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Herr Knusprig beim Abendbrot

Dienstag, 7. Oktober 2014 13:40

Liebe Andrea,

auch, wenn Frankreich nicht gerade mit einer üppigen Brotauswahl gesegnet ist – warum auch, schließlich gibt’s dort Baguette – findet sich in nahezu jedem Pariser Café oder Bistro

Croque Monsieur

auf der Speisekarte. Das ist nicht einfach nur eine mit Schinken und Käse belegte Toastbrotscheibe, sondern schon etwas mehr als das. Als kleiner Imbiss ist der/die/das Croque fix gemacht und kann geschmacklich ordentlich punkten.

Für meinen ersten Croque Monsieur am heimischen Herd habe ich zwei große Sandwich-Toast-Scheiben normal getoastet und mit Salzbutter bestrichen. Auf die eine, unten liegende Brotscheibe habe ich 1 Scheibe gekochten Schinken gelegt (hierfür kann man sich beim Metzger eine dicke Scheibe schneiden lassen!). Für die etwas herzhaftere Variante verstrich ich Dijon-Senf auf dem Schinken. Dann kam, gleichmässig verteilt, frisch geriebener Gruyère auf den Schinken, bevor dieser mit der Butterseite nach unten liegenden zweiten Toastscheibe gedeckelt wurde. Für die obere Abdeckung mischte ich frisch geriebenen Gruyère mit süßer Sahne und würzte mit Pfeffer und Muskatnuss. Die Sahne-Käse-Mischung sollte nicht zu trocken sein und die obere Scheibe großzügig bedecken. Für 4 Toasts hatte ich am Ende 200 g Gruyère kleingerieben. Abschließend schnitt ich noch Scheiben vom rohen Schinken in Streifen und legte ihn auf die Käse-Haube.



Um dem Croque Monsieur seinen namensgebenden „crock“ zu verleihen, habe ich die vorbereiteten Brote in den auf 200° C vorgeheizten Ofen (ohne Umluft) für ca. 10 Minuten auf den mit Backpapier belegten mittleren Rost knusprig werden lassen. Mit einem Spiegelei obendrauf wird aus dem Croque Monsieur schnell eine Croque Madame. Diesmal aber gab es den nur den Monsieur, der definitiv nicht nur was für Jungs ist.

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Grenzüberschreitende Makkaroni – Pasta, meine Pasta (23)

Sonntag, 23. März 2014 19:10

Liebe Andrea,

die Zutaten dieses Gerichtes treffen sich – geografisch gesehen – irgendwo in den Alpen zwischen Frankreich und Italien. Am Ende natürlich landeten sie in unserer Küche allesamt in einem Topf und dann bei uns auf dem Tisch. Dort waren Sie dann aber auch ganz schnell weg, denn bei diesem Essen muss man schnell sein, um genügend zu bekommen. Was es gab? Nun, das hier:

Makkaroni-Auflauf mit Käsesahne

aus dem Ofen. Inspiriert vom grandiosen Kochbuch „365 Rezepte aus der französischen Landküche“ von Stéphane Reynaud gab es bei uns den Pasta-aus-dem-Ofen-Klassiker in neuem Gewand.
Dazu habe ich erst einmal den 200 g Makkaroni (Maccheroni? Macaroni?) für 10 Minuten in Salzwasser gekocht. Währenddessen hobelte ich 200 g Comté Käse kleing und vermengte diesen mit 200 ml Sahne und 1 handvoll Basilikumblättern (in kleinen Stücken, ich nahm der Convenience halber TK-Ware). Die abgeschüttete Pasta kam dann zu 2/3 der Käse-Sahne-Mischung, wurde gründlich durchgemischt und mit Salz und Pfeffer gewürzt.
In einer gebutterten Auflaufform schichtete ich dann eine Lage Nudeln, die ich mit 4 Scheiben (sehr gutem!) Kochschinken belegte. Das gleiche wiederholte ich einmal und beendete die Schichterei mit Nudeln. Oben drauf verteilte ich dann noch das restliche Drittel der Käse-Basilikum-Sahne.



Die Auflaufform kam für 20 Minuten in den auf 160° C vorgeheizten Ofen und danach fix auf den Tisch, wo sie – wie oben bereits erwähnt – jedoch nicht lange blieb.
Fazit: ratzfatz gemacht, ordentlich lecker und daher ratzfatz verputzt.

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Prinzessinnennudeln – Pasta, meine Pasta (22)

Montag, 18. November 2013 22:40

Liebe Andrea,

das Briefing der Tochter zum Abendessen war knapp und präzise: Nudeln. Und Sahnesauce. Dennoch fragte ich vorsichtig nach: Mit Schinken? Nein! Mit Speck? Nein!! Mit Erbsen? Waaas???
So also machte ich mich an die – wahrlich abgespeckte – Basisversion eines Nudelgerichtes:

Nudeln mit Käse-Sahnesauce

Denn: Käse, das weiß ich aus Erfahrung, geht immer. Zuerst jedoch würfelte ich 1 Zwiebel klein und schwitze diese in 1 EL Butter sanft an. Dazu goß ich dann 200 ml süße Sahne, würzte mit ein wenig Muskatnuss und ließ alles einmal aufwallen. In der Zwischenzeit hatte ich ca. 50 g Parmesankäse frisch gerieben, den ich nun portionsweise in die Sauce zum Schmelzen gab und schmeckte mit zwei Prisen Meersalz ab. Mir hätte die Sauce so schon gut geschmeckt. Doch hatte der Parmesan dem Ganzen eine etwas kräftige Note verliehen. Diese schwächte ich durch 4 EL Ricotta ab, die ich mit dem Schneebesen unter die Sauce rührte. Die Konsistenz war leicht dickflüssig, ein wenig mehr und hier hätte ein wenig gesalzenes Nudelwasser Abhilfe schaffen können. Aber geschmacklich war die Sauce jetzt perfekt und die Nudeln zeitgleich al dente gekocht.



Ab auf den Teller mit Pasta und Sauce und schnell serviert. Alles wurde ohne Murren gegessen. Kommentarlos. Nicht gemeckert ist schließlich auch bei den hohen Damen gelobt genug. Und genug Material für einen weiteren Personalteller war dann auch noch da. Ende gut, alles gut!

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Nachhaltig nachgeflüstert

Samstag, 2. November 2013 11:55

Liebe Andrea,

das perfekte Dinner hat uns ja einen Blick über den analogen Tellerrand beschert. Und so freue ich mich immer wieder, wenn Britta vom Blog Glasgeflüster mal wieder etwas flüstert, was meinen Appetit nachhaltig anregt. Erst kürzlich war es wieder soweit, als mir ein Post über eine Spitzkohl-Pfanne das Wasser im Munde zusammenlaufen liess. Der Hunger war schnell so groß, dass ich auf dem Weg nach Hause noch schnell die noch fehlenden Zutaten besorgte um meine Version vom

Spitzkohl mit Hackfleisch-Käse-Sauce

zuzubereiten. Ein um die grünen Blätter gerupfter halber Spitzkohl lag nämlich noch im Gemüsefach unseres Kühlschranks. Somit brauchte es nur noch 400 g gemischtes Hackfleisch und 200 g Kräuter-Rahmkäse.
Daheim schnibbelte ich den Kohl in Streifen und würfelte 1 Zwiebel klein. Vorwiegend festkochende Kartoffeln schälte ich und setzte diese in Salzwasser auf. Ein kleiner Brokkoli wäre sonst viel zu allein im Gemüsefach geblieben und bekam – allein schon der Farbe wegen – auch noch seinen Einsatz in unserem Mahl.
Nachdem ich das Hackfleisch in Olivenöl krümelig gebraten hatte kamen die Zwiebelwürfel dazu, kurze Zeit später der Spitzkohl. Nach etwa fünf Minuten Schmurgelei unter Rühren gab ich den Rahmkäse mit 100 ml Milch dazu und würzte mit Salz, Pfeffer und 1 TL gemörsertem Kümmel. Bei moderaten Hitze ließ ich den Käse schmelzen und so eine veritable Sauce entstehen.
Den in seine Röschen geteilten Brokkoli hatte ich im Dampf des Kartoffelwasser bissfest gegart und in Eiswasser abgeschreckt. Die grünen Brokkoli-Röschen gab ich lediglich zum Aufwärmen in die Spitzkohl-Hack-Sauce und schmeckte final mit ein wenig Muskatnuss ab.



Die fertig gegarten Kartoffeln gaben den Startschuss für’s Essen. Das war so lecker, wie Britta berichtet hatte. Und da es auch hier nun abends schön kalt war, hatten wir das perfekte Abendessen, um der Witterung kulinarisch deutlich eins entgegenzusetzen.

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Arriba, arriba, andale!

Mittwoch, 25. April 2012 15:36

Lieber Christoph,

heute machen wir einen kleinen Ausflug nach Mexiko. Das Gericht isst der gemeine Mexikaner wohl zum Frühstück. Es geht nicht ganz so schnell wie Speedy Gonzales unterwegs ist, und man kann es sich mit der ein oder anderen Fertigzutat (Tortillas, Refried Beans und Salsa gibt’s im Supermarkt) auch einfacher machen, aber frisch zubereitet ist alles natürlich tausend Mal leckerer.

Für

Huevos rancheros

habe ich zuerst den Teig für vier Mais-Tortillas zusammengeklöppelt. Je 100 g Weizenmehl und Maismehl habe ich mit 1 TL Salz vermischt und mit ca. 100 ml Wasser schluckweise verknetet, bis ein hübscher Teigklumpen entstanden war.

Während der Teig ruhte, habe ich 1 Dose Kidneybohnen abtropfen lassen und in etwas Olivenöl in der Pfanne kurz gebraten. Etwas Salz, Pfeffer, gemahlener Koriander und Kreuzkümmel dazu und mit dem Kartoffelstampfer alles schön zermatschen. Sieht fies aus, schmeckt aber.

Für die Salsa habe ich 1 Fleischtomate gewürfelt und 1 rote Spitzpaprika in Ringe geschnitten. Damit es nicht zu scharf wird, habe ich nur 1 grüne Chilischote entkernt und atomisiert. 1 gehackte Schalotte und 1 Knoblauchzehe habe ich in etwas Olivenöl angeschwitzt und das Gemüse darin kurz schmoren lassen. Als Würze kommen etwas Salz und Pfeffer dazu, und nach Geschmack nochmals etwas Kreuzkümmel.

Die Tortillas werden dann dünn ausgerollt und in der trockenen (!) Pfanne auf ordentlich Hitze kurz gebraten, bis sie Blasen werfen. Dann noch ein paar Scheiben Bacon knusprig braten und ein Paar Eier zu Spiegeleiern verarbeiten und das war es.


Am Schluss bastelt man einen Turm: Zuerst die Tortilla auf den Teller, darauf die Bohnen und die Salsa und zuoberst die Spiegeleier mit dem Bacon, was man je nach Gusto noch mit etwas geriebenem Käse bestreuen kann. Auf gehacktes Koriandergrün habe ich verzichtet, denn das mag hier niemand. Eine Guacamole wäre dazu noch nett gewesen, aber offen gesagt hatte ich keine Lust mehr.

Ich frage mich wohl, wie man das zum Frühstück runterbringen soll, aber als Abendessen ist es wirklich supergschmackig!

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Convenience? Nein, danke. (1)

Mittwoch, 11. Januar 2012 20:42

Lieber Christoph,

zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich in letzter Zeit öfters auf Fertigprodukte zurückgegriffen habe. Die Lust aufs Kochen – vor allem aufs tägliche – wollte sich nur langsam einstellen und es ist ja so bequem, einfach etwas in den Backofen zu werfen …

Besonders angetan hatten es uns die Bistro Baguettes à la provençale von Dr. Oetker. Nun ist es aber an der Zeit, wieder feine Dinge selber zu machen. Für

überbackene Baguettes

habe ich eine Bio-Baguettestange in sechs Hälften geschnitten. Baguettebrötchen gehen auch. Für den Belag schnitt ich zwei Scheiben gekochten Schinken in feine Stücke und eine Handvoll Schnittlauch in kleine Röllchen. 3 EL geriebener Gouda und 2 EL geriebener Pecorino kamen dazu, ebenso 1 Becher saure Sahne (Herr Oetker sieht Schmelzkäse vor, aber der war nicht im Haus. Der Käse, nicht der Herr Oetker). Das ganze mit Salz und Pfeffer ein wenig gewürzt und schon ging’s ab in den Ofen.


Bei 200 °C (Umluft) habe ich die Baguettes für ca. 12 Minuten gebacken. Heraus kamen schmackhafte Brötchen, die wesentlich krosser als ihr Vorbild aus der Tiefkühltruhe waren. Zusammen mit einem leckeren Salat ergaben sie ein feines kleines Abendessen.

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Alles Käse?

Mittwoch, 27. Juli 2011 11:35

Lieber Christoph,

es war mal wieder Zeit für Küchenexperimente. Meine Liste der selbst hergestellten Köstlichkeiten erweiterte ich diesmal um

Frischkäse

Käse wollte ich schon immer einmal selber machen und in dem wunderbaren Buch Küchenglück fand ich ein einfaches Rezept hierfür. Laut Buch sollen gleich vier Liter Milch verarbeitet werden, aber das Risiko war mir einfach zu groß, so dass ich das Rezept entsprechend angepasst habe.

Ein Liter Bio-Vollmilch sollte erst mal ausreichen. Den habe ich zusammen mit 150 g Sahne langsam auf 85 °C erhitzt. Mein Bratenthermometer – quer über dem Topf auf einer Krücke aus zwei chinesischen Essstäbchen geparkt – leistete mir hier gute Überwachungsdienste. Die Milch wird, wenn sie die Temperatur erreicht hat, vom Feuer genommen und 40 ml Weißweinessig und 1/4 TL Fleur de Sel werden untergerührt.

Umgehend bilden sich Flocken, weil das Eiweiß in der Milch durch die Säure des Essigs gerinnt. Nun muss man rühren, rühren und rühren und schließlich den Topf für zwei Stunden, mit einem Tuch abgedeckt, vergessen. Zwischendurch habe ich in den Topf gelinst, aber der entstandene Käsebruch sah leider kein bisschen so aus wie auf den Rezeptfotos. Hm, abwarten.



Nach zwei Stunden oder etwas mehr habe ich den Käsebruch abgeseiht. Ich legte eine Stoffwindel – die natürlich extra für diesen Zweck angeschafft wurde und die nie ihrem eigentlichen Verwendungszweck zugeführt worden war – über einen Durchschlag und ließ den Topfinhalt durchlaufen. Und, tadah, Käsemasse blieb übrig, als die Molke abgeflossen war. Dann habe ich das Tuch zusammengedreht und die restliche Molke so weit wie möglich aus der Käsemasse gepresst. Übrig blieb ein mozzarellakugelgroßes Käsebällchen, das ganz wunderbar duftete und schmeckte.

Als ich den Käse später in herzhaft und süß auf Brot probierte, stellte ich fest, dass er noch einen Tick mehr Salz hätte vertragen können. Daher habe ich ihn in einer Tomatensuppe weiterverarbeitet, da konnte ich ausreichend nachwürzen. Ein schönes Experiment, einfach zu machen und mit gutem Ergebnis.

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Auch ich Cann-El-Loni – Pasta, meine Pasta (11)

Sonntag, 29. Mai 2011 10:57

Liebe Andrea,

Deine letze Küchen-Monologie hat nun doch wieder zu einer Analogie geführt. Ganz ursprünglich wollte ich sogar noch den Teig selber ankneten und ausrollen. Letzlich jedoch habe ich daran gedacht, dass ich in den folgenden zwölf Stunden noch etwas anderes vorhabe und gleich zu den als Fall-Back-Option bereitliegenden Fertigröhrchen gegriffen, um eine ordentliche Portion

Cannelloni mit Spinat und Gorgonzola

zuzubereiten. Auch ich habe erst einmal 2 Zwiebeln gewürfelt in Olivenöl angeschwitzt, 800 g Dosentomaten, 2 TL Zucker und sonst nichts dazugegeben und das Ganze auf kleiner Stufe gemütlich vor sich hinblubbern lassen.

Für die Cannelloni-Füllung hatte ich mir eine herzhaftere Variante mit Spinat und Gorgonzola ausgeschaut, die – soviel sei an dieser Stelle schon verraten – jedoch noch ein klein wenig Nachbesserungsbedarf hat. Nachdem ich vier kleingeschnittene Knoblauchzehen in Olivenöl sanft angedünstet hatte, kamen 500 g TK-Blattspinat in den Topf und der Deckel drauf.

In den fertigen Spinat habe ich dann 200 g Gorgonzola, kleingeschnitten in Würfel, und 100 ml Sahne gerührt, dann noch mit Muskat, Salz und wenig Pfeffer abgeschmeckt. Der Spinat war jedoch noch so warm, dass sich der Gorgonzola komplett verflüssigte. Leider blieb damit sein charakteristischer Geschmack ein wenig auf der Strecke, denn später war es schwer, den Gorgonzola aus dem – zugegebenermaßen – leckeren Spinat herauszuschmecken. So ein Käse!

Zur Befüllung der Cannelloni habe ich die Teigröllchen hochkant in eine Suppenschüssel gestellt und mit einem kleinen Löffel die Spinat-Käse-Sahne-Mischung hineingleiten lassen. Die Mischung langte für dreizehn Teig-Röhrchen – und diese reichten dann später prima für zwei ausgewachsenen, hungrige Esser. Die gefüllten Cannelloni habe ich dann auf zwei Auflaufformen verteilt, auf die ich zuvor die beim Befüllen anfallende Käse-Sahne-Flüssigkeit verteilt hatte. Obendrauf gab’s dann noch dick das Tomatensugo und eine ordentliche Schicht frisch geriebenen Pecorino.



30 Minuten bei 200° C im Ofen später waren sie dann endlich fertig: meine ersten Cannelloni, die sich trotz des ein wenig stiften gegangenen Gorgonzola-Aromas durchaus schmecken lassen konnten. Einer Wiederholung dieser Spezialität, dann vielleicht auch mit mehr Zeit und Lust für frisch hergestellten Pastateig, steht jedenfalls nichts im Wege!

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Gib mir sofort mei Löffl! (Suppe (6))

Freitag, 29. April 2011 17:36

Lieber Christoph,

demnächst könnten wir ein echtes Problem in der Analogen Küche bekommen, denn ich bringe derzeit einfach kein Fleisch runter. Schon der Gedanke daran lässt mich schaudern und heute für die Jungs etwas Wurst beim Metzger zu kaufen, gestaltete sich zu einer bisher ungekannten Art von Abenteuer … Ein guter Grund, nochmals sämtliche Kochbücher nach vegetarischen Gerichten abzugrasen. Oder sich selber etwas einfallen zu lassen.

Daher gab es heute eine schnelle vegetarische Runde in Form einer

Kartoffel-Lauch-Suppe

Zwei Schalotten und zwei Zehen Knoblauch werden in wenig Olivenöl bei geringer Hitze angedünstet. Zwei in feine Ringe geschnittene Stangen Lauch kommen dazu und dünsten eine Zeitlang mit. Dann gibt man noch eine große Handvoll feingewürfelter Kartoffeln dazu und lässt das Gemüse in einem Liter kräftiger Gemüsebrühe ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze kochen.


Am Ende der Kochzeit gibt man noch eine Schachtel Kräuterschmelzkäse dazu. Alternativ geht sicher auch Frischkäse oder ein Becher Schmand. Fertig ist die leckere Turbosuppe, die keine Wünsche offen lässt.

Und wer dringend noch eine „Einlage“ braucht, gibt kurz angebratene Garnelen in die Suppe oder krümelig gebratenes Hackfleisch.

 

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Exkursion ins Heilige Ländle

Montag, 28. März 2011 8:33

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Liebe Andrea,

nachdem uns die letzte Küchenanalogie in die Dönerbude um die Ecke führte, stand für den nächsten Küchenmonolog eine nicht minder exotische Reise auf dem Speiseplan:

Käsespätzle mit geschmälzten Zwiebeln

Wenn wir uns schon an die türkische Küche wagen, können wir beim kulinarischen Blick über den Tellerrand auch ruhig einmal den Spätzle-Äquator überschreiten. Da jeder Schwaben-Haushalt über mindestens drei Spätzle-Rezepte verfügt, ist es einerseits schwierig, ein Patentrezept für Spätzle zu finden. Andererseits wird so der „Freestyle“ in der Küche gefördert – und das kommt mir doch sehr entgegen.

Der Teig also ist der heilige Gral, den es zu entschlüsseln gilt. Ich habe mit 4 Eiern, ca. 220 g Mehl und 1 TL Salz eine gute Mischung gefunden, die ich per Hand und einem Holzlöffel zu einer geschmeidigen Masse gerührt habe. Wenn ich mich schon als Nicht-Schwabe an ein Nationalgericht begebe, wollte ich es mir jedoch nicht auch noch anmaßen, die Spätzle vom Brett zu schaben. Ich habe mich lieber für einen handelsüblichen Spätzle-Hobel entschieden, mit dem der Teig ohne großen Aufwand in den darunter liegenden Topf mit kochendem Salzwasser gehobelt wird. Die so entstehenden Knopf-Spätzle schwimmen nach kurzer Kochzeit an der Oberfläche, können mit einer Schaumkelle prima entnommen, in einer Schüssel mit Wasser kurz zwischengelagert und dann abgegossen werden.

Zur Weiterverarbeitung habe ich eine Auflaufform eingefettet und dann schichtweise Spätzle – mit ein wenig Brühe benetzt und mit Pfeffer gewürzt – und geriebenen Emmentaler eingebettet. Die insgesamt dritte Lage habe ich mit Käse abgeschlossen und die Form für ca. 20 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen geschoben.

Während aus den Spätzle nun Käsespätzle werden ist Zeit genug für zwei elementare Beilagen: geschmälzte Zwiebeln und Salat. Für die Zwiebeln habe ich 5-6 Zwiebeln geschält, halbiert, in Ringe geschnitten und mit 50 g Butter bei 3/4-Temperatur in der Pfanne zubereitet; halb geröstet, nicht zu glasig, nicht zu schwarz.

Auf den Tellern habe ich dann die Käsespätzle mit den Zwiebeln samt Butter und frischem Schnittlauch vereint. Den Feldsalat habe ich mit einer Walnussessig-Vinaigrette versehen. Die Menge der Vinaigrette kann man ruhig großzügig anlegen, da diese auch prima zu den Spätzle schmeckt.

Zu Tisch gab’s dann ein frohes „An Guada!“ und einen trockenen Rotwein. Und auf die Frage nach einem Nachschlag hallte mir dann noch ein „Ha, i hen mi net noi sage here!“ durch den Kopf …

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