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Backen nach Farbe: Orange

Freitag, 19. März 2021 13:18

Liebe Andrea,

liegt es an der Pandemie? Oder daran, dass sich mein Urgroßvater, immerhin anerkannter Konditormeister, langsam „in mir“ zu Wort meldet? Ich backe derzeit jedenfalls deutlich mehr als früher! Dabei habe ich vor allem Tartes schon immer gern gebacken – die süßen Tartes (Apfel! Birnen!) ebenso gerne wie die herzhaften (Quiches in allen Varianten).

Ich backe auch (weiterhin) nicht vorrangig für Geburtstage, Kaffee & Kuchen, sondern in erster Linie für ein Dessert nach dem Essen. Dabei kommen die erstaunlichsten Dinge bei raus! Erst kürzlich wollte ich auf den Schnelle eine Apfeltarte backen. Und am Ende stand eine veritable

Orangentarte

bei uns auf dem Tisch. Muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass die Zubereitung jetzt nicht der Zuckerbäcker kompliziertesten Schritte enthielt!? Es ging folgendermassen:

Zuerst knetete ich aus 1 Ei, 250 g Mehl (Typ 405), 125 g weicher Butter, 125 g Puderzucker sowie 1 Prise Salz einen Sandteig zusammen und liess ihn, in Folie eingewickelt, für knapp 3 Stunden im Kühlschrank ruhen.

Während ich den Ofen auf 160° C Umluft vorheizte, verteilte ich den Teig in einer mit Butter eingefetteten Tarteform (Durchmesser: 28 cm), stellte die Form mit dem Teig zurück in den Kühlschrank und widmete mich der Tarte-Füllung.

Dazu schnitt ich mit einem Zestenreißer die Schalen von 3 Bio-Orangen ab und presste diese aus. Das Ergebnis waren ca. 300 ml frisch gepresster Orangensaft.

Als nächstes verquirlte ich mit dem Handmixer 4 Eier mit 150 g Zucker zu einer schaumigen Masse, gab Orangenschalen sowie -saft dazu und erhitze alles bei kleiner Hitze und unter stetem Rühren in einem Topf. Nach ca. 10 Minuten passierte ich die Masse durch ein Sieb, rührte 120 g flüssige Butter sowie 70 g geriebene Mandeln dazu.

Ich verteilte die Orangen-Eier-Masse auf dem Teigboden, garnierte sie mit ein paar Orangenscheiben und schob die Tarteform für knapp 40 Minuten in den Ofen. Bis zum Dessert war die Tarte ausreichend abgekühlt und schmeckte nach dem Essen ebenso, wie am nächsten Nachmittag zum: Kaffee!

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3 Kugeln Orangeneis, bitte!

Freitag, 5. März 2021 17:22

Liebe Andrea,

für viele gehört das Dessert zu einem Essen wie das Amen in der Kirche. So gesehen bin ich in dieser Hinsicht kein regelmässiger Kirchgänger. Meine volle Konzentration liegt zumeist auf der Hauptspeise, von der es dann auch in aller Regel mehr als genug gibt. So sind nachher alle satt und für ein Dessert wäre sowieso kein Platz mehr. Weit gefehlt, führen hier passionierte Dessert-Verfechter an: Für eine süße Nachspeise ist immer noch etwas Platz.

Nun, beizeiten umtreibt auch mich die Dessertfrage und ich gehe in Vorleistung, dann aber zu etwas ganz Besonderem. Wenn schon, denn schon! Somit stand kürzlich nach einem – wie gehabt üppigen – Hauptmahl noch ein selbstgemachtes

Orangen-Sorbet in der Orange

bei uns auf dem Tisch. Und ja: im Magen war dafür tatsächlich noch Platz.

Von 3 Bio-Orangen schnitt ich den Deckel ab und entfernte mit einem scharfen Messer sowie einem Grapefruit-Löffel das Innere, ohne die Schale bei zu durchbohren. Aus dem Fruchtfleisch drückte ich den Saft mit den Händen aus und fing diesen auf.

Von 1 weiteren Bio-Orange schnitt ich die Schale mit einem Zestenreißer ab. Danach schälte ich die Frucht mitsamt der weißen Haut, schnitt die Orangenfilets mit einem scharfen Messer heraus und würfelte diese.
Den Orangensaft vermischte ich mit den Zesten sowie 50 g Puderzucker und füllte den Saft dann in Eiswürfelformen, auf denen ich auch die gewürfelten Filets verteilte. Die Formen stellte ich zusammen mit den ausgehöhlten Orangen für knapp 2 Stunden in den Tiefkühler.

Kurz vor dem Servieren dann pürierte ich die Orangen-Eiswürfel mit dem Stabmixer, füllte die Sorbet-Masse in die ausgehöhlten Orangen und legte den Deckel wieder auf. Hosianna! Dieses Mal war die Messe nach dem Hauptgericht nicht gelesen, denn es gab noch einen leckeren Orangen-Segen als krönenden Abschluss!

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Konichiwa, Sushi-san

Samstag, 21. März 2015 20:24

Lieber Christoph,

heute bin ich zu einer Geburtstagsfeier eingeladen. Auf meine Frage, ob ich etwas zu essen mitbringen soll, kam die Antwort: „Mach doch bitte ein Dessert.“ Ich verfiel umgehend in Panik. Vor Dessert drücke ich mich nämlich sehr gerne, weil ich es einfach nicht so gut auf dem Zettel habe. Zufälligerweise kam mir George Takei auf Facebook zu Hilfe, auf seiner Seite wurde nämlich ein Video verlinkt, das zeigt, wie man

Frushi

macht, süßes Sushi mit Früchten.

Zuerst habe ich ca. 300 g Sushi-Reis unter fließendem Wasser abgespült und dann mit Wasser, etwas Salz und 3 EL Zucker in einem ausreichend großen Topf zum Kochen gebracht. Als das Wasser zu brodeln anfing, habe ich die Hitze auf untere Mitte heruntergedreht und den Reis – mit Deckel auf dem Topf – für 15 Minuten ziehen lassen.

Während dieser Zeit habe ich verschiedene Obstsorten geschält und in recht gleich große Stücke geschnitten. Am Start waren Erdbeeren (es ist ein wenig fragwürdig, im März Erdbeeren zu kaufen, aber was tut man nicht alles für seine Lieben), Himbeeren, Kiwi, Filets von 1 Orange und 1 Mango (Der Versuch, die Mangostreifen als Decke für eine Sushirolle zu verwenden, wie die Dame im Video es ganz nonchalant fertigbringt, ist kläglich gescheitert, daher kam das exotische Stück nicht zu seinem geplanten Einsatz).

Als der Reis gar war, habe ich ihn in einer Schüssel mit dem Inhalt 1 Dose Kokosmilch vermischt und weitere 15 Minuten ziehen lassen. Er war dann auch ausreichend abgekühlt.

Jetzt wurde es spannend: Eine Sushirollmatte habe ich mit Frischhaltefolie bedeckt und ein einigermaßen anständiges Reisquadrat darauf flachgedrückt. Ein Stück weit hinter den hinteren Rand habe ich das vorbereitete Obst gelegt und dann ging es ans Rollen. Einfach ist das nicht, aber es muss ja auch nicht immer alles perfekt sein.

Die fertige Reisrolle habe ich dann in einer Mischung aus geriebenen Mandeln und Kokosraspeln gewälzt. Mandeln und Kokos hatte ich vorher in einer Pfanne kurz trocken angeröstet.

Nach der Herstellung von zwei „Maki“-Rollen und der Notwendigkeit, nach deren Zubereitung meine Küche zu renovieren, wurde ich etwas ungeduldig und habe den restlichen Reis zu „Nigiri“ verarbeitet, das sieht auch hübsch aus. Alles gut kühlen vor dem Servieren ist das A und O.


 

Das Frushi selber ist vegan. Meine Sauce aber nicht: Das verbliebene Obst habe ich mit Vanillequark und Milch püriert und mit etwas Zucker abgeschmeckt. Bestimmt kann man das Obst entweder mit Fruchtsaft pürieren oder eine vegane Milchversion benutzen.

Ich bin nun wirklich keine Dessertmaus, aber meine Güte, ist das lecker, man muss sich glatt davor verbeugen! Nachmachen empfehle ich ganz dringend!

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Eine lahme Ente

Sonntag, 30. Oktober 2011 12:16

Liebe Andrea,

vor kurzem aß ich in einem ortsnahen Restaurant eine sensationelle Entenbrust. Diese Bauernente schmolz geradezu auf der Zunge und war das Beste, was ich bislang von diesem Geflügel hatte. Und natürlich weckte diese Geschmackssensation meinen kulinarischen Forschergeist, um auch daheim einmal in den Genuss einer so zarten Ente zu kommen. Die Basis dafür stellte mein Entenklassiker, die

Entenbrust in Orangensauce, aber gaaaaanz langsam

Zuerst einmal pressete ich 200 ml Orangensaft aus und füllte diesen mit 100 ml Weisswein in einen Gefrierbeutel, in dem bereits zwei frische Entenbrüste warteten. Den verschlossene Beutel legte ich dann für knapp 24 Stunden in den Kühlschrank, damit sich die Ente im Orangensaft-Weisswein-Bad ausgiebig vormarnieren konnte.

Der zweite entscheidene Schritt bei der Operation „Lahme Ente“ lag in der Zubereitungsform: Denn hier sollte mir die Niedriggartemperatur in die Karten spielen. So kamen dann die Entenbrüste nebeneinander bei ca. 90° C in den Ofen und blieben dort für ca. 2 Stunden. In dieser Zeit trat einiges an Flüssigkeit aus dem Fleisch, die ich dernach vom Fett trennte und den verbleibenden Saft später für meine Saucenreduktion nutzte.

Vorerst jedoch setzte ich geschälte Kartoffeln mit der gleichen Menge Knollensellerie, in Stücke geschnitten, in Salzwasser auf und presste beides nach ca. 20 minütiger Garzeit durch die Kartoffelpresse. Den Kartoffel-Sellerie-Stampf vermengte ich mit einem ordentlichen Stück Butter sowie einen großen Jutsch Milch und würzte mit Muskatnuss und ein wenig Salz. Parallel dazu blanchierte ich noch Zuckerschoten, die ich final noch in Butter schwenkte.

Während die niedriggegarten Entenbrüste mit Meersalz auf der Fettseite bestreut unter den Grill zum Bräunen kamen, bereitete ich das Sößchen zu: Mit der Marinadeflüssigkeit, der Garflüssigkeit, sowie Honig, Pfeffer und Cayennepfeffer. Nachdem die Sauce ordentich eingekocht war, wurde angerichtet.



Die Entenbrüste waren rosa und zart, reichten jedoch bei weitem nicht an die Bauernente vom Meisterkoch heran. Dafür waren sie wesentlich würziger als die Variante nach der Art des Freundes und somit – ganz entschleunigt – rundum lecker.

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Man nehme: Eine Liste …

Mittwoch, 2. März 2011 14:29

Lieber Christoph.

als wir vor gut einem Jahr angefangen haben, analog zu kochen, hat noch niemand an ein Blog gedacht. Dann haben wir mit professioneller Hilfe eins ins Leben gerufen und heute schreiben wir schon den einhundertsten Beitrag. Einhundert Mal gut gegessen, einhundert Mal gejubelt und geflucht und einhundert Mal lauwarmes Essen gehabt, weil ja noch Fotos gemacht werden mussten. Toll!

Zufall oder nicht – dieser einhundertste Beitrag ist etwas ganz besonderes, weil wir Biggis Idee aufgegriffen haben: Unsere Leser sollten auf unserer Facebook-Seite Zutatenlisten vorschlagen, nach denen wir etwas kochen. Angelas Liste hat das Rennen gemacht, und so durften wir uns die Köpfe darüber zerbrechen, was man aus

Dorade oder ähnlichem Fisch, Cherrytomaten, Feldsalat, Fenchel, Avocado, Möhren Frühlingszwiebeln, weiße Zwiebeln, Parmesan, Senf, Ananas, Orangen, Granatapfel, Sahne, Honig und Baguette

zaubern könnte. Natürlich war es erlaubt, eine Grundausstattung zu benutzen, das Hinzufügen von „richtigen“ Zutaten war jedoch verboten (dafür aber das Weglassen erlaubt).

Liebe Andrea,

unser 100. Blog-Eintrag sollte etwas Besonders werden. Und er ist etwas Besonderes geworden. Nicht, dass wir mittlerweile uninspiriert geworden wären, nach 99 vorangegangenen mehr oder weniger intensiven Kochorgien. Aber eine Zutatenliste „von außerhalb“ – an dieser Stelle vielen Dank Angela – als Inspiration für die Analoge Kocherei versprach doch noch einmal neue Spannung. Und, soviel sei an dieser Stelle schon einmal verraten, lecker wurde es allemal.

Ich habe es geschafft, wirklich alle Zutaten zu benutzen, auch wenn ich weder Fenchel noch Ananas mag, aber was tut man nicht alles für die Leser 😉

Bei uns gab es also

Zwiebelsuppe mit Parmesankeks

Feldsalat mit Senf-Honig-Dressing

Ceviche

und einen Nachtisch, mit dem man gewiss nicht den Dessert-Innovations-Preis 2011 gewinnt, das mit dem eigens erfundenen Titel Komposition von Südfrüchten auf Sahne-Honig-Spiegel aber wenigstens echt gut klingt (ich bin ja nun kein Dessert-Mensch, daher fand ich diesen Punkt wirklich schwierig).

Für die Zwiebelsuppe habe ich 1 Kilo weiße Zwiebeln in schmale Ringe geschnitten und in ein wenig Olivenöl – verteilt auf zwei Pfannen – auf mittlerer Hitze gebraten, bis alle Zwiebelringe eine schöne braune Farbe angenommen hatten. 1 Liter kräftige Gemüsebrühe wurde hergestellt. Als die Zwiebeln fertig waren, habe ich gut 1 EL Mehl untergerührt und das Gemisch mit ein paar Kellen von der Brühe abgelöscht. Dann habe ich die abgelöschten Zwiebeln zu der restlichen Brühe in den großen Topf gegeben und alles auf kleiner Hitze blubbern lassen. Gut 100 g Parmesan wurden gerieben, kreisförmig auf Backpapier gelegt und bei 180° C für ungefähr zehn Minuten geschmolzen. Diese Parmesankekse wurden dann als Deko und Geschmacksbringer auf die in Tellern verteilte Suppe gelegt. Die Großen durften später noch mit einem kleinen Schuss Sherry medium nachwürzen.

Im Nachhinein musste ich feststellen, dass ich auch ohne Senf, Sahne, Honig und Karotten ausgekommen bin, obwohl ich die Karotten gleich zweimal, beim Salat und beim Hauptgang-Gemüse hätte verwenden können. Alle Zutaten in einem Gericht zu verwursten erschien mir dann doch ein wenig zu verschwenderisch, also gab’s ein klassisches Drei-Gang-Menu. Los ging’s mit:

Feldsalat mit Avocado

Zuerst habe ich eine (richtig schön) weiche Avocado geschält, entkernt und in Würfel geschnitten. Dazu kamen dann hocharomatische Cherrytomaten, jeweils halbiert. Von der Menge ungefähr genauso viel wie die Avocado. Von 3 Frühlingszwiebeln habe ich das obere, grüne Drittel entfernt, den Rest dann in dünne Scheiben geschnitten und zu den Avocado-Tomaten gegeben. Da – laut Supermarkt-Info-Theke – momentan so gar keine Saison für Granatäpfel sei, habe ich in die Hausbar gegriffen und vom dem ansonsten den Cocktails vorbehaltenen Grenadinesirup 1 TL zum Salat gegeben. 2 EL Balsamico, 4 EL Olivenöl, frischer schwarzer Pfeffer und Meersalz kamen auch noch dazu, bevor ich alles vorsichtig miteinander vermengte und zum Durchziehen beiseite stellte. Kurz vor dem Servieren habe ich geputzen Feldsalat auf den Tellern verteilt, die restliche Mischung darüber gegeben und mit Parmesanhobeln vollendet.


Für den Salatgang habe ich 250 g Feldsalat (nicht gründlich genug *hust*) gewaschen und trocken geschleudert. Ein Dressing aus nichts als Olivenöl, Dijon-Senf und Honig wurde untergemischt. Vier kleine Karotten habe ich geschält, in feine Streifen gehobelt und in etwas Butter und Honig in der Pfanne geröstet. In der selben Pfanne schmurgelten später auch noch feine Streifen vom Stiefkind Fenchel. Alles schön auf Tellern anrichten und mit Kernen vom Granatapfel überstreuen, fertig ist der fruchtig-süße Salat.


Dorade auf provençalischem Fenchel-Gemüse

stellte den Hauptgang unseres „Analogen Listen-Menus“ dar. Dazu habe ich 2 weiße Zwiebeln geschält, halbiert und grob zerteilt und mit Fenchelwürfeln (2 Knollen in Scheiben schneiden und diese jeweils in sechs Stücke teilen) und Olivenöl in der Pfanne angebraten. Alles wurde mit einem Schuß Pernod und dem Saft einer (ergiebigen) Orange abgelöscht . Zum Abschmecken habe ich zu Kräutern der Provence, Meersalz und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer gegriffen. Die küchenfertigen Doraden (ausgenommen, geschuppt und ihrer Kiemen entledigt) fülle ich in der Bauchhöhle immer mit Salz, Pfeffer, einer halbierten Knoblauchzehe sowie einem Zweig Thymian oder Rosmarin. Diesmal hatte ich Rosmarin zur Hand. Die komplette Pfanne Fenchelgemüse bildet in einer Reine die Grundlage für den Fisch, der einfach oben drauf gelegt wird, bevor alles bei ca. 180°C für ca. 25 Minuten in den vorgeheizten Ofen kommt.

Nach Ende der Garzeit habe ich den Fisch filetiert, mit ein wenig Olivenöl begossen und mit dem Gemüse arrangiert serviert. Lecker war das! Aber noch lange nicht alles, denn es gab ja heute – ausnahmsweise – noch ein Dessertfinale.

Dorade gab es bei uns nicht, aber dafür ähnlichen Fisch. 300 g Schellfischfilet habe ich zu Ceviche verarbeitet. Für dieses Gericht aus Peru wird der Fisch weder gekocht noch gebraten noch sonst irgendwie heiß verarbeitet, sondern er wird in kaltem Limettensaft „gekocht“. Die Säure der Limette (oder Zitrone) zersetzt die Proteine im Fisch so, als wäre er gedünstet worden. Ein toller Trick!

Der Fisch wird in feine Würfel geschnitten, weswegen es sich empfiehlt, einen festfleischigen Seefisch zu nehmen. Eine Mischung aus 3 EL Limettensaft und 2 El Olivenöl dient als Marinade, in der die Fischwürfelchen für mindestens 20 Minuten – gerne länger und am besten im Kühlschrank – baden dürfen.

Das Fleisch einer reifen Avocado wird zerdrückt und mit Salz und Pfeffer gemischt. 100 g Cherrytomaten werden in Hälften geschnitten und mit feinen Ringen einer Frühlingszwiebel nebst 1 EL Limettensaft vermischt. Ein wenig Salz und Pfeffer kommen noch dazu. Dann schichtet man Fisch, Tomaten und Avocado so, wie es gefällt und freut sich am Geschmack dieses außergwöhnlichen Gerichts.



Karamellisierte Ananas

Angeblich erkennt man ja die lebendige Frische einer Ananas anhand ihres Geruchs. Danach gehend waren all die Supermarkt-Kandidaten klinisch tot. Nicht hingegen die Baby-Ananas, deren süßlicher Duft mich gleich in ihren Bann zog und das Auto auf der Heimfahrt besser als jeder Duftbaum einnebelte. Und geschmeckt hätten die Dinger pur auch. Aber es sollte ja etwas Besonders werden heute. Also habe ich Salzbutter in einer Pfanne aufgeschäumt, braunen Zucker dazugegeben (alles so mehr oder weniger aus der Lameng) und wenig später – die Ananasscheiben badeten bereits im Karamell – mit Apfelsaft abgelöscht. Unter stetem Wenden der Ananasscheiben habe ich dann die Flüssigkeit verdampfen und den Karamell sirupartig werden lassen, alles zusammen auf Tellern angerichtet – und es mir richtig schmecken lassen.

Eine Kugel Vanilleeis – hätte sie doch nur auf der Liste, gestanden – wäre das i-Tüpfelchen auf diesem leckeren Listen-Menu gewesen. Aber man muss ja auch Ziele haben. So, wie unsere nächsten 100 Blog-Einträge ein wunderbares Ziel sind!


Das Dessert, naja, man kann sicherlich etwas anderes aus den Zutaten machen als Orangenscheiben mit Ananaswürfeln auf mit Honig aufgekochter Sahne. Aber siehe oben.


Zur Krönung des Ganzen und zur Feier des einhundertsten Beitrag wurde dann noch fein mit Sekt angestoßen.

Herzlichen Glückwunsch an Dich, an uns, und danke für unser Blog 🙂

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