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Der Sommer ist eine Scheibe

Donnerstag, 6. Juli 2017 9:17

Liebe Andrea,

heiße Sommertage sind Fluch und Segen zugleich. Tagsüber auf der Arbeit (hier lassen wir die Berufsgruppe der Eisverkäufer und Bademeister mal außen vor) sehnt man sich danach, am Abend dann ist es soweit: Das Sommerwetter im Freien zu genießen. Ein schönes schattiges Plätzchen, ein kühles Getränk und gerne auch etwas Sommerliches zum Essen. So geschehen gerade wieder bei uns daheim. Die sommerliche Glückseligkeit vollendete bei uns nun ein Topf mit

Gnocchi alla Romana

Dabei handelt es sich gar nicht um Gnocchi im klassischen Sinne, sondern eher Polenta-Taler, die mit einem Tomaten-Fenchel-Sugo daherkommen. Aber der Reihe nach.

Für die Sauce habe ich 2 Zwiebeln und 1 Knoblauchzehe kleingewürfelt und in einem Topf mit Olivenöl sanft angeschwitzt. Dazu gab ich 1 Fenchelknolle, die ich längst geviertelt, entstrunkt und in ca. 1/2 cm große Scheiben geschnitten hatte. Nach ca. 5 Minuten rührte ich 2 EL Tomatenmark sowie 1 EL Fenchelsaat dazu und löschte mit 100 ml Weisswein ab. Kurz bevor die Flüssigkeit gänzlich verkocht war gab ich 1 TL Kapern und 800 g Dosentomaten (stückig) in den Topf, würzte mit 1 TL Zucker sowie etwas Meersalz und liess die Tomatensauce die folgenden 60 Minuten bei kleiner Hitze zum Sugo werden.

In einem weiteren Topf erhitzte ich 750 ml Milch, die ich mit den abgezupften Blättern von 6 Zweigen Thymian aromatisiert hatte. Außerdem in der Milch: 1 EL Butter sowie 1 TL Salz. In die kochende Milch liess ich unter stetem Rühren ca. 250 g Polentagriess einrieseln, reduzierte die Hitze auf kleinste Flamme und rührte die nun an flüssige Lava erinnernde Masse und stetem Rühren für etwa 4 Minuten weiter. Zu guter Letzt rührte ich noch 50 Parmesan (frisch gerieben) unter die Polenta, das in vielen Rezepten empfohlene Eigelb liess ich weg.

Eine Reine hatte ich mit einer Lage Frischhaltefolie ausgelegt; dorthinein goss ich die Polenta-Masse, strich diese glatt und stellte die Form zum Abkühlen beiseite.

Die erkaltete Polenta liess sich dank der Folie zum Weiterverarbeiten prima und ganz einfach stürzen. Aus der rechteckigen Grundmasse stach ich mit einem Dessert- und Vorspeisen-Ring runde Taler aus.



Den Sugo füllte ich in eine Ofenform, legte die Polenta-Taler obenauf, streute generös Parmesankäse drüber und setzte auf jede Polente-Scheibe noch je 1 Flöckchen Butter.

Nach knapp 20 Minuten im auf 200° C vorgeheizten Ofen war unser Sommertraum dann fertig.
Vor dem Servieren streute ich noch ein paar Thymianblätter sowie das kleingeschnittene Fenchelgrün über die Gnocchi – und dann ging es auch schon nach draußen, wo in einem schattigen Plätzchen bereits ein kühler Rose auf den Vollendung des sommerlichen Glücksgefühls wartete.

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Ein gross(artig)es Stück Fleisch

Donnerstag, 15. Juni 2017 10:24

Liebe Andrea,

meist sind es die pursten und einfachsten Genüsse, die den wahrlich großen Geschmack mit sich bringen. Vergiss Schnickschnack, Chichi und Brimborium und Du wirst für diesen Verzicht belohnt. So geschehen, als ich mir letztens meine erste

Tagliata

zubereitete. Und diesen Feldversuch, ein großes Stück Fleisch rudimentär zuzubereiten, startete ich zudem mit einem zwar ausgesuchten, jedoch nicht typischen Fleisch. Zumeist wird für Tagliata ein Strip Steak, Roastbeef oder Rib Eye Steak empfohlen, hauptsächlich also schön durchwachsen und viel Fett dran. Das macht das Ergebnis umso saftiger.

Ich hingegen hatte mit ein schönes Stück Steakhüfte ausgesucht. Auch lecker, aber nicht ganz so fettdurchwachsen wie andere Fleischsorten vom Rind. Geklappt hat es trotzdem. Pro Person darf man hier mit ca. 300 g Fleisch rechnen.

Das zimmerwarme Fleisch, am dicksten Punkt deutlich breiter als die sonst empfohlenen 3 cm, rieb ich allseitig mit Meersalz ein und liess es einen Moment ruhen. In der Zwischenzeit befeuerte ich eine große gusseisernen Pfanne auf höchster Hitze und legte das Fleisch ohne Zugabe von Fett in die Pfanne.
Nach jeweils knapp 3 Minuten Bratzeit wendete ich das Fleisch, bis dies von allen Seiten ordentlich Röstaromen gebildet hatte. Dann gab ich 4 EL Meersalz-Butter, 3 Knoblauchzehen (in der Schale angedrückt) sowie 2 Zweige Rosmarin zum Fleisch, zog die Pfanne vom Herd und wendete das Fleisch, bis es gleichmässig mit der geschmolzenen Butter überzogen war.



Die Pfanne stellte mit Fleisch ich dann noch für 10 Minuten in den auf 90° C vorgeheizten Ofen und machte mich an’s Beiwerk: Rucola-Salat mit Parmesanstücken. Die Stiele des gewaschenen Salats teilte ich in der Mitte und portionierte diese auf Tellern. Darüber streute ich ein den in dünne Stücke geschnitten Parmesan.

Das ausgeruhte Fleisch schnitt ich quer in nicht zu dünne Scheiben und verteilte diese auf dem Salat. Geradezu elementar für mich ist es, ein wenig Balsamico-Essig über das Fleisch zu sprühen und dies mit bestem Olivenöl und ein wenig Meersalz sowie frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer zu würzen. Großes Fleischkino!

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Reis in der Hauptrolle

Samstag, 13. Mai 2017 12:15

Liebe Andrea,

im Gegensatz zu Nudeln haben es Kartoffeln und Reis – zumindest bei uns – immer etwas schwerer, als Hauptgericht auf den Tisch zu kommen. Dabei war das erste Gericht, das ich als damals 6-jähriger kochte, mit Risi e bisi ein veritables Reisgericht. Und auch Paella, Arroz Marisco sowie die zahlreichen Risotto-Varianten zeigen, dass sich mit Reis so einiges machen lässt. Und auch zum heutigen Thema habe ich bereits eine Variante monologisiert. Zu meinem erneuten

Tomaten-Risotto

gab es diesmal zwar auch noch ein paniertes Schnitzel, der Star auf dem Teller jedoch war eindeutig der Reis.

Für das neue Tomaten-Risotto habe ich zuerst 400 ml Wasser aufgekocht, mit 1 EL Hühnerbrühe (Instant) verrührt und dann noch 300 ml passierte Tomaten dazugegeben.

Während die Brühe bei kleinster Flamme vor sich hinköchelte, erhitze ich in einem großen Topf bei mittlerer Hitze Olivenöl und schwitzte darin 2 Schalotten und 1 Knoblauchzehe an, die ich vorher kleingewürfelt hatte. Zu den glasigen Zwiebeln gab ich 1 Becher Rundkornreis und rührte den Topf-Inhalt ca. 1 Minute um.
Ich löschte alles mit 100 ml Weisswein ab und liess die Flüssigkeit fast vollständig verkochen. Dann gab ich die erste von einigen Suppenkellen Tomatenbrühe zum Reis. Immer dann, wenn – unter stetem Rühren natürlich – die Brühe nahezu verkocht bzw. aufgesogen war, sorgte ich suppenkellenweise für Nachschub. Zwischenzeitlich würzte ich den Reis mit 1 TL Thymian.

Die ganze Kocherei und Rührerei dauerte ca. 15 Minuten, dann wurde der Reis langsam schlotzig, das Innere der Reiskörner war noch leicht bissfest.
Nun rührte ich 1 Kugel Mozzarella (125 g, kleingewürfelt) sowie 100 g Parmesan (fein gerieben) unter den Reis und rührte weiter, bis alles eine homogene Konsistenz erreichte. Final mit Meersalz abgeschmeckt war der (oder das) Risotto auch schon fertig.



Die panierte Schnitzelbeilage (flachgeklopftes, doppelt paniertes und in reichlich Öl ausgebackenes Schnitzel) zum Risotto war nett, aber wirklich nicht notwendig und zeigte einmal mehr, dass es Reis durchaus öfter mal als Hauptgericht auf unseren Esstisch schaffen sollte.

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Paprika, die glücklich macht

Montag, 2. Januar 2017 19:14

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Liebe Andrea,

über die zahlreichen Feiertage und freien Tage zum Jahresende isst man in aller Regel nicht nur zu viel, sondern – jeder will halt was ganz Besonderes auftischen – ordentlich viel Fleisch. Als bekennender Flexitarier freue ich mich nach all dem – durchaus leckeren – Fleischgenuss auf jene Gerichte, die Gewissen, Seele und Körper gleichsam guttun.

Der von uns gleichermaßen geschätzte Claudio del Principe hat in seinem großartigen Buch Italien vegetarisch eine Vielzahl wohlschmeckender Alternativen zum Fleisch- und Fischverzehr. Ganz besonders angetan hat es mir die

Mit Risotto gefüllte Paprika

angetan, die nachweislich glücklich macht. Dazu habe ich erst einmal 1 rote Zwiebel kleinstgewürfelt und in einem Topf mit Olivenöl sanft angeschwitzt. Knapp 200 g Risotto-Reis gab in den Topf und rührte den Reis so lange umher, bis die Reiskörner rundherum glänzten. Nun goss ich, so wie es sich für ein ordentliches Risotto gehört, kellenweise heiße Gemüsebrühe dazu und liess diese unter stetem Rühren immer wieder vom Reis aufnehmen bzw. verkochen. Auf diese Weise brachte ich in knapp 20 Minuten 1/2 l Gemüsebrühe in den Topf ein.

Zu guter Letzt rührte ich noch 100 g frisch geriebenen Parmesan sowie 1/2 Bund Petersilie – frisch, glatt und feingehackt – unter den Reis.

Während der Reis auskühlte entdeckelte ich 3 rote Paprika, entfernte die Kerne und salzte die Paprika von innen mit ein wenig Meersalz. Dann füllte ich den Risotto-Reis in die Paprika-Hohlkörper setzte diese in eine geölte Auflaufform und legte den jeweils passenden Paprika-Deckel wieder obenauf.



Die Deckel der Paprika olivenölte ich noch ein wenig ein und schob die Auflaufform für knapp 40 Minuten in den auf 180° C vorgeheizten Ofen. Claudio sieht eine geringere Ofentemperatur vor, daher schwärzte sich die Haut meiner Paprika ein wenig – das jedoch mit voller Absicht. Denn unter der – nun geschwärzten und leicht entfernbaren – Paprikahaut entwickelt die Paprika eine wunderbare Süße. Und die macht mich, wie der Rest dieses schmackhaften Ofengerichtes, ganz einfach glücklich.

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Wenn Kartoffeln auf Brautschau gehen…

Freitag, 11. November 2016 9:54

Liebe Andrea,

vor einiger Zeit entdeckte ich auf der absolut und regelmässig lesenswerten Website vom Splendido Magazin die Zubereitung eines einfachen und – wie sich herausstellen sollte – sehr leckeren Kartoffelgerichtes. Allein schon der Name der Speise:

Patate Maritate – Verheiratete Kartoffeln

verspricht etwas durchaus Besonderes. Zutaten und Aufwand des Gerichtes stehen im krassen Gegensatz zu einer realen Hochzeit, die Kartoffel scheint es hier deutlich bodenständiger zu lieben.

Zuerst habe ich Kartoffeln geschält und in Salzwasser fast gar gekocht. Währenddessen vermengte ich Semmelbrösel mit frisch geriebenem Parmesan und würzte die Mischung mit ein wenig Salz und etwas mehr Pfeffer.

Die abgeschütteten Kartoffeln habe ich in breite Scheiben geschnitten und eine erste Schicht davon in eine mit Olivenöl ausgepinselte Auflaufform gelegt.
Darüber streute ich dann eine Schicht der Semmelbrösel und – in Ermangelung frischer Ware – TK-Petersilie. Es folgte eine Schicht mit Mozzarella-Scheiben und eine abschließende Schicht Kartoffelscheiben. Die oberen Kartoffeln bedeckte ich großzügig mit den Semmelbröseln und träufelte ebenso generös Olivenöl darüber.



Dann schob ich die Auflaufform für ca. 20 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Backofen und wartete, bis die obere Schicht goldbraun wurde und sich im Inneren die Kartoffeln mit Käse und Bröseln vermählten.
Das Ergebnis war eine vollwertige und schmackhafte Mahlzeit, auch ganz ohne weitere Fisch- und Fleischbeilagen.

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Claudio bittet zu Tisch

Dienstag, 12. April 2016 8:53

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Liebe Andrea,

nun endlich ist das neue Buch des von uns beiden doch sehr geschätzten Claudio Del Principe erschienen:
Ein Sommer wie damals. Und zwischen diesen Buchdeckeln geht die Sonne auf!

Als Kind und Jugendlicher hatte ich das Glück die Sommerurlaube in Holland am Meer und auch oftmals in Frankreich zu verbringen. Das bedeutet zugleich das Pech, heute auf keinerlei Jugend-Erinnerungen auf Sommerurlaube in Italien zurückblicken zu können. Aber auf der Fernwehfaktor-Skala punktet das neue Lese- und Kochbuch von Claudio ganz weit oben.
Hundsgemein ist es zudem, dieses Buch mit einem leichten Hungergefühl zu lesen. Vor zunehmendem Speichelfluss weiss man dann so gar nicht, wo man starten soll und was man als ersten essen bzw. kochen will…

Meine Wahl fiel auf ein mir gänzlich neues Rezept, dessen Zutaten ich zudem allesamt schnell beisammen hatte. So wurden meine ganz persönlichen Sommer-Erinnerungen von

Thunfisch-Frikadellen mit Tomatensauce

begleitet. Und es war eine wahrlich geschmackvolle Reise! Zuerst einmal bereitete ich eine klassische Tomatensauce aus angeschwitzten Zwiebelwürfeln, Tomatenmark, wenig Salz, mehr Zucker und 2 Dosen Tomaten zu.
Während die Suppe bei kleiner Flamme vor sich hinblubberte setzte ich 2 Kartoffeln in Salzwasser auf und kochte diese gar. Unterdessen liess ich den Inhalt von 3 Dosen Thunfisch, in einem Sieb von ihrem eigenen Saft abtropfen. Den Saft fing ich für die spätere Weiterverwendung auf.

Die abgetropften 450 g Thunfischfilets vermengte ich in einer Schüssel mit 50 g geriebenem Parmesan, 2 Eiern, 6 EL Semmelbröseln, 1 Knoblauchzehe (kleinst geschnitten), 2 Sardellen (mit der Gabel zu einer homogenen Masse zerdrückt), gehackter Petersilie und 1 Zwiebel, die ich vorher kleingehackt und Olivenöl sanft glasig angeschwitzt hatte.

Die gekochten und etwas gekühlten Kartoffeln presste ich zu Thunfisch-Masse und knetete alles ordentlich durch; während des Knetens gab ich noch ein wenig Semmelbrösel zur Masse, damit diese eine nicht zu flüssige Konsistenz erhielt. Mit angefeuchteten Händen formte ich 10 Frikadellen à ca. 70 g. Die Frikadellen wendete ich in Semmelbröseln und bräunte sie beiden Seiten in einer Pfanne mit Olivenöl an.



Zum Schluss gab ich die ordentlich eingekochte Tomatensauce mit einem Teil des Thunfischsaftes in die Pfanne und liess alles mit aufgelegtem Deckel für knapp 10 Minuten sanft schmurgeln.
Das Ergebnis war wahrlich lecker und machte Lust, stante pede die Koffer zu packen und das gleiche Gericht nochmals mit Blick auf die Adria oder die ligurische Küste zu genießen.

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Wenn Fische den Auflauf proben

Sonntag, 28. Februar 2016 11:37

Liebe Andrea,

in der vergangenen Woche hatte ich die große Freude, einen von unserem lokalen Großhändler organisierten Fisch-Kochkurs zu besuchen. Zur Einstimmung darauf wurde ich „von oberster Stelle“ darum gebeten, auch daheim ein Fischgericht zu zaubern. Gesagt, getan. So gab es mit dem

Fischauflauf mit Spinat

eine leckere und vielerlei wandelbare Ofenvariante für Fischfilets aller Art. Meine Rezept-Inspiration sah für das Gericht Seezunge vor, ich entschied mich für 1 großes Filet vom Steinbutt.

Zuerst einmal kümmerte ich mich um den Spinat. 500 g gewaschenen und tropfnassen Spinat gab ich mit 1 Schuss Weißwein in einen Topf, drehte die Hitze hoch, legte den (Glas-)Deckel auf und staunte einmal mehr, wie extrem Spinat beim Garen sein Volumen verringern kann. Vor dem kompletten Zusammenfall presste ich 1 Knoblauchzehe dazu und würzte mit Salz und Pfeffer.

Ein Fischauflauf steht und fällt für mich ja mit der Sauce. So gab es heuer etwas ganz leckeres dazu. 1 Zwiebel, abgezogen in in Kleinstwürfel atomisiert, schwitzte ich sanft in Butter an, gab 1 TL getrockneten Thymian dazu und löschte mit 200 ml Milch ab. In einem anderem Topf bereitete ich aus 1 EL geschäumter Butter und 1 EL Mehl eine Mehlschwitze zu, goss die Thymianmlich sowie 200 ml Sahne dazu, rührte ca. 2 handvoll frisch geriebenen Parmesan darunter und würzte mit Salz und Pfeffer.

Das Fischfilet mit knapp 250 g teilte ich vier Teile und legte zwei davon in eine gebutterte Auflaufform. Darauf verteilte ich dann den Spinat, legte die zwei anderen Filetstücke nach und goss die komplette Sauce darüber, bis alles davon bedeckt war.



Bei 200° C im vorgeheizten Ofen vollendete sich der Fischauflauf nun die nächsten 20 Minuten ganz von alleine. Es blieb Zeit genug, Tagliatelle al dente zu kochen und diese als Nudelnester auf vorgewärmten Tellern zu platzieren. Dann bekam jeder noch ein großes Stück vom fertigen Fischauflauf dazu und in mir wuchs die Vorfreude, in dieser Woche noch einmal sehr lecker Fisch kochen und essen zu dürfen.

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Die große Buletten-Braterei

Montag, 8. Februar 2016 11:52

Liebe Andrea,

Fleischbällchen kommen nicht nur in schwedischen Möbelhäusern prima an. Auch auf Geburtstagen, Firmenfeiern, beim Picknick und zum Karnevalszug sind Frikadellen oder Buletten immer ein Garant für gute Verpflegung. Vor allem dann, wenn man nicht zu Fertigware greift, sondern selbst Hand legt. Muss die Metzgerware laut deutscher Frikadellen-Verordnung Zutaten in klar geregelten Mengenverhältnissen beinhalten, darf man in der heimischen Küche durchaus freestyliger werden. Für die Serienproduktion meiner

Frikadellen aus dem Ofen

habe ich keinerlei altbackenes Brötchen eingeweicht, sondern auf gekochte Kartoffeln zurückgegriffen. Um am Ende knapp 100 Frikadellchen aus dem Ofen zu holen habe ich 1 kg Rinderhack und 1 kg gemischtes Hack (Rind-Schwein) als Basis genommen. 4 große Kartoffeln habe ich geviertelt und in Salzwasser gar gekocht. In der Zwischenzeit habe ich 3 Zwiebeln klein gewürfelt und in Olivenöl sanft angeschwitzt sowie 200 g Parmesan fein gehobelt.

Die fertigen Kartoffeln habe ich kurz ausdampfen lassen und mit der Kartoffelpresse zum Hackfleisch gepresst. Ebenfalls dazu kamen die weich geschwitzten Zwiebelwürfel, der geriebene Parmesan, 4 Eier, Salz , Pfeffer und 50 g getrocknete Petersilie (gerebelt).

Nachdem alle Zutaten ordentlich miteinander vermischt sind – das geht immer noch am allerbesten mit den Händen – habe ich ein Schälchen mit Olivenöl und zwei Backbleche mit Backpapier bereitgestellt. Nun tauchte ich die Finger der einen Hand in das Olivenöl, rieb beide Hände damit ein, griff mir ein wenig der Hackfleischmasse und rollte diese mit den beiden Handflächen zu Bällchen. Das ganze wiederholt sich danach noch ein paar Mal, bis die zwei Bleche ordentlich mit den Bratlingen belegt sind. Idealerweise haben die Hackbällchen die gleiche Größe und etwas Abstand zueinander.



Im auf 200° C vorgeheizten Ofen brauchen die Frikadellchen knapp 30 Minuten zum goldbraun braten; keine Option (für mich) wäre es, die Hackbällchen portionsweise in einer Pfanne anzubraten!
Am Ende steht ein großer Berg herrlich duftender und hochgradig leckerer Hackbällchen, die man (zusammen mit einer großen Gruppe Gleichgesinnter) wahlweise mit Senf seiner Wahl, aber hervorragend auch pur genießen kann.
Den Unterschied von Freakadellen und Bulletten übrigens erklärt ein Cartoon von Gerhard Seyfreid, den ich schon zu Schulzeiten klasse fand.

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ROPL – Roll on plate, lecker!

Donnerstag, 21. Januar 2016 12:25

Liebe Andrea,

Kalbfleisch an sich ist ja schon etwas ganz feines – die Wiener wissen ihr Schnitzel-Lied davon zu singen. Aber wenn man das zarte Kalbfleisch nochmals verfeinert, landen statt einem leckeren Schnitzel auch mal

Involtini alla milanese

auf dem Teller. So kürzlich bei uns geschehen. Zugegeben: Die gerollten Varianten vom Kalbsschnitzel machen ein wenig mehr Aufwand als das pure Schnitzel, aber am Ende zählt der großartige Geschmack.

Für die Füllung der Involtini habe ich von 3 kleinen Bratwürsten (fränkischer Herkunft) das Brät aus der Wurstpelle in eine Schüssel gedrückt. Dazu gab ich 2 Eigelb, frisch geriebenen Parmesan (1 Handvoll), 3 Stengel Petersilie (glatt, feingehackt) und würzte alles vor dem Verkneten mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle. Im Vergleich zum Milaneser Originalrezept verzichtete ich lediglich auf die Beigabe kleingeschnittener Hühnerleber.

Die 4 Kalbsschnitzel waren mir ein wenig zu dick geschnitten, sodass ich diesen erst noch mit einem Plattiereisen zu Leibe rücken musste.

Nach dem Fertigklopfen habe das Fleisch mit der Brätmischung bestrichen, zusammengerollt, mit je 1 Salbeiblatt belegt und mit Streifen von Pancetta umwickelt. Auch wenn ich es zuerst nicht glauben wollte: Das Fixieren der Rouladen mit je einem Holzspießchen hat spätestens dann Sinn, wenn das Fleisch in der Pfanne brät und sich die Fasern dehnen möchten.

Die fertig gewickelten Fleischrollen habe ich dünn mehliert und bei mittlerer Hitze in einem Bräter rundherum angebraten. Nach dem Anbraten habe ich alles mit 1 Glas Weißwein abgelöscht und etwas einkochen lassen. Es folgten 1/4 l fette Brühe und der Deckel, unter dem die Involtini dann die nächsten 20 Minuten bei kleiner Hitze vor sich hinschmurgelten. Nach der Hälfte der Schmurgelzeit wendete ich die Kalbsrouladen und gab 5 kleingeschnittene Salbeiblätter in die Sauce.



Nach dem Garen stellte ich die Involtini warm und reduzierte die Flüssigkeit bei hoher Hitze bis zur gewünschten Konsistenz. Hervorragend passten dazu Bratkartoffeln – aus vom Vortag gekochten Kartoffeln – mit dem restlichen Pancetta in Stücken sowie Lauchgemüse mit Sahnesauce.

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Ein Hauch vom Rinderfilet

Montag, 11. Januar 2016 12:37

Liebe Andrea,

ein gutes Stück Fleisch ist mir schon mal die Sünde und den ein oder anderen Blog-Beitrag wert. Um gar nicht so viel Fleisch geht es beim Carpaccio, wird dies doch in aller Regel hauchdünn geschnitten und in nahezu homöopathischen Dosen gereicht.
Was mich lange vom Carpaccio daheim abhielt, war die Sorge, das Rinderfilet nicht dünn genug geschnitten zu bekommen. Mittlerweile gibt es im Fachhandel jedoch bestes südamerikanisches Filet, das schon fertig geschnitten auf den Teller kommt. So musste ich für mein

Rinder-Carpaccio

lediglich die von mir geschätzten Zutaten ergänzen. Und fertig war die veritable Vorspeise, für die man nun nicht mehr zwingend die örtliche Gastronomie aufsuchen muss.

Die Portion mit 80 g Rinderfilet in Scheiben habe ich auf einen Teller gelegt und bei Zimmertemperatur auftauen lassen. Zwischenzeitlich habe ich 1 Stange Sellerie in hauchdünne Ringe geschnitten und über dem Carpaccio verteilt. Auf der Mitte des Tellers drappiete ich 1 Handvoll Rucola, den ich vorher kleingeschnitten hatte. Zum flächendeckenden Würzen presste ich 1 halbe Zitrone über Fleisch und Salat und träufelte in mehreren feinen Bahnen bestes Olivenöl darüber.



Abschließend würzte ich noch mit schwarzem Pfeffer und hobelte mit einer groben Reibe ausreichend Parmesan über die Portion. Dazu noch die passenden Grissini und ein Glas Rotwein – so startet man ganz geschmeidig in eine geschmackvolle „Notte Italiana“.

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