Tag-Archiv für » Seelachs «

Kräuter bei die Fische!

Sonntag, 10. Dezember 2017 15:32

Lieber Christoph,

während draußen ein paar leise Schneeflocken zu Boden rieselten, war mir heute nach einem Gericht aus etwas wärmeren Gefilden. Ich hatte mir in der Bücherei ein Frankreich-Kochbuch ausgeliehen, das eine Vielzahl von feinen Rezepten unserer Nachbarn enthält, unter anderem

Seelachs mit Kräuterkruste

Fünf – zugegeben etwas schwachbrüstige – Filets vom Seelachs (TK-Ware) gab ich eine Reine, die ich vorher mit Olivenöl ausgestrichen hatte. Den Fisch würzte ich mit Fleur de Sel und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer sowie etwas Zitronensaft.

Für die Kräuterkruste habe ich die Blättchen von ein paar Zweigen Thymian abgezupft und einige Zweige glatter Petersilie zerpflückt. Zusammen mit Würfeln von 3 Scheiben Toastbrot, 1 EL Dijon-Senf und 5 EL Olivenöl durften die Kräuter im Multihacker solange Karussell fahren, bis eine pastöse Masse entstanden war. Diese gab ich auf die Fische, und die wiederum bei 200 Grad (Ober-/Unterhitze) für ca. 20 Minuten in den Ofen.

Nach dem Anrichten gab etwas geriebener Pecorino dem Fisch den letzten Schliff.

Fisch mit Kräuterkruste

Dazu gab es Baguette mit frischer Knoblauchbutter und Salat.

Und so konnten wir – mitten im Winter – einen kleinen analogen Ausflug in den vergangenen Sommer machen.

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Per Express in den Orient

Dienstag, 4. Juli 2017 20:54

Lieber Christoph,

der Sommer kehrt nach ein paar ungemütlichen Tagen zurück in unsere Gefilde und so gilt es, nicht mehr Zeit als nötig in der Küche zu verbringen. Da kam mir der

Harissa-Fisch mit Zitronen-Couscous

gerade recht.

Zunächst habe ich 1/2 Zitrone (unbehandelt) mit dem Sparschäler vorsichtig von ihrer aromatischen Hülle befreit. Die Stücke der Schale habe ich dann in feine Streifen geschnitten und gab diese in einen Teebeutel. Zugebunden und ab ins heiße Bad von 500 ml Wasser. Zu dem Wasser gab ich noch 1 TL Salz, ein paar Tropfen Olivenöl und 1 Tupfen Harissa, bevor ich ca. 200 g Couscous (kein Instant) dazugab. Dieser köchelte dann unter Rühren vor sich hin.

Für drei Personen habe ich 600 g Seelachsfilet erstanden, das ich zuerst von fühlbaren Gräten befreit und dann in große Stücke geschnitten habe. Die einzelnen Teile habe ich auf beiden Seiten dünn mit Harissa bestrichen und gesalzen. In eine Pfanne gab ich einen guten Schuss Olivenöl und etwas Butter.  Als das Fett heiß genug war, wendete ich die Fischstücke in etwas Mehl und briet sie erst heiß an und dann auf leiser Flamme weiter.


Der Couscous hatte nach ca. 13 Minuten eine wunderbar cremige Konsistenz und so stand ganz bald und ohne großen Aufwand ein wunderbares Sommergericht auf unserem Tisch, das wir mit großem Genuss verspeisten.

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Glückwünsche mit Fisch

Sonntag, 26. Oktober 2014 19:11

Lieber Christoph,

bevor ich uns ganz herzlich zu unserem dreihundertsten Artikel gratuliere, ein wenig Statistik.

Seit März 2010 haben wir also tatsächlich 300 Artikel auf die Beine gestellt. In der Zeit haben wir sage und schreibe 61 Mal analog gekocht (quasi einmal pro Monat) und über 104.000 Menschen haben unsere Seite besucht. Ist das nicht einfach nur wunderbar? So lange kann man ja gar nicht Hände schütteln.

Zur Feier des Tages gingen wir zurück zu den Anfängen und nahmen als Anregung ein Rezept aus einer Kochzeitschrift daher, die wir schon für unsere erste – sehr misslungene – Analogie genutzt hatten. Damals hatten wir uns geschworen, nie wieder nach dieser Zeitschrift zu kochen. Allerdings haben wir ja inzwischen gelernt, dass man sich nicht genau an Rezepte halten muss und so wurde

Seelachs mit Kartoffel-Meerrettich-Gratin

zu einer sehr schmackhaften Angelegenheit.

Zu Anfang habe ich das Gratin vorbereitet. Ca. 600 g Kartoffeln habe ich geschält und auf dem Gemüsehobel (ein Gerät, das ich mit höchstem Respekt benutze, seit ich mir damit einmal den halben Daumen aufsäbelte …) in feinste Scheiben gehobelt. Diese Scheiben habe ich in einer Mischung aus 200 ml Milch und 200 ml Sahne, die ich mit Salz und Pfeffer sowie 4 TL Meerrettich aus dem Glas verrührt hatte, für ca. zehn Minuten erst einmal im Topf vorgekocht. Dann gab ich die ganze Chose in eine ofenfeste Form und buk sie im auf 220 °C vorgeheizten Ofen für ca. 40 Minuten auf der mittleren Schiene.

Zeit, den Fisch vorzubereiten. 8 schmale Filets Seelachs (TK-Ware) hatte ich vorher aufgetaut. Ich gab die Filets in eine Reine und rieb sie mit der abgeriebenen Schale von 1 Bio-Zitrone ein. Dann gab ich darauf Salz und Pfeffer dazu sowie einige Zweiglein Dill, die ich noch etwas gehackt hatte. Die letzte Massage erfolgte dann mit einigen Tropfen Olivenöl pro Filet.

Gute zehn Minuten vor Ende der Backzeit des Gratins – das bräunte oben schon fein – stellte ich die Fisch-Reine auf einem Rost auf die obere Schiene des Backofens und drehte die Temperatur auf 180 °C herunter.


Kurz darauf konnten wir das Mahl genießen. Und nun ist doch genug Zeit, um stundenlang Hände zu schütteln. Herzlichen Glückwunsch zur Dreihundert!

 

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Sonntägliche Küchenexperimente

Sonntag, 13. Oktober 2013 20:20

Lieber Christoph,

ich hatte wieder einmal eine Gemüsekiste von meinem Nachbarn geerbt. Und so platzte das Gemüsefach aus allen Nähten. Doch was tun mit all diesen Sachen, von denen ich eine noch nie gegessen hatte, nämlich – wer hätte das gedacht – den Chinakohl?

Zig Kochbücher hätte ich wälzen können, aber dazu fehlte mir die Lust. Also legte ich mir den ganzen Gemüsehaufen zurecht und überlegte, was ich daraus machen könnte.

Heraus kamen

Namenlose Röllchen

mir ist nämlich noch keine gescheite Bezeichnung für dieses „aus der Lameng“ entstandene Rezept eingefallen.

Als erstes schälte und würfelte ich 1 Süßkartoffel, die ich in Salzwasser kochte und mit etwas Butter zu einem Püree verarbeitete. Danach schnitt ich die Enden von 1 großen Bund Lauchzwiebeln in Ringe und schwitzte diese zusammen mit 1 gepressten Knoblauchzehe und 1 in Ringe geschnittenen Chilischote (mild) in etwas Olivenöl an. Ca. 1 Kilo Tomaten habe ich grob gestückelt und mit etwas Salz aufkochen lassen, so dass sie weich werden konnten. Die Tomaten habe ich dann durch ein Haarsieb passiert und zu der Zwiebelmischung in die Pfanne gegeben.

3 Möhren von der Sorte Purple Haze habe ich für einige Minuten gedämpft, damit sie etwas weicher wurden und habe sie in die Sauce gegeben, die ich mit ordentlich Salz und Pfeffer abschmeckte.



Dann habe ich die äußeren Blätter von 1 Chinakohl kurz in kochendem Salzwasser blanchiert und mit jedes Blatt mit einem Esslöffel von dem Süßkartoffelpüree belegt. Im TK fand sich noch ein Stück Seelachs, das ich kurz unter fließendem heißen Wasser antaute, in Stücke schnitt und mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft würzte. Die Fischstücke gab ich auf das Süßkartoffelpüree und rollte die gefüllten Chinakohlblätter zusammen. Diese legte ich schließlich auf die Tomaten-Gemüse-Sauce, die ich vorher einmal hatte aufkochen lassen und ließ die Röllchen bei geringer Hitze unterm Deckel garziehen.

Was soll ich sagen? Das hat geklappt. Die namenlosen Röllchen waren wirklich sehr lecker, wenn auch sehr aufwendig.

Wie gut, dass unsere Leser nie die Spülberge zu sehen bekommen.

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Über die Provence ins Bordelais

Freitag, 24. Februar 2012 22:34

Liebe Andrea,

dass analoger Fisch alles andere als analoger Käse ist haben wir soeben ausgiebig genossen! Und wieder einmal wäre der Beweis erbracht, dass man sich auch hier den Griff zu Fertig-Food ersparen kann, wenn man fix den Hunger stillen mag. Für mein

Fischfilet à la bordelaise

habe ich zwei Filets mit insgesamt etwas über 300 g Seelachs in eine ofenfeste Form gelegt, gesalzen und ordentlich mit Zitronensaft gewürzt. Bestrichen habe ich den Fisch mit der berühmt-berüchtigten Panaden-Mischung. Dafür habe ich zuerst 2 mittelgroße Zwiebeln fein gewürfelt und in reichlich Olivenöl (mit einem Stich Butter) bei sanfter Hitze angeschwitzt. Nach kurzer Schwitzzeit kamen noch 2 Knoblauchzehen, ebenfalls kleingeschnitten, dazu. Als dann alles glasig war, würzte ich mit ca. 3 EL Kräutern der Provence; hier kam ich um einen Griff in die Tiefkühltruhe nicht herum, aber der beinhaltete Estragon erwies sich am Ende als würzentscheidend. Weitere 2 EL getrockneter Thymian sowie „genug“ Semmelbrösel, um eine geschmeidige Masse zu bekommen, kamen ebenfalls in den Topf. Da ich die Brösel aus dem Handgelenk einstreute, brauchte ich am Ende sogar noch etwas Olivenöl, um der Panade eine streichfähige Konsistenz zu verpassen. Lediglich mit ein wenig Meersalz und Pfeffer gewürzt kam die Panade dann auf den Fisch und dieser dann für 30 Minuten bei 180° C in den Ofen. Die letzten 5 Minuten drehte ich die Hitze noch weiter hoch auf 200°C, um der Panade den gewünschten Bräunungsgrad zu verpassen.



Das Ergebnis war überraschend gut und überragend lecker. Der Estragonduft aus den Provence-Kräutern erweis sich dabei als eindeutiges Bordelaise-Erkennungszeichen; beim nächsten Versuch wird von diesem Kraut sicher noch 1 EL mehr in die Panaden-Mischung kommen. Und dass es einen nächsten Versuch geben wird – das steht nun ganz außer Frage!

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Convenience? Nein, danke. (2)

Mittwoch, 22. Februar 2012 15:34

Lieber Christoph,

nun sind sie wieder einmal geschafft, die tollen Tage. Zum Glück, denn 24-Stunden-Rumtata an sechs aufeinanderfolgenden Tagen direkt vor der Haustür zerren dann irgendwann doch an den Nerven.

Da ist er also, der Aschermittwoch, an dem es traditionell Fisch zu essen gibt. Manch einer wird Rollmöpse zum Frühstück brauchen, hier jedoch gibt es ein weiteres Kapitel aus der Reihe „Fertiggerichte – nachgekocht“.

Für

Fisch ‚à la bordelaise‘

benötigt man 300 g Seelachsfilet. Das wird von eventuell vorhandene Gräten befreit und mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft gewürzt.

Für die Auflage werden 2 Schalotten und1 Knoblauchzehe feingehackt und in etwas Butter glasig gedünstet. 1 EL frischer Thymian und 3 EL gehackte Petersilie (kraus) werden untergemischt und ebenso 2 EL Semmelbrösel. Noch etwas Salz und Pfeffer dazu und schon kann man das Fischfilet mit der Masse bestreichen.

Im auf 180 °C vorgeheizten Ofen darf der Fisch dann für ca. 25 Minuten vor sich hin garen. Und schon ist er fertig, der leckere ‚Klotzfisch‘, der sein Convenience-Vorbild um Längen schlägt (und schneller fertig ist)!

 

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