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Portugiesischer Seelentröster – (Suppe 26)

Freitag, 8. Dezember 2023 15:35

Liebe Andrea,

Herbstzeit ist Suppenzeit. Wenn’s draußen kälter und feuchter gibt, steigt bei mir das Bedürfnis, mich daheim auch von innen mit einer wohlschmeckenden Suppe aufzuwärmen.
Da bei mir keine Tütensuppe in den Topf oder auf den Teller kommt, muss dafür, zumindest kurzfristig der Kochlöffel geschwungen werden. Mit der

Caldo Verdo

lässt es sich sogar zugleich kurzfristig auf die iberische Halbinsel nach Portugal beamen. Dieses portugiesische Nationalgericht habe ich auch vor Ort schon sehr genossen, Zeit also für den heimischen Küchenmonolog!

Der grüne Bestandteil der Suppe stammt von einer speziellen galizische Kohlart (couve galega), die in unseren Gefilden gar nicht einfach zu finden ist. Ich helfe mir hier immer mit den äußeren Blättern von Wirsingkohl aus. Ja-ha, der Wirsing, da isser wieder! Die meist etwas harten, sehr welligen und sehr grünen Wirsingaußenblätter lege ich mir idealerweise bei der Zubereitung eines anderen Wirsinggerichts zur Seite. Für die Caldo Verde habe ich 6 Wirsingblätter gewaschen, vom Strunk befreit, dann zuerst in lange Streifen geschnitten und diese dann in 5-7 cm lange Stücke geteilt.

Hauptbestandteil der Caldo Verdo jedoch sind Kartoffeln. 600 g Kartoffeln habe ich geschält, in kleine Würfel geschnitten und in einen Topf gegeben, in dem ich bereits die Würfel von 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe mit Olivenöl sanft angeschwitzt hatte. Nach kurzem Umrühren löschte ich mit 1 l Hühnerbrühe ab und gab 100 g Chorizo-Wurst am Stück dazu.

Nach knapp 20 Minuten waren die Kartoffeln weichgekocht. Ich nahm die Choriza aus dem Topf und stampfte den kompletten Inhalt des Topfs mit einem Kartoffelstampfer klein. In diese Flüssigkeit gab ich die Wirsingstreifen sowie die Chorizo, die ich mittlerweile längs halbiert und in kleine Scheiben geschnitten hatte.

Nach knapp 10 Minuten bei sanftem Köcheln war der Wirisng gar und die Suppe servierfertig. Ich schmecke mit wenig Salz sowie etwas mehr Piment d’Espelette ab und schon befand sich unsere Küche geschmacklich ein paar hundert Kilometer weiter südwestlich. Mit so einem Soulfood kann man sich die kalte Jahreszeit auch in unseren Breitengraden immer wieder auf’s Neue schmecken lassen!

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Spektakuläre Nudeln – Pasta meine Pasta (48)

Donnerstag, 7. Dezember 2023 19:46

Liebe Andrea,

zu den Variationen mit Pasta hat es von meiner Seite lange nix mehr gegeben. Nicht, dass ich jetzt einen auf „no carb“ machen würde (dazu liebe ich Pasta in allen verfügbaren Formen viel zu sehr), vielmehr kamen zwischenzeitlich keine spektakulären Kreationen neu dazu oder ich versemmelte es schlicht, ein neues, schmackhaftes und durchaus teilenswertes Pasta-Gereicht fotografisch zu dokumentieren (und das MIR, als Heavy Foodie!).

Dabei bieten vor allem die unendlich über die verschiedenen Social Media-Kanäle flatternden Pastarezepte eine Vielzahl an Inspiration und Nachkoch-Potential. So geschehen bei meinem neuesten Pasta-Monolog. Angepriesen wurde im konkreten Fall nichts Geringeres als

Pasta Espectacular

von einem spanischen Küchenmeister. Ziemlich hochtrabend. Aber solch ein Titel triggert mich dann ja schon um so mehr. Und so machte ich mich umgehend daran, meine nächste Portion Pasta ein wahres Spektakel werden zu lassen.

Zuerst einmal teilte ich 2 Zwiebeln in kleine Würfel und und schwitze diese zusammen mit 2 Knoblauchzehen (geviertelt) in einem Topf mit reichlich Olivenöl an. Dazu gab ich dann tropfnass frisch abgespülte 300 g Cocktailtomaten und die Blätter von 3 Stängeln Basilikum, legte den Deckel auf und liess alles bei kleiner Hitze vor sich hinschmurgeln.

Nach knapp 10 Minuten gab ich 2 TL Tomatenmark sowie 1 Rinde Parmesankäse (die habe ich tatsächlich imm im Kühlschrank auf Vorrat, meist für die Vollendung von Minestrone-Suppen) dazu, löschte mit 200 ml Rotwein ab und gab noch 100 ml Passata dazu. Nach knapp weiteren 20 Minuten Kochzeit mit Deckel entfernte ich die Parmesanrinde, gab dafür 1 Burrata in den Topf und pürierte den Topfinhalt, bis eine homogene Sauce entstanden war.

Parallel dazu hatte ich schön (beste!) Spaghetti aufgesetzt, die ich mit der Sauce (und ein wenig Pastawasser) in einer Pfanne vermischte und danach auch schon servierte. Die Sauce ist in der Tat hochgradig lecker, cremig und tendenziell suchtgefährdend! Kurzum: spektakulär!

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Quick & tasty – von der Hand in den Mund

Dienstag, 21. November 2023 18:43

Liebe Andrea,

Neues aus der Jugend-forscht-Küche! Erst kürzlich hatte ich ja einen Küchenmonolog zu Wraps mit Lammhack geführt, nun gibt es dazu ein Update.

Generell neige ich vor allem im Homeoffice viel zu häufig dazu, die geregelte Nahrungsaufnahme zur Mittagszeit komplett zu vergeigen. Ähnlich ist es mit einem wohltuenden Spazierganz um den Block. Nur diese eine E-Mail, schnell noch hier was machen, gleich, nach dem Call – zack, ist es Abend. Und mit der zurückgestellten Zeit im Winter meist schon zappenduster.

Mehr Selfcare, mehr Momente zum Durchatmen, zur Nahrungsaufnahme, zur Bewegung! Gerade beim heimischen Mittagstisch in der Homeoffice-Kantine kommt es da auf eine optimale Nutzung von Zeit, Material und Geschmack an. Und hier kommen einmal mehr die

Wraptaschen mit Hack

ins Spiel. Eine große Hilfe beim Zeit-Geschmack-Kontinuum – eine passende, sprich: gute Vorratsplanung vorausgesetzt. Für einen hungrigen Magen im Homeoffice rechne ich mit ca. zwei Wraps pro Person, die direkt aus der Pfanne in die Hand genommen und verputzt werden können.

Im konkreten Fall habe ich für 5 Tortilla-Wraps (Fertigprodukt) 400 g gemischtes Hackfleisch mit 1 Ei, 1 Handvoll Semmelbrösel, 1 TL Piment d’Espelette, 1 TL Salz , 1 EL scharfen Senf, 1 rote Zwiebel (mittleres Kaliber, kleinstgewürfelt), 1 Knoblauchzehe (ebenfalls kleingewürfelt) sowie 1 Schwung Petersilie (getrocknetes Fertigprodukt) in einer Rührschüssel ordentlich durchgeknetet.

Für den späteren Belag habe ich ein paar Scheiben Salatgurke, Tomaten und Paprika (grün) sowie geriebenen Cheddarkäse bereitgestellt.

Auf den einzelnen Wraps habe ich eine Handvoll Hackmasse plattgedrückt und dabei außen einen schmalen Rand freigelassen. Danach habe ich die Wraps portionsweise in der Pfanne gebraten: Zuerst für knapp 2 Minuten mit der Fleischseite nach oben, dann gewendet und nochmals ca. 3-4 Minuten das Fleisch gar gebraten.

Die fertig gebratenen Wraps habe ich (mit der Fleischseite nach oben) mit frischen Cheddar bestreut, danach Gurke, Tomate und Paprika darauf verteilt. Dazu gab es dann noch eine Fertig-BBQ-Sauce (Sweet Whiskey), die seit dem Abfüllen in der Fabrik nur auf diesen Moment gewartet hatte, um die Wraps zu einem 100%-Geschmacks-Boost zu veredeln.
Kurzer Hinweis an besorgte Arbeitgeber: Alles in allem, inklusive Abwasch und Küche in Originalzustand versetzen, war die ganze Chose in deutlich unter 30 Minuten durch.

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Runde Sache bei den Tapas

Mittwoch, 13. September 2023 20:45

Liebe Andrea,

anstelle eines opulenten Mahls – der Süden Europas lebt es uns vor – bieten sich ja immer wieder auch kleinere Speisen als Kollektivverbund an, um am Ende alle satt zu machen. Die wunderbare Welt das Tapas! Bei den heimisch zubereiteten Tapas habe ich mich nun einmal an einer neuen Variante der

Albondigas in Tomatensauce

probiert. Eine definitive Weiterentwicklung der oftmals zubereiteten Polpette, die ich sonst einfach nur noch mit einer reduzierten Tomatensauce serviere.

Im vorliegenden Fall kochte ich die Hackbällchen zusammen mit der Sauce, und das ging so:

Erst einmal habe ich 400 g Rinderhack mit 1 Ei, 30 g Paniermehl, 1 Knoblauchzehe (durchgepresst) sowie mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss, Bohnenkraut und Oregano gewürzt, gut durchgeknetet und dann in golfballgroße Kugeln geformt. Die Hackbällchen wendete ich dann in Mehl, dass ich ebenfalls mit etwas Salz und Pfeffer gewürzt hatte.

Nachdem ich die Hackbällchen von alles Seiten in Olivenöl angebraten hatte, gab ich 1 grüne Paprika und 2 Zwiebeln, jeweils in Streifen geschnitten, mit in die Pfanne und schwitzte alles bei moderater Hitze an.

Danach löschte alles mit ca. 50 ml Weißwein ab, goss 200 ml Hühnerbrühe an, gab 1 EL Tomatenmark sowie 400 g Dosentomaten dazu und lies alles auf kleiner Flamme für knapp 30 Minuten vor sich hinköcheln. Sollte die Sauce zu trocken werden, einfach ein wenig Brühe nachgießen.

Die fertigen Albondigas dann in illustrer Runde mit weiteren Tapas servieren, ein wenig Brot dazu reichen und mit netten Menschen genießen.

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Grünes Gold

Mittwoch, 2. August 2023 14:10

Liebe Andrea,

da bemüht man sich schon, bei der Gemüseauswahl auf saisonal und idealerweise auch regional zu achten, im Topf landen bei mir aber meist doch immer dieselben Kandidaten.

Zeit also, sich mal wieder den Gemüsesorten zuzuwenden, die es nicht so häufig bei uns auf den Teller schaffen. Mangold ist so ein Fall. Dank der Schwiegermutter, die reiche Ernte aus dem Garten mitbrachte, stand nun Mangold auf dem Speiseplan. Laienhaft würde ich den irgendwo zwischen (ausgewachsenem) Spinat und Kohlblättern ansiedeln. Farbtechnisch trumpft Mangold gerne auch mal in den schillerndsten Rot- und Gelbtönen auf, von denen beim Kochen dann aber herzlich wenig übrig bleibt. Aber es gibt ja noch den Geschmack und der ist durchaus eigenständig. Das frische Konvolut Schwiegermutter-Ware habe ich nun zu

Mangold mit Burrata

weiterverarbeitet. Die knapp 500 g Mangold habe ich entstielt und dann die Blatter erst längs und dann ebenso wie die Stängel quer in kleine Stücke geschnitten, alles gewaschen und abtropfen lassen. In einem großen Topf erhitzte ich 8 EL Olivenöl und liess darin 2 Knoblauchzehen (klein geschnitten) sowie 1 rote Chilischote (feinst atomisiert) Aroma verbreiten. Dann habe ich den kompletten Mangold in den Topf gefüllt, den Deckel aufgelegt und das Gemüse etwas zusammenfallen lassen.

Zusätzlich gewürzt mit etwas Meersalz und schwarzem Pfeffer sowie ergänzt mit 4 EL Tomatenpassata habe ich ca. 300 ml Wasser angegossen, den Deckel wieder aufgelegt und alles für knapp 20 Minuten sanft vor sich hinköcheln lassen.

Zum Servieren bekam jeder einen Teller voll Mangold, inklusive Sud, sowie einer prächtigen Kugel Burrata, mittig platziert. Das frische Bauernbrot war dazu der perfekte Messerersatz und guter Saucenaufleser. Und auch so hat der Mangold auf der Gemüse-Favoriten-Skala durchaus ein paar Plätze gut machen können.

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Hähnchen aus dem Fichtenwalde

Sonntag, 16. Oktober 2022 13:07

Liebe Andrea,

der Herbst bedeutet für mich nicht nur die Rückkehr der deftigen Eintöpfe und Ofengerichte, ich verbinde mit dieser Jahreszeit vor allem auch den Genuss von (Wald-)Pilzgerichten aller Art.

Wenn einen die bunte Blätterwelt zu einem ausgedehnten Spaziergang in Wald und Fauna einlädt, sieht man in diesen Tagen auch wieder eine Vielzahl unterschiedlichster Pilze am Wegesrand stehen. Als Großstadtkind mit gelegentlichen Ausflügen in Bergische und die Eifel wurde mir das Pilze-Erkennen jedoch nicht in die Wiege gelegt. Und im Zweifel lasse ich die Dinger lieber im Wald stehen, als mich an eine „Pilzpfanne Surprise“ zu versuchen.

Wohl dem, der einen Pilzkenner (und passionierten) Waldläufer in der Familie hat! So kamen wir unlängst in den Besitz eines Pilzes, den ich sicher nicht eingesammelt und ohne vorherigen Kennerblick zubereitet hätte. Die

Krause Glucke

oder auch Fette Henne genante Pilzsorte gleicht auch eher dem Bewohner eines Hühnerstalls oder einem Badeschwamm aus dem Mittelmeer. Man findet diesen Pilz vornehmlich im Umfeld von Fichtenwäldern. Und was soll ich sagen!? Hochgradig mjam-mjam!

Ein wenig fuddelig ist das Säubern dieser fein strukturierten Pilze schon. Neben Stücken von Waldboden können sich in den weit verästelten Innenräumen der Krausen Glucke durchaus auch Fichtennadeln, Ohrenkneifer oder anderes Zeugs verstecken, von deren Verzehr man in aller Regel absehen sollte.

Zum Säubern der Pilze habe ich diese, insgesamt hatte wir knapp 3 „Badeschwämme“, somit erst einmal in kleinere Stücke geteilt und diese in in einer Schüssel mit lauwarmem Wasser gründlich gereinigt. Die erdigen Stiele habe ich einfach dünn runtergeschnitten. Im Rohzustand fühlen sich die Pilze ein wenig wie Knorpel an, die Konsistenz jedoch verdichten sich beim Kochen.

Die geputzten und leidlich mit Küchenkrepp abgetrockneten Pilze waren dann einsatzbereit für’s Kochen. Hier habe ich zuerst einmal 80 g Bacon in einer Pfanne ausgelassen, herausgenommen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Im Bratfett schwitze ich 1 Schalotte und 1 Knoblauchzehe (jeweils feinstgewürfelt) an, löschte mit 50 ml Weisswein ab, gab 3 Zweige Thymian dazu und liess alles etwas einkochen. Danach fügte ich die Pilze zu und liess bei hoher Hitze Flüssigkeit verdampfen.

Nachdem ich 200 ml Sahne zur Pilzpfanne gegossen hatte, durfte der Pfanneninhalt bei geschlossenem Deckel noch knapp 10 Minuten vor sich hinschmurgeln. In nutzte diese Zeit, um Bandnudeln zu kochen. Zum Würzen der Pilze verwendete ich final ein paar Prisen Meersalz und Piment d’Espelette. Das war’s dann auch schon.

Die frisch gekochten Tagliatelle vermischte ich in der Pfanne mit den Pilzen und verteilte die Portionen auf Teller. Die Bacon-Chips gab’s separat zum individuellen Nachtunen, dann haben wir uns den zuvor noch nie probierten Pilz schmecken lassen und waren wohlig angetan von dessem waldigen (auch ein wenig nach Hühnchen schmeckenden) Aroma. Was für ein leckerer Start in die Pilzsaison!

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Spargel, einfach, grün

Sonntag, 2. Mai 2021 17:40

Liebe Andrea,

es ist Spargelzeit! Und alle Jahre wieder nutzt bei mir auch der grüne Spargel (den es doch eigentlich das ganze Jahr über gibt) seine Chance und drängt sich ins Rampenlicht seines weißen Bruders. Nundenn. Weißer Spargel rauf und runter, da braucht’s zwischendurch tatsächlich etwas Abwechslung. Diese fand sich jüngst in Form einer

Blätterteig-Tarte mit grünem Spargel

auf unserem Esstisch wieder. Die Zutaten und Arbeitsschritte sind dermaßen überschaulich, dass man dies schon kaum mehr kochen nennen mag. Aber als Mahnmal, jede Tiefkühlpizza stattdessen liegen zu lassen, taugt es allemal.

So ging’s: 1 Bund grünen Spargel habe ich an den unteren Stangenenden soweit gestutzt, dass die Stangen quer auf einen ausgerollten Fertigblätterteig passten, dessen Ränder ich vorher an allen Seiten schmal umgefaltet hatte.

Ich bestreute den Blätterteig großzügig mit frisch geriebenem Parmesankäse, verquirlte 2 Eier und verteilte die Eiermischung über dem Käse. Dann legte ich die Spargestangen auf die Eier-Käse-Mischung, streute noch Kräuter der Provence sowie 1 Knoblauchzehe (kleingehackt) und etwas weiteren Parmesankäse darüber und würzte mit Meersalzflocken.

Nach 20 Minuten im auf 180° C vorgeheizten Backofen war die Spargel-Tarte auch schon fertig. Der kühle Weißwein war schnell entkorkt und von der Tarte kurz danach auch nur noch Krümel übrig.

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Ab und zu ein Muss: Moussaka!

Donnerstag, 29. April 2021 21:46

Liebe Andrea,

die Küche Griechenlands besteht nicht nur aus Unmengen gegrilltem Fleisch in allen Variationen (Akropolis-Platte!), gefüllten Weinblättern und dem obligatorischen (und zumeist auch mehr als notwendigen) Ouzo hinterher. Eine meiner kulinarischen Kindheitserinnerungen, als ich als mit meinen Eltern während der Schulferien mit Fährschiffen von einer zur nächsten Kykladen-Insel reiste, kommt nicht vom Grill, sondern aus dem Ofen. Und meist stand die

Moussaka

bereits ab Mittag in der Vitrine des lokalen Restaurant und wurde nach Bestellung nur nochmals aufgewärmt. Mittlerweile weiß ich, dass sich Gelehrte und Geister darüber streiten, was nun wirklich reingehört: Kartoffeln oder Auberginen oder beides. Ich habe für meinen aktuelle Küchenmonolog den bewährten Mittelweg mit beiden Zutaten gewählt.

Zuerst habe ich 5 große Kartoffeln ungeschält gekocht und etwas ausdampfen lassen.
Während die Kartoffeln vor sich in kochten, schnitt ich 1 Aubergine in ca. 1,5 cm breite Scheiben, legte diese auf ein Backblech mit Backpapier und pinselte die Auberginentaler beidseitig mit ausreichend Olivenöl ein. Danach schob ich die Auberginen für 20 Minuten in den auf 180° C vorgheizten Backofen.

Unterdessen habe ich 500 g Lammhack (frisch vom türkischen Vertrauensmetzger um die Ecke) scharf in einer Pfanne mit Olivenöl angebraten, 2 Zwiebeln und 2 Knoblauchzehen (jeweils kleingewürfelt) dazugegeben und bei reduzierterer Hitze angeschwitzt.
Ich würzte mit Salz sowie Pfeffer, rührte 2 EL Tomatenmark dazu und gab nach kurzem Anbraten des Marks noch 1 Dose Tomaten (350 g, stückig) dazu. Ich verrührte alles und liess den Pfanneninhalt bei mittlerer Hitze knapp 15 Minuten vor sich hinköcheln. Final abgeschmeckt habe ich den Sugo mit Zucker, Oregano und NICHT mit der Prise Zimt, die man in vielen Rezepten findet. Meine hauptberufliche Mitesserin beschwert sich noch heute über meine (und ihre erste) Moussaka mit Zimt, mit der sie noch immer in erster Linie Weihnachtsplätzchen assoziiert.

Fehlt noch die Bechamelsauce. Hierzu liess ich 3 EL Butter in einem Topf schmelzen, rührte 3 EL Mehl dazu, liess alles sanft miteinander verschmelzen und goss nach und nach 750 ml Mlich an, die ich vorher mit 1 Zwiebel, gespickt mit 3 Nelken, aufgekocht und zum Ziehen beseite gestellt hatte. Unter stetem Rühren und ohne die Zwiebel, die ich vorher entfernt hatte, entsteht so eine ordentlich babbige Sauce, die sich zur Not noch mit ein wenig Milch im Babbigkeitsgrad justieren lässt. Ich zog den Topf vom Herd, rührte 2 Eier in die Sauce und schmeckte mit etwas Salz, weißem Pfeffer und ordentlich Muskatnuss ab.

In einer mit Olivenöl eingefetteten Auflauffom schichte ich nun zuerst die gepellten und in Scheiben geschnitten Kartoffeln. Es folgte eine Schicht mit Auberginen sowie ordentlich frisch geriebener Pecorinokäse. Darüber verteilte ich dann die Fleischsauce, verspachtelte abschließend die Bechamelsauce über alles und streute Reste vom geriebenen Pecorino darauf.

Nach knapp 35 Minuten im immer noch 180° C heißen Ofen (Umluft) war die Moussaka des Tages fertig. Ich stellte den Auflauf jedoch nicht in eine Vitrine vor der Tür, sondern gleich auf den Esstisch, wo sich sodann 5 hungrige Esser über diesen griechischen Schmackofatz hermachten. Dazu gab’s Salat. Und hinterher keinen Ouzo.

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Tian 2.0

Mittwoch, 24. März 2021 21:39

Liebe Andrea,

der Begriff „Tian“ steht in Frankreich für einen provenzalischen Gemüseauflauf. Kein Wunder, dass es für dieses Gericht ungefähr so viele Rezepte wie Auflaufformen in südfranzösischen Küchenschränken gibt. „Man nehme, was da ist“ definiert die grobe Ausrichtung eines Tians am besten. Auch mein bisher an dieser Stelle vorgestellter Tian war auch nur eine Momentaufnahme. Für einen aktuellen

Tian

habe ich nur 2 Gemüsesorten verwendet. Lecker wars allemal. Im konkreten Fall habe ich 8 Kartoffeln geschält und ebenso wie 3 Zucchini in ca. 0,3 cm dicke Scheiben geschnitten.

In einer quadratischen Auflaufform verteilte ich nach und nach immer wieder etwas Olivenöl, in dem ich die einzelnen Gemüsespalten wendete und abwechselnd hochkant hintereinander schichtete.

Nachdem die komplette Auflaufform voll war, benetzte ich das Gemüse mit etwas weiterem Olivenöl, streute Kräuter der Provence sowie Meersalz und 3 Knoblauchzehen darüber, die ich vorher geschält und kleingewürfelt hatte.

Nach knapp 30 Minuten im auf 180°C vorgeheizten Backofen war der Tian des Tages fertig. Der Tian schmeckt auch als rein vegetarisches Hauptgereicht richtig gut, heuer spielte er die Nebenrolle bei kurz gebratenen Lammfiltes.

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Fonduesaucen – The next generation

Dienstag, 29. Dezember 2020 15:21

Liebe Andrea,

über 40 Jahre Traditionen geraten so schnell nicht ins Wanken. Das Fleischfondue zu Weihnachten ist so eine Tradition, eher schon eine Institution. Die begleitende Sauce, die beste Ulla-Sauce, habe ich hier ja bereits einmal näher vorgestellt. Aber auch, wenn sich an Institutionen nicht rütteln lässt, so lassen sich diese doch sanft ergänzen und damit modernisieren. So standen bei unserem weihnachtlichen Fleisch-Fondue in diesem Jahr zwei weitere Homemade-Saucen auf dem Tisch. Und was soll ich ich sagen? Die

Mojo verde

ergänzte sich ebenso wie der

Mango-Ketchup

hervorragend mit der altbewährten Ulla-Sauce. So lässt sich die Zukunft angehen! Beide neuen Saucen hatten wir im Rahmen eines außerweihnachtlichen Fondues bei Freunden entdeckt.

Für die Mojo Verde braucht es, der Name lässt es vermuten, viel Grünzeugs: Die Blätter von 1 Bund Koriander und 1 Bund Petersilie habe ich abgezupft und in einem Blitzhacker vorzerkleinert. Zusammen mit 1 grünen Chilischote (säääähr scharf, daher entkernt!), 2 Knoblauchzehen und 3 EL Weißweinessig habe alles in einem Rührbecher mit dem Stabmixer kleingeheckselt und dabei ca. 100 ml Olivenöl angegossen. Final abgeschmeckt habe ich mit 1 TL Kreuzkümmel (frisch gemörsert) und Meersalz.

Für den Mango-Ketchup habe ich 1 Zwiebel geschält, klein gewürfelt und in etwas Rapsöl angeschwitzt. Währenddessen schälte ich mit dem Sparschäler 1 Mango und schnitt das Fruchtfleisch vom Kern. Auch schälte ich ca. 1 cm Ingwer (frisch, mit der Spitze eines Löffels geschält), schnitt diesen klein und gab ihn zusammen mit dem grob zerkleinerten Mango-Fruchtfleisch, 1 EL Curry und 1 TL Kurkuma zu den Zwiebeln. Nach kurzer Weiteranschwitzerei folgten 6 EL passierte Tomaten, 2 EL Apfelessig, 1 EL Zucker und 1 TL gemörserte Koriandersamen in den Topf. Das alles ließ ich für ca. 5 Minuten bei kleiner Hitze köcheln und dann abkühlen. Zuletzt pürierte ich das Ganze mit dem Stabmixer und schmeckte mit ein wenig Salz ab.

Von beiden neuen Saucen blieb bei dem Fondue auch noch was übrig. So werden wir demnächst zu dem ein oder anderem Kurzgebratenem auf leckere Saucen der Marke „Homemade“ zurückgreifen können.

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