen gereichte Baguette später auch noch eine tragende Aufgabe bekommen sollte.
Dazu habe ich erst einmal 1 Fenchelknolle in dicke Scheiben geschnitten und diese in Stücke geteilt. Mit einer ebenso zerkleinerten Zwiebel schwitzte ich das Gemüse in ordentlich Olivenöl in einem Topf an. Ich löschte mit einem ordentlichen Schuss Pastis ab und ließ die Flüssigkeit etwas einköcheln, dann kamen 400 g stückige Tomaten sowie 50 g Kräuter der Provence mit dazu. Eine Prise Zucker und Salz sowie Pfeffer aus der Mühle würzten den Sugo.

Nach kurzer Einkochzeitz bei kleiner Flamme verteilte ich den Sugo in einer Reine und legte die geschuppten und ausgenommenen Fische darauf. In jeder Fischbauchhöhle befanden sich je 2 halbierte Knoblauchzehen sowie ein paar Zweige frischer Thymian und Rosmarin.
Die nächsten 20 Minuten verbrachten die Fische im auf 200° C vorgeheizten Ofen und wir mit einem Gläschen Weißwein zum Aperitif.



Der Hauptgang war aromenreich und lecker. Und auch das Weißbrot langte, um die am Ende blitzblanken Teller von der übrigen Sauce zu reinigen.

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Thunfisch auf der Überholspur – Pasta, meine Pasta (24)

Mittwoch, 2. April 2014 20:57

Liebe Andrea,

ja, ja, ich weiß: Nichts ist fader als aufgewärmte Geschichten oder Rezepte. Auch, wenn ich hier schon einmal über Pasta und Thunfisch monologisiert habe: Einmal mehr soll dieser Beitrag ein Plädoyer dafür sein, jedes Fertiggericht schon im Supermarkt stehen zu lassen und sich lieber ein paar Grundzutaten (mehr) auf Lager zu legen. Denn für die

Penne al Tonno

braucht es wahrlich nicht viel. Noch nicht einmal viel Zeit. Und das geht so:
1 Zwiebel halbieren und in Würfel schneiden, mit ordentlich Olivenöl in eine Pfanne geben und glasig anschwitzen. Also: Erst einmal Hitze hoch, dann moderat. Gerne noch 1-2 Knoblauchzehen vom Strunk entfernen, kleinschneiden und dazugeben. Ungefähr 3-4 EL Tomatenmark in die Pfanne geben und kurz mitbraten. Dann 400 g Dosentomaten (gute Ware, in Stücken) dazugeben, die Dose nochmals mit Wasser füllen und die so die Tomatenreste aus der Dose mit in die Pfanne schütten. Mit 1 TL Instant-Hühnerbrühe, 1 TL Zucker und einer generösen Prise Meersalz würzen, die Temperatur mitteln und alles vor sich hinköcheln lassen. Das Wasser für die Paste aufsetzen, salzen und Penne Rigate ins kochende Wasser hineingeben. Wie viel Pasta? Der Hunger entscheidet. Als Faustregel kann man einen Teller mit der Menge Trockenpasta zum Abmessen pro Esser nehmen.
Alsbald die Pasta im Wasser ist, in die Tomatensauce 2 TL Kapern sowie 160 g Dosen-Thunfisch (ebenfalls beste Ware, natur, im eigenen Saft) geben. Die Hitze der Sauce reduzieren, so daß alles nicht zu flüssig bleibt, jedoch nicht zu pappig wird.



Und dann, nachdem die Nudeln ein Stück vor al dente sind, die Pasta abschütten und in die Pfanne zur Sauce geben. Alles miteineinander vermischen, den Rotwein – soweit noch nicht geschehen – entkorken, die Gläser füllen und alles zusammen servieren. Am Tisch frisch pfeffern und sich darüber freuen, dass gut Ding nicht immer Weile braucht.

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Bohnen in Bestform

Mittwoch, 5. Februar 2014 8:56

Liebe Andrea,

ich bin immer noch pappsatt von unserer letzen Analogie. Und fange immer noch zu grinsen an, wenn ich daran denke, wie lecker das war. Wir hatten uns einen großen Klassiker der französischen Küche ausgeguckt, quasi das französische Pendant zum deutschen Schweinebraten. Jeder Haushalt scheint über sein eigenes Rezept zu verfügen und auf die verwendeten Zutaten zu schwören, damit das einzig wahre

Cassoulet

entstehen kann. Ich hatte ungefähr sechs Kochbücher studiert und dank der dort beschriebenen Variationen zehn Zubereitungsarten zur Hand. Eins jedoch ist allen Rezepten gleich: Angebraten wird irgendwie immer in Gänseschmalz, verwendet werden weiße Bohnen, am Ende kommt alles mit Semmelbröseln in den Ofen und nie, aber auch nie kommt Hähnchenfleisch mit in den Topf. Dafür jedoch viel Schwein. Und gerne noch etwas anderes: Lamm, Ente oder was sonst noch schmackhaft ist. Ich habe mich für eine Version mit Lamm und Schweinefleisch entschieden.

Aber zuerst einmal wurden die Bohnen gekocht. Ich hatte meine 500 g weisse Bohnen 4 Stunden vorab in ungesalzenem Wasser einweichen lassen, abgeschüttet und im Topf mit frischem Wasser bedeckt. Dann schnitt ich 300 g Bauchspeck samt Schwarte in drei Stücke und gab noch ein weiteres Stück Schwarte (eine Bonusgabe meines Metzgers), 2 Lorbeerblätter, ein Bouqet Garni aus Thymianzweigen, Lorbeer und Petersilie, 4 geschälte und halbierte Knoblauchzehen sowie eine mit 5 Nelken gespickte, geschälte Zwiebel in den Topf. Alle Zutaten sollten vom Wasser bedeckt sein. Den Deckel halb aufgelegt und knapp 2 Stunden bei kleiner Flamme vor sich hinköcheln lassen.

In dieser Zeit erhalten die Bohnen ein schon unglaublich gutes Aroma. Aber es ging munter weiter. Die gerade noch bissfesten Bohnen schüttete ich ab, entfernte das Bouquet und die Zwiebel und fing die Kochflüssigkeit auf.

In einem großen Bräter habe ich 500 g Schweinenacken, in dicke Scheiben geschnitten, von allen Seiten in 2 EL Gäneschmalz angebraten. Danach wiederholte ich dies mit 500 g Lammhals, ebenfalls in Scheiben. Das portionsweise angebratene Fleisch nahm ich aus dem Bräter und schwitzte danach 2 Stangen Sellerie, 2 Karotten und 2 Zwiebeln, alles fein gewürfelt, im Schmalz an. Danach kam das Fleisch wieder mit in den Topf, dazu der Inhalt von 2 Dosen bester Flaschentomaten, 10 Pfefferkörner, eine ordentliche Prise Meersalz sowie ein neues Bouquet garni mit Thymian und 2 Lorbeerblättern. Die Bohnenbrühe goss ich nun an und freute mich, dass auch wieder alles von Flüssigkeit bedeckt war. Deckel drauf, auf kleine Flamme schalten und weitere 2 Stunden vor sich hinschmurgeln lassen. Eine halbe Stunde vor Garzeitende gab ich noch zwei große Bauernmettwürste dazu.

Dann das Finale: Das Fleisch fischte ich aus dem Bräter, schnitt die Mettwurst in große Stücke und verteilte alles in einer großen, flachen Auflaufform. In Frankreich nimmt man eine Cassole-Tonform, die dem dortigen Nationalgericht seinen Namen verleiht.

Danach schichtete ich die Bohnen über das Fleisch und goss die komplette Garflüssigkeit aus dem Bräter dazu. Die Oberfläche bestreute ich generös mit Semmelbröseln und stellte die Form für 45 Minuten in den auf 220° C vorgeheizten Ofen. Viele Rezepte sehen vor, die Semmelbrösel abermals mit Gänseschmalz zu beträufeln. Beim Lesen bekam ich schon Sodbrennen und überliess diesen Schritt all jenen, denen es nicht fett genug sein kann.



Und dann endlich war es soweit. Nach knapp fünf Stunden Kocherei (und Dufterei quer durch die ganze Wohnung) kam nun endlich das Cassoulet auf den Tisch. Dazu gab’s einfach frisches Bauernbrot und ordentlich viel guten roten Landwein aus Frankreich. Der ganz Topf reichte aus, sechs erwachsene Esser mehr als pappsatt und ordentlich glücklich zu machen.

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