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Eine runde Sache mit Wurst – Pasta, meine Pasta (40)

Sonntag, 8. Juli 2018 15:15

Liebe Andrea,

vor kurzem hatte ich im wunderbaren Blog unserer „Kollegin“ Astrid Paul eine Variation meiner so sehr geschätzten Salciccia-Spaghetti gelesen, die ihn nun endlich einmal nachbaute. Und was soll ich sagen? Die

Spaghetti mit Merguez

sind eine großartige Bereicherung für meine Lieblingsgerichte mit Pasta! Drücke ich das Wurtsbrät ansonsten immer direkt aus der Salsiccia-Pelle in die heiße Pfanne, wird bei diesem Rezept die Wursthülle zuvorderst entfernt, dann die Wurst in gleiche Stücke geteilt und in kleine Kugeln geformt. Für 3 Personen verarbeitete ich so 4 Merguez-Würste zu Merguez-Murmeln.

Die kugelrunden Merguez-Bällchen habe in ein wenig Olivenöl und bei mittlerer Hitze in einer Pfanne rundherum angebraten und herausgenommen. Im Bratenfett schwitzte ich sanft 2 Knoblauchzehen an, die ich vorher halbiert, entstielt und in kleine Stücke geschnitten hatte. Hinzu gesellten sich dann 4 Tomaten, die ich erst in Scheiben geschnitten und diese dann geviertelt hatte. Ich löschte alles mit knapp 100 ml Weisswein ab und liess die Tomaten bei sanfter Hitze im Sud schmelzen.

Währenddessen kochte bereits mein Nudelwasser, das ich salzte und darin knapp 300 g Spaghetti knapp weniger als al dente kochte. Ich gab die Fleischbällchen zurück in die Pfanne, würzte mit 1 TL Kreuzkümmel, frisch gemörsert, und löste ca. 50 g Schafskäse in der Sauce auf. Dann beförderte ich die Nudeln mit einer Spaghettigabel tropfnass aus dem Topf in die Pfanne.



Nachdem ich Nudeln und Pfanneninhalt gründlich miteinander vermengt hatte, verteilte ich Pasta und Sauce auf drei Teller, bröselte insgesamt 150 g Schafkäse darüber und würzte – auch optisch – mit kleingeschnittenem Basilikum. Danke Astrid, das war inspirierend und sehr legga!

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Auch der Sommer hat ein Ende. Und die Wurst hat zwei.

Donnerstag, 6. Oktober 2016 15:43

Liebe Andrea,

in den letzten Spätsommertagen dieses Jahres hatten wir mehrfach Glück. Zum einen klopfen gleich mehrere Juni-Tage, die ihren Einsatz verpasst hatten, an die September-Türe und wurden hereingelassen. Zum anderen teilte unser Familienumfeld gleich mehrmals die reiche Ernte sonnengereifter Tomaten mit uns. Da drängte sich ein neues Tomatengericht geradezu auf. Mit meiner Variante der

Merguez auf Ofentomaten

kam zudem eine geschmacklich bombige Geschichte auf den Tisch. Vor allem aber habe ich jetzt endlich den entscheidenen Kniff herausgefunden, wie sich Merguez-Würstchen sprotzelfrei knusprig zubereiten lassen: Das Geheimnis liegt darin, die Würstchen zuerst einzustechen und dann im Ofen zu garen. So geschehen mit meinen Merguez. Die beidseitig mehrmals mit einer Gabel eingestochenen Lamm-Würstchen habe ich zunächst ohne weitere Zutat in einer Auflaufform in den auf 170° C vorheizten Ofen gelegt.

In der Zwischenzeit habe ich unterschiedlich große und bunt gefärbte Strauchtomaten gewaschen, entstrunkt und halbiert bzw. die größeren Modelle geviertelt.
Nachdem die Merguez 10 Minuten allein im Ofen vor sich hingegart hatten habe ich die Würste aus der Form genommen und die Tomaten mit dem ausgetretenen Fleischsaft vermischt. Dann legte ich die Würstel auf der Tomatenbett, streute noch die kleingehackten von 2 Zweigen Rosmarin darüber und schob die Form für weitere 10 Minuten in den heißen Ofen.



Und das war’s auch schon. Ein kühler Rosé und frisches Baguette sind sehr angenehme Begleiter für diesen sommerlich geprägten Imbiss, der sich so schnell wie möglich wiederholen lassen sollte – sonnengereifte Geschmacksbomben in Tomatenform vorausgesetzt.

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Couscous küsst Merguez

Donnerstag, 21. Oktober 2010 17:44

Liebe Andrea,

gerade auch in der Küche gibt es diese „Nicht-schon-wieder-Tage“. Vor allem im Hinblick auf „Nicht schon wieder Kartoffeln“, „Nicht schon wieder Nudeln“ oder „Nicht schon wieder Reis“. Ich weiß, das ist Jammern auf hohem Niveau, es gibt Menschen, die was dafür gäben, jeden Tag einen Teller Pasta oder ein Schälchen Reis zu bekommen; aber das gehört in ein anderes Kapitel. Bei einsetzendem Beilagenoverkill greife ich immer auf zwei Kandidaten zurück, denen man weitaus häufiger Beachtung schenken sollte: Polenta oder Couscous. Mit dem Mais-Grieß (Polenta) beschäftige ich mich ein anderes Mal und konzentriere mich also auf die Grießkügelchen (Couscous), den es bei uns als

Couscous mit Merguez

gab. Die Merguez-Würstchen! Im grenznahen Gebiet zu Frankreich gibt es diese Lammwürste nahezu auf jedem Markt. Weiter im bundesdeutschen Lande findet man diese delikaten Würste in der Regel nur in gut sortierten Großstädten oder bei arabischen Fleischdealern. Oder man hat das Glück, dass ein Supermarkt mal wieder „Französische Wochen“ ausruft und die Merguez in dieser Zeit anbietet.
Einen hiesigen Metzger nach Merguez gefragt würde wahrscheinlich zu folgender Antwort führen: „Ai, von weldsche Wüsste wollde ’se jetz’ mehr habbe?! „

Die Original-Merguez aus Lamm- und Rindfleisch sind immer schön pikant gewürzt, meist unter Verwendung von Kreuzkümmel, Paprika, Knoblauch, Pfeffer und Harissa. Auch Harissa, diese Würzpaste aus feurigen Pfefferschoten, gibt es bei uns leider nicht an jeder Ecke. Aber zum Würzen von Couscous mag ich sie nicht missen.

Zurück zum Couscous an sich. Erst einmal wird fleißig geschnibbelt: 1 Möhre, 1 Stange Staudensellerie und 1 rote Zwiebel werden feinst gewürfelt und in ordentlich Olivenöl angeschwitzt. Dazu kommen dann 1 EL Kreuzkümmel und 1 EL Koriandersamen, beides im Mörser grob zermahlen. Es gibt mittlerweile schon Instant-Couscous, aber der herkömmliche braucht auch nicht viel länger bei der Zubereitung: 250 g Couscous und 250 ml heiße Hühnerbrühe kommen zum Gemüse in den Topf, einmal kurz umrühren, Deckel drauf, Hitze aus und ziehen lassen. Nach ca. 5 Minuten mit einer Gabel auflockern und 2 EL Butter unterrühren. So schnell ist die Beilage fertig, die gar keine ist. Mit ein wenig Vorbereitungsvorlauf kann man auch frisches Koriandergrün besorgen, klein hacken und über den Couscous geben. Auch eine Joghurtsauce mit Limette, Salz, Kreuzkümmel und Koriandersamen kommt gut.



Es geht aber auch ohne, zum Beispiel, wenn man Merguez-Würstchen zur Hand hat. Diese sanft braten und auf dem Couscous drapieren, Harissa dazu reichen und sich geschmacklich auf einen Abstecher nach Nordafrika begeben.

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