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Seelenwärmer in der Dunkelheit (Suppe 21)

Donnerstag, 12. Dezember 2019 19:12

Liebe Andrea,

Wenn die Tage kürzer, die Temperaturen kälter und das Wetter iggeliger werden, dann sind wir angekommen: mitten im Winter. Da mag man sich gerne einmal die Bettdecke weit über den Kopf ziehen und einen ausgiebigen Winterschlaf antreten, der erst mit den ersten Strahlen der Frühlingssonne endet.

Meist jedoch haben dabei der tägliche Workflow bzw. der morgendliche Wecker ein gehöriges Wörtchen mitzureden und es braucht eine Alternative, bestenfalls wohlschmeckend.
Wie gut, dass es Wintergemüse gibt! Denn: auch wenn der Winter in Sachen Gemüse etwas entbehrungsreich daherkommen mag, es gib durchaus kulinarische Überlebensstrategien. Besonders mit der

Gemüsecremsuppe

aus allerlei Gemüsezeugs lässt es sich herrlich aufwärmen und man kann einen wohligen Augenblick lang die angenehmen Seiten des Winters schmecken. Soulfood pur!

Für mein neuestes Wohlfühlsuppchen habe ich folgende Zutaten bereitgelegt: 6 Karotten, 4 Petersilienwurzeln, 1/4 Sellerieknolle, 1 Zucchini und 1 Zwiebel.

Bis auf die Zucchini habe ich alles geschält, die Zwiebel in feine Würfel, den Rest in größere Stücke geteilt. Nachdem ich die Zwiebelwürfel in Olivenöl sanft angeschwitzt habe, gab ich das restliche Gemüse dazu, goss 1/2 l Hühnerbrühe an und liess den Topfinhalt bei halb aufgelegtem Deckel ca. 20 Minuten sanft köcheln.

Währenddessen schnitt ich 5 braune Champignons blättrig, sautierte diese in einer Pfanne an und löschte mit einem ordentlichen Schwung weißem Portwein ab.

Das Gemüse im Topf zerkleinerte ich mit dem Pürierstab und goss dabei 150 ml süße Sahne sowie noch ca. 300 ml Hühnerbrühe dazu, bis alles die mir zusagende Konsistenz (bloss nicht zu dünn!) hatte.

Nachdem die Suppe auf den Tellern verteilt war, garnierte ich diese final mit den Champignonscheiben sowie frisch gehackter Petersilie und reichte am Tisch Worcester-Sauce zum Abrunden nach Wahl dazu. Was soll ich sagen!? So lässt sich der dunklen Winterzeit durchaus ein wohlschmeckender Aspekt abgewinnen.

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Eine Pfanne Buntes

Freitag, 18. Oktober 2019 14:53

(unbezahlte Werbung – Markennennung)

Liebe Andrea,

Globalisierung, Klimawandel, Massenproduktion – aktuell gibt es mehr als genügend Gründe, den Appetit zu verlieren. Und das durchaus in Bezug auf Fleisch und Gemüse. Da wird gezüchtet, gespritzt, gedüngt und optimiert auf Teufel komm raus.
Von der Tendenz her fühle ich mich da bei biologisch gelabeltem Gemüse derzeit am wohlsten (auch wenn manches Etikett nur Schall und Rauch zu sein scheint); und natürlich darf’s auch weiterhin immer wieder mal ein gutes Stück Fleisch sein!

Aber gerne auch mal ein ganzer Teller voll Gemüse. Dass dies schmeckt und satt macht, hat bei uns dieser Tage einmal mehr eine

Süßsaure Wokpfanne

bewiesen. Das Rezept habe ich aus Jamie Olivers neuesten Werk Veggies entliehen, natürlich leicht abgewandelt und dennoch sehr genossen.

Zuerst habe ich in einer Pfanne ohne Zugabe von Fett 2 EL Sesamsaat golden angeröstet, in eine Schale umgefüllt und die Pfanne mit vorgeschnittenem Gemüse gefüllt: 1 Karotte, 2 rote Zwiebeln, 1 rote Paprika, 1 gelbe Paprika. Nachdem ich die Gemüsestücke knapp 5 Minuten ohne Fett bei ordentlich Hitze etwas angebräunt hatte, gab ich – vorher kleinstgewürfelt – 2 Knoblauchzehen und ein ca. 3 cm großes Stück Ingwer mit 2 EL Olivenöl in die Pfanne und rührte alles 2 weitere Minuten bei mittlerer Hitze durch.

Dann wurde es fruchtig und ich mischte 400 g Dosenpfirsiche in Spalten sowie deren Dosensaft dazu. Einen Tel des Pfirsichsafts hatte ich mit 1 EL Speisestärke, 1 EL Garam Marsala, 1 EL weißem Balsamico und ein paar Spritzern Sojasause verquirlt und gab diese Mischung ebenfalls in die Pfanne.
Es folgten 6 Blätter Chinakohl, die ich in grobe Stücke geteilt hatte, sowie 1 Tasse TK-Erbsen, bevor ich den Deckel auf die Pfanne legte und alles knapp 5 Minuten bei ordentlich Hitze schmoren liess.

Zuletzt schmeckte ich den Pfanneninhalt mit Sojasauce ab und servierte das Pfannengemüse zusammen mit frisch gekochten Reisnudeln, nachdem ich alles mit den gerösteten Sesamsamen bestreut hatte. Wo das Fleisch war? Hat keiner vermisst!

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Huhn nach Art des sommerlichen Wetters

Dienstag, 7. August 2018 20:57

Liebe Andrea,

Das „klassische“ Sonntagshuhn im Topf ist eine bei uns durchaus beliebte und wiederkehrende Speise. Doch was machen, wenn zwar schon alle Zutaten eingekauft sind, das Sommerwetter jedoch mit ordentlicher Außenhitze nahezu jede Küchentätigkeit zum Erliegen bringt!? Umdisponieren lautet das Zauberwort. Und so gab es statt der ursprünglich geplanten Wiederholung eines Hühnerklassikers ein

Hühnchen aus dem Ofen

Die dabei wichtigste Anforderung: So schnell und so einfach wie möglich sollte die Zubereitung vonstatten gehen. So teilte ich ein wohlgenährtes Poulet mit einem großen Messer in seine Einzelteile, acht an der Zahl, und legte diese in eine Reine. Ebenfalls dazu gab ich 3 Karotten, geschält und in Stücke geschnitten, 200 g braune Champignons, geviertelt, 2 Zwiebeln, geschält, halbiert und in Spalten geschnitten, 6 Knoblauchzehen (mit „Haut und Haaren“), 3 Zweige Rosmarin und 1 Bio-Zitrone, geputzt und in Scheiben geschnitten. Nachdem ich alles mit Olivenöl beträufelt und per Hand miteinander vermengt hatte, streute ich noch ein wenig Meersalz darüber und schob alles für knapp 50 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen (Umluft). Nach 25 Minuten wendete und vermengte ich erneut alles, diesmal mit einem großen Löffel.



Die restliche Zeit verbrachte ich in einem schattigem Garten-Plätzchen. Und genau dort ließen wir uns das sommerliche Ofenhuhn dann auch schmecken. Begleitet von einer leichten Brise, einem kühlen Rosé, frischem Baguette und dem – in der letzten Zeit deutlich zunehmenden – Zirpen der Grillen. So gesehen kann man sich den Sommer durchaus schmecken lassen.

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Neues von Garfield

Mittwoch, 26. Juli 2017 10:20

Liebe Andrea,

im Jahre 2010 war es eine unserer ersten Analogien und meine erste selbst gekochte Lasagne. In den Jahren danach habe ich – einmal auf den Geschmack gekommen – doch so einige weitere Lasagnen zubereitet.
Zeit genug also, vom aktuellen Stand der Dinge meiner

Lasagne

zu berichten, zumal die Mengenangaben meiner Erstversion in unserem feinen Blog doch recht spärlich ausfielen. Dabei sind die Grundschritte der Zubereitung und auch die Auswahl der Zutaten bei der klassischen Lasagne durchaus überschaubar.

Für meine aktuelle Lasagne würfelte ich 100 g Räucherspeck klein und schwitze diesen mit 3 EL Olivenöl in einem großen Topf an. Hinzu gab ich 400 g Rinderhack, das bei großer Hitze Farbe annehmen durfte. Dann kamen – jeweils klein gewürfelt – 1 große Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 Karotten und 2 Stangen Sellerie mit in den Topf.

Nach knapp fünf Minuten Schmurgeln und Rühren rührte ich 3 EL Tomatenmark dazu und nach weiteren 3 Minuten 400 g Dosentomaten. Mit 300 ml Wasser verdünnt sowie 1 TL getrocknetem Oregano, 1 TL Zucker und 1 TL Meersalz gewürzt liess ich den Sugo nun für ca. 30 Minuten bei kleiner Flamme vor sich hinblubbern und wendete mich der Zubereitung einer Béchamelsauce zu.

Für die Béchamelsauce zerliess ich in einem zweiten Topf 3 EL Butter, in die ich dann mit dem Schneebesen 3 EL Mehl rührte und alles ein ganz wenig Farbe annehmen liess.
Ich löschte – unter stetem Rühren – mit Milch ab, rieb frische Muskatnuss dazu und würzte die Sauce zudem mit 2 Lorbeerblättern, Meersalz und Pfeffer. Nach einmaligem Aufwallen liess ich die Sauce bei kleiner Hitze vor sich hinsimmern.

Nachdem der Sugo fertig war und eine nicht zu flüssige Konsistenz hatte, verstrich ich einen großen Schöpflöffel davon auf dem Boden einer quadratischen Auflaufform. Darauf verteilte ich eine Schicht Lasagne-Teigplatten, die ich generös mit frisch geriebenem Parmesankäse bedeckte. Dann folgten noch je zweimal Sugo, Teilplatten und Parmesan. Für alle, die an dieser Stelle gerne aussteigen und das Weite suchen wollen, weil sie nicht wissen, welche Lasagneplatten sie wie verarbeiten: Im Fachhandel gibt es eine reich sortierte Auswahl auch an solchen Lasagne-Teigplatten, die ungekocht verwendet werden können.




Als oberen Abschluss der Lasagne verstrich ich die Béchamelsauce, aus der ich zuvor die beiden Lorbeerblätterr gefischt hatte und streute eine letzte Lage Parmesankäse darüber.

Nach knapp 30 Minuten im auf 190° C vorgeheizten Backofen bekam die Oberseite der Lasagne ihre so typisch goldbraune Farbe und liess einem schon bei diesem Anblick das Wasser im Munde zusammenlaufen. Direkt aus dem Ofen auf den Teller in den Mund war die Lasagne dann einmal mehr schneller verputzt als manch ein Garfield hätte gucken können.

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Nürnberg meets Leipzig

Samstag, 7. Januar 2017 15:39

Liebe Andrea,

hin und wieder entdecke ich in den Untiefen des Kühlschranks, dass das Kühlschrank-Licht gar nicht kaputt ist. Kurz: Ein mit viel zu viel Vorräten vollgestopfter Kühlschrank braucht in regelmäßigen Abständen eine Expedition in die kühlen Tiefen und fördert die eine oder andere Änderung des Speiseplans hervor. Erst kürzlich fand ich einen 12er-Pack Nürnberger Würstchen, deren MHD immerhin noch nicht abgelaufen war und die sich somit als spontanes Abendessen anboten. Aber schon wieder mit Kartoffelstampf und ordentlich Senf (so mag ich die Würstchen eigentlich am liebsten) hatte ich diesmal keine Lust. Beim Blick ins Gemüsefach drängten sich dann noch ein paar Karotten auf – und so stand schon kurze Zeit später

Nürnberger Wurst-Gulasch

auf dem Tisch. Man könnte es auch Nürnberger Allerlei nennen, aber im Leipziger Original ist dann noch mehr Gemüse drin als in meiner fränkischen Variante.

Zuerst einmal schwitzte ich in einer Pfanne mit Olivenöl 12 Nürnberger Würstchen an, die ich vorher jeweils in drei Teile geschnitten hatte. Nachdem die Würstchen den von mir gewünschten Bräunungsgrad erreicht hatten, nahm ich die Wurststücke aus der Pfanne und gab das Gemüse ins Bratfett: 1 Zwiebel, kleingehackt, 2 Möhren, die ich nach dem Schälen erst längs geviertelt und dann in kleine Stücke geschnitten hatte, sowie 3 Kartoffeln, geschält, in drei Scheiben geschnitten und diese gewürfelt.

Nach kurzem Rühren und Braten streute ich 1 EL Mehl ein, vermengte den Pfanneninhalt und goss 0,5 l Gemüsebrühe dazu. Bevor ich den Deckel auflegte und alles bei mittlerer Hitze knapp 15 Minuten schmurgeln liess, rührte ich noch 1 EL Senf dazu.



Nachdem das Gemüse gargekocht war, gab ich die Wurststücke zum Wiederaufwärmen in die Pfanne und schmeckte mit Pfeffer ab. Zum Servieren und Garnieren streute ich noch frisch gehackte Petersilie darüber und sass dann vor einem Teller Allerlei, der sogar den kleinen Mitessern des Hauses ganz besonders mundete.

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Einmal mehr: Ein Lamm. Ein Topf.

Montag, 21. März 2016 9:50

Liebe Andrea,

Ostern naht. Und damit steigt auch mal wieder der Bedarf an Lamm. Lange noch vor der geplanten Lammkeule hatten wir am Palmsonntag schon einmal einen Vorgeschmack auf lecker Lamm. Das war zwar nix revolutionär Neues, dennoch war der

Lammeintopf mit Couscous

in leicht abgewandelter Form zu einer bereits beschriebenen Monologie so lecker, dass er hier Erwähnung finden soll.

Beim türkischen Händler meines Vertrauens erwarb ich knapp 400 g Lammschulter und 300 g Lammnacken. Das Fleisch teilte ich grob in Stücke gab es in einen mit 2 EL Olivenöl erhitzten Bräter. Nachdem alle Fleischstücke rundherum bei hoher Hitze angebräunt waren nahm ich das Fleisch aus dem Bräter und gab vorgeschnibbeltes Gemüse dazu: 4 Karotten (geschält, halbiert und in Halbringe geschnitten), 4 Stangen Staudensellerie (längs in Streifen und in ca. 5 cm große Stücke geschnitten), 3 rote Zwiebeln (geschält, halbiert und in grobe Stücke geschnitten) sowie 4 Knoblauchzehen (halbiert und entkeimt).

Zu dem sautierten Gemüse gab ich noch ca. 2 EL Tomatenmark, das ich im Bräter verrührte und mitröstete, und löschte mit 1 Schuss trockenen Weisswein ab. Nachdem der Wein nahezu eingekocht war wiederholte ich das gleiche Procedere noch zweimal. Dann goss ich 1/2 Flasche Weisswein sowie 400 m Fond an; es hätte auch Lammfond sein dürfen, ich begnügte mich jedoch mit dem im Vorratsschrank vorhandenen Geflügelfond.
Nachdem ich noch 10 Pfefferkörner und 1 EL Kräuter der Provence eingestreut sowie 2 Lorbeerblätter sowie 1 Bund glatte Petersilie dazugelegt hatte, kam der Deckel auf den Bräter und alles durfte sich die kommenden drei Stunden bei kleinster Hitze zu einer wahren Geschmacksexplosion weiterentwickeln.

Als Beilage hatte ich mir Cosucous ausgeschaut. Den Instant Couscous bereitete ich aus 1 Teil Couscous und 2 Teilen kochenden Wasser zu, dass ich mit Instant Hühnerbrühe versetzt hatte. Während sich der Couscous bei geschlossenem Deckel quasi von selbst zubereitete, nahm ich mich der Sauce an. Ich goss den Inhalt des Bräters durch ein grobes Sieb und entfettete den Bratensud. Den Sud kochte ich kurz auf, band ihn mit Mehlbutter (1 EL Mehl verknetet mit 1 EL Salzbutter) und gab ihn zurück in den Topf mit Fleisch und Gemüse.



Und dann ging’s auch schon an’s Anrichten. Den Couscous lockerte ich mit einer Gabel auf und mischte dabei noch 1 EL Salzbutter darunter, bevor ich den ihn in tiefe Teller füllte und mit dem Lamm-Eintopf ergänzte.

Die großartig schmackhafte Sauce verband sich mit dem Couscous zu einem harmonischen Ganzen, das Gemüse und Fleisch (dem Zerfallen nahe) ergänzten alles auf’s Feinste. Für die Mutigen am Tisch legte ich noch eine Tube Harissa dazu, die Volljährigen erfreuten sich zudem über ein begleitendes Glas Côtes du Rhône Villages.

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Dem Schafhirten sein Leibgericht

Freitag, 19. Februar 2016 9:00

Liebe Andrea,

Mitte dieser Woche flackerte einmal mehr ein Filmchen über meine Facebook Timeline, in dem binnen knapp einer Minute die Zubereitung einer leckeren Mahlzeit vorgestellt wurde. Inspiriert davon – und angetan von den dafür notwendigen, übersichtlichen Handgriffen – machte auch ich mich an die Herstellung eines ersten

Shepherd’s Pie

aus eigener Produktion. Und damit und aus dem Mahl nix für Kuhhirten wird, habe ich mir beim Fachmann um die Ecke erst einmal frische 600 g Lammhack besorgt.

Bevor ich nun das Hack mit 2 Zwiebeln, feingewürfelt natürlich, bei hoher Hitze in einer Pfanne mit Olivenöl angebraten habe, setze ich noch Kartoffeln für das dem Pie obligatorische Kartoffelpüree auf. Die Kartoffeln, festkochend von der Art, schälte ich, kochte sie in ausreichend Salzwasser, schüttete sie ab und stampfte sie mit knapp 3 EL Butter sowie 2 Glas Milch zu einer geschmeidigen Masse. Final schmeckte ich den Kartoffelstampf noch mit Muskatnuß ab.

Derweil war mein Fleisch auch schon fertig. Nach dem Anbraten gab ich 3 Karotten – geschält, längs geviertelt und in grobe Würfel geschnitten – sowie 1 Schale TK-Erbsen zum Hackfleisch. Nachdem ich noch 2 gehäufte EL Mehl mit dem Gargut in der Pfanne vermischt hatte, goss ich 500 ml Rinderbrühe an und würzte mit 2-3 Spritzern Worcester-Sauce sowie ordentlich Pfeffer aus der Mühle.
Den Pfanneninhalt lises ich nun sanft vor sich hinschmurgeln und Flüssigkeit verdampfen.



Die fertige Hackfleisch-Mischung gab ich in eine Auflaufform und verspachtelte den Kartoffelstampf darüber. Die Form stellte ich für 20 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen. An dieser Stelle hätte ich auch meine Barbour-Jacke anziehen und eine Runde um den Block gehen können. Oder auf eine nächstgelegene Schafweide, zur Einstimmung. Das Ergebnis jedenfalls war – auch wenn ich mehr als 57 Sekunden zur Zubereitung brauchte – schnell fertig und ordentlich lecker.

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Frühling in Vietnam

Dienstag, 2. Februar 2016 13:03

Liebe Andrea,

asiatische Köstlichkeiten scheinen immer ratz-ratz zu gehen, total gesund zu sein und überhaupt irrsinnig gut zu sein – zumindest die mainstreamigeren Angebote.
Ein Grund mehr also, mal zu schauen ob sich die fixe Asia-Küche nicht auch à la minute am heimischen Herd realisieren lässt.
Und ja: Schnell gekocht wird in Asien vieles. Allein vor die finale Zubereitung in Wok & Co. haben die asiatischen Küchengötter eine Vielzahl kleinerer Schnibbeleien gesetzt. So wird der Schnellimbiss dann doch zu einer zeitintensiveren Variante. Vom Beschaffen allerlei Kostbarkeiten unter den Zutaten ganz zu schweigen. So suchte ich mir für meine asiatische Versuchsküche auch erst einmal Rezepte mit Dingen heraus, die auch unser örtlicher Lebensmittel-Dealer im Angebot hat. Und dann stand meinen

Vietnamesischen Frühlingsrollen mit süß-saurer Sauce

auch nix mehr im Wege. Schritt eins in meinem asiatischen Küchen-Versuchslabor war die Herstellung der süß-sauren Sauce. Dazu schnitt ich 1 rote Chili-Schote, 1 grüne Chili-Schote, 2 Knoblauchzehen sowie 1 Zwiebel in sehr kleine Würfel und schwitzte diese in 3 EL Erdnussöl sanft an. Nach ca. 5 Minuten gab ich 3 EL Zucker dazu und liess diesen karamellisieren. Den hellbraunen Karamell löschte ich mit 150 ml Orangensaft ab. Die finale Würze besorgten 2 EL Reisessig sowie 1 EL Sojasauce. Die erkaltete Sauce hatte wahrlich einen recht authentischen typischen süß-sauren Geschmack – und auch die eigentlich ordentlich scharfen Chilis zeigten sich im Endergebnis als durchaus genießbar.

Bevor ich mich ans Rollen der Frühlingsrollen machen durfte, galt es, erst einmal die einzelnen Füllstoffe in Form zu bringen: 2 Karotten schälte ich und schnitte sie danach erst längs in Scheiben, dann in Streifen, dann in Stücke. 1 Hühnerbrust schnitt ich in kleinst möglich Würfel, ebenso 1 handvoll Garnelen. Des weiteren teilte ich 1 Bund Frühlingszwiebeln schräg in Ringe und schnitt 25 g Mu-Err-Pilze klein. Die getrockneten Pilze, die von Farbe und Konsistenz an alte Fensterleder erinnern, hatte ich vorher in heißem Wasser eingeweicht. Ebenfalls ein heißen Wasserbad hatte ich 1 Ballen Reisnudeln verabreicht, die ich nach dem Einweichen abschüttete und grob kleinschnitt. 1 Zwiebel würfelte ich kleine, ganz ungeschnitten beliess ich den Inhalt von 1 Schale Mungo-Bohnen-Sprossen.
Hühnerbrust, Garnelen und Frühligszwiebeln würzte ich in einer Schüssel mit 1 TL Salz, 1 TL Zucker sowie 1/2 TL Pfeffer, gab 1 Ei dazu und knetete alles ordentlich durch. Dann gab ich die restlichen Zutaten dazu und vermengte alles zu einer einigermassen homogenen Masse.

Die Reisblätter tauchte ich einzeln in ein Schüssel mit handwarmem Wasser und legte die Blätter auf ein angefeuchtetes Küchentuch auf der Arbeitsfläche. Im unteren Drittel eines jeden Reisblattes platzierte ich ein wenig Füllstoff und faltete die Reisblätter wiefolgt; Zuerst schlug ich das untere Ende über die Füllung und zog diese sanft fest zurück. Dann faltete ich die beiden Seitenränder zur Mitte in und rollte das Reiseblatt zur Rolle auf. Die fertigen Rollen lagerte ich auf einer Platte zwischen.



Dann endlich kam Action: In einem großen Topf erhitze ich dann 1 l Sonnenblumenöl und gab die Rollen in Vierergruppen in das heiße Öl. Die Garzeit beträgt ca. 5-10 Minuten, das Öl sollte heiß, aber nicht zu heiß sein. Die Reisblatt-Rollen nehmen leicht Farbe an und werden – idealerweise – schön knusprig. Die fertig gegarten Frühlingsrollen hielt ich – auch zum Abtropfen – auf einer Reine im auf 100° C vorgeheizten Ofen warm.
Zum Servieren der vietnamesischen Frühlingsrollen reichte ich Blätter von Chinakohl und Romana-Salat. Mit den Blätter lassen die Rollen gut greifen, in die Sauce tunken und gemeinsam aus der Hand genießen. Fazit: Die „35 süß-sauer“ beim professionellen Asiaten wäre sicher mit weniger Aufwand erhältlich gewesen. Geschmeckt hat das alles jedoch erstaunlich fernöstlich. Und gut.

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Kochen für Drückeberger

Dienstag, 5. Januar 2016 22:51

Liebe Andrea,

an dieser Stelle erst nochmal ein hoch-offizielles, inner-bloggerisches HAPPY NEW YEAR und nur die besten Wünsche für ein neues, geschmacklich abwechslungsreiches Jahr in unserer Analogen Küche!

In einer immer hektischer werdenden Zeit, die vielen viel zu oft die Lust und Laune am Kochen nimmt, stelle ich an dieser Stelle einmal mehr ein schnelles Mahl aus der Monologen Küche vor, das jedem Fertigprodukt schlichtweg die Show stiehlt – und jedem Drückeberger vor’m Selberkochen einmal mehr den Respekt vor einer eingeschalteten Herdplatte nehmen soll. Zudem wird dieser

Kartoffel-Karotten-Stampf

bei uns in der mittlerweile (mindestens) dritten Generation gepflegt und erfreut nach wie vor kleine und große Genießer.

Die Zutatenliste ist übersichtlich: Man nehme ein paar Kartoffeln und etwas weniger Karotten, schäle und schneide diese in grobe Stücke und koche diese in Salzwasser gar. Das dauert je nach Größe der Stücke 15 bis 20 Minuten.

Nach dem Abgießen habe ich die Gemüsewürfel zurück in den Topf gegeben und mit dem Gemüsestampfer grob bearbeitet. So, dass durchaus noch Bröckchen sichtbar bleiben. Geschmeidig wird die Masse durch einen ordentlichen Stich Butter sowie ausreichend Milch. Nur: Zu flüssig soll die ganze Chose auch nicht werden.



Final abgeschmeckt habe ich mit Salz, Pfeffer und Muskat. Dann wurde noch einmal umgerührt, der Stampf auf die Teller geschaufelt und einfach genossen.
Will man’s vegetarisch halten passt ein Salat dazu, in der carnivoren-freundlichen Variante sind Bratwürstchen die perfekte Ergänzung.

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Tonangebendes Huhn

Donnerstag, 3. Dezember 2015 21:33

Lieber Christoph,

zuweilen lünkern wir ja gerne mal in die schönen Blogs aus unserer Blogroll, und so war dir diesmal ein Artikel von Claudio aufgefallen, den du dringend analog nachkochen wolltest. Daher gab es

Huhn aus irgendwo in Nordafrika

Bevor es losgehen konnte, habe ich dem eigens zu diesem Zweck von meiner lieben Schwester ausgeliehenen Römertopf ein Bad in meiner Wanne gegönnt, auf dass er im Ofen nicht zerplatze.

Die Vorbereitung der Zutaten war höchst einfach: Ca. 1 Kilo kleine Kartöffelchen mit Schale habe ich gewaschen und dann geviertelt. 5 mittelgroße Karotten habe ich geschält und dann in dickere Scheiben geschnitten. 2 große Schalotten habe ich ebenfalls geschält und geviertelt und dann noch 3 Knoblauchknollen (die ohne einzelne Zehen) geschält.

Das alles gab ich auf den Boden des Römertopfes. Dazu noch eine Handvoll schwarzer Oliven.

Sodann habe ich 12 Hähnchenunterkeulen in einer Mischung aus etwas Butterschmalz und Olivenöl angebraten, so dass sie ein bisschen Farbe annehmen konnten. Den entstandenen Bratensatz löschte ich mit 150 ml Weißwein und 1 l Gemüsebrühe ab.

Dann ging’s ans Würzen. In den Sud gab ich: 1 EL Paprika (rosenscharf), je 1 gestr. TL Kreuzkümmel und Kurkuma, 1 daumengroßes Stück Ingwer und 2 Lorbeerblätter. Damit wir alle nicht an der Schärfe versterben, habe ich entgegen Claudios Rezept nur 1/4 TL Harissa dazugegeben. 1/4 Bund glatte Petersilie kam ebenfalls noch dazu.

Die Keulen, die natürlich mit Salz und Pfeffer gewürzt wurden, habe ich dann auf die Gemüsemischung drapiert und zuletzt die Sauce darübergegeben.



Dann kam der Teil, den ich am meisten mag: Essen im vorgeheizten Ofen einfach vergessen, in diesem Fall für gute drei Stunden (zwei davon bei 180 °C, die letzte bei 100 °C).

Als mir während der Wartezeit ein wenig langweilig wurde, habe ich noch Couscous zubereitet. Dafür habe ich 1,5 Tassen Couscous mit 3 Tassen kochendem Wasser übergossen und quellen lassen. Dann habe 1/2 Gurke geschält, entkernt und gewürftelt, mit 1/2 Paprikaschote (rot) das selbe gemacht, ein weiteres 1/4 Bund glatte Petersilie gehackt und alles mit einem Dressing aus 5 EL Olivenöl, 2 EL Tomatenmark und 1 EL Zitronensaft vermischt und zum Ziehenlassen in den Kühlschrank gestellt.

Als die drei Stunden endlich vorbei waren, waren nicht nur unsere Teller zum Bersten gefüllt, sondern auch unsere Mägen. Danke, lieber Claudio.

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