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Herr Ober, da schwimmt ein Kasper in meiner Suppe (9)

Sonntag, 19. Januar 2014 11:22

Liebe Andrea,

Süppchen sind immer mal wieder was feines. Wärmend, oftmals schnell gemacht und nahezu gelingsicher. Ein Rezept, mit dem man nahezu jedes Gemüse versuppt bekommt ist das folgende, dessen Egebnis diesmal zu einer

Champignon-Rahm-Suppe

führte. Am Anfang stand einmal mehr 1 Zwiebel, die ich in kleine Stücke schnitt und in Olivenöl sanft anschwitzte. Die geviertelten 250 g Champignons gab ich in den Topf dazu und liess ein paar dezente Röstaromen entstehen. Dann löschte ich mit 300 ml Hühnerbrühe ab und liess alles bei moderater Hitze und halb aufgelegtem Deckel 15 Minuten blubbern.

Um beim anschließenden Verkleinern mit dem Pürierstab die Spritzerei in Grenzen zu halten gab ich weitere 200 ml Brühe sowie 100 ml Sahne in den Topf und liess alles nochmal kurz aufwallen. Über die Mengen-Zuagbe von Brühe und Sahne lässt sich die Konsistenz der Suppe übrigens je nach Geschmack variieren.
Nach dem Pürieren – wer mag, kann alles nochmals durch ein Sieb streichen – schmeckte ich die Suppe mit ein wenig Pfeffer ab, hübschte sie mit kleingeschnittenem Schnittlauch auf und gab ihr mit krosss gebratenem Bacon noch geschmacklich ein wenig mehr Tiefgang. Am Tisch würzte ich meine Portion dann noch mit ein wenig Chili nach.



Schnell, einfach, gut. So geht’s mit dem Allerlei-Gemüse-Süppchen. Zu unserer Champignon-Variante gab’s frisches Baguette und für jeden noch einen Teller Nachschlag.

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Kraut für Kohle

Samstag, 4. Januar 2014 22:01

Liebe Andrea,

einem alten Brauchtum nach soll man zum Jahresstart Sauerkraut essen, damit einem im Laufe des Jahres das Geld nicht ausgehe. Eine weitere Spielart dieser Sitte ist die Annahme, dass sich der zu erwartende Geldsegen an der Länge des Sauerkrautes messen lasse.
Jenseits des Geldbeutels freut sich der müde Körper nach einer ordentlichen Neujahrsfeier schlicht auf eine herzhafte Mahlzeit, die neue Energie mit sich bringt. Man kann Salzkartoffeln zum Sauerkraut reichen, ich jedoch bevorzuge

Sauerkraut mit Kartoffelpüree, Rippchen und Wurst

und einer ordentlichen Einlage verschiedener Fleisch- und Wurstspezialitäten. Für 2 ½ hungrige Esser habe ich mir beim lokalen Metzger 500 g frisches Sauerkraut besorgt. Das muss erst noch gekocht werden. Dazu habe ich 1 Zwiebel gewürfelt und in 2 EL Butterschmalz angebraten. Die glasig gedünsteten Zwiebeln habe ich mit 100 ml Weisswein abgelöscht und das gezupfte Sauerkraut darauf im Topf verteilt. Als nächstes kamen die Gewürze hinzu: je 6 Wachholderbeeren, Pimentkörner und Pfefferkörner sowie 2 Lorbeerblätter. Dann füllte ich mit 200 ml Apfelsaft und ein wenig Wasser soviel Flüssigkeit in den Topf, dass das Kraut bedeckt war.
Für die Fleischeinlage hatte ich 2 Leberwürstchen, 2 Blutwürstchen, eine dicke Scheibe Dörrfleisch, 4 Leberknödel sowie 1 Kammrippchen (ca. 200 g) besorgt.
Das Dörrfleisch, also ungeräucherten Bauchspeck, schnitt ich in vier Scheiben, die gleich mit in den Topf kamen. Bei kleinster Hitze ließ ich bei aufliegenden Deckel nun alles 30 Minuten vor sich hinsimmern. Dann kamen das Rippchen und die Würstchen für weitere 30 Minuten obenauf mit in den Topf. Die Leberknödel bereitete ich in einem separaten Topf mit heißem Wasser zu.
Für das Kartoffelpüree kochte ich mehligkochende Kartoffeln weich, presste diese durch und rührte mit einem Holzlöffel Sahne, Milch und ordentlich Butter unter. Mit ein wenig Salz und frisch geriebener Muskatnuss schmeckte ich die Kartoffelmasse ab.



Zwischenzeitlich waren Sauerkraut nebst Fleischeinlage fertiggegart und das mittlerweile traditionelle Neujahrsessen konnte starten. Ordentlich Senf dazu darf nicht fehlen. Schließlich soll das neue Jahr ja nicht nur ausreichend Geld bringen, sondern von Anfang an die rechte Würze haben.

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Stapelbrot und Maulsperre

Freitag, 13. Dezember 2013 16:08

Liebe Andrea,

es war ein Rezept von Tim Mälzer, das kürzlich bei Facebook von essen & trinken gepostet wurde und mir spontan das Wasser im Munde zusammenlaufen lief. Eine Inspiration für fixe und zudem leckere Stapelbrote ist derzeit aber auch der gefundene Fressen für mich. Die logische Schlussfolgerung daraus landete gestern Abend bei uns auf dem Tisch:

Sandwich-Maulsperren deluxe

Ich hatte ja schon in einem früheren Küchenmonlog die Bauanleitung für ein schmackhaftes Rezept widergegeben. Hier jedoch bestand das Sandwich aus drei XL-Toastscheiben zuzüglich Zwischenbelag. Eine echte Maulsperre eben, aber was für eine leckere!

Es ging los mit Bacon, den ich mit ein wenig Öl in der Pfanne knusprig gebraten habe. In Pfanne und Bratfett hinein kamen darauf zwei halbierte Hühnerbrüste, die ich während des Bratens mit milder Paprika, Salz und Zitronenpfeffer würzte. Nach den Hühnerbrüsten kamen 3 Eier in die Pfanne, die ich einmal kurz wendete und ein wenig kross werden ließ.

In einem Schälchen hatte ich aus 3 TL Ketchup und 2 TL Mayonnaise eine Sandwich-Sauce angerührt, die ich noch mit ein paar Spritzern Worcester-Sauce würzte. Final kamen noch vorbereitende Schnibbelarbeiten an 2 Tomaten (Scheiben) und Eisbergsalat (Streifen) dazu.

Und dann wurde belegt. Auf die unterste Toastscheibe kamen:
> 1 großer Klecks Sauce
> Eisbergsalat
> Hühnerbrust
> Tomatenscheiben
Dann kam, quasi als Zwischenetage die zweite Toastscheibe darüber, die ich sanft andrückte. Auf diese Scheibe kamen:
> 1 großer Klecks Sauce
> 1 Spiegelei
> 2 Streifen Bacon
> Eisbergsalat
Den Abschluss bildete eine dritte Toastscheibe deren Unterseite ich auch noch mit etwas Sauce bestrichen hatte.



Einmal quer halbiert, serviert, tief durchgeatmet, fest zugegriffen und an einem Stück verschlungen. Das was Fast Food vom Feinsten. Und. Was. Tat. Das. Gut. Richtig lecker eben.

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Sauschnell und saulecker

Donnerstag, 12. Dezember 2013 10:53

Liebe Andrea,

wenn man mit begrenztem Zeitfenster zur Nahrungsbeschaffung aufbricht, bleibt man unweigerlich an Schlagworten wie „Kurzgebratenes“ oder „Minutensteaks“ hängen. Und lässt sich durch die verlockend-argumentative Bedeutung dieser Begriffe leiten. Nur so lässt sich der folgende Monolog vom

Parmesan-Steak à la minute mit Kohlrabi

erklären. Das Gemüse steuerte die von fremder Hand befüllte Gemüsekiste bei. Und zum Kohlrabi mag ich neben einer Béchamelsauce eben auch ein Stück Fleisch.

Die Minutensteaks vom Schwein habe ich erst mehliert und dann in einer Mischung aus Ei und frisch geriebenem Parmesan gewendet. Gewürzt hatte ich die Panade mit Salz und schwarzem Pfeffer.

Während das Fleisch – übrigens länger als eine Minute – pro Seite bei mittlerer Hitze und ausreichend Olivenöl goldbraun braten dürften, bereitete ich die Mehlschwitze vor, eine vom Bräunungsgrad her eher blonde bis braune Roux. Dazu schäumte ich 2 EL Butter auf streute ca. 3 EL Mehl ein und ließ die Masse leicht Farbe annehmen. Dann goß ich Milch dazu, schmeckte mit Salz, Pfeffer und Muskat ab und ließ alles nochmals aufwallen. Mit ein wenig Zusatz-Milch kann man sich der gewünschten Viskosität der Béchamelsauce nun nähern. In die Sauce gab ich den zuvor in Salzwasser gekochten und kleingeschnittenen Kohlrabi und ließ beides miteinander Freund werden.



Auch die Salzkartoffeln hatten in einem weiteren Topf ihren Gargrad erreicht. Und schon gab’s was zu Essen. Grad richtig für die sauschnelle Feierabend-Küche zwischendurch.

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Ein feiner Feierabend

Montag, 9. Dezember 2013 23:55

Liebe Andrea,

je näher das Weihnachtsfest rückt, desto weniger Zeit bleibt aktuell für ein ausgiebiges Kochen und Schlemmen. Das Gesetz der Geschenkebranche!
Aber hin und wieder braucht es einfach einer kulinarischen Auszeit vom Alltagsstress. Dann muss mal wieder ein richtig handgemachtes und leckeres Essen auf den Tisch- Diesmal war es ein großer Klassiker, nämlich

Ragout Fin

Gefühlt sicher 10 Jahre ist es her, dass ich das letzte Mal eine Dose mit Fertigpampe geöffnet und verspeist hatte. Doch das, was in der Dose daherkommt, ist meist ein mit Dickungsmitteln und Geschmacksverstärkern verkommener Abklatsch dieser Delikatesse. Höchste Zeit also, die Zubereitung einmal selbst in die Hand zu nehmen.

Allein schon die Zutaten für die Füllung zu besorgen und so ein paar Arbeitsstunden am Adventssamstag zu schwänzen war Luxus pur! Die für dieses Gericht notwendigen Pasteten-Törtchen habe ich mir dann jedoch – allein schon aus Zeitgründen – vorgefertigt besorgt.

Bei der Suche nach einem passablen Rezept wurde ich einmal mehr in der nahezu biblischen Gesamtwerk der Kochgemeinschaft Meuth-Neuner-Duttenhofer fündig. Allerdings fehlten mir hier die aus Kindheitstagen bei diesem Mahl in Erinnerung gebliebenen Pilze.

Die 400 g ausgelöste Hühnerbrust habe ich erst einmal in ca. 0,5 cm große Würfel geschnitten, 1 TL Speisestärke darüber gestreut und die Stärke mit den Händen sanft ins Fleisch einmassiert.

Weitere Schnibbelvorbereitungen waren: 5 braune Champignons, halbiert und in feine Scheiben geschnitten sowie 1 Schalotte, in allerfeinste Würfelform gebracht.
Die Schalotten-Wüfel schwitzte ich in einem Bräter zunächst sanft in 2 EL Butter an, dann gab ich die Hühnerfleisch-Würfel und die Champignons dazu und erhöhte die Hitze. Unter stetem Rühren ließ ich alles ein wenig Farbe annehmen und nahm die Bratmischung mit einer Schöpfkelle aus dem Bräter. Den Bratensatz löschte ich mit 1 Glas Weißwein sowie 300 ml Geflügelfond ab und reduzierte die Flüssigkeit bei hoher Hitze um die Hälfte. Während ich Kerbel von seinen Stielen zupfte und kleinschnitt, kochte ich die abgeernteten Stängel gleich mit im Sud.
Später nahm ich die Kerbelstiele raus, dann gab ich 100 ml Crème Fraiche, eine kleine Dose feiner Erbsen (nebst Saft) sowie die Fleisch-Mischung in den Topf und ließ alles nochmals kurz aufwallen.

Abgeschmeckt habe ich mit ordentlich Cayenne-Pfeffer, Muskatnuss, dem Saft einer Zitrone, den kleingeschnittenem Kerbel (ein paar Garnituren-Blätter hob ich mir auf) und Worcester-Sauce. Gibt es eigentlich irgendeinen besseren Verwendungszweck für die „Wooster-Sauce“ als Ragout Fin!?
Zum Ende der Kochzeit gab ich den keingeschnittenen Kerbel sowie noch mit 50 g Crème Fraiche verquirltes Eigelb in den Topf, dessen Inhalt ich erhitzte, ohne ihn jedoch nochmals aufzukochen.



Die fertig gekauften Pastetchen waren mittlerweile im Ofen aufgebacken und konnten nun großzügig mit dem Ragout befüllt werden. Ein wenig Deko-Kerbel dazu und fertig war ein recht fixes und vor allem wohl verdientes und feines Feierabendgericht.

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Prinzessinnennudeln – Pasta, meine Pasta (22)

Montag, 18. November 2013 22:40

Liebe Andrea,

das Briefing der Tochter zum Abendessen war knapp und präzise: Nudeln. Und Sahnesauce. Dennoch fragte ich vorsichtig nach: Mit Schinken? Nein! Mit Speck? Nein!! Mit Erbsen? Waaas???
So also machte ich mich an die – wahrlich abgespeckte – Basisversion eines Nudelgerichtes:

Nudeln mit Käse-Sahnesauce

Denn: Käse, das weiß ich aus Erfahrung, geht immer. Zuerst jedoch würfelte ich 1 Zwiebel klein und schwitze diese in 1 EL Butter sanft an. Dazu goß ich dann 200 ml süße Sahne, würzte mit ein wenig Muskatnuss und ließ alles einmal aufwallen. In der Zwischenzeit hatte ich ca. 50 g Parmesankäse frisch gerieben, den ich nun portionsweise in die Sauce zum Schmelzen gab und schmeckte mit zwei Prisen Meersalz ab. Mir hätte die Sauce so schon gut geschmeckt. Doch hatte der Parmesan dem Ganzen eine etwas kräftige Note verliehen. Diese schwächte ich durch 4 EL Ricotta ab, die ich mit dem Schneebesen unter die Sauce rührte. Die Konsistenz war leicht dickflüssig, ein wenig mehr und hier hätte ein wenig gesalzenes Nudelwasser Abhilfe schaffen können. Aber geschmacklich war die Sauce jetzt perfekt und die Nudeln zeitgleich al dente gekocht.



Ab auf den Teller mit Pasta und Sauce und schnell serviert. Alles wurde ohne Murren gegessen. Kommentarlos. Nicht gemeckert ist schließlich auch bei den hohen Damen gelobt genug. Und genug Material für einen weiteren Personalteller war dann auch noch da. Ende gut, alles gut!

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Nachhaltig nachgeflüstert

Samstag, 2. November 2013 11:55

Liebe Andrea,

das perfekte Dinner hat uns ja einen Blick über den analogen Tellerrand beschert. Und so freue ich mich immer wieder, wenn Britta vom Blog Glasgeflüster mal wieder etwas flüstert, was meinen Appetit nachhaltig anregt. Erst kürzlich war es wieder soweit, als mir ein Post über eine Spitzkohl-Pfanne das Wasser im Munde zusammenlaufen liess. Der Hunger war schnell so groß, dass ich auf dem Weg nach Hause noch schnell die noch fehlenden Zutaten besorgte um meine Version vom

Spitzkohl mit Hackfleisch-Käse-Sauce

zuzubereiten. Ein um die grünen Blätter gerupfter halber Spitzkohl lag nämlich noch im Gemüsefach unseres Kühlschranks. Somit brauchte es nur noch 400 g gemischtes Hackfleisch und 200 g Kräuter-Rahmkäse.
Daheim schnibbelte ich den Kohl in Streifen und würfelte 1 Zwiebel klein. Vorwiegend festkochende Kartoffeln schälte ich und setzte diese in Salzwasser auf. Ein kleiner Brokkoli wäre sonst viel zu allein im Gemüsefach geblieben und bekam – allein schon der Farbe wegen – auch noch seinen Einsatz in unserem Mahl.
Nachdem ich das Hackfleisch in Olivenöl krümelig gebraten hatte kamen die Zwiebelwürfel dazu, kurze Zeit später der Spitzkohl. Nach etwa fünf Minuten Schmurgelei unter Rühren gab ich den Rahmkäse mit 100 ml Milch dazu und würzte mit Salz, Pfeffer und 1 TL gemörsertem Kümmel. Bei moderaten Hitze ließ ich den Käse schmelzen und so eine veritable Sauce entstehen.
Den in seine Röschen geteilten Brokkoli hatte ich im Dampf des Kartoffelwasser bissfest gegart und in Eiswasser abgeschreckt. Die grünen Brokkoli-Röschen gab ich lediglich zum Aufwärmen in die Spitzkohl-Hack-Sauce und schmeckte final mit ein wenig Muskatnuss ab.



Die fertig gegarten Kartoffeln gaben den Startschuss für’s Essen. Das war so lecker, wie Britta berichtet hatte. Und da es auch hier nun abends schön kalt war, hatten wir das perfekte Abendessen, um der Witterung kulinarisch deutlich eins entgegenzusetzen.

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Wenn Muscheln rot werden

Donnerstag, 31. Oktober 2013 18:48

Liebe Andrea,

als Rheinländer sorgt man in der Diaspora immer wieder für Verblüffung, wenn man von Muscheln Rheinischer Art erzählt. Tendenziell gehen die Münder hier sogar so weit wie gare Muscheln auf, wenn man berichtet, dass Muscheln gerade in der Winterzeit in vielen Kölner Kneipen zum kulinarischen Standard zählen.

Bisher habe ich, wenn es denn mal Muscheln am bayerischen Untermain gab, diese immer nach alter Brauväter Sitte zubereitet. Nun war aber mal was Neues dran; ich lebe zwar (aus kölscher Sicht) eher in der Provinz, das heißt aber nicht, dass nicht auch hier Veränderungen auf dem Speiseplan möglich wären.

So gab es sie nun also endlich mal, meine

Miesmuscheln im Tomatensud

Pro Person sollte man mit 1 kg Miesmuscheln rechnen. Die Muscheln spülte ich unter kaltem Wasser ab, zupfte etwaig herausschauende Bärte ab und sortierte jene Muscheln aus, deren Schale sich partout nicht mehr schließen mochte.

Als nächstes schälte ich 3 Zwiebeln, halbierte diese und schnitt sie in nicht zu dünne Ringe. Die Zwiebeln schwitzte ich mit 3 Knoblauchzehen, ebenfalls geschält, halbiert und in kleine Stücke geschnitten, sanft in ausreichend Olivenöl an. Dann folgten 3 EL Tomatenmark, das ich kurz mitröstete. Ich löschte alles mit 100 ml Weißwein ab, ließ den Wein einmal kurz aufwallen und gab darauf 1 Dose Tomatenstücke in den Topf.

Ich hatte auch noch ein halbes Glas Krustentierfond; bevor dieser weiter unnütz herumstand kam er ebenfalls mit in den Sud. Zur weiteren Würze gab ich 8 Pfefferkörner, ein wenig Zucker und etwas mehr Meersalz hinein. Als die Flüssigkeit wieder ihren Siedepunkt erreicht hatte kamen die Muscheln in den Topf und der Deckel oben drauf. Zehn Minuten und gelegentliches Topfrütteln später waren die Muscheln gegart.



Trotz dieser mediterranen Muschelvariante wollten wir nicht auf unsere Lieblings-Muschel-Beilage – ein wenig Tradition muss sein – verzichten: Schwarzbrot mit Salzbutter und frisch geschnittener Schnittlauch. Vielleicht macht beim nächsten Mal ja Baguette als Beilage das Rennen, denn nachdem die Muscheln verspeist waren gab es ein vorzügliches Muschel-Tomaten-Sösßchen als zweiten Teil dieser erwärmenden, progressiv radikalen Hauptspeise. Und dies lässt sich mit Stangenweißbrot definitiv besser auftunken

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Rinderfilet mit Reis und Seele

Dienstag, 22. Oktober 2013 8:19

Liebe Andrea,

der Begriff Soulfood wird beizeiten etwas überstrapaziert, ist doch jeder bestrebt, sein Mahl als etwas ganz besonderes herauszustellen. Für mich zeichnet eine Mahlzeit für die Seele vor allem aus, dass sie in überschaubarer Zeit zubereitet ist. Schließlich will man die geschundene Seele ja so schnell wie möglich trösten. Ideal gelingt mir dies immer wieder mit einer Eigen-Variante des

Filet Stroganoff

Wurden dafür ehemals lediglich die zum Steak-Braten weniger geeigneten Filetspitzen verwendet, so habe ich hier zum ganzen Stück Fleisch gegriffen; pro Person darf man getrost 250 bis 300 g Fleisch einplanen.
Das Rinderfilet, gutes (!) Roastbeef eignet sich übrigens auch hervorragend, habe ich erst in fingerdicke Scheiben, dann in Streifen geschnitten, portionsweise scharf mit ausreichend Öl im Bräter angebraten und herausgenommen. Idealerweise soll das Fleisch innen noch rot sein. Im Bratensatz bräunte ich dann bei weniger Hitze 5 braune Champignons (in Scheiben) und 1 Zwiebel (in Würfeln) an. Dazu gab ich dann noch einen Klecks Butter. Als nächstes kamen eine handvoll klein gewürfelter Cornichons in den Brattopf, gefolgt von ca. 150 ml Fond (Demi Glace). In die sich reduzierende Flüssigkeit gab ich dann noch 1 EL Senf und 100 g Creme Fraiche.



Alsbald die Sauce eine cremig-kompakte Konsistenz bekam, gab ich das Fleisch nebst Saft zurück in den Bräter. Aber nur zum Aufwärmen und sofortigen Servieren.
Als Beilage gab es den Ofen-Reis nach alt-bekanntem Analogrezept und die Erkenntnis, dass nicht nur das Auge, sondern auch die Seele mit großem Appetit mitessen kann.

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Bewährungs-Probe für den Kürbis

Sonntag, 20. Oktober 2013 20:02

Liebe Andrea,

Kürbisse poppen derzeit gefühlt an jeder Ecke auf – ist ja schließlich nun auch Hochsaison für die Kürbisgewächse. Nachdem ich letztens ein eher durchwachsenes Ergbenis von paniertem und gebratenem Butterkürbis hatte folgte nun ein weiteres Versuch der Annäherung von mir und dem Kürbis:

Gekräuterte Kürbisspalten aus dem Ofen

Mein nicht näher erklärbares Misstrauen dem Kürbis gegenüber schlug sich darin nieder, dass ich neben den Schnitzen eines Hokkaido-Kürbisses auch noch die Spalten von 4 Kartoffeln in eine Reine legte und mit Olivenöl, Kräutern der Provence, schwarzem Pfeffer und Meersalz vermengte. Weniger Misstrauen, sondern eher der gefüllte Kühlschrank führten dazu, dass ich das Ofengemüse zusammen mit einem ordentlichen Rumpsteak zubereitete.



Kürbis- und Kartoffelspalten gab ich in bereits erwähnter Reine für ca. 40 Minuten in den auf 170° C vorgeheizten Backofen. Danach waren der Kürbis weich und die Kartoffeln durchgegart. Zwiebeln hätten sicher auch noch gut dazu gepasst; die kommen beim nächsten Mal zum Einsatz.
Das begleitende Steak jedoch hatte auch was. Kurz: Lecker war’s!

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