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Surf & Turf auf italienisch

Freitag, 18. September 2020 11:07

Liebe Andrea,

Gerichte, die aus nur wenigen Zutaten bestehen, sind ja genau mein Ding. Die Tücke zeigt sich dann oft im Detail, wenn man herausfindet, dass auch wenige Zutaten durchazs etwas Zeit beanspruchen können. Und nein, ich rede hier nicht davon, erst einmal einen Apfelbaum zu pflanzen, um später einmal eine Tarte aux Pommes auf den Tisch zu stellen! Schon lange einmal wollte ich mich an jenen Klassiker der italienischen Küche wagen, braucht es für

Vitello Tonnato

doch gefühlt lediglich Kalbfleisch, Thunfisch, Eiern und Kapern. Na klar, und etwas Vorbereitungszeit. Zuerst einmal habe ich mir 500 g Kalbfleisch (man kann natürlich auch Filet nehmen, ich hatte Kalbsnuss) besorgt und nach alter Väter Sitte bardiert.

Das in Form gebundene Kalbfleisch habe ich gesalzen, gepfeffert und dann rundherum in einem Bräter mit Olivenöl bei mittlerer Hitze angebraten. Als Brateinlage nutze ich eine angedrückte Knoblauchzehe. Nachdem alle Seiten des Fleischs gebräunt waren, gab ich 4 Sardellen, 2 EL Kapern und 150 g Thunfisch im eigenen Saft (1 Dose) dazu und schwitzte alles kurz an. Dann löschte ich mit 50 ml Weißwein ab, liess die Flüssigkeit einmal aufwallen und goss 150 ml Milch dazu.

Ich stellte ich den Bräter für 15 Minuten in den auf 180° C vorgeheizten Ofen und wendete das Fleisch nach der Hälfte der Zeit. Danach holte ich den Bräter aus dem Ofen und liess den Inhalt abgedeckt komplett abkühlen.

Den Braten wickelte ich in Folie und stelle ihn kühl. Die restlichen Zutaten – die Knoblauchzehe fischte ich heraus und entsorgt sie – füllte ich in einen Rührbecher, gab 3 Eier dazu, die ich im Vorfeld schon hartgekocht hatte und mixte alles mit einem Stabmixer zusammen. Während des Mixens goss ich 2 cl Marsalla, 30 ml Gemüsebrühe und so viel Olivenöl an, bis die Sauce eine geschmeidige Konsistenz hatte – nicht zu fest, nicht zu flüssig. Auch die Sauce stellte ich erst nochmals kalt.

Zur Zubereitung dann entfernte ich den Bratenfaden und schnitt das Fleisch mit einem Messer in dünne Scheiben, die ich auf Tellern platzierte. Mit einem großen Klecks Sauce und Kapernapfel ergänzt, nahm mein Vitello Tonnato nun Form an.

Ein Ruccola-Salt, mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und Zitronensaft gewürzt, ergänzte das Gericht optisch und geschmacklich. Und dann waren meine paar wenige Zutaten zu einem wahrlich leckeren Endergebnis geworden.

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Ein Gruß aus der toskanischen Küche

Freitag, 5. August 2016 12:28

Liebe Andrea,

es ist nur ein kleiner Snack, der bei uns jedoch immer eine große Wirkung hat: Bruschetta und Crostini. Wird für die leckeren Brotscheiben dabei meist Ciabatta oder Baguette als Grundlage genommen, nimmt man – wohl – für

Toskanische Crostini

eher herzhaftes Bauernbrot. Ich jedenfalls freue mich immer über die weissbrotfreie Variante und nehme dazu ein ordentliches Graubrot.

Die nicht zu dünnen Brotscheiben habe ich zunächst im Toaster knusprig geröstet. Auf jede Brotscheibe legte ich 2-3 Tomatenscheiben und darüber 1-2 Sardellenfilets.
 Die Sardellenfilets werden ja wahlweise in Salz oder Öl eingelegt angeboten; hier ist die Öl-Version eindeutig die schmackhaftere und – was Wunder! – weniger salzhaltige Variante.

Über die Tomatenscheiben mit ihren Sardellenfilets verteilte ich Würfel von feinstgehackten Schalotten und träufelte etwas Olivenöl darüber. Danach schob ich die belegten Brote für ca. 3 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen und servierte die Brote lauwarm. Nach dem Ofenaufenthalt streue ich gerne noch ein wenig frisch gehackte Basilikumblätter über die Crostini.


Irgendwo im Netz habe ich mal gelesen, dass Crostini traditionell vor dem Überbacken belegt oder bestrichen werden, bei den Bruschetta hingegen wird das Brot vor dem Belegen im Ofen geröstet und erst anschließend belegt. Somit wäre meine Variante eindeutig als Bruschstini zu bezeichnen. Lecker und schnell gelingt dieser Brotsnack allemal.

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Geometrie mit kleinen Fischen

Donnerstag, 26. Mai 2016 10:12

Liebe Andrea,

kürzlich stellte sich mir mal wieder die ganz spontane Frage: Was tun an einem überraschend frei verfügbaren Abend? In einem von vielen Terminen und anderen Fixgrößen bestimmten Leben kommt so etwas tatsächlich äußerst (und viel zu selten) vor. Ich blätterte Rezeptbücher, ging einkaufen, legte mir ein die passende Musik bereit und hatte entspannten und schönen Abend. Kulinarisch begleitet wurde dieser Abend von einem Gericht, für das ich hier im Haushalt nur schwer Begeisterte finde. Aber die

Pissaladière

wollte ich immer schon einmal ausprobieren. Nun war es soweit. Die französische Zwiebelpizza mit Oliven und Sardellen wir häufig mit einem Hefeteig zur Zubereitung angeboten. Um bewusst weg von dem Pizza-Image dieser Köstlichkeit zu gelangen entschied hielt ich mich für einen Vorschlag unseres 365-Tage-Kochs Stéphane Reynaud und wählte als Basis Blätterteig. Der eigenwillig anmutende Name Pissaladière übrigens leitet sich vom französischen Pissalat an, was nichts anderes als zerkleinerte Sardellen bedeutet.

Zuerst einmal schälte ich 4 große Zwiebeln, halbierte diese und schnitt sie in nicht zu dünne Ringe. Die Zwiebelringe schwitzte ich für knapp 7 Minuten in Olivenöl glasig an. Da es keine weißen Zwiebeln mehr gab, nahm ich übrigens rote Zwiebeln.
1 handvoll schwarze Oliven entkernte ich und zerkleinerte sie zusammen mit den Nadeln von 3 Zweigen Rosmarin im Mixer. Diese Olivenmasse verstrich ich mit der Rückseite eines Löffels auf dem Blätterteig. Da es Blätterteig mittlerweile auch abseits des Tiefkühlregals zu kaufen gibt, nahm ich eine Rolle mit 375 g Blätterteig aus dem Kühlregal und rollte diesen vor dem Bestreichen mit der Olivenmasse auf einem Backblech aus.
Danach verteilte ich die Zwiebelringe über dem Teig und öffnete 1 Glas Sardellen in Öl. Die markanteste Gemeinsamkeit von nahezu allen Rezepten und Abbildungen der Pissaladière ist die geometrische, rautenförmige Garnier-Anrichtung der Sardellen. Natürlich hielt auch ich mit daran und setze in die fertigen Sardellen-Rauten je eine schwarze Olive.



Das Backblech schob ich für 20 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen, entkorkte eine Flasche südfranzösischer Provenienz, legte eine DVD von Patrick Bruel ein (das Wetter war leider alles andere als ein lauer Sommerabend) und beamte mich danach Bissen für Bissen weit in unser Nachbarland hinein. Kurz: Es wurde ein schöner Abend.

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Zwischen Italien und Orient

Donnerstag, 19. Mai 2016 20:15

Lieber Christoph,

wenn bei diesen mai-lauen Temperaturen mal wieder die halbe Stadt die letzten abendlichen Sonnenstrahlen in den Straßencafés genießt, kommt doch glatt ein bisschen Urlaubsstimmung auf. Was liegt also näher, als einen kulinarischen Ausflug in den Süden zu machen, der sich irgendwo zwischen Italien und dem Morgenland wiederfindet.

Für

Lamm-Hackbällchen mit Pasta

habe ich gut 400 g Lammhackfleisch in eine Schüssel gegeben. Vor dem späteren Genuss stand allerdings ein großes Gehäcksel an und so kamen 1/2 Bund glatte Petersilie und einige Zweige Basilikum unters Messer. Ebenso mussten 50 g geröstete Pininenkerne dran glauben. In die Schüssel wanderten dann noch 1 Handvoll gehackter Rosinen, die ich in Balsamicoessig für einige Zeit eingeweicht hatte und etwas frisch geriebener Parmesan. Neben dem Abrieb von 1/2 Zitrone gab ich – neben Salz, Pfeffer und etwas Oregano, noch die Frikadellenklassiker dazu: Etwas Paniermehl und 1 Ei.

Aus der verkneteten Masse habe ich dann feine Bällchen gerollt und diese von allen Seiten in Olivenöl angebraten.

Für die Sauce habe ich 1 rote Zwiebel, 1 halbe rote Chilischote, 1 Knoblauchzehe und 2 Sardellen – all dies fein gehackt – in dem verbliebenen Olivenöl leise angeschwitzt und dann 1 Dose Kirschtomaten dazugegeben. Nach dem Würzen mit 1/2 TL ZimtSalz, Pfeffer und etwas Zucker gab ich noch einen Schuss Balsamicocreme sowie einen Spritzer Zitronensaft dazu und ließ die Sauce auf kleiner Flamme etwas einköcheln.

Die Sauce gab ich dann in einer Reine über die Hackbällchen und zerrupfte 1 Kugel Mozzarella, bevor die ganze Chose für ca. 30 Minuten bei 200 °C in den Backofen überwechselte.



Zusammen mit al dente gekochten Linguine hatten wir dann ein leckeres Stück Frühsommer auf dem Tisch. Jetzt aber nichts wie ab zum Digestiv ins Straßencafé!

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Claudio bittet zu Tisch

Dienstag, 12. April 2016 8:53

DIESER BEITRAG ENTHÄLT WERBUNG.

Liebe Andrea,

nun endlich ist das neue Buch des von uns beiden doch sehr geschätzten Claudio Del Principe erschienen:
Ein Sommer wie damals. Und zwischen diesen Buchdeckeln geht die Sonne auf!

Als Kind und Jugendlicher hatte ich das Glück die Sommerurlaube in Holland am Meer und auch oftmals in Frankreich zu verbringen. Das bedeutet zugleich das Pech, heute auf keinerlei Jugend-Erinnerungen auf Sommerurlaube in Italien zurückblicken zu können. Aber auf der Fernwehfaktor-Skala punktet das neue Lese- und Kochbuch von Claudio ganz weit oben.
Hundsgemein ist es zudem, dieses Buch mit einem leichten Hungergefühl zu lesen. Vor zunehmendem Speichelfluss weiss man dann so gar nicht, wo man starten soll und was man als ersten essen bzw. kochen will…

Meine Wahl fiel auf ein mir gänzlich neues Rezept, dessen Zutaten ich zudem allesamt schnell beisammen hatte. So wurden meine ganz persönlichen Sommer-Erinnerungen von

Thunfisch-Frikadellen mit Tomatensauce

begleitet. Und es war eine wahrlich geschmackvolle Reise! Zuerst einmal bereitete ich eine klassische Tomatensauce aus angeschwitzten Zwiebelwürfeln, Tomatenmark, wenig Salz, mehr Zucker und 2 Dosen Tomaten zu.
Während die Suppe bei kleiner Flamme vor sich hinblubberte setzte ich 2 Kartoffeln in Salzwasser auf und kochte diese gar. Unterdessen liess ich den Inhalt von 3 Dosen Thunfisch, in einem Sieb von ihrem eigenen Saft abtropfen. Den Saft fing ich für die spätere Weiterverwendung auf.

Die abgetropften 450 g Thunfischfilets vermengte ich in einer Schüssel mit 50 g geriebenem Parmesan, 2 Eiern, 6 EL Semmelbröseln, 1 Knoblauchzehe (kleinst geschnitten), 2 Sardellen (mit der Gabel zu einer homogenen Masse zerdrückt), gehackter Petersilie und 1 Zwiebel, die ich vorher kleingehackt und Olivenöl sanft glasig angeschwitzt hatte.

Die gekochten und etwas gekühlten Kartoffeln presste ich zu Thunfisch-Masse und knetete alles ordentlich durch; während des Knetens gab ich noch ein wenig Semmelbrösel zur Masse, damit diese eine nicht zu flüssige Konsistenz erhielt. Mit angefeuchteten Händen formte ich 10 Frikadellen à ca. 70 g. Die Frikadellen wendete ich in Semmelbröseln und bräunte sie beiden Seiten in einer Pfanne mit Olivenöl an.



Zum Schluss gab ich die ordentlich eingekochte Tomatensauce mit einem Teil des Thunfischsaftes in die Pfanne und liess alles mit aufgelegtem Deckel für knapp 10 Minuten sanft schmurgeln.
Das Ergebnis war wahrlich lecker und machte Lust, stante pede die Koffer zu packen und das gleiche Gericht nochmals mit Blick auf die Adria oder die ligurische Küste zu genießen.

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Salat Nizza im Bayrischen Nizza – Da haben wir den Salat (10)

Mittwoch, 1. Juli 2015 9:16

Liebe Andrea,

laut Wikipedia hat Nizza, Stand 01.01.2012, 343.629 Einwohner. Annähernd ebensoviele Rezepte gibt es für den Salade Niçoise, hierzulande auch gerne Salat Nizza oder Nizzaer Salat genannt. Was kaum einer der knapp 300.000 Einwohner der französischen Mittelmeerstadt weiß: Meine derzeitige Heimstadt Aschaffenburg wird hierzulande gerne auch als das bayerische Nizza bezeichnet. Wieviele Rezepte des

Salade Niçoise

hier in der knapp 70.000 Einwohner zählenden Kleinstadt am bayerischen Untermain existieren, mag ich nun wirklich nicht abzuschätzen, aber: Tendenz weniger. Nun soll meine Küchenanalogie diesen Zähler um eins nach oben treiben. Schließlich ist der Nizzaer Salat so lecker, vielfältig und schnell gemacht, dass er perfekt in unser feines Blog passt und einer ausführlichen Beschreibung wert ist.

Für meine Version des provenzalischen Salats habe ich zunächst einmal 2 Romano-Salatherzen in passende Stücke gerupft, gewaschen und trockengeschleudert. Generell kann man sich beim Salat Niçoise – am besten vorher – entscheiden, ob man eine ganze Schüssel Salat zubereitet oder jeden Teller einzeln anrichtet. Ob der vielerlei Zutaten habe ich mich für die tellerweise Anrichtung entschieden.

Jeden Teller habe ich erst einmal mit einem ordentlichem, aber nicht zu großen Schwung Salatblätter gefüllt. Darauf habe ich dann je: 1 Tomate, in sechs Ecken geteilt, 1/3 hartgekochte Eier und anteilig den Inhalt von 1 Dose Thunfisch (in Öl eingelegt) verteilt. Darüber gab ich je 1 handvoll schwarzer Oliven, die in nicht zu dünne geschnittenen Ringe von 1 roten Zwiebel sowie anteilig 1/2 Salatgurke, die ich zuvor geschält, längs geteilt, mit einem Löffel von den Kernen entfernt und in Stücke geschnitten hatte (reichte für 3 Teller).  Zu guter letzt drapierte ich noch 3 Sardellenfilets (ebenfalls in Öl eingelegt) auf jedem Teller.



Das Thunfischöl sowie ein 1 TL Sardellenöl veklepperte ich mit 1 EL Rotweinessig und träufelte das Dressing mit einem Löffel über den angerichteten Salat. Zum Abschluss zerrupfte ich noch einer paar Blätter Basilikum und verteilte diese über den Salat, bevor ich alles mit Meersalz und schwarzem Pfeffer würzte.

Dazu passte dann – naturellement – knuspriges Baguette-Brot und kühler Rosé-Wein, um den fabelhaft lauen Sommerabend im bayerischen Nizza mit einem entsprechenden Salat so richtig genießen zu können.

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Voilà une tomate… Da haben wir den Salat (9)

Mittwoch, 1. Juli 2015 9:14

Lieber Christoph,

wenn der Sommer es wieder einmal besonders gut mit uns meint, ist es nicht angezeigt, in einer warmen Küche warme Gerichte zuzubereiten. Und da ein Urlaub in Südfrankreich leider nicht ansteht, muss eben ein Rezept aus der Gegend her.

In Erinnerung an unser altes Französischbuch „Cours Intensif“ fiel mir die

Salade Niçoise 

ein. Von Adverbien, Adjektiven und Akkusativpronomen weiß ich heute nicht mehr allzu viel, aber das Rezept für diesen Salat ist mir recht gut in Erinnerung geblieben.

1/2 Kopfsalat habe ich von den äußeren Blättern befreit und die übrigen recht unzerteilt gewaschen. Der Salat durfte in der Salatschleuder warten, während ich 1/2 Dose Thunfisch (ohne Öl, aber das ist Geschmackssache) mit 1/2 Teelöffel Oregano und ein paar Tropfen Olivenöl vermischte. 1/2 Fleischtomate habe ich von ihren Kernen befreit und in grobe Stücke geschnitten. Danach habe ich 1 rote Zwiebel geschält und ein Stück davon in feinste Scheibchen gehobelt. Der Rest – ein paar Oliven, 2 Sardellenfilets und 1 gekochtes Ei – brauchte keine weitere Vorbereitung.

Ich weiß noch ziemlich genau, dass im Buchrezept auch „haricots verts“, also grüne Bohnen, als Zutat angegeben wurden. Da ich aber leider keine Lust hatte, Bohnen zu kochen, habe ich einfach darauf verzichtet.

Als alles so weit fertig war, habe ich einen Teller mit einer Knoblauchzehe abgerieben und den Kopfsalat darauf drapiert. Und nach und nach die restlichen Zutaten hübsch verteilt. Auf die Tomaten und die Eierviertel gab ich noch etwas Salz und Pfeffer.

Schließlich goss ich eine feine kleine Citronette, aus dem Saft von 1/2 Zitrone und einem Schuss Olivenöl gut vermengt, über den Salat.



Feine Sache, schnell und lecker. Dann flott einen kühlen Platz in der Wohnung gesucht und die Gedanken an die Côte d’Azur gebeamt, wo sich jegliche Sommerhitze viel besser aushalten lässt als hier.

In diesem Sinne: Voilà une tomate. Tu la manges?

Mit schönen Grüßen an meine liebe Anna. Falls dich mal jemand nach dem Unterschied zwischen h muet und h aspiré fragt, darfst du mich gerne anrufen!  🙂

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Ave Caesar! – Da haben wir den Salat (5)

Samstag, 5. Juli 2014 19:00

Lieber Christoph,

„Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam …“ Klingelt`s? Ich brauche nur an den Namen Cäsar zu denken und schon ploppt in meinem Kopf diese Schublade auf. Zum Glück beschäftigen wir uns heute nicht mehr mit langatmigen Texten über römische Kriege, dem ACI und der restlichen Quälerei, sondern höchstens noch mit Küchenlatein. Und heute mit

Caesar’s Salad

Zum Glück hat das Rezept überhaupt nichts mit dem römischen Kaiser zu tun.

Das Besondere an diesem Salat ist nicht eine Vielzahl an Zutaten, sondern das Dressing.

2 Herzen Romana-Salat haben uns für drei gute Portionen gereicht. Ich habe die Blätter nur gewaschen und nicht zerrupft, sah hübscher aus.

Für das Dressing habe ich erst einmal eine Mayonnaise gebastelt. 2 Eigelb habe ich in der Küchenmaschine auf höchster Stufe geschlagen, so dass sie cremig wurden. Dann habe ich ca. 100 ml Distelöl in feinem Strahl daruntergerührt, bis eine schöne pastöse Masse entstanden war.

Dann habe ich 4 Sardellenfilets, etwas gehobelten Pecorino, 1/2 gepresste Knoblauchzehe und 1 TL scharfen Senf in ein hohes Gefäß gegeben und mit etwas von der Mayonnaise mit dem Pürierstab bearbeitet. Dann gab ich die restliche Mayo dazu und rührte alles glatt. Gewürzt wurde mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft.

Croûtons habe ich aus 1/2 Baguette (die rustikalere Variante) gemacht. Das in Würfel geschnittene Brot habe ich in einer Schüssel mit Salz, Pfeffer und etwas Olivenöl vermischt und dann bei 200 °C für ca. zehn Minuten im Backofen kross gebacken.




Alles schön auf dem Teller drapiert und schon konnte es losgehen mit der Geschmacksexplosion!

PS: Ich bitte in aller Form um Entschuldigung für die schlechte Fotoqualität. Meine Digi will grad nicht.

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Das kommt mir aber spanisch vor (Tapas, Teil 3 und 4)

Mittwoch, 16. April 2014 9:23

Liebe Andrea,

ein weiterer Monolog aus der fixen Küche Spaniens landete gestern auf unserem Tisch. Letztlich sind Tapas ja nichts anderes als im wahrsten Sinne zusammengewürfelte Kleinigkeiten, die in der Gesamtsumme ein leckeres Ganzes ergeben. So kann man mit einem Schälchen Manchego-Käse oder Chorizo-Wurst in Würfeln ebenso wie mit einer banalen Portion (bester!) Oliven schon die Snack-Auswahl erhöhen. Die Mischung macht’s halt. Und ein paar Handgriffe weiter bekommt man auch

Gebratene Paprika

hin. Die kleinen grünen Paprikaschoten gibt es leider nicht immer. Also sollte man zugreifen, alsbald die Bratpaprika in Reichweite ist. Die gewaschenen und abgetrockneten Paprika habe ich lediglich in Olivenöl sanft angebraten und mit grobem Meersalz gewürzt. Essen kann die Dinger dann prima, indem man sie am Stiel festhält und den Rest abknabbert.


Frittierte Sardellen

sind ebenfalls schnell zubereitet. Allerdings ist hier meist ein wenig mehr Vorarbeit vonnöten. Denn verkauft werden die Fischlies meist komplett und am Stück. Die Innereien und der Kopf lassen sich jedoch fix mit dem Daumennagel entfernen. Wer mag, kann dies neben fließend kaltem Wasser tun und die Fische noch kurz abspülen. Die grob getrockneten Sardellenfilets (nebst Mittelgräte und Schwanzflosse) habe ich in Mehl gewälzt und für ca. 4 Minuten in heißem Pflanzenöl ausgebacken. Fettig, ähm: Fertig. Kurz auf Küchenkrepp abtropfen lassen und mit Zitronenschnitzen serviert sind diese Tapas bei uns ein heißgeliebter Bestandteil der Tapas-Platten.

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Huhn mit Thun

Mittwoch, 2. Mai 2012 8:06

Lieber Christoph,

ja ja, die italienische Küche. Welch wunderbare Sachen bringt sie hervor, immer lecker und immer fein. Schön ist auch, dass man gut abwandeln kann, und das tat ich, denn es gab

Pollo tonnato

statt Vitello ebenso. Kalbfleisch ist nämlich nahezu unerschwinglich, und einen großen Unterschied zwischen Kalb und Huhn schmeckt man in diesem Gericht kaum.

3 EL Mirepoix  (die ich vorher aus reichlich Staudensellerie, Möhren und Schalotten im Verhältnis 2:1:1 geschnibbelt hatte, und somit ist auch endlich einmal etwas davon im TK-Vorrat) habe ich in etwas Olivenöl angeschwitzt. Die Gemüsewürfel waren noch nicht braun geworden, da habe ich sie mit 1 Schuss Weißwein abgelöscht und dann 1 Liter Wasser dazugegeben und außerdem 1 Lorbeerblatt und ein paar Nelken. Ordentlich aufgekocht, etwas Salz und eine Prise Pfeffer dazu und dann durfte 1 Hähnchenbrust von ca. 500 g, in zwei Teile geteilt und von Sehnen und fettigen Stücken befreit, darin auf kleinster Flamme für ca. 30 Minuten garen.

In der Zwischenzeit habe ich mit dem Pürierstab aus 1 Eigelb und ca. 200 ml Olivenöl eine Mayonnaise aufgeschlagen, in die später noch 3 Sardellenfilets (die waren in Salz eingelegt und mussten erst mal ein Bad in klarem Wasser nehmen), 2 EL Kapern und 1 kleine Dose Thunfisch (im eigenen Saft, nicht in Öl) wanderten. Diese am Ende sehr schön pastöse Masse musste kein bisschen nachgewürzt werden, bevor sie auf die noch warme, in möglichst dünne Scheiben geschnittene Hähnchenbrust verstrichen wurde.



Was dabei herauskommt, sieht leider aus, wie schon einmal gegessen und es nutzt nur wenig, einen weiteren EL Kapern aus der hohlen Hand darauf zu verteilen. Aber es schmeckt natürlich nicht so, im Gegenteil, die säuerliche Sauce verbindet sich aufs Feinste mit dem Huhn. Lecker, lecker!

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