Beitrags-Archiv für die Kategory 'Analoge Küche'

Der frische Franzose ist wieder da

Donnerstag, 8. August 2013 18:20

Liebe Andrea,

erinnerst Du Dich noch an den Le Tartare-Mann? Im Werbefernsehen der 90er Jahre machte uns das Klischee des schnurrbärtigen und baskenmützetragenden französischen Stereotypen Glauben, dass sein Kräuterfrischkäse das Höchste der kulinarischen Genüsse sei. Von wegen frisch!

Aber zu eben jener Zeit entdeckte ich im Kühlschrank bei Freunden von uns den wahren Unterschied: Dort stand nämlich so gut wie immer eine Tonschüssel mit selbst angerührtem Kräuterquark. Der Quark war abgedeckt mit einem Teller, den man hochschieben, mit dem Finger hineintunken und dann wahrlich genussvoll davon naschen konnte. Ich war häufig bei der Zubereitung des Quarks live dabei und sehe dies mit als die Keimzelle für meine heutige Kochleidenschaft. In den 90ern habe ich mir natürlich nie Gedanken über das Rezept gemacht, geschweige denn danach gefragt. Aber über die Jahre hinweg habe ich meine eigene Zubereitung für den

Frischkäsequark mit Kräutern

herausgefunden.

Die Basis dieses Kräuterquarks stellt Hüttenkäse dar. Davon nehme ich 2-3 Becher. Dazu kommt dann eine Packung Speisequark, also mit mindestens 20% Fett. Neben Salz und frischem Pfeffer kommen noch 1 fein gehackte Zwiebel oder Schalotte und ein großer Berg frisch gehackter Kräuter hinzu. Momentan, auch um unsere Gartenvorräte nicht überbordend zu strapazieren nehme ich gerne die bunte Kräutermischung aus der Tiefkühltruhe. Diese enthält unter anderem und in variablen Bestandteilen Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Kresse, Dill und Sauerampfer.



Wenn die Kräuter aufgetaut sind, verfeinere ich den Quark mit 2-3 TL Olivenöl und rühre nochmal ordentlich durch. Ob zum Grillen, ob mit Pellkartoffeln oder einfach nur so für den Naschfinger, der Kräuterquark passt – nicht nur in der Sommerzeit – zu so vielen leckeren Dingen und schönen Gelegenheiten.

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Willkommen im Mojo-Club

Dienstag, 6. August 2013 10:27

Liebe Andrea,

das prima Sommerwetter bedarf eindeutig einer prima Sommerküche. Daher hieß es auch diesmal wieder: kurz in die Küche, lang nach draußen, als ich Deinen monologen Hauch vom Meer in eine zeitversetzte Analogie umwandelte und

Grill-Doraden mit Mojo-Sauce und Kartoffeln

zubereitete. Denn außer der Fisch-Vorbereitung, der Saucen-Zubereitung und dem Kartoffeln-Aufsetzen war in der Küche nicht mehr zu tun.

Für die Mojo-Sauce habe ich 2 TL Kreuzkümmel fein gemörsert, danach 1 Sardelle und 1 getrocknete Chili-Schote (Kaliber: Höllenfeuer) kleingeschnitten und zusammen mit 2 Knoblauchzehen ebenfalls zermörsert. Um alles ein wenig geschmeidig zu machen, habe ich zuerst 4-5 EL Tomatenmark untergerührt und dann alles mit reichlich Olivenöl aufmontiert.

Die ungeschälten und geputzen Kartoffeln (Drillinge) habe ich in einem Topf gerade mit so viel Wasser bedeckt, dass diese untertauchten, und  mit ordentlich Meersalz versehen. Dann ließ ich die Kartoffeln so lange kochen, bis alles Wasser verdampft war und schwenkte sie danach noch bei kleinerer Hitze im Topf; am Ende waren die Kartoffeln ein wenig schrumpelig und mit einer feinen Salzschicht überzogen.



Die ausgenommenen, geschuppten und entkiemten Doraden salzte ich außen wie innen und füllte sie jeweils mit einem Büschel aus frischem Rosmarin und Thymian sowie 2 halbierten Knoblauchzehen. Als der Grill draußen schön vorgeheizt war, kamen die Fische für je ca. 5 Minuten pro Seite auf den Rost und dann auf den Teller. Die pikant-würzige Mojo-Sauce passte prima zu Fisch und Kartoffeln und ließ – neben vielen kühlen Getränken – an diesem Somemerabend keine weiteren Wünsche offen.

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Alles in Ordnung in Griechenland – Da haben wir den Salat (3)

Donnerstag, 25. Juli 2013 23:46

Liebe Andrea,

vor langer Zeit hatten wir einmal unsere Salat-Rubrik angefangen, die nun bei den heißen Tagen wieder mehr denn je in den Mittelpunkt rückt. Schließlich verlangt der durch die Hitze ausgemergelte Körper zum Tagesende nach viel Flüssigkeit und eher leichten bzw. schnell zubereiteten Gerichten. Haxe, Sauerbraten & Co. können sich im Winter noch genug auf unseren Esstischen austoben, jetzt ist vermehrt Zeit für Salate. Gesagt, zubereitet. Heute kam also ein

Griechischer Bauernsalat

auf den Tisch. Dazu bedarf es eigentlich gar nicht viel, nur viel frischer (und teils eingelegter) Zutaten. Für eine Person kann man mit folgender Zusammenstellung rechnen: 1/2 Salatgurke, 1 große Tomate, 150 g Schafskäse, 1 handvoll schwarze Oliven, 1 rote Zwiebel, Pfefferonen nach Belieben.
Das Gemüse und der Käse werden nicht zu klein gewürfelt, die Zwiebel halbiert und in Scheiben geschnitten. Dann wird alles miteinander vermengt oder ordentlich nebeneinander präsentiert.



Auf jeden Fall gehören für mich noch ordentlich Rotweinessig sowie geschmacksintensives Olivenöl oben drauf. Und mit Salz und Pfeffer darf und sollte final abgeschmeckt werden. Frisch aufgebackenes Fladenbrot dazugereicht – und der Sommer lässt sich einmal mehr von seiner angenehmen Seite genießen.

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The heat is on – Da haben wir den Salat (2)

Donnerstag, 25. Juli 2013 23:43

Lieber Christoph,

32 Grad außen, gefühlt doppelt so viel innen, da will kein normaler Mensch lange in der Küche stehen.

Grund genug, einmal in die Küche der Menschen zu schielen, die sich mit hohen Temperaturen im Sommer auskennen.

Für

Griechischen Bauernsalat

habe ich für drei Personen in weniger als zehn Minuten 1 Salatgurke und 4 Tomaten dünn gehobelt. Das Ganze hübsch auf Teller verteilt und mit Salz und Pfeffer gewürzt; obendrauf 1 Packung Schafskäse zerbröselt und eine Handvoll grüne Oliven darauf verteilt. Die allfällige Zwiebel kann dazu geben, wer mag, ich mag rohe Zwiebeln im Salat nicht.



Ein paar Tropfen Citronette darüber und fertig war die leckere kühle Laube.

Kurze Zubereitungszeit, kurzer Artikel. Und keine Bewegung zuviel. Mir ist heiß.

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Das perfekte Dinner in der analogen Küche

Samstag, 20. Juli 2013 11:06

Liebe Andrea,

du hast es mitbekommen. Ich habe es mitbekommen. Nun dürfen wir es an dieser Stelle hochoffizell unseren Mitlesern mitteilen:

In der vergangenen Woche hat sich „Das perfekte Dinner“ samt Drehteam, Mitessern und allem, was sonst noch dazugehört, für einen Tag bei mir in Aschaffenburg einquartiert.
Wofür genau „Das perfekte Dinner“ bei mir war und was alles dabei herausgekommen ist, wird man voraussichtlich September 2013 im Fernsehen bei VOX sehen können. Das macht doch Appetit auf mehr, oder!?
Wir alle dürfen gespannt sein…

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Die Kunst der Tomatensuppe (Suppe, die 8.)

Freitag, 19. Juli 2013 11:43

Liebe Andrea,

viele Menschen verbinden Tomatensuppe mit einem Kunstwerk von Andy Warhol. Dabei ist es gar keine große Kunst, eine gute und – verhältnismäßig günstige – Variante einer eigenen Tomatensuppe auf den heimischen Tisch zu zaubern.

Kunst-Gemüse, dass unter künstlichem Licht und in Hydrokulturen gänzlich ohne Kontakt zu Mutter Erde (groß) gezogen wird, kann ich nun wirklich nicht viel abgewinnen. Aber sind Tomaten aus Südeuropa per se besser!? Man weiß es nicht. Einzig sich auf seinen Geschmackssinn zu verlassen, schützt einen davor, auf Fälschungen und allzu geschmacklose Wasserleichen hereinzufallen. Für meine

Tomatensuppe

habe ich beim türkischen Supermarkt um die Ecke 1,6 Kilogramm vollreifer Paradeiser erstanden, die schon auf den ersten Blick einiges an Geschmack versprachen.

Gewaschen, in grobe Stücke gesschnitten und vom Strunk befreit gab ich die Tomaten in einen Topf, in dem ich zuvor 2 kleingeschnittene Knoblauchzehen und 1 kleine Zwiebel in Öl sanft angeschwitzt hatte.

Nach kurzer Rührerei auf mittlerer Hitze gab ich noch ca. 200 ml Wasser dazu und ließ alles 25 Minuten vor sich hinblubbern. Drei Stengel Basilikum, von denen ich vorher noch alle Blätter abgezupft hatte, durften mitblubbern.

Nach der Blubberei zerkleinerte ich die Tomaten mit den Pürierstab, goss den Topfinhalt durch ein Haarsieb und passierte die restlichen Schwebestoffe mit einem großen Löffel durch das Sieb.

Die so entstandene rote Flüssigkeit würzte ich mit 2 TL Zucker, einer ordentlichen Prise Meersalz und kochte alles nochmals kurz auf. Und das war’s dann auch schon.



Die Suppe auf dem Teller bekam noch ein leckeres Flöckchen Salzbutter sowie einen Schwung frisch gehacktem Basilikum mit auf den Weg.

Und dann war es an der Zeit, den Sommer von seiner tomatenroten Seite zu genießen, Nachschlag inklusive.

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Sommer. Reloaded. (Suppe, 7)

Freitag, 19. Juli 2013 11:39

Lieber Christoph,

der Sommer hält sich hartnäckig, sehr ungewöhnilch für unsere Breiten, in denen es normalerweise in einer Tour regnet und grau ist.

Also, huldigen wir den paar Tagen schönem Wetter, und zwar mit einer

Tomatensuppe

Es gibt kaum etwas einfacheres, wenn man die richtigen Zutaten im Haus hat.

Ca. 2 Kilo Tomaten (ja, es waren die Freunde aus Holland, aber sie waren erstaunlich aromatisch) habe ich vom Grün befreit und an der Unterseite kreuzförmig eingeritzt. Dann habe ich die Tomaten kurz in kochendes Wasser getaucht, so dass sich die Schale ganz einfach entfernen ließ.

Derweil die Tomaten ein heißes Bad nahmen, habe ich 2 Zwiebeln in grobe Würfel geschnitten und 3 frische Knoblauchzehen grob gehackt. Diese habe ich in etwas Olivenöl angeschwitzt, bevor ich die dann geschälten und entstielten Tomaten im Ganzen dazugab. Alles kochte dann für ca. 15 Minuten. Bevor ich die Suppe mit dem Pürierstab bearbeitet habe, habe ich noch Blätter von einem ganzen Basilikumgebüsch dazugegeben, das kurz sein Aroma an die Suppe abgeben durfte. Noch 1 Kräuterbrühwürfel dazu, sowie etwas Salz und Pfeffer, ein Schuss Balsamicoessig dazu und fertig war die Laube, äh, die Suppe.



Mehr als ein geröstetes Stück Brot und zerrupfte Mozzarella (hier: 1 Büffelmozzarella und 2 Kuhmilchmozzis) brauchte es für die Sommeranalogie dann nicht mehr.

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Ein Hauch von Meer

Montag, 15. Juli 2013 18:24

Lieber Christoph,

es ist ja sowas von Sommer! Bei uns ist es derzeit schon arg warm, und zwar so warm, dass man eigentlich keine Lust auf große Mahlzeiten hat.

Wie gerufen kamen mir da

Papas arrugadas mit Mojo rojo,

kanarische Runzelkartoffeln mit einer roten Sauce.

1 Kilo Kartoffeln (von Kindklein am Vortag höchstselbst im Garten ausgemacht) habe ich mit 250 g (!) Meersalz in reichlich Wasser für ca. eine halbe Stunde gekocht. Ich hatte diffuse Ängste angesichts dieser Salzmenge, aber nun, so sollte es sein.

Während die Kartoffeln also in ihrem ‚Meerwasser‘ vor sich hinblubberten, habe ich 1 Schalotte in grobe Würfel geschnitten und 2 frische Knoblauchzehen gehackt. Zusammen mit 1 gehackten roten Chilischote habe ich diese Basis in etwas Olivenöl in der Pfanne angeschwitzt.

Als die Zwiebeln glasig waren, habe ich 1 Dose Tomatenstücke dazugegeben, außerdem Salz und Pfeffer, eine Handvoll frischen Thymian (ohne den hier derzeit gar nichts geht, er ist einfach zu lecker!) und 1 frisches Lorbeerblatt von meinem heiß geliebten Lorbeergebüsch. Diese Sauce schmurgelte dann, bis die Kartoffeln gar waren.

Ein Rezept für die Mojo, das ich im Netz fand, sah allerdings sechs (!) Chilischoten und acht (!) Knoblauchzehen vor. Naja, man kann’s auch übertreiben …



Die fertigen Kartoffeln habe ich abgegossen und dann auf der heißen Herdplatte – zwischendurch ordentlich geschüttelt – abdampfen lassen, so dass sie am Ende zwar nicht wie geplant runzelig waren, aber immerhin doch einen feinen Salzfilm auf der Schale hatten. Sie schmeckten überhaupt nicht übersalzen, sondern ganz wunderbar!

Die Mojo habe ich dann von den groben Teilen befreit und einmal den guten Pürierstab hineingehalten. Dazu gab es noch einen schnellen Dip aus 200 g Naturjoghurt und 1 EL Kräuterfrischkäse. Und einen butterzarten Kopfsalat (ebenfalls frisch aus dem Garten), angemacht mit einer leichten Citronette.

Ein leckeres Sommeressen mit Potential für „Heute könnte ich schon wieder!“

 

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Meanwhile in Villariba – Paella die Zweite

Samstag, 22. Juni 2013 20:20

Liebe Andrea,

als wir vor ein paar Wochen bei lieben Freunden in Andalusien weilten, erzählte ich nicht ohne Stolz von meiner selbstgemachten Paella. Als ich jedoch erwähnte, dass ich meine Paella zur Vollendung in den Backofen schiebe erntete ich nur verständnisloses Kopfschütteln der Einheimischen.
Zeit also, nun auch einmal die offene Variante der

Paella mit Meeresfrüchten

anzugehen. Wie so oft begann ich auch diesmal mit dem Kleinschneiden von 2 Zwiebeln. Die Zwiebelwürfel schwitze ich zusammen mit 2 Karotten (scheibig) bei sanfter Hitze in meiner größten Pfanne an. Auch wenn diese nicht das Villariba-Kaliber hatte: wichtig ist ein relativ hoher Rand, kommt doch noch so einiges mit dazu. Als erstes gab ich ca. 450 g Risotto-Reis in die Pfanne und liess diesen bei kleiner Hitze und viel Rühren glasig werden. Mit 300 ml Hühnerbrühe, in der ich vorher den Inhalt eines Safran-Döschen gerührt hatte, löschte ich alles ab. Dem folgten 1 Dose Cocktailtomaten, ca. 300 g Meeresfrüchte (TK, aber aufgetaut), 200 g Riesengarnelen und 3 Handvoll TK-Bohnen. Bevor ich alles behutssam umrührte – der hohe Rand der Pfanne erwies sich hier als wahrlich nützlich – würzte ich den Pfanneninhalt mit ein wenig Salz und schwarzem Pfeffer. Die eigentlich obligatorische Paprika ließ ich auf Wunsch (Allergie) unseres Essensgastes raus, farblich, traditionell und geschmacklich passen ein paar Stücke aber prima mit dazu.
So, und nun liess ich den Ofen aus, schaltete den Herd auf Sparflamme und gab dem in der Pfanne vor sich hinblubbernden Reis Zeit, die vorhandene Flüssigkeit aufzunehmen. Im Laufe der folgenden 20 Minuten rührte ich gelegentlich sanft um und gab nach und nach noch ein wenig weitere Brühe dazu.



Das Ergebnis war eine prima schlotzige, nicht zu pappige und vor allem nicht angebrannte Reispfanne. Und ja: Normalerweise gehört in eine Paella durchaus noch etwas Fleisch. Einen ganzen Schwung Hähnchenflügel hatte ich – lediglich ordentlich gesalzen – in einem Bräter mit ausreichend Olivenöl knusprig gebraten und separat zum Reis gereicht.
Und auch, wenn es die an diesem Tag glühenden südspanischen 40° C Außentemperatur nicht zwingend gebraucht hätte – diese Begleitumstände machten den Genuß unserer Paella natürlich noch authentischer. Eben fast so, wie in Villariba.

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Eine Kanne Lonely kommt selten allein – Pasta, meine Pasta (19)

Donnerstag, 20. Juni 2013 23:13

Liebe Andrea,

was die gefüllten Röhrennudeln betrifft hatten wir je bereits eine geschmackvolle Küchenanalogie. Aber auch ein Cannelloni-Rezept kommt nicht selten allein daher. Daher habe ich mich diesmal an einer Füll-Variante der

Cannelloni mit Spinat und Ricotta

versucht. Dazu habe ich erst einmal einen wieder erstaunlich großen Beutel frischen Blattspinat in zwei wieder erstaunlich kleine (und sanft ausgepresste) Bällchen Blattspinat verwandelt. Die 300 g jungen Spinat habe ich – vom Säubern noch tropfnass – in einen Topf gegeben, in dem ich zuvor bereits 1 gewürfelte Zwiebel sanft in Olivenöl angeschwitzt hatte.
Danach das übliche Spinat-Schauspiel: Kurz Deckel drauf, zusammenfallen lassen, mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen, Topf beiseite ziehen, Spinat mit den Händen zu Kugeln formen, fertig.
Während der Spinat auskühlte, bereitete ich die unverzichtbare Tomatensauce zu. Zu der in Olivenöl angeschwitzten 1 Zwiebel (grobe Stücke) gab ich 3 EL Tomatenmark, 1 Dose Tomatenstücke, eine große Prise Salz und Zucker und ließ die Sauce ca. 30 Minuten bei kleiner Hitze vor sich hinblubbern. Zu guter letzt zerkleinerte ich den Topfinhalt mit dem Pürierstab und mischte einen halben Becher Ricotta unter.

Die unzerkleinerte Spinatmasse habe ich mit der anderen Hälfte des Ricotta-Bechers vermischt und dann in die hochkant stehenden Cannelloni-Röhren gefüllt. Das ging prima mit einem Espresso-Löffel, der in das Innere der Nudelröhren passte. Die Röhren selber standen in einem tiefen Teller, so konnte überschüssige Flüssigkeit der Spinat-Ricotta-Masse nach unten hin abfließen. Vier der Röhren hatte ich vor dem Spinat-Hineinstopfen mit je einer halben und zusammengerollten Scheibe Kochschinken gefüllt. Nur zur Probe, absolut unvegetarisch, aber durchaus eine feine Geschmacksvariante. Die final gefüllten Röhren – nur aus einer rutschte die Füllung beim Umdrehen nach unten hin raus – bettete ich dann in eine Auflaufform, in die ich vorher einen Teil der Tomatensauce gespiegelt und mit der restlichen Spinatmasse belegt hatte.



Auf die Cannelloni kamen zum Schluß der Rest der Sauce und obenauf reichlich frisch geriebener Parmesankäse oben drauf.
Danach kam alles für ca. 30 Minuten in den auf 180° C vorgeheizten Ofen und vollendete sich ganz von alleine. Wie auch beim ersten Cannelloni-Ma(h)l mußten wir feststellen, dass Cannelloni zu essen ein Vorgang ist, bei dem man nur schwer nein sagen kann, vor allem zu einer weiteren und noch einer Portion. Ein Teller Cannelloni eben kommt auch nur ganz selten allein daher.

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