Beitrags-Archiv für die Kategory 'Monologe Küche'

Sehr schmackhafter Sardinen-Snack

Montag, 13. Oktober 2014 16:53

Liebe Andrea,

in Vorbereitung unserer nächsten Küchen-Analogie kam ich bei unserem Fisch-Dealer nicht um eine Schale frischer und küchenfertig zubereiteter Sardinen vorbei. So gab es bei uns vorab schon einmal frische

Sardinen-Brote

als kleinen Appetizer. Eigentlich wollte ich das schon den ganzen Sommer über mal auf dem Außen-Grill zubereiten. Nun wurde es die Indoor-Variante und ein prima Testlauf für die Leistungsfähigkeit der Grillschlange unseres Ofens.

Die Sardinen waren wie gesagt bereits entkopft und ausgenommen. Ich wendete die Fische lediglich in ein wenig Olivenöl, um eine allzu starke Haftung an den Grillrost zu vermeiden.
Auf dem Rost hatte ich vorher schon ein paar daumendicke Baguette-Scheiben einseitig geröstet, ohne diese zu dunkel werden zu lassen.

Ein weiterer Vorbereitungsschritt war das Zerkleinern von 4 Knoblauchzehen in feine Stückchen und deren Anbraten in ca. 50 ml Olivenöl. Öl und Knoblauch gab ich nach dem Abkühlen in eine Schale und rührte 1 EL Kräuter der Provence darunter.
Die Sardinen reihte ich auf dem Rost einer Reine auf und schob diese unter die rot-erhitzte Grillschlange. Nach 2 Minuten wendete ich die Fische und liess sie die nächsten 4 Grill-Minuten auf der Oberseite schön knusprig werden.



Die gerösteten Baguette-Scheiben bestrich ich großzügig mit dem Kräuter-Olivenöl und legte je zwei der Knusper-Sardinen obendrauf. Final würzte ich mit frisch gepresstem Zitronensaft und Fleur de Sel. Und schon stand ein hochgradig appetitanregender Snack als Auftakt für kommende Leckereien auf dem Tisch.

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Das Ergebnis eines verregneten Samstags

Sonntag, 12. Oktober 2014 10:21

Liebe Andrea,

nix da mit goldener Oktober! Hier hingen am Samstag nahezu ganztägig graue Wolken am Himmel, die sich in unregelmässigen Abständen ihres Regens entledigten. Kein Tag, um unbedingt längere Zeit im Freien zu verbringen. Ein idealer Tag also, um mal wieder ein paar Dinge anzugehen, für die man nur kurz – nämlich zur Materialbeschaffung – das Haus verlassen muss. Das Ergebnis konnte sich am Abend sehen, schmecken und den restlichen Tag vergessen machen. Denn so ein feines

Hühnerfrikassee

lässt für mich kulinarisch immer die Sonne aufgehen! Für dieses Gericht unabdingbar ist ein ordentlicher Mistkratzer. Meinen ca. 1,7 kg schweren Fleischhahn bedeckte ich in einem großen Topf gänzlich mit Wasser, das ich langsam erhitzte. Die aufsteigenden Trübstoffe fischte ich mit einer Suppenkelle heraus und gab – nachdem das Wasser in Hitzewallung gekommen war – Gemüse und Gewürze dazu. An Gemüse hatte ich 2 Zwiebeln, 3 Karotten und 1/2 Sellerieknolle kleingeschnitten, an Gewürzen 2 Lorbeerblätter, 2 Nelken und 10 Pfefferkörner bereitgelegt.
Bei kleiner Hitze liess ich alles im offenen Topf (der Duft soll schließlich auch durch die ganze Wohnung ziehen) für 90 Minuten vor sich hinsimmern.

Danach nahm ich den Hahn aus dem Sud und reduzierte die Flüssigkeit bei hoher Hitze um etwa ein Drittel und goss sie durch ein Sieb. Die Brühe entfettete ich grob und gab die Hälfte davon mit 200 ml Sahne in einen neuen Topf. Hier reduzierte ich die Flüssigkeit abermals um ca. ein Viertel. Einen Teil der restlichen Brühe ohne Sahne ließ ich mir – mit Fleur de Sel gewürzt – aus einem Henkelbecher schmecken und bekämpfte damit einmal mehr und wirkungsvoll eine aufkeimende Erkältung. Zwischenzeitlich war das gekochte Huhn genug abgekühlt, um das Fleisch mit den Händen von den Knochen zu lösen. Ich beliess die Stücke, die mir in die Hände fielen, in ihrer Größe. Allein die Hühnerbrüste teilte ich in kleinere Stücke.

Die wallende Sauce band ich stückchenweise mit Mehlbutter ab, die ich zuvor aus 2 EL Salzbutter und 2 EL Mehl zusammengeknetet hatte. Die finale Konsistenz der Flüssigkeit soll sich eher an Cremesuppe als Tapetenkleister orientieren. Mit den Fleischstücken gab ich noch die Filetes von 1 Zitrone in den Sud. Irgendwann nebenbei hatte ich noch 300 g braune Champignons blättrig geschnitten, in Butter und Öl scharf angebraten und mit Zitronensaft abgelöscht. Die Pilze gab ich auch noch kurz vor dem Servieren mit in die Sauce. Ganz zum Schluß rundete ich mit Fleur de Sel, Cayennepfeffer und der Gewürzmischung Mélange Blanc von Herrn Holland den Geschmack ab.



Klassischerweise gibt es zum Frikassee Reis. Den hatte auch ich – nach altem Hausrezept im Ofen zubereitet – vorgesehen. Und so sassen wir dann an einem nasskalten Oktoberabend daheim und hatten so gar nichts mehr über das miese Wetter draußen zu erzählen…

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Fünfmal Suppe 200, bitte (Suppe 11)

Donnerstag, 9. Oktober 2014 21:10

Lieber Christoph,

wir sind Pausenbrot-Esser. Ob in der Schule oder auf der Arbeit, eine gut gefüllte Brotdose, gepimpt mit frischem Obst oder Rohkost oder auch mal einem Salat, geht an jedem Tag. Bis der Punkt erreicht ist, an dem mir Brote oder auch mal gekaufte Brötchen an den Ohren rauskommen, egal wie lecker oder phantasievoll belegt sie sind. Wenn es so weit ist, geht bei mir nur noch eins zum späten Frühstück, und das ist Suppe, am liebsten etwas asiatisches.

Da dieser Zeitpunkt erreicht ist,  habe ich heute für die kommende Woche einen Vorrat an

Suppe nach Peking-Art

vorgekocht.

Hierfür habe ich zunächst ein Stück Ingwer geschält und in feine Scheiben geschnitten. Diese gab ich in einem zugebundenen Teesäckchen in ca. 2 l kochendes Salzwasser. Dann ging es – wie in der asiatischen Küche üblich – ans Häckseln diverser Zutaten: Eine Handvoll Champignons habe ich blättrig geschnitten, 3 Möhren geschält und anschließend in Streifen gehobelt, 1 Zwiebel in feine Würfel gehackt und ebenso 2 milde Chilischoten. Ab jetzt sind der Phantasie und dem gemüsigen Inhalt des Kühlschranks kaum Grenzen gesetzt. So hackte ich noch 400 g Pak Choi in feine Streifen. Tomaten oder geschälte Paprika gehen auch noch gut dazu.

Als alles nahezu atomisiert war, habe ich die Champignons in etwas Olivenöl heiß angebraten. Dazu kamen dann später die Zwiebeln, die Möhren und alles, was sonst noch auf den Schneidebrettern kochbereit herumlag. Gewürzt habe ich dann mit etwas Salz, ordentlich süßer Sojaauce, viel Tomatenmark und 3 EL Reisessig (den ich zufällig im Vorrat fand, sonst hätte ich Himbeereessig genommen). Nachdem die Gemüsemischung etwas angegart war, habe ich sie in das vom Ingwer befreite Kochwasser gegeben und bei milder Hitze etwas ziehen lassen. Abschmecken, da fehlte 1 Würfel Kräuterbrühe und noch ein wenig Ketchup, dann war es perfekt.

Bis hierher ist das Rezept vegan. In eine Pekingsuppe gehören aber auch 2 Eier, die – mit etwas Salz verkleppert –  in die köchelnde Suppe gegeben werden, auf dass feine Eierflocken entstehen.

Schließlich rührte ich Stärkemehl mit Wasser an, kochte die Suppe auf und gab so lange Stärkelösung dazu, bis mir die Konsistenz gefiel. Obendrauf kamen noch 4 in Ringe geschnittene Frühlingszwiebeln, die aber nicht mehr mitkochten, damit sie schön knackig bleiben.



Als die Suppe abgekühlt war, habe ich sie portionsweise eingefroren. Vielleicht koche ich mir noch etwas Reis dazu.

Es geht wirklich nichts über eine wärmende Suppe am Vormittag. Da kann man sich wirklich mal auf den Montag freuen.

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Herr Knusprig beim Abendbrot

Dienstag, 7. Oktober 2014 13:40

Liebe Andrea,

auch, wenn Frankreich nicht gerade mit einer üppigen Brotauswahl gesegnet ist – warum auch, schließlich gibt’s dort Baguette – findet sich in nahezu jedem Pariser Café oder Bistro

Croque Monsieur

auf der Speisekarte. Das ist nicht einfach nur eine mit Schinken und Käse belegte Toastbrotscheibe, sondern schon etwas mehr als das. Als kleiner Imbiss ist der/die/das Croque fix gemacht und kann geschmacklich ordentlich punkten.

Für meinen ersten Croque Monsieur am heimischen Herd habe ich zwei große Sandwich-Toast-Scheiben normal getoastet und mit Salzbutter bestrichen. Auf die eine, unten liegende Brotscheibe habe ich 1 Scheibe gekochten Schinken gelegt (hierfür kann man sich beim Metzger eine dicke Scheibe schneiden lassen!). Für die etwas herzhaftere Variante verstrich ich Dijon-Senf auf dem Schinken. Dann kam, gleichmässig verteilt, frisch geriebener Gruyère auf den Schinken, bevor dieser mit der Butterseite nach unten liegenden zweiten Toastscheibe gedeckelt wurde. Für die obere Abdeckung mischte ich frisch geriebenen Gruyère mit süßer Sahne und würzte mit Pfeffer und Muskatnuss. Die Sahne-Käse-Mischung sollte nicht zu trocken sein und die obere Scheibe großzügig bedecken. Für 4 Toasts hatte ich am Ende 200 g Gruyère kleingerieben. Abschließend schnitt ich noch Scheiben vom rohen Schinken in Streifen und legte ihn auf die Käse-Haube.



Um dem Croque Monsieur seinen namensgebenden „crock“ zu verleihen, habe ich die vorbereiteten Brote in den auf 200° C vorgeheizten Ofen (ohne Umluft) für ca. 10 Minuten auf den mit Backpapier belegten mittleren Rost knusprig werden lassen. Mit einem Spiegelei obendrauf wird aus dem Croque Monsieur schnell eine Croque Madame. Diesmal aber gab es den nur den Monsieur, der definitiv nicht nur was für Jungs ist.

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Soul-Food für die Finger

Samstag, 4. Oktober 2014 10:40

Liebe Andrea,

es ist ein klassisches Fast-Food-Essen und eine ideale Nebenbei-Knabberei. Kurz und klein: Die

Chicken Wings

sind eines dieser Gerichte, für die man eigentlich gar keinen großen Hunger, aber definitiv einen großen Stapel Servietten braucht. Bei der Zubereitung kann man zwischen Frittenfett und Ofen wählen. Die doch sehr triefende Frittier-Variante verursachte mir schon beim Lesen Sodbrennen, daher war für mich der Ofen die einzige Wahl. Natürlich wäre auch ein portionsweises Anbraten im Bräter möglich – bei den in der Regel jedoch größeren Mengen an Einzelteilen steht man dann dabei wohl so lange am Herd, bis man Hühneraugen hat.

Zurück zum Ofen. Diesen habe ich auf 200° C mit Umluft vorgeheizt. Die Hühnerflügel schneidet man entweder am Gelenk durch oder besorgt sich Pre-Cut-Ware (meine Wahl). In einer großen Rührschüssel mischte ich ca. 50 ml Pflanzenöl mit 4 TL Fleur de Sel, gab die Hühnerteile hinzu und vermischte alles ordentlich. Danach legte ich die rundum mit Wütz-Öl ummantelten Chicken Wings auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech – alle schön nebeneinander – und schob das Blech in den Ofen. Dort brutzelten die Wings erst einmal 20 Minuten vor sich hin, bevor ich sie wendete, um sie auch auf der anderen Seite weitere 15 Minuten knusprig werden zu lassen.

In der Zwischenzeit bereitete ich die Fingerlicking-Chicken-Wings-Marinade zu: Dazu verrührte ich ca. 150 ml Ketchup mit 2 TL Honig, 3 TL Worcester-Sauce, 1 TL Fleur de Sel, schwarzem Pfeffer aus der Mühle und ca. 1 EL Paprika rosenscharf.



Mit einem Pinsel strich ich die vorher kurz aus dem Ofen genommenen Hühnerteile beidseitig ein, und gab das Blech zur letzten Runde in den Ofen, für weitere ca. 15 Minuten.
Die Marinade sollte leicht trocken, jedoch nicht allzu schwarz werden. Bei den Beilagen hatte ich diesmal den Ofen genutzt und nebenher Kartoffel-Wedgets zubereitet (eigentlich eher als Rosmarinkartoffeln bekannt). Ein guter Krautsalat tut’s auch, der kommt dann beim nächsten Mal zum Einsatz. Diesmal jedoch lag die volle Konzentration ganz auf den Chicken Wings. Und auf dem Fingerlecken.

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Spaghetti rot-grün – Pasta, meine Pasta (27)

Montag, 29. September 2014 20:20

Liebe Andrea,

in Sachen Nudeln gibt es ja eine schier unbegrenzte Vielfalt – überschaubar scheinen lediglich die verschiedenen Pasta-Sorten, nahezu unendlich sind deren Zubereitungsarten. Diesmal gab’s bei uns eine der schnellen Varianten, bei der die geschmackliche Komponente jedoch nicht zu kurz kommt. Die

Spaghetti mit getrockneten Tomaten und Rucola

sind einmal mehr ein gutes Beispiel dafür, warum man sich der Erwärmen von Fertiggerichten sparen kann. Während sich das Nudelwasser erhitze schnitt ich 1 große Knoblauchzehe in kleine Stücke und schwitze diese sanft in einer Pfanne mit reichlich Olivenöl an. Kurz danach gab ich ca. 2 handvoll getrocknete und in Olivenöl eingelegte Tomaten dazu, die ich vorher noch kurz und klein schnitt. Mittlerweile blubberte die Pasta im großzügig gesalzenen Wasser. Die Zeit bis zum Ende deren Garzeit nutze ich, um ca. 4 handvoll Rucola in große Stücke zu schneiden und mit dem Sparschäler 150 g Pecorino vom Stück in dünne Scheiben zu schneiden.


Die Nudeln schüttete ich nach Ende der Garzeit ab und gab sie nach kurzem Abtropfen in die Pfanne. Nachdem ich Tomaten, Knoblauch und Spaghetti einmal ordentlich miteinander vermengt hatte, kamen der Rucola und Käsescheiben dazu. Nochmal alles mischen, servieren, nach Geschmack pfeffern und genießen. Einfach. Gut.

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Durchblick beim Bagel

Freitag, 12. September 2014 13:27

Liebe Andrea,

Bagels sind für mich so eine Mode-Erscheinung wie Halloween und Donuts. Donuts sind die süßen Kollegen der Bagels, haben aber auch ein Loch in der Mitte (wofür auch immer). Nun, all diese Sachen finden in unserem Kulturkreis immer weitere Verbreitung. Zeit also sich einmal der schmackhaften

Bagel-Belegung

anzunehmen, denn trocken werden die Dinger ja selten angeboten. Von der Konsistenz erinnern Bagels an Butterhörnchen, geschmacklich jedoch gehen sie ihren eigenen Weg. Neben den Klassikern, belegt zum Beispiel mit Frischkäse und Lachs, gibt es jedoch eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich einen Bagel aufzupimpen.

Ich bin die Sache wie folgt angegangen:

Den Bagel habe ich mir nicht selbst gebacken, sondern fertig gekauft, aufgeschnitten und die Hälften getoastet. Bagelbacken ist wie Hamburgerbrötchen backen: Will man immer mal machen, aber erst einmal fehlt die Zeit. Vielleicht mache ich mich ein anderes Mal an diese Herausforderung, aber im ersten Schritt war die Fertigware eine gute Basis.

Zuvorderst lagen nun also erst einmal zwei trockene Bagelringe vor mir. Die Unterseite bestricht generös mit Frischkäse. Spätere Versuchsrunden zeigten, dass hier Ziegen-Frischkäse für geschmacklichen Nuancen sorgen kann. Die in Scheiben geschnittenen Tomaten haften rutschfest auf dem Käse und bildeten den nächsten Arbeitsschritt, belegt wurden sie dann von ein paar Blättern Pflücksalat. Als nächsten kam Mozzarella in Scheiben zum Einsatz. Den Mozzarella bestrich ich mit grünem Pesto und drehte die Mozzarella-Scheiben danach vor allem auch aus Haftungsgründen auf den Salat.

Die innere Oberseite des Bagels bestrich ich mit Tomatentraum, einen Aufstrich, den ich kürzlich mal beim lokalen Krämer erstanden hatte. Die Konsistenz geht Richtung Marmelade, der Inhalt besteht aus Tomaten, Zwiebeln, Gewürzen, ein wenig Essig sowie Öl und ist eine durchaus schmackhafte Würze.



Bei den Bagels ist es wie bei Toasts oder anderen Brotscheiben: Man kann den an sich trockenen Scheiben durch den richtigen Belag erstaunlich viel Leben und Geschmack einhauchen und sich durch variantenreiches Belegen weit mehr als reine Pausenfüller basteln.

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AUF-gefüllte ZU-cchini

Mittwoch, 10. September 2014 12:05

Liebe Andrea,

Gemüse an sich ist ja sehr gesund und durchaus geschmackig. Aber die Kombination mit anderen Dingen macht oftmals aus einem gesunden auch ein leckeres Essen. Ein gutes Beispiel dafür sind

Gefüllte Zucchini

Gefülltes Gemüse jeder Art peppt die eigentlichen Beilagen zu einem veritablen Hauptgericht auf. Und ein in unserer Küche nicht unerheblicher Nebeneffekt: alles ist recht fix gemacht.
Ich hatte leider nur XL-Zucchini erstanden. Den kleineren Zucchini sagt man ja gemeinhin einen besseren Geschmack nach, aber so reichten 1,5 Zucchini für drei Esser.
Die Zucchini halbierte ich und höhlte sie mit einem Löffel aus. Das Zucchini-Innere schnitt ich kleine Stücke und gab diese in eine Pfanne, in deren heißen Öl ich bereits kurz zuvor 2 kleingeschnittene Knoblauchzehen angeschwitzt hatte. Unter gelegentlichem Wenden und bis alle Flüssigkeit verdampft ist, kochte ich die Zucchinimasse gar und liess sie abkühlen.
Nebenher hatte ich die Tomatensauce aufgesetzt. Dazu habe ich 3 Schalotten in Olivenöl sanft angeschwitzt, 800 g Dosentomaten (stückig) dazugegeben, mit 2 TL Zucker und 1 TL Salz gewürzt und bei kleiner Flamme ca. 40 Minuten vor sich hinblubbern lassen. Zuletzt aromatisierte ich die Sauce noch noch mit 2 EL Kräutern der Provence.
Für die Füllung mischte ich 400 g Lammhack mit 2 handvoll Petersilie (kleingeschnibbelt), 2 Schalotten (klein gewürfelt), 1 handvoll Parmesan (fein gerieben) sowie 2 Kartoffeln (weichgekocht und durchgepresst) und 1 Ei. Alles würzte ich mit Salz und Pfeffer und mengte danach noch die Zucchini-Innereien darunter.



Die Tomatensauce gab ich in eine Auflaufform und setzte meine Zucchiniboote darauf. In die ausgehöhlten Zucchini gab ich der Länge nach je zwei Streifen Schafskäse und zerdrückte diesen sanft. Darüber kam dann meine Fleischmischung. Nachdem ich die Zucchiniboote mit ein wenig Olivenöl beträufelt hatte, gab ich noch eine dünne Schicht frisch geriebenen Parmesan oben drauf, deckte die Form mit Alufolie ab und schob sie für 20 Minuten in den auf 200° C vorgeheizten Ofen. Danach nahm ich die Folie ab und garte alles bei unveränderter Temperatur für weitere 20 Minuten.
Das Ergebnis war lecker und gut.
Und nach dem Essen waren wir gefüllt. Und glücklich.

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Gestreifte Ente, fettreduziert

Sonntag, 7. September 2014 10:34

Liebe Andrea,

die kulinarische Ente kommt ja häufig als Brust daher. Und damit verbunden ist meist eine ordentliche Fettschicht. Die ist kross gebraten immer noch eine Sünde, schmeckt aber auch sehr lecker. Daher habe ich meine Entenbrüste bislang auch immer mit der ihr eigenen Fettschicht zubereitet. Dass es aber auch „mit ohne“ geht, habe ich jetzt bei den scharf angebratenen

Entenbrust-Streifen mit Gemüse

festgestellt. Die Fettschicht der Entenbrust habe ich vor der Zubereitung mit einem scharfen Messer vom Rest des Brustfleisches getrennt. Ein wirklich scharfes Messer ist bei diesem Arbeitsschritt wahrlich hilfreich! Die Entenbrüste, zwei an der Zahl, habe ich hernach mittig halbiert und in dünne Streifen geschnitten.
Weitere Schnibbeltätigkeiten drehten sich um das Zerkleinern von 1 großen Zucchini (erst in drei Teile, die dann in Scheiben und die dann in Streifen), 3 roten Pfefferschoten (geviertelt und vor allem entkernt), 1 Bund Frühlingszwiebeln (nur das Weiße und dies in 2 cm langen Streifen geschnitten) und 2 Zehen Knoblauch (geschält und kleingeschnitten).
Zuerst kamen die Bruststreifen portionsweise in das Öl der sehr heißen Pfanne, wurden rundherum scharf angebraten und herausgenommen. Es folgen ½ Glas Mini-Maiskölbchen, dann die Zucchinistreifen mit den Frühlingszwieblen und Pfefferschoten, die ich in der Pfanne Farbe annehmen ließ. Etwas später kam auch noch der Knoblauch dazu. Nachdem auch noch das Fleisch seinen Weg zurück in die Pfanne fand, löschte ich mit 3 EL Sojasauce und 2 EL Balsamico-Essig ab, schwenkte alles nochmals kurz in der Pfanne und servierte ein schmackhaftes und – dank des fehlenden Brustfetts – deutlich fettreduziertes Entengericht mit Reis nach der altbewährten Ofen-Methode.



Diese Brust-Variante eröffnet eine Vielzahl neuer Enten-Möglichkeiten. Eine erste schmackhafte Version hatten wir somit bereits.

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Einmal Pommes zum hier essen

Montag, 18. August 2014 16:27

Liebe Andrea,

beim Stichwort Pommes schlägt der belgische Teil meiner DNA einen Tacken schneller. Und ja: Ich bin nahezu immer zu haben für frisch frittierte Kartoffelstäbchen. Auch vor der niederländischen Speciaaaal-Variante mit Ketchup, Majo und frisch gehackten Zwiebeln schrecke ich nicht zurück und mag tendenziell lieber Majo als Ketchup zu meinen Fritten.
Häufig jedoch bekommt man in unseren Breiten- bzw. Längengraden nur allzu herzlos Frittiertes vorgesetzt. Auch machen immer mehr Berichte über gepressten und frittierten Kartoffelmatsch die Runde. Ein Grund mehr, endlich einmal

Hausgemachte Pommes Frites

anzugehen. Ich hatte in der Vergangenheit schon zwei Versuche, Pommes daheim aus echten Kartoffeln zuzubereiten. Beide scheiterten. Einmal hielt ich mit Fett vollgesogene Kartoffelleichen in Hand, beim anderen Mal hatte ich Kohlestifte produziert.

In allen vertrauenswürdigen Anleitungen für gute Pommes las ich, dass für das gute Gelingen ein paar Grundparameter stimmen müssen: Die geschnittenen Kartoffelstäbchen sollten ausreichend gewässert (und somit von Stärke befreit) werden sowie in zwei Schritten frittiert werden. Da ich den Eigenversuch selbstredend ohne Fritteuse nachbauen wollte, lieh ich mir diesmal ein Zuckerthermometer aus der Pralinenküche und lernte damit Topf, Herd und Öl besser kennen.

Einen Topf mit festem Boden füllte ich zu knapp 1/3 mit reinem Pflanzenöl, das ich auf ca. 150° C erhitzte. Zwischenzeitlich hatte ich meine Kartoffeln geschält und mit ca. 1 cm Kantenlänge gestiftelt. Vor dem ersten Fettkontakt hatte ich die Pommes mit Küchenkrepp ordentlich trockengetupft. Nach etwa 5 Minuten nahm ich die Pommes mit dem Schöpflöffel aus dem Fett und ließ sie auf Küchenkrepp abtropfen. Farbe bekommen sollten die Pommes in diesem Schritt eher nicht. Idealerweise lässt man die Pommes nun komplett auskühlen. Man kann sie auch einen Tag vorher vorbereiten und im Kühlschrank zwischenlagern, wie ich es mit einem Teil meiner Versuchsmenge erfolgreich praktizierte.

Im zweiten Frittierschritt sollte das Öl eine Temperatur von ca. 180° C haben, nicht viel heißer, da sonst alles schnell braun und schwarz wird. Die Pommes werden dann portionsweise ca. 5-7 Minuten goldbraun ausgebacken, mit der Schöpfkelle herausgefischt, auf Krepp abgetropft, in eine Schüssel gegeben, mit Fleur de Sel gewürzt und ordentlich verschüttelt. Plant man die Produktion eines größeren Pommes-Berges lassen sich die fertig gegarten Pommes Frites in einer Reine im Backofen bei ca. 90° C warm und knusprig halten.



Beim nächsten Mal gibt’s dann auch wieder die hausgemachte Majo dazu. Die war mir bei den letzten beiden Pommes-Fehlversuchen gelungen. Heuer jedoch gab es zur Feier des Tages – neben Tommy und Heinz – feinstes argentinisches Filetsteak nebst Portwein-Pfefferrahm-Sößchen als Kartoffelstab-Begleitung.

Natürlich nicht als Mitnahmeartikel, sondern zum gleich an Ort und Stelle genießen!

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